Lou Andreas Salomé - Rodinka - Meine russische Kindheit

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Lou Andreas-Salomés literarische Aufarbeitung ihrer Kindheit in Russland: Die Autorin, die in einer wohlhabenden deutsch-russischen Familie in St. Petersburg aufwuchs und später in deutschen Intellektuellenkreisen mit u.a. Nietzsche und Rilke verkehrte, berichtet in Form der Ich-Erzählerin Musja über ihre Erinnerungen an den Hof «Rodinka» ihrer russischen Freunde, den sie als junge Frau noch einmal besuchte. -

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Lou Andreas-Salomé

Rodinka: Meine russische Kindheit

Neu herausgegeben von Ernst Pfeiffer

Mit einem Nachwort von Jutta Prasse

Saga

Rodinka: Meine russische Kindheit Coverbild / Illustration: Shutterstock Copyright © 1923, 2020 Lou Andreas-Salomé und SAGA Egmont All rights reserved ISBN: 9788726540086

1. Ebook-Auflage, 2020

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk

– a part of Egmont www.egmont.com

An Anna Freud,

ihr zu erzählen von dem,

was ich am tiefsten

geliebt habe

Erinnerungen an Witalii

Kindheit

Einmal waren Boris und ich beim Großpapa und mitten im »Pferdespiel« begriffen, als es kurz und hell läutete. Gleich darauf meldete Ossip, Großpapas alter Diener, uns den Besuch eines »fremden jungen Herrn«.

Boris, um ein paar Jahre älter als ich, zog mich keineswegs immer bei seinen »männlichen« Zusammenkünften hinzu. So ließ er mich auch diesmal im langen Eßzimmer, unserer »Manege«, stehen und begab sich allein zur Vorbesichtigung des Gastes.

Noch hatte ich jedoch gar nicht aufgehört, Pferd zu sein, als sich die Tür schon wieder auftat. Boris schaute mit geröteten Ohren herein.

»– Was sollst du hier so allein. Ich habe gesagt: ich hole dich –«

»Ach!« rief ich, gerührt von soviel Zartgefühl, und wieherte verwundert. »Wer ist es denn?«

»Er heißt Witalii. Witalii Sergeiewitsch Wolujew. – Aber so eil dich doch! Er wartet doch!«

Ich setzte mich in Trab nach dem »Saal«, wohin nur fremde Besucher gewiesen zu werden pflegten, in heller Neugier auf den, zu dessen Bewältigung ganz augenscheinlich zwei nötig waren.

Offenbar galt sein Erscheinen Großpapa, der wiederholt den Wunsch geäußert hatte, seines verstorbenen Regimentskameraden, Obersten Wolujew, Enkelsohn kennenzulernen, seit dieser sich in der russischen Hauptstadt aufhielt. Doch nun, da der kleine Wolujew gekommen war, befand Großpapa sich auf seinem täglichen Spaziergang.

Im ziemlich großen, wenig benutzten und deshalb einigermaßen unwohnlichen »Saal« mit der fast weißen Tapetenwand und dem Flügel stand Witalii aufrecht neben einem der steifen braunsamtenen Stühle. Durch den übertriebenen Ernst seiner Haltung erinnerte er an einen Pagen, der zum Empfang irgendwelcher Hoheit befohlen ist. Beinahe machte es mich verlegen, daß es nun gar nichts Hoheitsvolleres war, was daherkam, als nur ich, das Pferd.

»– Dies ist meine Schwester!« erklärte Boris etwas überstürzt schon an der Tür; »– Musja heißt sie – eigentlich aber Margot. Und ich heiße auch nur so russisch nach einem Taufpaten. Wir sind Deutsche.«

Witalii nahm die Hacken zusammen und stellte sich nochmals vor.

Wir standen alle drei und betrachteten einander ernsthaft.

»– Eine Schwester habe auch ich – das heißt ein Schwesterchen – ein Krümchen noch, so klein – Eudoxia!« setzte Witalii hinzu, und man konnte seinem Ton entnehmen, daß er den Besitz einer Schwester zu den vorwiegend angenehmen Dingen zählte.

Das gefiel mir gewaltig: Ich wußte sehr wohl, wie wenige Jungen so günstig denken.

Mit steigendem Wohlgefallen musterte ich seinen kurzgeschorenen Kopf und die blanken braunen Augen, über denen die Brauen so niedrig und geradlinig standen, daß sie die Augen verfinsterten – im Widerspruch zu deren hellem Blick.

»Wir haben auch noch einen älteren Bruder: Michael!« versicherte Boris, der ersichtlich nach etwas auf der Suche war, was der andere nicht besäße. Er mußte sich vorhin gegen ihn irgendwie im Nachteil gefühlt haben.

»Ich auch einen: Dimitrii!« gab Witalii flugs zurück. Und dann schwiegen wir wieder und blickten verstohlen aufeinander. Wir beide lächelten dabei, aus Verlegenheit. Witalii blieb steinern ernst; er war auch nicht verlegen.

Da fing ich aufs Geratewohl hastig an zu erzählen:

»Wir sind hier nämlich beim Großpapa – manchmal tagelang! Aber nicht etwa, daß wir keine Eltern hätten! Nur weil wir sehr weit vom Großpapa wohnen, auf der anderen Newaseite. Darum.«

Witalii nickte, zum Zeichen, daß er diesen Sachverhalt begriffen habe. Er schwieg.

»Haben Sie auch Eltern? Ihr Großpapa, der Freund von unserm, der ist ja schon tot!« stellte Boris fest, mit einer gewissen Genugtuung.

»Auch mein Vater ist tot«, sagte Witalii.

»– Aber Ihre Mutter? Lieben Sie sehr Ihre Mutter?« fragte ich schnell, sowohl aus Wissensdurst als auch damit Boris nicht etwa einen Freudenlaut von sich gäbe wie beim Spiel, wenn einer gewinnt.

Witalii hatte mir voll ins Gesicht gesehen: Er senkte den Blick auch jetzt nicht, die Antwort indessen blieb er schuldig. Er schwieg. Nur sein Blick wurde ein wenig starrer. Sein Gesicht, das die gesunde bräunliche Tönung derer besaß, die auf dem Lande aufwachsen, schien auf einmal gar nicht mehr so gesund und braun.

Verwundert sah ich ihn an. Ich glaubte erst, er habe die Frage überhört, ich wollte sie wiederholen, aber dann ging das nicht recht. Denn es war, als bemühe sich Witalii um ein »Ja!« Doch es kam keins zustande.

– Er liebt sein Mütterchen nicht! dachte ich, schreckerstarrt. Das kam mir unheimlich vor, ja grausig, fast hätte ich losgeheult.

»– Kein Großpapa – kein Papa – wie schlimm, sehr schlimm! Ja, da bleibt nur wenig! Eigentlich nur Onkel!« bemerkte Boris, bei dem männliche Familienglieder den Ausschlag zu geben schienen, mit steigender Anteilnahme. Denn nun fühlte er sich Sieger. Jedenfalls hätte er jetzt seinem Gast sogar aus freien Stücken einen Papa zukommen lassen.

Aber Witalii stand plötzlich stirngerunzelt. »Meine Mutter: Das ist nicht ›wenig‹!« antwortete er zurechtweisend. »Meine Mutter, das gilt soviel wie drei.«

Die Brauen machten ihn sehr böse aussehen.

Auch Boris’ gute Aufwallung verrauchte: Das da war doch mal unehrlich! Keiner durfte doch für mehr gelten als für ein Stück! Wo käm man sonst hin?

Ich las in seiner sich neu empörenden Seele; schon sah ich einen Männerkampf voraus. Und daher, während wir wieder steif und stumm standen, begann ich mit frischen Kräften:

»Gerade als Sie kamen, spielten wir ›Pferde‹.«

»Wie denn? Ohne Pferde –? Ja so: im Zimmer.« Witalii maß mich zweifelnd, prüfenden Blicks. »Ist denn das ein Vergnügen, ohne Pferde? Und was können denn Sie für ein Pferd sein?«

Ich flammte auf.

– »Ich?! Ach, gewiß kann ich eins sein! Sogar schon ein Beipferd an der Troika bin ich gewesen! Und das ist schwer, mit ›Zurseitegaloppieren‹!« versicherte ich tief verwundet, zuckenden Beines.

Witaliis Kinn vollführte eine kurze auffordernde Bewegung hinauf:

»Also gut: galoppieren Sie!«

»– Nein, Müsja! – aber Musja!« rief Boris dawider, jedoch zu spät: Schon stampfte ich durch den Saal.

Ich machte es wunderschön: den Hals seitlich gebogen und mit derartigem Feuer, daß meine sehr scheckige Pferdemähne mir auf das natürlichste den Kopf umflog. Ich war ein Beipferd in Ekstase.

»Genug! Dies genügt!« bemerkte Witalii, und wie auf Kommando stand ich still.

»Sie wären ein ganz gutes Pferd aus der Steppe. Brauchbar«, teilte er mir anerkennend mit.

Noch ganz atemlos kam ich zu ihm, berstend vor Stolz:

»Können wir denn nicht von jetzt ab zu dritt Pferde spielen?«

»Ja, aber der Kutscher, der bin ich: Das weißt du!« fiel Boris verdüstert ein. »Ja, ein für allemal ich! – Es ist meine Pflicht, meine Schwester selbst einzufahren!« erklärte er Witalii.

»Wozu denn auch Kutscher sein? Das ist es ja gerade, daß wir Pferde sein wollen!« Witalii blickte dabei mich, nicht ihn an. »Zwei echte Steppenpferde werden wir sein – zwei solche, die den Schlitten umwerfen. Das hab’ ich gesehen. Kopfüber flog der Kutscher. Brach das Genick.«

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