Irene Wirtlin - 2610 m ü.M. Irma Clavadetscher

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2610 m ü.M. Irma Clavadetscher: краткое содержание, описание и аннотация

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"Ich hatte alles, was ich wollte", sagt die heute achtzigjährige Irma Clavadetscher. Als eine der ersten Hüttenwartinnen der Schweiz verbrachte sie fast ihr halbes Leben auf 2610 Metern über Meer, zuhinterst im Engadiner Val Roseg.
Von 1963 bis 2001 bewirtschaftete sie dort zusammen mit ihrem Mann
die Coaz-Hütte.
Die Autorin Irene Wirthlin zeichnet diese besondere Lebensgeschichte nach:
Irmas
behütete Jugend am Zürichsee, die Heirat mit ihrer grossen Liebe, dem
Bergführer Christian Clavadetscher, die vielen Jahre, in denen das Ehepaar
mit seinen zwei Kindern im Sommer auf der Hütte, im Winter in Samedan lebte.
Harte Arbeit, grossartige Naturerlebnisse und Begegnungen mit Menschen
aus
aller
Welt haben Irma Clavadetschers Leben geprägt. Einfühlsam und spannend
werden heitere, berührende und dramatische Geschichten der Hüttenwartin
erzählt.
Sie zeigen das aussergewöhnliche Leben dieser pragmatischen, naturverbundenen
und lebensklugen Frau.

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Sie möchte endlich mehr wissen, sie kann ihre eigenen Gefühle und Empfindungen nicht einordnen, sie verwirren sie, zumal ihre Eltern offenbar solche Gefühle gar nicht kennen. Niemals hat sie ihre Eltern Berührungen oder gar Zärtlichkeiten oder Küsse austauschen sehen, und sie haben immer sorgsam darauf geachtet, dass die Kinder sie nie unvollständig bekleidet oder gar nackt sehen. Und Hedi oder Franz, die ihr vielleicht etwas dazu hätten sagen können, wohnen nicht mehr zu Hause. Hedi ist im Welschland und Franz im Internat. Irma möchte jetzt wirklich endlich ganz genau wissen, was geschieht, wenn ein Kind entsteht. Schon einmal hat sie vor einiger Zeit den Vater herausgefordert, als er ein Bravo bei ihr entdeckte und es sofort verbrannte. «Dann sag du es mir doch, wenn ich das nicht lesen darf! Dann kläre doch du mich auf!» Aber der Vater hat auch damals geschwiegen.

Nach erfolgreich abgeschlossener Lehre arbeitet Irma noch einige Monate als Damenschneiderin in Rapperswil, aber sie will so bald als möglich weg von zu Hause, in die Welt hinaus. Sie findet eine Stelle als Au-pair in Paris. Während eines Abendessens informiert sie die Eltern über ihre Pläne. Der Vater ist zunächst sprachlos, dann explodiert er förmlich. «Das kommt überhaupt nicht infrage! Du bleibst hier in Schmerikon!» – «Tue ich nicht! Ich gehe nach Paris! Ich bin 19, und du kannst mir das nicht mehr verbieten!», kontert Irma. Wie immer sitzt der Vater oben am Tisch und Irma unten, ihm gegenüber. Schon bei mancher Meinungsverschiedenheit haben sie einander über den Tisch hinweg angeschrien, und ab und zu flog auch mal ein Löffel über den Tisch, wenn Irma den Vater zu sehr reizte. Diesmal fliegt kein Löffel, aber der Vater bleibt unnachgiebig: «Du bleibst hier! Ich befehle es dir!» – Vielleicht ist es ein Rest Gehorsamkeit oder doch die Angst vor der grossen Stadt, der fremden Sprache. Nach einer schlaflosen Nacht gibt Irma jedenfalls teilweise nach und beschliesst, in der Schweiz eine Stelle zu suchen. Aber weg von Schmerikon will sie auf alle Fälle.

Endlich flügge

Schon bald findet sie eine Saisonstelle bei einer Damenschneiderin in Arosa. Aber auch damit ist der Vater nicht einverstanden. Er will seine Tochter in Schmerikon behalten, zumal er weiss, dass es hier einen gut situierten jungen Mann gibt, der in Irma verliebt ist und sie heiraten möchte. Er versucht nun, Irma mit einer Bestechung umzustimmen. Wenn sie hierbleibt und die Stelle in Rapperswil nicht aufgibt, wird er ihr ein eigenes Auto kaufen und auch die Fahrstunden bezahlen. Sie darf bei der Wahl der Marke und der Farbe mitreden! Irma lacht laut. «Ich brauche kein Auto, das bedeutet mir nichts.» Und dann fügt sie etwas versöhnlicher hinzu: «Sieh mal, Vater. Ich bin 19 Jahre alt. Ich bin jetzt erwachsen. Du kannst mich nicht ewig behüten und beschützen.»

Und so bezieht Irma Müller, Spenglerstochter, im Herbst 1959 im Hause Fortuna in Arosa ein Zimmer und beginnt, im Couture-Atelier Urech zu arbeiten.

Was sie nicht weiss, ist, dass nur wenige Monate zuvor ein junger Aroser namens Hans Clavadetscher das Amt des Hüttenwarts in der Chamanna Coaz im Oberengadin übernommen hat. Im Winter spielt Hans im Team des Eishockeyclubs Arosa, der gerade eine beispiellose Erfolgsphase mit sieben Schweizermeistertiteln hinter sich hat. Da ist die Wartung der kleinen, primitiven Hütte zuhinterst im Engadiner Val Roseg ein idealer Sommerjob. 1959 erstürmen erst wenige Touristen und Wanderer die Gipfel, und die Bergsteiger, die zur Hütte aufsteigen – fast ausnahmslos Mitglieder des Schweizer Alpen-Clubs –, bringen ihr eigenes Essen mit und erwarten keinen Komfort. Hans’ Aufgabe ist es, die Hütte sauber und ordentlich zu halten und dafür zu sorgen, dass der Holzvorrat nicht ausgeht und die Quelle bei der Hütte sauber bleibt. Davon hat Irma natürlich noch keine Ahnung, denn zu diesem Zeitpunkt hat all das noch nichts mit ihrem eigenen Leben zu tun.

Freiheit in der rauen Bergwelt

«Als er begann, mich die Namen der Berge abzufragen, wäre ich fast davongelaufen.»

Arosa: Herbst 1959 bis Herbst 1961

Irma lebt sich schnell ein in Arosa. Die neue Chefin ist zwar eine etwas griesgrämige, altjüngferliche Frau, aber die Arbeit mit der zum Teil internationalen, eleganten Kundschaft gefällt Irma. Sie macht Bekanntschaften, schliesst Freundschaften, sie wagt erste Rutschversuche auf den Skiern, sie geht aus, tanzt, flirtet und geniesst die neue Freiheit. Niemand schreibt ihr etwas vor, niemand kontrolliert sie, sie ist niemandem Rechenschaft schuldig. Sie experimentiert mit neuer Kleidung, neuer Frisur, neuer Haarfarbe. Ein kurzer Besuch zu Hause in Schmerikon mit rot gefärbtem Bubikopf bestätigt ihr die Richtigkeit ihres Entschlusses, Schmerikon zu verlassen. Als der Vater sie in ihrer neuen Aufmachung sieht, beginnt er sofort zu gestikulieren und zu schreien, sodass sie die Türklinke gar nicht erst loslässt und gleich in den nächsten Zug steigt, zurück nach Arosa. Dort, zuhinterst im engen Bergtal, atmet sie auf und fühlt sich freier als in der offenen, freien Landschaft des Zürichsees.

Schon bald hat sie eine «beste» Freundin gefunden. Marianne ist vor Kurzem aus Deutschland angekommen und arbeitet als Floristin in einem Aroser Blumengeschäft. Die beiden jungen Frauen verstehen sich auf Anhieb und empfinden sich als Seelenverwandte. Sie sind beide ausgezogen, um die Welt zu erobern, sie teilen den Drang nach Freiheit und Ungebundenheit und die Leidenschaft fürs Tanzen. Auch haben beide einen ausgeprägten Sinn für Schönheit, Farben und Formen. Irma schneidert in ihrer Freizeit schicke, modische Tanzkleider für sich und Marianne, manchmal sogar identische, in denen sie sich wie Zwillinge fühlen. Und so verhalten sie sich auch, wenn sie zusammen zum Tanzen ausgehen: Sie gehen zusammen hin, und sie gehen wieder zusammen nach Hause. Das ist eine unausgesprochene Abmachung, ganz egal, wie heftig sie flirten oder wie attraktiv der Tänzer sein mag, der sich für die eine oder die andere interessiert. Sie beschützen sich gegenseitig vor der Versuchung, sich mit einem Mann einzulassen, denn sie haben noch viel vor und wollen keinesfalls frühzeitig in die Beziehungs- oder gar Ehefalle tappen. Das Leben in Arosa gefällt ihnen ausgezeichnet, aber es soll für beide nur die erste Station sein auf ihrem Weg in die grosse, weite Welt.

Dreimal kommt es vor, während Irmas erstem Jahr in Arosa, dass sie unerwarteten Besuch aus Schmerikon erhält. Drei junge Männer haben dieselbe Idee. Jeder von ihnen hofft offenbar, dass er nun, da Irma allein in der Fremde lebt, vielleicht bessere Chancen hat, sie doch noch zu erobern. Einer versucht es mit einem Geschenk, der zweite mit einem Blumenstrauss und der dritte, Willi, mit seiner Überzeugungskraft. Alle drei wollen sie nach Schmerikon zurückholen; wenn sie möchte, gerne auch als Braut. Irma fühlt sich durchaus geschmeichelt, aber sie braucht keine Bedenkzeit. Verlobung? Niemals! Zurück nach Schmerikon? Niemals!

Christian Clavadetscher

Obwohl – so ganz ohne Männer fehlt auf die Dauer doch das Salz in der Lebenssuppe. Da gibt es zum Beispiel die zwei «Spinner», die in Arosa immer mal wieder von sich reden machen. Es sind zwei befreundete junge Männer, ungefähr gleich gross, die durch ihr Wuschelhaar und ihre langen Vollbärte auffallen. Der eine ist rothaarig wie eine Karotte, der andere hat rabenschwarze Haare. Irmas Chefin weiss, dass der schwarzhaarige, den sie Hitch oder Hitta nennen, obwohl er eigentlich Christian heisst, nicht nur einen Schäferhund, sondern auch ein Maultier besitzt; er soll ein ganz einfaches, naturverbundenes Leben führen. Man erzählt sich, dass er jeweils allein, nur von den beiden Tieren begleitet, zu Fuss über die Berge ins Engadin gehe, um seinen Bruder zu besuchen, der dort als Hüttenwart eine SAC-Hütte bewirtschafte. Irma ist fasziniert. Wer wandert schon mit einem Maultier in der Welt herum? Und wie, ums Himmelswillen, gelangt man zu Fuss von Arosa ins Engadin? «Nun ja», erklärt eine Bekannte, eine Aroserin. «Auf dem alten Passweg über die Maienfelder Furgga zur Stafelalp, von da nach Davos-Frauenkirch und dann über den Scalettapass nach La Punt. Von dort sind es über St. Moritz und den Hahnensee noch etwa acht Stunden bis zur Hütte. Insgesamt sind es schon ungefähr drei Tage.» Irma staunt, und der Kopf schwirrt ihr von all den unbekannten Namen. Das muss ein ganz extremer, verrückter Kerl sein, denkt sie. Und in ihren Augen ist das eine Auszeichnung.

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