Werner Ort - Die Schülerrepublik im Schloss Reichenau

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Das Schloss Reichenau am Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein spielte in der Bündner Geschichte dank seiner verkehrstechnisch ausgezeichneten Lage eine prominente Rolle. 1792 wird es Sitz eines Churer Handelsunternehmens und eines revolutionären Schulinternats mit hohen Ansprüchen: Hier sollten freie Menschen und Weltbürger erzogen werden, welche als Staatsmänner eine neue Ära einläuten würden. Dazu wurden einige der damals besten Pädagogen als Schulleiter engagiert: Johann Peter Nesemann (1726-1802) und Heinrich Zschokke (1771-1842). Als Lehrer wirkte hier, auf der Flucht vor politischen Verfolgern, ein halbes Jahr auch Louis-Philippe, der nachmalige französische König (1830-1848).
Das Buch stellt eindrücklich und spannend dar, welche Ideen hinter dem Seminar Reichenau standen, welches Schicksal ihm beschieden war und mit welchen Schwierigkeiten die Schule in einer politisch turbulenten Zeit zu kämpfen hatte.

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i. Historie; die allgemeine und die besondere Staatsgeschichte von Bünden, der Schweiz, Italien, Deutschland, Frankreich etc.

k. Naturgeschichte und Naturlehre

l. Reine Mathesis, nebst praktischer Feld- und Körperausmessung

m. Wenn hinlängliche Liebhaber sich finden, auch einige Theile der angewandten Mathematik

n. Briefstyl und Redekunst

o. Haus- und Landwirtschaft

p. Logik

q. Vokal- und Instrumentalmusik

r. Zeichnen

s. Nach Umständen Tanzen und Fechten

Im vierten Teil des Prospekts wurden unter dem Titel «ökonomische Einrichtung» die übrigen Leistungen des Seminars festgehalten, damit die Eltern unbesorgt um das Wohlergehen ihrer Kinder bleiben konnten:

«6. Alle Jahre werden die bestimmten 14tägigen Sommervakanzen dazu verwendet werden, wie es schon zu Jenins geschah, 8- bis 14tägige Fussreisen mit den grössern und verdientem Zöglingen in die verschiedenen Landschaften Bündens, so wie in die nächsten Teile der Schweiz, Italiens und Deutschlands zu machen. Körper und Geist gewinnen dabei.

Die Kleinern werden sich indessen mit kleinern und kurzen Reisen in die nächstumliegenden Orte begnügen.

7. Folgender Entwurf wird für hinlängliche Bedienung bürgen. Die Verwaltung der Haushaltung wird eine verständige Person übernehmen, und genugsame Dienerschaft unter sich haben. Die Bäckerei wird durch einen eigenen Bäcker, die Metzg durch einen eigenen Schlächter, und die Gärten durch einen eigenen Gärtner versehen. Die Wäsche wird auch besonderen Personen übergeben und die mangelhafte Kleidung und Schuhe zu bestimmten Zeiten von eigenen Schneidern und Schustern abgeholt. Zur Abwart und Bedienung der Zöglinge werden nach erforderndem Verhältnis derselben zwei oder mehrere männliche Aufwärter für die nötigen Dienstleistungen bestellt werden.»

Das Schulgeld belief sich auf einen halben Louisdor wöchentlich, worin alles inbegriffen war, auch die Schulbücher, Tinte, Feder und Papier, mit Ausnahme der jährlichen grossen Reisen, der Kosten des Schneiders, des Schuhmachers und des Unterrichts in Musik, Zeichnen, Fechten oder Tanzen. 121

Personen, die sich für das Seminar Reichenau interessierten, Männer von Stand und Vermögen, waren über das geringe Schulgeld erstaunt, und es wundert kaum, dass sich schon nach einem halben Jahr ein Defizit abzeichnete und Tscharner am Essen und an den Lehrergehältern zu sparen versuchte. Das Schulgeld aber wurde nicht erhöht. Es sollte auch weniger reiche Eltern nicht davor abschrecken, ihre Söhne nach Reichenau zu geben. Man spürt bei den Projekten Tscharners, dass er kein Geschäftsmann war; seine Kalkulation war mehr von Idealismus und Optimismus als von Realismus geprägt. In einem Inserat für das Seminar Reichenau schrieb er, dass die Summe von 26 Louisdor jährlich

«gewiss jedermann höchst wohlfeil finden wird, wer den Nutzen dieser Anstalt und die Unkosten derselben zu berechnen versteht. Auch würde es unmöglich sein, mit dieser kleinen Pension alles das, was im Plan versprochen worden, und gewissenhaft erfüllt werden soll, auszuführen, wenn nicht die Herrschaft mit Hintansetzung von Interessspekulationen das Schloss, den Garten, und die Gelegenheit zur edelsten aller bürgerlichen Absichten – zur Erziehung der Jugend – zu verwenden beschlossen hätte, und solches grosse Kapital dieser Anstalt so gut als unentgeltlich zu statten käme, so wie die vielen Bemühungen mehrerer der ersten hierzu wirkender Männer, fern von Eigennutz unentgeltlich geleistet werden.» 122

Dies brachte Tscharner mit anderen Teilhabern der Herrschaft schon bald in Konflikt, da nicht alle Mitglieder der Familie Bavier so grosszügig dachten, sondern die Spekulation auf «Interesse», also eine angemessene Verzinsung des eingebrachten Kapitals, für die Handels- und Speditionsfirma als ausschlaggebend ansahen.

Im sechsten Abschnitt des Prospekts ging es um die «Eigenheiten dieser Anstalt»:

1. Gemeinschaftliche Erziehung katholischer und protestantischer Christen, wodurch der Geist brüderlicher Liebe und Duldung von früher Jugend an eingeflösst wird; eine für die Schweiz und andere Staaten vermischter Religion besonders zu nehmende Rücksicht.

2. Die Vereinigung des theoretischen Unterrichts mit der Praxis in allen vorgedachten Wissenschaften, wie auch in der Kaufmannschaft und dem Landbau.

3. Versorgung der Jünglinge mit allen zum Gebrauch nötigen Büchern, Kupfern, Instrumenten, Papier etc. zufolge oben bestimmter jährlichen Pension. Sie finden bei ihrer Ankunft augenblicklich und immer das Beste, was sie für ihren Unterricht brauchen und den Eltern werden dadurch grosse und meistens überflüssige Ausgaben erspart.

4. Es wird von der Mehrheit der Eltern die Verfügung abhängen, ob die Zöglinge im Winter und bei schlechtem Wetter die Freistunden zu Erlernung eines nützlichen Handwerks anwenden sollen, wie es in einigen der neuesten Anstalten geübt wird, sowohl um etwas Nützliches zu lernen, als um sich zu einer Zeit Bewegung zu geben, wenn das Wetter die gewohnten Übungen nicht gestattet.

Alle halbe Jahre, im Mai und im November, sollten öffentliche Prüfungen abgehalten und den Eltern oder Vormündern ausführliche tabellarische Zeugnisse über das Betragen und die Fortschritte ihrer Kinder zugesandt werden.

Bezeichnend ist, wie stark dieser Prospekt und die folgenden bis 1795 hervorheben, dass sich das Seminar in einem herrschaftlichen Schloss befinde, in der Nähe anderer Schlösser und Adelsgeschlechter, mit denen die Schüler bekannt gemacht würden, um von ihnen Lebensart und Umgangsformen zu lernen. Obwohl Tscharner bereitwillig Söhne von Grossbauern und Kaufleuten aufnahm, sollte Reichenau sich auch als Schule für die Bündner Aristokratie präsentieren, deren Nachwuchs all das geboten würde, was in seiner adligen Gesellschaft nützlich sein konnte: ausser den politischen Ämtern und Redeübungen auch Musik, Zeichnen, Fechten und Tanzen. Das ist kein Zufall.

Tscharner, der gemeinhin als Demokrat ohne ständische Vorurteile galt, sich selber auch so sah und herkunftsmässige Privilegien und Titel tadelte, war auf seine patrizische Vergangenheit stolz, einen Amtsadel, der sich in die Mitte des 16.Jahrhunderts zurückführen liess. 123Er befasste sich gern mit seinem Stammbaum und seiner Familiengeschichte, die belegen sollte, dass seine Familie sehr wohl neben jener der Barone und Freiherren von Salis bestehen konnte. 124

In einer Rückblende auf die Kindheit evozierte Tscharner seine Aversion gegen zwei seiner Mitschüler im Seminar Haldenstein, Söhne des Barons von Haldenstein, die sich besser dünkten als andere, und rechtfertigte dann, wieso er selber angefangen habe, sich «von» zu nennen, «in manchen meiner Schriften alle mögliche Titul häufte, in den Ankauf der Herrschaft Reichenau mit einstand, sogar auf ihre mithinige ganze Erwerbung dachte, mir das Prädikat von Aspermont (das vom Hause Guler zu Jenins an mich gekommen, Schlossruine ob Jenins) und von Planaterra (dem wahrscheinlichen Namen unsers Sitzes zu Chur beim untern Tor) beilegte, 125und schon eine Zeichnung zu einem Wappen entwarf, worin alle diese Titul ausgedruckt wären». Er habe dies nicht aus Anmassung getan, sondern um den anderen Bündner Geschlechtern nicht nachstehen zu müssen und, falls Bünden von Habsburg unterworfen worden wäre, seinen Söhnen eine Laufbahn in österreichischem Dienst oder als Offizier vorzubereiten. 126

ERÖFFNUNG OHNE POMP

Über die Eröffnung des Seminars Reichenau Mitte Juni 1793 besitzen wir ein Inserat, das in den bei Deutschlands Gelehrten viel beachteten «Intelligenzblättern der Allgemeinen Literatur-Zeitung von Jena» erschien:

«Ohne alle Festivität und Gepränge hat nun die neulich angekündigte Erziehungsanstalt zu Reichenau in Graubünden ihren Anfang genommen; indem bereits der Herr Direktor Nesemann nebst einem katholischen und zwei reformierten Lehrern, so wie eine Anzahl reformierter und katholischer Zöglinge aus vornehmen und bürgerlichen Geschlechtern seit acht Tagen das dasige Schloss bezogen und diese kunstlose aber nützliche Anstalt eröffnet haben. Es wird nun an treuer Ausführung des Plans gearbeitet, und bei erwartender verhältnismässiger Anzahl von Zöglingen soll auch das katholische, so wie das reformierte Professorat ohne Verzug besetzt werden.» 127

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