Meinrad Inglin - Schweizerspiegel

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Ein grossangelegter Familienroman erzählt die Geschichte der Schweizer Neutralität m Ersten Weltkrieg, vom Besuch des deutschen Kaisers in der Schweiz im Jahr 1912 über die Wahl des Obersten Wille zum General im August 1914, die «Oberstenaffäre» von 1916 und den Rücktritt des Bundesrats Hoffmann im Jahre 1917 bis zum Ende des Landesstreiks 1918. Das Oberhaupt der grossbürgerlichen Familie, Nationalrat Ammann, ist der Typus einer zu Ende gehenden Epoche. In seinen drei Söhnen spiegeln sich die Tendenzen der Zeit. Während Severin und Paul nach extremen politischen Richtungen auseinanderstreben, bleibt Fred, der jüngste der Brüder, der mehr und mehr zum Mittelpunkt des Romans wird, in einer gemässigten Mitte. So wird dieses Werk zu einem einzigartigen Zeitdokument, das dank Inglins Meisterschaft auch für heutige Leser nichts von seiner Eindringlichkeit verloren hat.

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«Hoch!» schrie das Volk. «Hoch der Kaiser! Hoch Deutschland! Hurra! Hoch!»

Der Auftritt dauerte wenige Sekunden, der Kaiser wandte sich seinen Begleitern zu und verschwand hinter der nachdrängenden Menge, so daß zwischen Pickelhauben und Oberstenkäppis nur für Augenblicke noch seine Kopfbedeckung zu erkennen war, die den Lederhüten unserer Soldaten glich.

Paul war belustigt, er grinste unverhohlen, während Severin begeistert und immer noch aufmerksam verharrte. Fred warf, nachdem er selber dem Eindruck sich arglos mit offenem Munde hingegeben hatte, einen kurzen, forschenden Blick auf die Brüder, wurde unsicher in seinen Gefühlen und sagte, um nur etwas zu sagen, lächelnd: «Ich hätte gedacht, er trüge einen goldenen Helm.»

«Du bist ein Kindskopf!» bemerkte Severin ruhig.

«Oh, bitte, das ist gar nicht so dumm!» fiel Paul ein. «Er hat nämlich einen goldenen Helm, und er hätte ihn gewiß gern aufgesetzt.»

«Quatsch!» erwiderte Severin. «Ihr wißt natürlich nicht, was für eine Uniform er trägt. Es ist die Uniform des deutschen Gardeschützenbataillons, und dieses Bataillon bestand früher aus Neuenburgern, vor 1857 nämlich, als der preußische König zugleich Fürst von Neuenburg war. Daß er bei uns ausgerechnet diese Uniform trägt, das ist ein sehr feiner Zug … Aber jetzt müssen wir hinauf, wenn wir noch etwas sehen wollen, vorwärts!»

Sie stiegen weiter, gerieten mit einem Schwarm von Neugierigen an die Seile, die, durch Soldaten bewacht, den Scheitel der Kuppe absperrten, und suchten sich hier im Gedränge einen Platz zu erobern.

Der Kaiser hatte indessen den höchsten Punkt der mäßig gewölbten Kuppe erreicht und blieb in liebenswürdig höflichem Gespräch vor einem ältern, zivilen Manne stehen. Die übrigen Manövergäste innerhalb der Umzäunung kümmerten sich scheinbar nicht um die beiden, in der Tat aber wahrten sie unmerklich einen achtungsvollen Abstand und verfolgten die kleine Szene heimlich mit lächelnden Blicken voller Wohlgefallen. Der Mann in Zivil war der schweizerische Bundespräsident Ludwig Forrer, eine stattliche Gestalt in dunklem Mantel und breitkrempigem Filz, auf dem klugen, von Kinn- und Backenbart weiß umbuschten Gesicht einen Ausdruck besorgter Würde, eine ausgesprochen bürgerliche Gestalt, die zum höchsten deutschen Soldaten den stärksten Gegensatz bildete, ein Republikaner zudem, ein Demokrat, was den Monarchen und erklärten Verächter alles Republikanischen jetzt offenbar nicht abhielt, ihm die artigsten Dinge zu sagen.

In einiger Entfernung stand ein hoher Milizoffizier, Oberst Hoffmann, Bundesrat und Chef des schweizerischen Militärdepartements, der einzige im lockern Kreise, der nicht lächelte, sondern durch seinen Klemmer die zwei Staatsoberhäupter mit einem klaren, sachlichen Blick umspannte. Er wartete auf das Ende des Gespräches, dann trat er vor, zog die Absätze zusammen und begann: «Wenn Eure Majestät nun gestatten, wird unsere Manöverleitung …»

«Ja, nun wollen wir mal sehen, was hier gespielt wird», unterbrach ihn der Kaiser und ging, ohne ihn weiter zu beachten, zwischen den ausweichenden Gästen hin nach dem südlich abfallenden Hang. Dort vorn befand sich in Gesellschaft von Adjutanten und deutschen Offizieren ein eidgenössischer Oberst, ein mittelgroßer, fester Mann mit einem massigen, mürrisch wirkenden Gesicht, der Manöverleiter, Oberstkorpskommandant Ulrich Wille.

Der Kaiser trat sichtlich wohlgelaunt an den ihm bekannten Schweizer heran. «Also los, Wille!» sagte er. «Wo stehen Ihre Legionen? Ich bin sehr neugierig! Und Sie wissen ja, mir können Sie nichts vormachen!»

Wille begann dem Kaiser den Stand der Übung darzulegen, indem er bald auf die Karte wies, bald in das Gelände hinausdeutete. Vor ihnen lag unter dem blauen Septemberhimmel eine mannigfaltige weite Landschaft mit Hügeln, Wäldern, Schluchten und Wiesentälern, mit leuchtend grünen Flächen, schattigen Gründen und kleinen, flach hinziehenden Nebeln, die in der schräg einfallenden Morgensonne weiß aufschimmerten und verdampften, das Anmarschgelände der blauen Division. Sie selber standen auf dem wichtigsten Punkt der roten Stellung, der sechsten Division, die sich in der Nacht hier auf den Höhen südlich von Kirchberg mit leicht nach Westen und Osten abgebogenen Flügeln, mit der Hauptfront nach Süden, zur Verteidigung eingerichtet hatte. Die Infanterie war eingegraben, da und dort ließ sie ihr Gewehrfeuer spielen, das den vortastenden gegnerischen Patrouillen galt, und über die Schützengräben hinweg donnerten bereits die Kanonen nach den Hauptkräften des Feindes. Der blaue Gegner hatte sich, mit zwei Brigaden in der Front, in einem mächtigen Halbkreis schon bedrohlich nahe an die rote Stellung herangearbeitet; er zeigte Angriffsabsichten und begann eben jetzt von verschiedenen Punkten her mit der artilleristischen Vorbereitung. Prächtige, lehrreiche Bilder von Angriff und Verteidigung waren zu erwarten, oder wären unter gewohnten Umständen zu erwarten gewesen. Die immer noch wachsende Masse der Manöverbummler aber drohte nun alles zu vereiteln; nicht nur den Hügel, auf dem man hier stand, umgaben sie in dichten Scharen, sie hatten auch die benachbarten Höhen besetzt und wimmelten überall durch die Kampfzone, ungezählte neugierige Menschen, die nach Zehntausenden zu berechnen waren. Sie zerstörten die Illusion eines wirklichen Kampfes, die notwendig ist, wenn die Übung nicht zum Gefechtsexerzieren oder gar zur Spielerei werden soll, sie verleideten der Truppe das kriegsgemäße Verhalten und ironisierten durch ihre bloße Gegenwart die eben dargelegte Lage.

Oberst Wille spürte grimmige Lust, die Übung zu unterbrechen, aber jetzt waren ihm außergewöhnliche Rücksichten auferlegt, und so zwang er sich, von den widrigen Umständen abzusehen, um bei der Sache zu bleiben. «Der rote Parteikommandant», erklärte er, «will alle verfügbaren Reserven an seinem rechten Flügel einsetzen, zur Umfassung des linken blauen Flügels, wie er hofft; er wird mit einem anständigen Gegenstoß zufrieden sein müssen, die Blauen haben dort auch Absichten, denke ich.»

«Wohl alles supponiert, was?» fragte der Kaiser.

Wille ging nicht auf diesen Ton ein, mit dem Wilhelm scherzhafterweise versuchte, die Übung leicht zu nehmen, er wahrte seinen vollen Ernst, setzte seinen bedeutenden militärischen Ruf entschlossen daran und gedachte im übrigen, dem kaiserlichen Fachmann morgen ein Beispiel von Verfolgung und Rückzug aufzutischen, wie man es in Deutschland kaum viel besser würde erleben können. Er wußte, warum der Kaiser gekommen war.

Die andern hohen Herrschaften beobachteten indessen die militärischen Vorgänge oder gaben sich zwanglos einer gewissen Geselligkeit hin. Verschiedene fremde Offiziere ließen sich von Oberst Sonderegger, dem jugendlich schneidigen Stabschef Willes, über die Lage unterrichten. Man erkannte den französischen General Pau und die mächtige Gestalt des schwarzbärtigen Burengenerals Beyer, man sah den österreichischen Feldmarschalleutnant von Dankl im Gespräch mit Oberst von Sprecher, dem großgewachsenen hagern Chef des schweizerischen Generalstabs, und freute sich am Anblick des kaiserlichen Gefolges. Die Herren Generaladjutanten von Plessen und von Lynker, General Hüne, der Graf zu Eulenburg und der Fürst zu Fürstenberg mit ihren Orden, reichen Schnurgarnituren und glänzend beschlagenen Pickelhauben bildeten, angeregt von der guten Stimmung ihres Herrn, eine offensichtlich wohlgelaunte und eindrucksvolle Gruppe. Abseits mit dem Fernglas vor Augen stand General von Moltke.

Die drei Brüder im Gedränge der Zuschauer sahen von alledem nicht eben viel und traten einen Streifzug durch das Manövergelände an. Sie waren eine knappe Stunde planlos unterwegs und wollten schon zum Feldherrnhügel zurückkehren, als sie in geringer Entfernung eine auffällige Bewegung des Publikums bemerkten, das von allen Seiten hastig einem Fahrweg zustrebte. Wie sie hinkamen, erkannten sie zunächst den kaiserlichen Wagen und gleich darauf zu ihrer größten Verblüffung den Kaiser selbst in einem nahen Schützengraben.

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