Giovanni Orelli - Walaceks Traum

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'Der Cupfinal Grasshoppers-Servette unentschieden', ist auf Paul Klees Bild 'Alphabet 1' noch zu lesen, und 'National-Zeitung'. Es handelt sich um das Spiel vom 18. April 1938, in dem der Stürmer Walacek den Sprung in die Schweizer Fussballnationalmannschaft (vorerst) verpasst und beim Länderspiel gegen Portugal im Mai 1938 nicht dabei sein wird. Von hier aus startet Orelli seine Recherche und spinnt den Erinnerungsfaden rückwärts. Er erinnert an grosse, kleine und ganz kleine Persönlichkeiten und springt vom Fussball elegant zu Kunst, Politik und Philosophie. Fiktive Gestalten treffen auf historische Persönlichkeiten und unterhalten sich mit ihnen, vom genannten Klee bis zu Bertrand Russell, vom österreichischen Mittelstürmer Sindelar bis zu Hitler.

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Génia Walacek öffnete die Augen ins Leere. Aber der Oberaufseher hatte keine Ahnung von Botticelli. Er konnte, mit Witz, mit Nachdruck, das heißt, indem er mit seinen klobigen Fingern eine mechanische Übersetzung des Arrangements in die Tasten haute, Lili Marleen spielen. Schön, schön. An sich musste Lili Marleen genau das Gegenteil von Bubi und der Bubi-Rasse sein. Lili Marleen hat etwas Schönes, ganz das Gegenteil von Bubi, der auch noch zwei Pfirsiche gestohlen hatte, die einer der Kleineren nicht zu essen wagte und seiner Mutter zu Weihnachten mitbringen wollte. Mistkerl und Dieb, gib die zwei Pfirsiche zurück, auch wenn sie so hart waren wie Tennisbälle: Man hätte ein bisschen spielen können damit, con, avec, sic, so beinahe rennend auf dem Rückweg durch die Unterführung des Berner Bahnhofs, in Eile, beinahe in Hetze, in der Angst, ja nicht zu spät zurückzukehren vom Klee-Museum in Bern, wo man die Schwarze pastose Wasserfarbe auf bedrucktem Zeitungspapier wieder hatte sehen wollen: beinahe rennend zwischen den Leuten in den langen Gängen der Berner Unterführung, die von geschäftigen Leute wimmeln: und sich wieder wie ein Junge mit einem Tennisball fühlen. Kapitän Severino Minelli, in zweiter Linie bei den Grasshoppers, in erster Linie Verteidiger und Kapitän der Nationalmannschaft, sagt nämlich, dass man so, mit einem Tennisball, einen Fußball kontrollieren lernt. Bis man so weit ist, dass sie einem gehorchen wie Bälle oder Kegel in der Hand und außerhalb der Hand eines Va­rieté-Künstlers, eines Zirkus-Jongleurs: als würden sie magnetisch angezogen. Wenn Sindelar den Ball führte, war sein vorwärtsstürmendes Geplänkel, sein plänkelndes Vorwärtsstürmen, rechtsfüssig, linksfüssig, so unberechenbar, dass alle Augen der Gegner ihn voll Verwirrung und, muss man hinzufügen, voll Bewunderung und Hass ansahen. Was würde bei diesen Bewegungen des ganzen graziös verrenkten Körpers herauskommen? Der Ball folgte dem tänzerischen Fuß wie ein Hund, ein abgerichtetes Tier. Sindelar-Walacek brauchen, unter dem Mantel des Dompteurs, nur zu sagen: hopp Suisse, hopp Wunderteam, und schon gehorcht der Ball, verhält sich wie das Stöckchen oder die Melone in den Händen von Charlie Chaplin. Sindelar (und auch Walacek) hätte den Ball genauso treffsicher in die Ecke des gegnerischen Netzes setzen können (sie nennen es das Set), wie er einem Unterführer des Führers den Pfeil seiner Spucke ins Schweinsgesicht hätte (hätte: bleiben wir bei hätte) schleudern können, einem Bubi aus dem veranschlussten, vergasten, vergewaltigten Österreich. Jugendliches altes Wien. Doch du kannst nicht sterben, wie Sindelar, sonst können wir alle sterben. Ta ta ta ta.

Waren das die Trompeten des einstigen Wien oder Salven aus einem Maschinengewehr?

So ernst werdend, wie man sie noch nie gesehen hatte, schienen Klees Großmutter und Walaceks Großmutter, Jenny Morel, durch Klees Mund zu Walacek zu sagen:

– Versuch, wenn du in Paris gegen Hitler spielst, denn alles ist Politik, da hat der große nationale Gottfried Recht, versuch, ein Dribbling hinzulegen wie ein junger Gott: en surplace, dass es deinen Nazi-Gegenspieler aus der Fassung bringt, fertigmacht, ihn gewissermaßen auf null reduziert. Wir sind gegen den Stierkampf, da es uns nicht gelingt, im Stier nicht ihn zu sehen: Christus; du aber mach dir den Stil des Toreros zu eigen, täusche deinen Peiniger, dass er das Gleichgewicht verliert, leg uns einen Eckball hin, der alle überrascht, und trete den Ball ins Netz, ohne dass irgendwer ihn berührt, was das Größte ist, das ein Eckballschütze bieten kann. Du wirst dieser Größte sein! Falls du einen Elfmeter schießen musst (und du bist so bescheiden, dass du dich der ungeheuren Aufgabe nicht entziehen wirst, da eine fanatische oder feindselige Welt dir zuschaut), so musst du den Torwart in die eine Ecke und den Ball, auf halber Höhe, in die andere Ecke schicken. Alle Muskeln deines Körpers und auch das Gehirn, auch das Herz müssen zusammenwirken.

– Die «Sophia» der Griechen –, schaltete sich Professor Glaser ein, – ist technisches Können, Kunst. Der Zimmermann, der Schmied, der Bildhauer, der Architekt und jeder andere Handwerker, der seinen Beruf beherrscht, hat seine «Sophia»; ebenso wie der Sänger, der Musiker, der Wahrsager, der Arzt, der Dichter. Suche auch du danach, Nummer 8. Das wird deine metaphysische Erfahrung sein, das Werk, in dem sich die «Unordnung» des Ich als Teil der göttlichen Ordnung erweist. Es wird etwas sein, das sich unterscheidet: einerseits von der Sphäre, von dem («meinem?») Kreis der Komödie, dem Theaterraum, gemacht für die Komödie der wilden Träume und des alltäglichen Lebens; und andererseits von der Tragödie des Opfers. Sie werden dich dann in die Mannschaft der Entarteten aufnehmen, mit Klee:

Grosz

Thoma Schlemmer

Engelmann Gropius Feininger

Jawlenskij Walacek Klee Kokoschka Kandinski

Das ergab vor allem einen schönen Sturm, mit einer ganzen Reihe von Ks wie ein Bunker oder ein kanonenbewehrter Panzer, der den Beelzebub-Teutonen des Hakenkreuz-Klubs Zähne und Gebisse herausschlägt. Eine schöne K-Batterie, denn auf der Gegenseite, im jungfräulich weißen Trikot, sind angekündigt:

Treblinka

Göring Goebbels

Auschwitz Buchenwald Mauthausen

Himmler Eichmann Hitler von Ribbentrop von Papen

Wer wird es als Erster wagen, sich dem Dritten Reich entgegenzustellen?

Was wollen eigentlich diese kleinen Scheißer von Schweizern, die mitten im Jahr 1938 daherkommen, um uns den Weg abzuschneiden, und zwar im Parc des Princes, nach dem Anschluss und nachdem wir uns das Wunderteam einverleibt haben? Der Punkt ist, dass diese Schweizerlein ihre Scheiße mit so viel Leidenschaft und Präzision absondern, eben wie Trödler und Uhrmacher, dass du sie nicht mehr abkriegst von der Schuhsohle und dem Lackleder. Aber wir werden sie ihre Scheiße noch fressen lassen, auch sie werden noch drankommen.

Wollte Klee statt eines Rundtheaters mit zentralem Grundriss, einem Ort des Vergessens, der Leere, der Offenheit, vielleicht einen Zirkus zeichnen, mit seiner Manege für Elefanten, Pferde, Akrobaten und Clowns und einer ordentlichen kreisförmigen Rampe, die die Artisten vom Publikum trennt?

Das Leben von Génia Walacek, gebürtig aus der Tschechoslowakei, beginnt, noch vor dem Stadion, im Zirkus.

Walaceks Großvater väterlicherseits war Dirigent in einem Moskauer Zirkus, und dort arbeitete diejenige, die später Walaceks Großmutter werden sollte. Der Vater des zukünftigen Halbstürmers der Nationalmannschaft wiederum, Professor für Klavier am Moskauer Konservatorium, heiratete eine Schweizerin, die Tochter eines Uhrmachers aus dem Kanton Neuenburg, der ausgerechnet nach Moskau gegangen war, um sich mit Uhren zu beschäftigen.

Überspringen wir mit der für Standesbeamte, die mit ihrer Materie stets sehr vertraut sind, typischen Geschwindigkeit Stammbäume und Daten, springen wir zum mütterlichen Zweig: Der Großvater ist Schweizer, die Großmutter eine Deutsche, Jenny Toss aus Hannover, dazu bestimmt, durch Heirat eine Morel zu werden. Aus dieser europäischen Mischung geht mitten in den Jahren, in denen Europa in Flammen steht, Génia Walacek hervor, geboren in Moskau am 20. Juni 1916. Zwischen 1916 und 1918, zwischen dem Krieg an der deutschen Front, dem Ausbruch der russischen Revolution und der Ankunft Lenins, ist Russland ein einziges Netz sentimentaler Reisen, wie Viktor Schklowski sie nennt, einer, der etliche dieser Strecken selbst bereist hat:

– Es kursierte das Gerücht –, sagte Schklowski, – dass ein Briefträger seine Frau aufgegessen habe, ja, aber ich weiß nicht, wie viel Wahres daran ist. Es herrschte Stille, Sonne und Hunger, viel Hunger.

– Mit uns fuhr ein Waggon mit Särgen, und auf den Särgen stand mit Pech hingeschmiert: Zurückschicken.

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