KARIN SEETHALER
Die Kraft der Kontemplation
In der Stille Heilung finden
KARIN SEETHALER
Die Kraft der Kontemplation
In der Stille Heilung finden
Mit einem Vorwort von Franz Jalics
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über ‹ http://dnb.d-nb.de› abrufbar.
© 2013 Echter Verlag GmbH, Würzburg
www.echter-verlag.de
Umschlag: Peter Hellmund (Foto: plainpicture)
Satz: Hain-Team, Bad Zwischenahn ( www.hain-team.de) Druck und Bindung: CPI – Clausen & Bosse, Leck
ISBN
978-3-429-03638-6 (Print)
978-3-429-04730-6 (PDF)
978-3-429-06144-9 (ePub)
Vorwort Vorwort Heute wird das Leben immer schneller und wir leben immer hektischer. Die Kirche steht vor der Aufgabe, die Menschen in ihrer Sehnsucht ernst zu nehmen und heilsame Wege aufzuzeigen, wie sie in der Zerrissenheit der äußeren Welt zu sich selbst und zu ihrem Schöpfer finden können. Der kontemplative Weg kann uns immer wieder zu unserer Mitte führen, wo Einfachheit wohnt, wo Friede herrscht und die Liebe entspringt. Er ist ein Verwandlungsweg, der den Menschen zu seiner eigenen Tiefe führt. Es geht um die Begegnung mit sich selbst und die Begegnung mit dem Geheimnis, dass Gott den Menschen liebt, so wie er ist. Karin Seethaler beschreibt diesen schlichten Weg der Kontemplation in einer leicht verständlichen Sprache. Die Missverständnisse, die auftreten können, werden beleuchtet und die segensreichen Auswirkungen veranschaulicht. Sie führt sehr passend viele Weisheiten von großen Menschen der Weltliteratur an. Es ist ein empfehlenswertes Buch für Menschen, die den kontemplativen Weg gehen, und für jene, die auf der Suche sind. Franz Jalics
Annäherung an das Thema
I.Grundlagen
1.Begrifflichkeiten
1.1Kontemplation
1.2Christliche Meditation
1.3Gegenwart
1.4Wahrnehmen
2.Ursprünge
3.Was die Meditation trägt
II.Meditationspraxis
1.Die äußeren Gegebenheiten
2.Die Wahrnehmung der Hände
2.1Mögliche Missverständnisse
3.Meditieren mit einem Wort: Das „Ja“
3.1Mögliche Missverständnisse
4.Der Name Mariens
4.1Mögliche Missverständnisse
5.Der Name Jesu Christi
5.1Mögliche Missverständnisse
III.Kontemplative Haltungen und ihre heilenden Auswirkungen
1.Achtsame Haltung: Aufmerksam sein für das, was ist
1.1Die konkreten Schritte, die in eine achtsame Haltung führen
1.2Ein Beispiel
1.3Die Gefahr, sich von einem beständigen Zeit- und Leistungsdruck bestimmen zu lassen
1.4Mögliche Missverständnisse
1.5Heilende Auswirkungen
2.Zugewandte Haltung: Ausrichtung auf Gott
2.1Die konkreten Schritte, die in die Ausrichtung auf Gott führen
2.2Ein Beispiel
2.3Die Gefahr, beständig nur um sich selbst zu kreisen
2.4Die zwischenmenschlichen Beziehungen als Spiegelbild für meine Beziehung zu Gott
2.5Mögliche Missverständnisse
2.6Heilende Auswirkungen
3.Vergebende Haltung: Bereit sein für Versöhnung
3.1Wem muss ich verzeihen?
3.2Die konkreten Schritte des Versöhnungsweges
3.3Ein Beispiel
3.4Was die Bereitschaft zur Versöhnung blockieren kann
3.5Mögliche Missverständnisse
3.6Heilende Auswirkungen
4.Leidensbereite Haltung: Leidvollem begegnen und es tragen
4.1Der entscheidende Unterschied
4.2Was bedeutet „mein Kreuz tragen“ konkret in der Meditation?
4.3Was geschieht während der Meditation?
4.4Wie ich dem Leidvollen in der Meditation begegne, damit Wandlung geschehen kann
4.5Ein Beispiel
4.6Was den Heilungsweg blockieren kann
4.7Mögliche Missverständnisse
4.8Heilende Auswirkungen
IV.Was die kontemplative Lebensweise stärkt
Schlussbemerkung
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Heute wird das Leben immer schneller und wir leben immer hektischer. Die Kirche steht vor der Aufgabe, die Menschen in ihrer Sehnsucht ernst zu nehmen und heilsame Wege aufzuzeigen, wie sie in der Zerrissenheit der äußeren Welt zu sich selbst und zu ihrem Schöpfer finden können.
Der kontemplative Weg kann uns immer wieder zu unserer Mitte führen, wo Einfachheit wohnt, wo Friede herrscht und die Liebe entspringt. Er ist ein Verwandlungsweg, der den Menschen zu seiner eigenen Tiefe führt. Es geht um die Begegnung mit sich selbst und die Begegnung mit dem Geheimnis, dass Gott den Menschen liebt, so wie er ist.
Karin Seethaler beschreibt diesen schlichten Weg der Kontemplation in einer leicht verständlichen Sprache. Die Missverständnisse, die auftreten können, werden beleuchtet und die segensreichen Auswirkungen veranschaulicht. Sie führt sehr passend viele Weisheiten von großen Menschen der Weltliteratur an. Es ist ein empfehlenswertes Buch für Menschen, die den kontemplativen Weg gehen, und für jene, die auf der Suche sind.
Franz Jalics
Uns traf mehr als ein gewöhnlicher Verlust: „Wir verloren unseren Weg.“
(T. S. Eliot)
Dieser Satz berührt mich auf eigentümliche Weise. Wahrscheinlich weil er meine Erfahrung auf der Suche nach dem richtigen Weg so schlicht und doch so treffend zum Ausdruck bringt. Mit dem Verlust des Weges meine ich hier keinen äußeren, sichtbaren Weg, sondern vielmehr den inneren Weg. Viele Jahre ging ich mit einer inneren Orientierungslosigkeit durchs Leben, auch wenn äußerlich alles in Ordnung zu sein schien. Trotz meiner Bemühungen, im Glauben Halt zu finden, war ich von einer inneren Unrast getrieben. Widersprüchliche und schwankende Gefühle machten mir zu schaffen. Es fehlte mir der innere Kompass, der mir zu zeigen vermochte, wie ich den Schwierigkeiten des Lebens begegnen könnte. Mein guter Wille sowie meine guten Vorsätze, christlich zu leben, wurden durch Konflikte und Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, in der Familie oder im Freundeskreis schnell erschüttert und brachten den Boden unter meinen Füßen immer wieder ins Wanken. Da ich davon ausging, dass religiöse Gefühle der Gradmesser eines lebendigen Glaubens seien, überkamen mich Glaubenszweifel und eine gewisse Resignation, als mich z. B. religiöse Texte nicht mehr wirklich berührten. Ich schlitterte in eine Glaubenskrise.
Die Wende kam mit meinen ersten kontemplativen Exerzitien. Hier lernte ich die christliche Meditation kennen, die mich durch ihre Einfachheit und Unmittelbarkeit faszinierte. Ganz herzlich möchte ich an dieser Stelle Pater Franz Jalics SJ dafür danken, dass er mir diesen inneren Weg gezeigt und mich auf ihm begleitet hat. Inzwischen sind mehr als 25 Jahre vergangen und seit vielen Jahren begleite ich nun selbst Menschen auf dem kontemplativen Weg. Es gibt meinem Leben einen tiefen Sinn, die Gebetsweise, die mir im eigenen Leben Halt und Orientierung ist, weiterzugeben und dabei immer wieder neu zu erfahren, wie Gott in der Stille heilend wirkt.
Viele Menschen sind heute auf der Suche nach spirituellen Erfahrungen. Jedoch sind es nicht mehr Traditionen und Belehrungen, die die Menschen an eine Religion binden, sondern persönliche Erfahrungen, die überzeugen. Der große Theologe Karl Rahner gab folgende Prognose für die Christen ab: „Der Fromme von morgen wird ein Mystiker sein, einer, der etwas erfahren hat, oder er wird nicht mehr sein.“ Um Erfahrungen machen zu können, die überzeugen, braucht es eine Orientierung – das Aufzeigen eines konkreten Weges, der heute im Alltag der Menschen zeitgemäß gelebt werden kann. Kirchennahe wie Kirchenferne suchen diese Anleitungen oft in den östlichen Religionen. Der Schatz der kontemplativen Tradition des Christentums bleibt hingegen oft unerkannt. Mit diesem Buch möchte ich ihn und seine in ihm liegende heilende Kraft ans Licht heben.
Читать дальше