Vicente Flores Militello
tali dignus amico
Die Darstellung des patronus-cliens-Verhältnisses bei Horaz, Martial und Juvenal
Narr Francke Attempto Verlag Tübingen
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ISBN 978-3-8233-8296-6 (Print)
ISBN 978-3-8233-0175-2 (ePub)
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‘Quo nos cumque feret melior fortuna parente, |
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ibimus, o socii comitesque, |
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nil desperandum Teucro duce et auspice Teucro. |
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certus enim promisit Apollo |
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ambiguam tellure nova Salamina futuram. |
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o fortes peioraque passi |
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mecum saepe viri, nunc vino pellite curas: |
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cras ingens iterabimus aequor.’ |
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Hor. carm. 1,7,25–31. |
Bei der vorliegenden Untersuchung handelt es sich um die leicht überarbeitete Fassung meiner Dissertation im Bereich der lateinischen Philologie, die im Sommersemester 2018 an der Ludwig-Maximilians-Universität München eingereicht wurde.
Ohne die Hilfe und Unterstützung vieler Personen und Institutionen wäre diese Arbeit jedoch nie zustande gekommen. Bei diesen möchte ich mich folglich gerne bedanken:
Mit großer Begeisterung und Hilfsbereitschaft hat Prof. Dr. Claudia Wiener die Arbeit angeregt und betreut. Ihre tiefgehenden Anmerkungen und Empfehlungen sowie die freundlichen Gespräche habe ich stets geschätzt und ihr gilt daher mein erster, herzlichster Dank. Auch Prof. Dr. Markus Janka möchte ich quam plurimas gratias agere , da er dieses Projekt nicht nur als Zweitbetreuer mit Enthusiasmus mitverfolgt, sondern mich auch stets äußerst hilfsbereit beraten hat, indem er mich z.B. zum von ihm organisierten Forschungskolloquium einlud – und nicht zuletzt zu den schönen ‚symphilologischen‘ Gesprächen mit den sodales Latini . Auch bei Prof. Dr. Martin Hose möchte ich mich herzlich bedanken, der mir als drittes Mitglied der Prüfungskommission wichtige Hinweise gegeben und mich immer gewinnbringend beraten hat.
Allen drei Professoren danke ich zudem für die wichtigen und nützlichen Anmerkungen, die für diese Untersuchung von vitaler Bedeutung waren. Dabei gilt mein Dank für die Annahme der Arbeit in die Reihe der Classica Monacensia wiederum Claudia Wiener und Martin Hose.* Dabei danke ich der Fazit-Stiftung für die großzügige Gewährung eines Druckkostenzuschusses, über die dieser Band ermöglicht wurde.
All dies wäre zudem nicht möglich gewesen ohne die materielle Unterstützung der Studienstiftung des Deutschen Volkes, die mich als Promotionsstipendiaten großzügig finanziert und mir damit zu der hierfür nötigen Muße und Ruhe verholfen hat. Ihr bin ich dafür besonders dankbar. Dabei danke ich auch Prof. Dr. Christian Tornau (JMU Würzburg), Prof. Dr. Bardo Maria Gauly (KU Eichstätt-Ingolstadt) und Prof. Dr. Anja Ballis (LMU München) für ihre große Unterstützung.
Dafür, dass er mir freundlicherweise seine damals noch unveröffentlichte Dissertation zur Verfügung stellte, danke ich Tom Geue (ehemals University of Cambridge, nun University of St Andrews) sowie Francesca Bellei, die ich 2013 während des 24. Seminario di alta cultura zur römischen Satire in Genga bei Ancona kennengelernt habe.
Bei Markus Hafner, meinem langjährigen Freund und Kollegen, will ich mich nicht nur für die zahlreichen philologischen Gespräche, Anmerkungen und Anregungen herzlich bedanken, sondern auch für seine Hilfsbereitschaft und moralische Unterstützung. Herzlichen Dank schulde ich auch Erik Schilling, dessen weiterführende Beobachtungen sowie dessen Freundschaft mir in den letzten Jahren sehr geholfen haben.
Daneben möchte ich aber auch die persönlichen Aspekte betonen, ohne die ich diese Arbeit wohl kaum geschafft hätte: Mein entsprechender Dank gilt besonders María Victoria Rojas-Riether, Leiterin der Spanisch-Abteilung am Sprachenzentrum der LMU München, für die stets freundliche Unterstützung während der vergangenen Jahre. Tiefen Dank schulde ich auch Teresa Moreno-Broil, die seit meinen ersten Tagen in München in jeder Weise für mich dagewesen ist. Ebenso danke ich Orlando Páramo für die gemeinsame Zeit, die wir am Sprachenzentrum (und außerhalb) verbringen konnten.
Besonderer Dank gilt ferner Leonard Heß, der mir besonders seit der Abschlussphase der Dissertation sehr nahesteht und dessen Unterstützung ich sehr schätze.
Schließlich möchte ich mich an dieser Stelle bei meinen Eltern, Eugenia und Vicente sen., bedanken; nicht nur dafür, dass sie mich stets unterstützt und meine Interessen liebevoll gefördert haben, sondern auch dafür, dass sie trotz aller Schwierigkeiten immer für mich da gewesen sind. Senza il vostro affetto nada de esto sería posible . Ihnen möchte ich daher dieses Buch widmen.
München, im Mai 2019 Vicente Flores Militello
Die vorliegende Arbeit analysiert die literarische Darstellung einer Problematik, die in der satirischen Dichtung vor allem der Kaiserzeit im spannungsreichen Verhältnis zwischen patroni und clientes ihren Ausdruck fand. Bei Horaz, Martial und Juvenal wird die clientela -Thematik eingesetzt, um einerseits ethische und soziale Probleme solcher Abhängigkeitsverhältnisse zu beleuchten und andererseits das Verhältnis des Ich-Sprechers als eines (Dichter-)Klienten1 zu verschiedenen patronalen Figuren zu thematisieren. Die Texte oszillieren dabei – so ist zu zeigen – zwischen Kritik, Anerkennung, Humor und Ironie.
Bisher hat sich die Forschung vor allem auf eine sozialgeschichtliche Betrachtung des patronus-cliens -Verhältnisses konzentriert.2 Darüber hinaus wurden beispielsweise das komplexe amicitia -Verhältnis im Allgemeinen, v.a. zwischen Horaz und Maecenas, oder die vielschichtigen Beziehungen, die Martial und Statius mit ihren jeweiligen Gönnern verbanden, Gegenstand von Untersuchungen.3 Auch wurde im Rahmen von Studien zu den einzelnen Autoren die Rolle der clientela als wichtiger Aspekt erkannt,4 doch als nur eines der Elemente, die den Hintergrund der Texte bilden. Konkret in der literarischen Darstellung untersucht wurde das patronus-cliens -Verhältnis bislang hingegen nicht. Eine Analyse der zentralen Stellen bei den Dichtern, die sich mit der patronus-cliens -Problematik beschäftigen, ist daher ein Desiderat der Forschung.
Als literarischer und kulturgeschichtlicher Diskurs findet sich die Problematisierung der clientela zum ersten Mal bei Plautus, dem Ausgangspunkt dieser Untersuchung. In Menaechmi ist eine Spannung zwischen römischen Patronen und Klienten sowie zwischen den für die Komödie typischen Figuren des Herren und des ‚Parasiten‘ festzustellen.5 Vor allem aber wird die Konstellation in der Kaiserzeit verhandelt, besonders in satirischen Texten. Hier eignen sich Horaz, Martial und Juvenal für einen kontrastiven Vergleich: Sie alle thematisieren diese Problematik häufig und ausdrücklich und nehmen dabei immer wieder Bezug auf die jeweiligen Vorgänger.
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