Barbara Lutz - Russische Freunde

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Der russische Student Juri Salnikow ist verschwunden, in seine Wohnung in Bern-Bümpliz wurde eingebrochen, obwohl dort offensichtlich nichts zu holen ist. Dann erhält seine arbeitslose Nachbarin Ilka Kovacs eine Postkarte aus Leukerbad: Juri Salnikow bittet um Hilfe. Als Ilka Kovacs in Leukerbad ankommt, liegt Juri bereits tot in der Dampfgrotte eines Kurbads. Niemand weiss, wie er nachts da hineinkam. Sie mochte Juri und hat Zeit, also beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln. Sie findet innert kürzester Zeit herrenloses Bargeld, einen windigen Leuker Notar und Treuhänder, einen kunstliebenden reichen Russen mit vielfältigem Umfeld, seltsame Immobiliengeschäfte, die sie zu auskunftsscheuen Erbschaftsbeamten führen, und einen rätselhaften Datenstick. Bevor sie auch nur das Geringste versteht, gerät sie selber in Gefahr …

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Das Telefon war seit mehreren Tagen nicht benützt worden und der Akku fast leer. Nummern hatte sich Juri keine gespeichert, aber ich notierte mir die letzten Anrufe. Vielleicht wusste ja einer, den er angerufen hatte, wo ich ihn erreichen konnte.

Ich kam dann aber nicht dazu, Esther meldete sich noch einmal mit der Frage, ob ich für sie die Wohnungsabgabe übernehmen würde. Sie konnte sich bei ihrer Arbeit nicht freimachen. Ich sagte zu und verliess die Wohnung.

Am frühen Abend war ich zurück. Es vergingen mindestens zehn Minuten, bis ich den Einbruch bemerkte. Ich hatte mir, ausgehungert wie ich war, in der Küche ein paar Brote gestrichen, die Zeitung gelesen und meine Post angeschaut. Aber als ich das Wohnzimmer betrat, fiel mir eine leicht herausgezogene Schublade auf. Eine Schublade, in der ich überflüssige Computerkabel und unpassende Glühbirnen aufbewahre und die ich nie öffne. Ich sah mich um. Die Tür des Wandschrankes im Gang, sie stand seltsam offen. So hatte ich die Wohnung nicht verlassen. Ich ging von Raum zu Raum, zog Schubladen auf, begutachtete die Schränke, sah sogar unter das Bett. Natürlich war niemand da. Aber jemand war in meiner Wohnung gewesen.

Ich versuchte herauszufinden, ob etwas fehlte. Mein Computer, der wohl wertvollste Gegenstand in der Wohnung, stand auf seinem Platz, und auch der CD-Player war noch da. Dann bemerkte ich es: Der Koffer, Juris Koffer, war weg.

Ohne viel zu überlegen, ging ich zum Telefon und rief die Polizei an. Ich hatte bereits aufgelegt, als ich mich fragte, was ich mir von ihnen erwartete. Mir war nichts gestohlen worden, und ich hatte eigentlich keine Lust, Polizei in der Wohnung zu haben. Kurz darauf trafen sie aber bereits ein, zwei uniformierte, gelangweilte Männer, die sich die Wohnungstür ansahen und ein paar Fotos machten. Ausser ein paar Kratzspuren, die vielleicht nicht einmal neu waren, konnte ich an der Tür nichts feststellen. Falls es der gleiche Einbrecher war wie bei Juri, so hatte er Fortschritte gemacht.

Es war den Beamten anzusehen, dass sie einen Versicherungsbetrug vermuteten, als ich erklärte, ein Koffer sei gestohlen worden. Sie verabschiedeten sich, und ich hörte, wie sie im unteren Stock an Türen läuteten und Gespräche mit meinen Nachbarn führten. Ich blieb mit einem unguten Gefühl in meiner Küche sitzen und machte mich daran, festzuhalten, welche Gegenstände sich in dem Koffer befunden hatten. Die Beamten hatten mich darum gebeten. Es tat mir leid, dass ich mir den Kofferinhalt nicht genauer angesehen hatte.

«Kl. Plastikpuppe, Ledersandalen, Seidenschal», stand auf dem Blatt vor mir, als mir ein Gedanke kam. Ich hatte Juris USB-Stick nicht in den Koffer zurückgelegt. Ich fand ihn in der Tasche einer Jeans, die ich nicht wieder getragen hatte.

Kurz nach acht Uhr läutete es an der Tür. Ricklin, der Zivilpolizist, der mich nach meiner Fassadenkletterei auf dem Polizeiposten befragt hatte, stand da. Ich war überrumpelt. Er entschuldigte sich und fragte, ob er sich umsehen dürfe. Ich konnte seinen Besuch nicht recht einordnen, traute er seinen Kollegen nicht, kam er von einem anderen Dezernat, hatte ich mich verdächtig gemacht? Sie hatten ihn nicht angekündigt.

Ricklin ging zuerst hoch in Juris Wohnung, ich war gar nicht auf die Idee gekommen, aber gut möglich, dass sich der Einbrecher auch dort herumgetrieben hatte. Nach einigen Minuten kam Ricklin zurück, sagte aber nichts. Er schaute sich kurz und ohne allzu grosses Interesse meine Wohnungstür an und liess dann den Blick über meine Einrichtung gleiten. Ich fragte mich, was er von meiner Wohnung halten mochte, von meiner zufälligen Zusammenstellung an alten Möbelstücken, von der Ölheizung, den verblichenen Tapeten und zerkratzten Türen. Sicher kümmerte sich bei ihm zu Hause eine Gattin um stilvolle Einrichtung.

«Darf ich?», fragte er höflich und wechselte von der Stube in das Zimmer, das ich als Büro verwende. Er fragte mich, ob etwas fehle. Ich verneinte, sagte aber, dass ich trotzdem das Gefühl hatte, Schränke und Schubladen seien gründlich durchsucht worden. Ricklin setzte sich an meinen Schreibtisch, und ich entfernte eilig eine Bewerbung, die unvollendet zuoberst auf dem Schreibtisch lag. Ich schmiss sie ins Altpapier. Es wäre sowieso nichts daraus geworden.

«Haben sie sich am Computer zu schaffen gemacht?», fragte Ricklin, und ich wunderte mich über die Mehrzahl, ich war von nur einem Einbrecher ausgegangen.

«Das weiss ich nicht. Er steht jedenfalls noch gleich da.»

«Ich möchte überprüfen, ob sie an Ihrem Computer waren. Dafür muss ich ihn aber starten», das war als Frage gemeint, er sah mich aufmerksam an.

«Ja, bitte», antwortete ich etwas perplex, das Ganze wurde mir doch langsam ziemlich privat. Ich überlegte, ob ich etwas in meinem Computer hatte, was er nicht sehen sollte, und räumte ein paar herumstehende Dinge vom Schreibtisch, um Platz zu machen.

«Was ich vom Kofferinhalt noch habe, ist ein USB-Stecker», teilte ich Ricklin mit. Er schwieg einen Moment, beschäftigt mit meinem Computer. Dann drehte er sich zu mir hin.

«Ihr Laptop wurde heute Nachmittag um 15:00 Uhr geöffnet. Waren Sie das?»

Ich schüttelte den Kopf.

«Haben Sie irgendwelche Dateien in Ihrem Computer, die jemanden interessieren könnten?»

Wir starrten jetzt gemeinsam auf meinen Desktop und auf die dort angezeigten Ordner, bei den meisten handelte es sich um Bewerbungen.

«Meine Steuererklärung?», fragte ich.

«Ja, dann müssen Sie wohl in Kürze mit einer Erpressung rechnen», zum ersten Mal sah ich ihn lächeln, «und den USB-Stick würde ich gerne mitnehmen.»

Ich bin über das Alter hinaus, in dem alles, was Polizei ist, automatisch mein Feind war. Die Polizei kann Frauen vor häuslicher Gewalt schützen, beispielsweise. Trotzdem war es mir unangenehm, einen Polizisten nett zu finden, und sei es auch nur ansatzweise. Was mir an Ricklin gefiel, war, wie unbeeinflussbar er wirkte. Wie nüchtern. Weder daraus, dass ich in einer abgenutzten Bruchbude wohnte, noch daraus, dass sich in meinem Computer vor allem Bewerbungen befanden, schien er irgendwelche Schlüsse zu ziehen. Ich hatte das Gefühl, dass solche Dinge für ihn unwesentlich waren. Das gefiel mir.

Ricklin fragte mich noch weiter aus, über Juri, seine russischen Freunde und was er so tat und weshalb sich jemand für seine Sachen interessieren könnte. Da hatte ich selbst keine Ahnung.

Schliesslich erhob sich Ricklin und ging noch einmal aufmerksam und in sich versunken von Zimmer zu Zimmer, zuletzt ins Schlafzimmer. Ich folgte ihm auf Distanz und stand im Gang herum. Ich lehnte neben der Eingangstür im Schlafzimmer, als er sich umdrehte und direkt auf mich zukam. Wir sahen uns in die Augen, und plötzlich war das peinlich. In meinem Schlafzimmer. Ich dachte eigentlich gar nichts, aber ich dachte, dass er dachte, dass ich dachte. Ruhig ging er an mir vorbei aus meinem Schlafzimmer.

Ich war froh, als er weg war. Ich stellte einen Stuhl vor die Balkon- und einen vor die Eingangstür, damit keiner unbemerkt hereinkommen konnte, und legte mich mit einem Glas Bier in die Badewanne. Aber das Dösen tat mir nicht gut. Es war schon unangenehm genug, einen Polizisten nett zu finden. Von seinen lächelnden Augen zu träumen, ging zu weit.

4

Als ich am nächsten Morgen in meine Jeans schlüpfte, stellte ich fest, dass ich Ricklin einen falschen Stick mitgegeben hatte. Unabsichtlich, die Dinger, beide schwarz, sahen sich ähnlich, wie ich mit Juris richtigem Stick in der Hand konstatierte. Ricklin musste sich also mit einer Auswahl aus meinen Bewerbungsschreiben und Lebensläufen begnügen. Ich hingegen schloss Juris USB-Stick an meinen Computer an und kam problemlos in seine Dateien, die durch kein Passwort gesichert waren.

Der Stick erwies sich trotzdem als eine Herausforderung, systemlos waren unzählige Ordner und Dokumente darauf abgespeichert, solche mit russischem, mit deutschem, englischem und manchmal auch ohne Titel. Wahllos öffnete ich ein paar Ordner. Ich stiess auf Buchhaltungsdateien, Auszüge von Abrechnungen, wie mir schien. Ich nahm an, dass die Dateien mit Juris Arbeit zu tun hatten. Juri erledigte ab und zu etwas für eine Firma, die irgendwelche Konsumprodukte nach Russland exportierte. Als nächstes öffnete ich eine englische Powerpoint-Präsentation zu den russisch-schweizerischen Handelsbeziehungen, die mich nicht interessierte. In vielen Ordnern waren, wie ich feststellte, Fotos gespeichert, wohl an die tausend Bilder. Ich stiess auf Ferienfotos, Aufnahmen aus einem tropischen, vermutlich südamerikanischen Land. Dass Juri in Südamerika gewesen sein sollte, erstaunte mich. Die Reisegruppe bestand aus ungefähr sechs Männern mittleren Alters, allesamt begleitet von jungen Frauen. Von denen ich nicht annahm, dass es sich um die Ehefrauen handelte, die Mädchen waren jung, ziemlich jung. Das passte irgendwie nicht zu Juri. In anderen Ordnern fand ich Fotos von Jachthäfen, gutgekleidete Menschen auf einem Schiff, eine Abendgesellschaft auf einer Terrasse, eine mir unbekannte Familie an einem Swimming-pool. Ich war verblüfft. Juri hatte wohl irgendwann in seinem Leben Zugang zu besseren Kreisen gehabt.

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