Leo Schelbert - Nach Amerika

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Der «Heimwehbub» Jürg Padrutt reist mit einem Touristenvisum in die USA ein, dann kauft er eine Farm und bleibt. Stefan Kälin, Mitglied der Schweizer Ski-Nationalmannschaft, steht an der Golden Gate Bridge und beschliesst, nie wieder als Elektriker zu arbeiten. Philip Gelzer macht ein einjähriges Praktikum in New York, Weltbankökonom Heinz Bachmann wollte gar nie auswandern, Melkersohn Franz Portmann wollte nur eines: weg. Und alle leben sie heute in den USA.
Sie kamen aus Einsiedeln, Neuhausen, Chur oder Unterwasser, sie waren Bauer, Banker, Liftboy oder Käser und wurden Farmer, Professor, Wirt oder Fotograf in New York City, Aspen oder New Glarus. «Nach Amerika» dokumentiert dreizehn Lebensgeschichten, erzählt von den Auswanderern selbst. Neun davon hat Susann Bosshard-Kälin nach Gesprächen aufgeschrieben, dazu kommen vier autobiografische Texte. Es sind sowohl einzigartige wie typische Auswandererschicksale des zwanzigsten Jahrhunderts, in dem Amerika wohl wie nie zuvor ein Traumland für viele Schweizer war.

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Glücklicherweise konnte ich in der Freizeit Sport treiben; die Ski- und Schlittelbahn führte im Winter direkt an unserem Haus vorbei und im Sommer spielte ich Tennis und ruderte im Schaffhauser Ruderclub. Geprägt hat mich als Kind auch der jüngste Bruder meines Vaters, Onkel Willi. Er war der Psychiater in St. Gallen, damals der einzige in der Stadt. Er betreute viele italienische Einwanderer, besonders deren Frauen, die mit der Schweizer Mentalität oft erhebliche Mühe hatten. Onkel Willi, der Junggeselle, testete beim Jassen, wie weit seine Neffen geistig entwickelt waren; später lehrte er uns auch Bridge spielen.

Dass ich die Kantonsschule zu absolvieren hatte, stand für meinen Vater ausser Frage. Die Drohung «wenn du in der Schule nicht gut tust, musst du eine Banklehre machen», musste ich oft hören. Eine Lehre zu absolvieren, das wäre für mich eine Strafe gewesen. Vom Schulischen her gesehen waren die «Kanti-Jahre» eine Qual. Ich war Minimalist und tat nur das Allernötigste. Die sprachlichen Fächer waren grässlich, Latein und Französisch eine Katastrophe. Mehr schlecht als recht stand ich die fünfeinhalb Jahre durch; Mathe, Geschichte und Geografie liebte ich – Englisch probierte ich nicht mal aus. Aber ich hatte das Glück, in einer kleinen Klasse mit einem starken «esprit de corps» zu sein, wo jeder jedem half. So habe ich diese Jahre trotz allem in guter Erinnerung.

Ein lautes Helikoptergeräusch unterbricht das Interview .

Das könnte der Präsidenten-Heli sein – Präsident Barack Obama und seine Familie nutzen auf Camp David, eine halbe Autostunde von hier entfernt, oft das präsidiale Wochenendhaus. Ursprünglich wollte die Administration das Präsidentenhaus auf dem Sugarloaf bauen. Gemäss Überlieferung gehörte der Berg aber seinerzeit einem Republikaner, und der weigerte sich, diesen der damals demokratischen Regierung zu verkaufen. Gut so! Es wäre ja schade um diesen Berg – den höchsten im Montgomery County. Der Gipfel des Sugarloaf liegt mit vierhundert Metern über Meer gleich hoch wie unser Wochenendhaus am Untersee. Auf den Berg jogge ich übrigens oft; im Herbst, wenn sich das Laub rot färbt, ists am schönsten. Joggen ist für mich sehr erholsam. Dabei kann ich über eine Menge Dinge nachdenken. Ich mag das, und beim Tennis ist das nicht möglich. Dass ich Langstreckenläufer wurde, hat auch mit familiärem Druck zu tun – alle bei uns zu Hause laufen, meine Frau, unsere drei Kinder. Wie hätte ich mich da drücken können? Es kam sogar so weit, dass ich drei Halbmarathons lief, und in Washington wars üblich, über Mittag durch die prächtigen Parks zu rennen.

Ja, aber wo sind wir stehengeblieben: Ach ja, bei der «Kantizeit», der nicht eben ruhmreichen. Ein Lichtblick war während jener Zeit meine Mitgliedschaft in der Kantonsschulverbindung Munot – einer abstinenten Studentenverbindung. Alkoholtrinken hat mir nie etwas bedeutet.

Und dann war da ja auch Ilse. Ich lernte sie mit sechzehn Jahren kennen, auf unserer Konfirmationsreise ins Liechtensteinische. Die Konfirmation selbst war für mich eher unwichtig; Vater war Atheist, aber meine Mutter fand, die Konfirmation gehöre einfach dazu. Basta!

Ich hab mich offenbar auf jener Reise ziemlich schlecht aufgeführt. Mein Freund Hansli Gubler und ich sassen hinter Ilse und ihrer Freundin Dorli Günter im Bus; und ich muss Ilse scherzeshalber immer wieder an den Haaren gezogen haben. Ich glaube, um mich wichtig zu machen. Jedenfalls fiel ich ihr auf, und irgendwie hats dann gefunkt an jenem Tag. Auf jeden Fall gingen wir bald zusammen an die Anlässe der Jungen Kirche, und ich lud sie an die «Besenabende» der Studentenverbindung ein. Bald war für mich klar – Mausi, meine Couleurdame, ist die Richtige: Ilse Langhans, die mit ihrer Schweizer Mutter, deren Mann und Ilses Vater an der Ostfront fiel, kurz vor Kriegsende aus Ostpreussen nach Mecklenburg geflüchtet war und ein Jahr später via das zerbombte Berlin völlig mittellos in die Schweiz einreisen konnte.

Am Bodensee Es hat sich einfach so ergeben mit Ilse Anders kann ich es nicht - фото 15

Am Bodensee.

Es hat sich einfach so ergeben mit Ilse. Anders kann ich es nicht sagen. Im Herbst 1953 beschlossen wir, uns zu trennen und organisierten eine kleine Abschiedsparty. Ein halbes Jahr später trafen wir uns zufällig auf der Strasse wieder und waren beide unendlich glücklich – und seither hat sich daran nichts geändert.

Im September 1952 hab ich die Matura geschafft – «tout just» allerdings. Studieren wollte ich nicht gleich, lieber arbeiten. Das Praktikumsjahr, in dem ich in der VOLG-Zentrale in Winterthur Kartoffeln verkaufte und die Bilanzen der verschiedenen landwirtschaftlichen Genossenschaften korrigieren musste, ist unvergesslich. Dort lernte ich, dass auch eine Differenz von nur zwei Rappen zwischen Soll und Haben nicht akzeptabel ist; eine Bilanz muss aufgehen, in jedem Fall.

Die Schweizer Armee wollte mich bei der Aushebung 1952 nicht, obwohl ich sportlich und gut trainiert war. Die Relation zwischen Brustumfang und Grösse stimmte nicht. Sie sagten, mein Brustumfang sei zu klein; ich behauptete dagegen, ich sei einfach zu lang. Dabei wäre ich so gerne Offizier geworden wie mein älterer Bruder; der hat mir imponiert. Und überdies wäre damals eine Offizierslaufbahn für Karriere und Beziehungen von Vorteil gewesen.

Beim Weitsprung Nach meinem VOLGJahr entschied Vater ich solle mein Studium - фото 16

Beim Weitsprung.

Nach meinem VOLG-Jahr entschied Vater, ich solle mein Studium in Genf aufnehmen, um meine miserablen Französischkenntnisse aufzubessern. So begann ich, Science Economique zu studieren. Nie hätte ich gedacht, dass es mir in der Westschweiz so gut gefallen würde. Mein erster Abend am Genfersee war allerdings eher blamabel. Über Beaudelaire hätte ich wunderbar diskutieren können, aber ein Nachtessen mit Suppe, Rösti und Bratwurst auf Französisch bestellen, konnte ich kaum.

Dass ich mich im Oktober 1954 dann an der Handelshochschule St. Gallen einschrieb, lag fast auf der Hand. Mein Vater war unterdessen Professor für Angewandte Volkswirtschaftslehre an der HSG geworden und die Familie lebte bereits seit einem Jahr in der Ostschweiz. Onkel Willi half wacker mit, dass sich meine Eltern bald inmitten des gesellschaftlichen Zentrums der Stadt bewegten.

Im Frühling 1956 erhielt mein Vater ein Sabbatjahr, und die UNO erteilte ihm einen Beratungsauftrag auf den Philippinen. Unsere Familie fand, Vater könne man nicht alleine nach Asien fahren lassen, und so ging ich mit. Knappe zwei Monate vor der Abreise erfuhr ich von diesem Abenteuer. Ich sprach kein Wort Englisch und musste in aller Eile ein paar Privatstunden nehmen. Mit dem Flugticket, mit dem man damals noch x Umwege einbauen konnte, reiste ich über München,Athen, Kairo, Bangkok und Hongkong – wo ich billige Tropenkleider erstand – nach Manila. Es war wunderbar dort, Englisch lernte ich in kürzester Zeit und daneben noch Spanisch, ostasiatische Geschichte und Entwicklungsökonomie. Vater und ich mieteten eine Wohnung, und mein jüngerer Bruder Ruedi und Mutter stiessen nach einem halben Jahr zu uns. Die Entwicklungsprobleme interessierten mich sehr, und wir reisten viel herum. Auf den Philippinen fand ich sogar mein Doktorandenthema «Die Zollpolitik der Industriestaaten als Hindernis für die Entwicklung unterentwickelter Länder». Ein Jahr später, im April 1958 schloss ich meine Studien in St. Gallen mit dem Lizenziat ab, und im Oktober heirateten Ilse und ich.

Meine Frau bereitete sich inzwischen an der Juventus-Schule in Zürich neben ihrer Arbeit als Sekretärin bei Georg Fischer in Schaffhausen auf die Matura vor. Doktorieren wollte ich nicht in St. Gallen im Schlepptau meines professoralen Vaters. Es sollte aber an einer deutschsprachigen Universität sein. Die Freie Universität in Berlin wäre mir lieb gewesen; aber Mutter befürchtete, ich würde dann in den Ostsektor reisen und dort stänkern. Sie fand, ich sei zu antikommunistisch eingestellt und in Berlin in Gefahr! So entschied ich mich für Wien, und zwei Jahre lang war es ein «On & Off» mit Reisen in die österreichische Hauptstadt; Ilse und ich wohnten mittlerweile wieder in Neuhausen, und sie schrieb meine 309-seitige Dissertation mit einer einfachen Schreibmaschine und auf Matrizen. Meine wunderbare Ehefrau korrigierte meine vielen Schreibfehler, die vierzig Kopien wurden gebunden, und schliesslich doktorierte ich 1960 in Wien.

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