Andreas Model
Die schönsten Märchen aus Zentralafrika
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Andreas Model Die schönsten Märchen aus Zentralafrika Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorbemerkung Vorbemerkung Märchen sind Prosatexte, die von wundersamen Begebenheiten erzählen und in allen Kulturkreisen auftreten. Seit jeher sind sie eine wichtige und sehr alte Textgattung in der mündlichen Überlieferung überall auf der Welt. Fast jeder von uns ist mit dieser Erzähltradition aufgewachsen und sie ist ein Teil unserer Menschwerdung. In diesem Buch finden Sie die schönsten Märchen aus Zentralafrika. Sie spiegeln die Vielfalt und Vitalität der dort ansässigen und so unterschiedlichen Völker und Stämme wieder und vermitteln uns einen Eindruck von der Faszination dieses uns zuweilen so fremden Kontinents. Und jetzt wünsche ich Ihnen, ob jung oder alt, eine unterhaltsame und zuweilen vielleicht auch lehrreiche Lektüre dieser so verschiedenen Märchen aus Zentralafrika, die uns auch in besonderer Weise die Eigenheiten dieses Landes und seiner Menschen aufzeigen.
Ada, der Waldgeist
Akulenzame, der Mann mit dem Sack
Amaranga
Angonzing und Ndongmba
Bingo
Chamäleon und Gecko
Das Bußgeld des Stachelschweins
Das Erdhörnchen als Richter
Das Mädchen in der Trommel
Das Mädchen und die bösen Liebhaber
Das Mädchen und die Kröten
Das Ohrenschmalz und der Moskito
Der dankbare Affe
Der Eifersüchtige und der Menschenfresser
Der gutmütige Junge und die zahnlose Alte
Der Hund als Retter
Der Junge und das Zaubervögelchen
Der kluge Enkel
Der Mann Gottes als Meisterdieb
Der Mann und die Büffelfrau
Der Mann, die Frau und der Edimo
Der pfiffige Schuldner
Der Schuster und die vierzig Räuber
Der Topf auf Tangas Kopf
Der Tukur und der Falke oder Lügen haben kurze Beine
Der verdoppelte Vater
Die böse Schwiegermutter
Die bösen Schwestern
Die Brüder Mongwäd und Tengwäd
Die drei Freier
Die drei Söhne Adas
Die Elefantenfrau
Die Frau aus der Mpondofrucht
Die gesattelte Hyäne
Die Pflanzentöchter
Die Rohrratte und der Breibaum
Die Schildkröte als Schnellläufer
Die Schildkröte und Uantu bei den Geistern
Die schöne Meküküi
Die verlorene Mahlzeit
Die Zauberschachteln
Die zwei Hörner
Fang keinen Streit an
Kolibri und Elefantenkalb
Kolibri und Webervogel
Limunges Heirat
Mangama und Otetek
Ndangschum und seine Musik
Sieben Jahre im Mutterleib
Sonne, Mond und Sterne
Uantu und der Büffeljäger
Vom Blitz und seinen Söhnen
Vom Mädchen, das einen Leoparden heiratete
Vom Mann, der die Sprache der Hühner verstand
Vom Papagei, der die Kinder des Turakos stahl
Vom Topf, der auf dem Kopf festsitzt
Vom zauberkundigen Zwilling
Von den zwei Brautleuten
Von Nsambe und seinen sieben Söhnen
Warum das Schaf mit dem Kopf nickt
Warum der Leopard Ziegen frisst
Warum der Osingbaum nur noch durch Zauber spricht
Warum die Fliegen keinen Schwanz haben
Warum die Menschen so oft krank werden
Warum ein Mörder auf die gleiche Weise wie sein Opfer sterben soll
Warum Hunde Stachelschweine jagen
Warum man Fremden nicht trauen soll
Warum man Nkundakfedern trägt
Warum Sonne und Mond einander meiden
Was Tausendfüßer und Spinne über die Menschen denken
Wie Bäume und Tiere auf die Erde kamen
Wie das Haar sich rächte
Wie der Kantschil durch List eine Braut erwarb und sie wieder verlor
Wie der Regenbogen entstand
Wie der Sporenkuckuck den Löwen beschämte
Wie der Tukur den Frosch um seine Beute bringen wollte
Wie der Tukur den Leoparden überlistete
Wie die Antilope Ndip Elefantenzahn heiratete
Wie die Krankheiten zu den Menschen kamen
Wie die Schildkröte Nsambes Tochter rettete
Wie die Schildkröte zu ihrer schönen Frau kam
Wie es dem Leoparden erging
Wie Jaadumdono den Büffel Gbatungbala erlegte
Wie man Tuba Mbange beim Pflaumenstehlen erschoss und er wieder lebendig wurde
Wie sich die Vögel einen König wählten
Wie Tuba Mbange geboren wurde und schon als Säugling seiner Mutter Fleisch heimbrachte
Wie Tuba Mbange in die Himmelsstadt ging und dort getötet wurde
Wie Uantus List fehlschlug
Zwei listige Freunde
Zwei Mütter und ein Kind
Impressum neobooks
Märchen sind Prosatexte, die von wundersamen Begebenheiten erzählen und in allen Kulturkreisen auftreten. Seit jeher sind sie eine wichtige und sehr alte Textgattung in der mündlichen Überlieferung überall auf der Welt. Fast jeder von uns ist mit dieser Erzähltradition aufgewachsen und sie ist ein Teil unserer Menschwerdung.
In diesem Buch finden Sie die schönsten Märchen aus Zentralafrika. Sie spiegeln die Vielfalt und Vitalität der dort ansässigen und so unterschiedlichen Völker und Stämme wieder und vermitteln uns einen Eindruck von der Faszination dieses uns zuweilen so fremden Kontinents.
Und jetzt wünsche ich Ihnen, ob jung oder alt, eine unterhaltsame und zuweilen vielleicht auch lehrreiche Lektüre dieser so verschiedenen Märchen aus Zentralafrika, die uns auch in besonderer Weise die Eigenheiten dieses Landes und seiner Menschen aufzeigen.
Awsang Atikawt war ein großer Jäger und so geschickt, dass er die Jagd nie aufgab, wenn er dem Schwanz eines Tieres erst einmal folgte. Eines Tages klagten die Freunde, mit denen er beisammen saß, wie sehr ihre Felder von Elefanten zerstört worden wären. Atikawt fragte, warum sie die Tiere denn nicht getötet hätten. Aus Furcht, dabei ein Opfer der Elefanten zu werden, erhielt er zur Antwort. Atikawt nannte die Männer Feiglinge. Er würde nicht eher ruhen, bis jeder Elefant erlegt wäre, der es wagen sollte, auf seinen Feldern ein Zeichen zu hinterlassen.
Unter den Anwesenden befanden sich aber auch zwei Elefantenmenschen. Einer der beiden erhob sich nun und sprach zu Atikawt: "Hör auf, dich zu brüsten! Die Elefanten werden auch deine Felder leer fressen und ungehindert davonziehen." Da erwiderte Atikawt entschlossen: "Sie sollen es nur versuchen, dann bekommen sie es mit mir zu tun!"
Die Elefantenmenschen blickten einander scharf an. Dann kamen sie überein, die Felder des Jägers zu zerstören und abzuwarten, was geschähe. Bald darauf brachten Atikawts Frauen die Nachricht, Elefanten hätten die Felder verwüstet. Der Jäger packte einen Mundvorrat für unterwegs ein, und nachdem sein Jagdbeutel mit allem versehen war, machte er sich gut bewaffnet auf den Weg.
Bis in die Dunkelheit folgte Atikawt der Elefantenspur. Während der Nacht ruhte er, an einen Baumstamm gelehnt, aber kaum begann es zu dämmern, nahm er die Verfolgung wieder auf. Er lief und lief, bis es dunkel wurde, dann kletterte er auf einen hohen Baum und verbrachte dort die Nacht. Am folgenden Tag holte er die Elefanten an einem breiten Fluss ein.
Als die Elefanten Atikawt mit dem geladenen Gewehr erblickten, nahmen sie sofort wieder menschliche Gestalt an und baten um Schonung. Der Jäger erkannte seine Freunde, die beiden Elefantenmenschen, mit denen er wenige Tage zuvor gestritten hatte, und führte ihnen vor, wie er auf den Stamm eines sehr hohen Baumes schoss. Nachdem die beiden nun gesehen hatten, was für ein großes Stück Holz von dem Schuss weggerissen worden war, flehten sie noch ängstlicher, er möge ihnen nichts antun. Alle Zerstörungen, die sie auf seinen Feldern angerichtet hatten, versprachen sie zu ersetzen. Damit war der Jäger zufrieden, er wandte sich um und kehrte auf dem Weg, den er gekommen war, zurück.
Читать дальше