Thomas Erthel - Welt als Körper

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Wie wird Totalität in der Literatur dargestellt? Um dieser Frage nachzugehen, muss man sich zunächst klar darüber werden, dass Wörter wie Welt, Erde und Globus im alltäglichen Sprechen sowie im Fachjargon heutiger Globalisierungsdebatten zwar allgegenwärtig sind, dass sich hinter ihnen aber häufig problematische Vorannahmen und unausgesprochene Vorstellungen von Ganzheit verbergen. Daher untersucht diese Studie die Verwendung solcher Figuren der Ganzheit (Welt, Erde etc.) in ausgewählten literarischen Texten des 18. und 19. Jahrhunderts (Swifts Gullivers Travels, Voltaires Candide und Melvilles Moby-Dick). Vor dem Hintergrund dieser Phase, in der die Expansion des modernen Welt-Systems globale Ausmaße anzunehmen beginnt, wird aufgezeigt, dass die Literatur dieser Zeit nicht nur aktiv das Bewusstsein von der größer werdenden Totalität mitgestaltet, sondern darüber hinaus reflektiert, dass das zunehmende Eins-Sein der Welt keineswegs die harmonische Einheit eines globalen Zusammenhalts, sondern stattdessen eine in Kriege, Sklavenhandel und Kolonialismus verwickelte, asymmetrische Ganzheit hervorbringt. Darüber hinaus wird zum ersten Mal untersucht, wie die literarischen Texte in diesem Kontext Körper inszenieren, um die Vorstellungen von der Gestalt, dem Umfang und dem Zustand der Welt dieser Zeit zu verhandeln.

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From a literary historical perspective, the volume’s title [ Atlas Atlas (Mythos); T.E.] is striking and strange. It introduces a new nomenclature for the map book, replacing conventional metaphors with the materiality of the human body. […]. The Atlas troubles the illusion of the map as a transparently mimetic object–a “mirror of the world”–by highlighting the function of the human mapmaker as a mediator; it is through his particular perspective and technical gaze that we see the world visualized on the page. (Ramachandran 27)

Weiter werden im Rahmen der Engführung von Körper und KartografieKartografie die Relationen zwischen anthropomorphen Körpern und der GanzheitGanzheit in außergewöhnliche Größenverhältnisse gesetzt, insofern der menschliche Körper die Erdkugel schultert, oder als Riese von kosmischen Ausmaßen den Erdglobus – gleichsam Erde und ihre Repräsentation – in den Händen hält, wie auf dem Titelkupfer des Atlas Atlas (Mythos) von Gerhard Mercartor (1595); „as an allegory of making it announces a bold argument: the mapmaker embodies the world. In material and metaphorical ways, the human body and the global body become one.“ (Ramachandran 22) Ayesha Ramachandran schreibt weiter:

Rhetorically, the materialities of geographic and bodily space become powerfully fused in the early modern period, paving the way for subsequent analogies between the human body and the great body of the world. (31)

Neben diesem Zusammenhang ist auch auf die Nähe zwischen KartografieKartografie und AnatomieAnatomie hinzuweisen, insofern beide wiederholt, so kontraintuitiv es erscheinen mag, als ähnlich beschrieben wurden (Ramachandran 29–32).

Weiter ist die Darstellung von Körpern in kolonialen Kontexten zu nennen – einmal im Rahmen der Diffamierung des Anderen (vgl. Manow 23–26) und einmal im Rahmen der Darstellung von zu kolonisierenden Regionen. Am bekanntesten ist hier mit Sicherheit die gegenderte Darstellung Amerikas als nackte, von Vespucci – seines Zeichens voll bekleidet und mit wissenschaftlichen Instrumenten ausgerüstet – ‚entdeckte‘ Frau (im Bildhintergrund findet, um dem Betrachter jegliche weitere Orientierungsarbeit zu ersparen, ein kannibalisches Barbecue statt). Doch gibt es auch Darstellungen, die alle – nach jeweiligem Stand der KartografieKartografie bekannten – Erdteile, zuvorderst Europa und Amerika, als „Frauengestalten“ (Manow 57) darstellen; diese Bildtradition findet auch im Titelkupfer des De Cive von Thomas Hobbes Eingang (vgl. Manow 55–57). Dieses Ins-Verhältnis-Setzen von Körpern und größeren Ganzheiten – und das koloniale Begehren, das ihnen eingeschrieben ist – kann jedoch auch ganz andere Formen annehmen: „The form of the globe finds anthropomorphic expression in the human eye or the female breast […], generating a poetics of form that connects the microcosm of a gendered human body to the macrocosm of the planetary globe.“ (Cosgrove 7f.) Auf noch konkretere Verbindungen zwischen Hobbes Leviathan Leviathan (Text und Titelkupfer) und der Kolonialgeschichte, auf die Philip Manow hingewiesen hat, wird unter III.2.4.1 eingegangen.

Die anthropomorphen Körper erscheinen in diesen – staatspolitischen, kolonialen, und kartografischen – Kontexten zumeist als stark vergrößert. Diese Tendenz wird im Spezialfall der von Horst Bredekamp beschriebenen Bildtradition der „KosmosleiberKosmosleiber“ ( Hobbes 73) derart ins Extrem getrieben, dass der Körper mit Extensionen in ein Verhältnis gesetzt wird, die deutlich über den Bezugsrahmen des Terrestrischen hinausgehen – und den Körper sogar größer als die Erde erscheinen lassen, oder gar mit kosmischen Konstellationen (Sternzeichen, Himmelssphären etc.) in Näheverhältnisse rücken (vgl. Bredekamp, Hobbes 73–75). Probates Mittel zur Vergrößerung des menschlichen Körpers ist häufig dessen Darstellung als sogenannter „Kompositkörper“ (Bredekamp, Hobbes 76), der sich „[n]eben der Größe“ dadurch auszeichnet, dass er aus einer „schier unübersehbar große[n] Menge von Personen“ (ebd.) – oder Körpergliedern – zusammengesetzt ist.

Das allgemeine Darstellungspotenzial des Körpers konnte hier nur umrissen und so ein Fundament für die folgenden Analysen geschaffen werden, die dieses Potenzial in literarischen Texten weiter untersuchen und aus neuer Perspektive – in Relation zu FdG – beleuchten.

III Lektüren

Aus den bis hierher beschriebenen Beobachtungen erklärt sich der Fokus der folgenden Lektüren, der auf Texten des 18. und 19. Jahrhundert19. Jahrhundert (Welt-System)s liegt, die damit in der unmittelbaren Vor-Phase des Global-Werdens des Welt-SystemWelt-Systems angesiedelt sind (auch wenn ihnen selbst diese Terminologie natürlich fremd ist). Der Grund für den zeitlichen Fokus ist also, dass sich die bis zu diesem Punkt untersuchten und genannten Texte und Theorien einig sind, dass die ‚Weltwerdung von Erde‘ zwar deutlich früher beginnt, im 19. Jahrhundert jedoch global geworden ist; das ‚Welt-System‘, um in Wallersteins Vokabular zu sprechen, ist erdumfassend geworden. Hierbei ist dezidiert auch auf Robertsons Überlegungen zu verweisen, der im 18. und 19. Jahrhundert einen zentralen Prozess beobachtet, der unter anderem in der Integration nicht-europäischer Staaten in die ‚internationale Gemeinschaft/Gesellschaft‘ besteht (vgl. dessen Ausführungen zu JapanJapan (‚Öffnung‘) 85–96; vgl. genauer III.4.4). Weiter erklärt sich der Bezug auf Wallersteins Ansatz aus dessen Analysen der FdG ‚Welt‘, deren Ergebnisse oben dargestellt wurden.

Die folgenden drei Lektürekapitel, und die Textauswahl, die ihnen zugrunde liegt, lassen sich kontextuell und sprachlich den „three great empires – British, French, American –“ (Said, Orientalism 15) zuordnen. Denn die drei analysierten Haupttexte – Gulliver’s Travels , Candide und Moby-Dick – sind in den dominanten Sprachen (Englisch, Französisch, Englisch) dieser Imperien verfasst und in den entsprechenden Kontexten entstanden.1 Die Texte werden, um die bis hierher beschriebene Prozessualität der ExpansionExpansion nachvollziehen zu können, in der Chronologie ihres Erscheinens (1726, 1759, 1851) analysiert.

An dieser Stelle ist das Genre der untersuchten Texte zu adressieren – denn es ist auffällig, dass im Folgenden zwei Satiren und ein RomanRoman untersucht werden. Das erklärt sich vor allem aus der Thematik des Blickpunktes, die immer wieder aufgegriffen werden wird. Wie Werner von Koppenfels gezeigt hat, ist die SatireSatire2 grundsätzlich der AußenperspektiveAußenperspektive (auchextrinsische Perspektive) verschrieben, denn da sie „auf die pointierte Verkleinerung menschlicher Scheingröße abzielt, muß sie […] statt der vertrauten Nähe der Dinge ironische Distanz schaffen“ (31). Diese Distanz wird dabei häufig als „Blick aus der Höhe“ (ebd.) inszeniert – die doppelte Distanz aufrufend, die weiter oben bereits angesprochen wurde, als räumliche einerseits, und als Enthebung aus dem Alltag andererseits (vgl. II.2.1). Die Schrumpfung, welche Satiren ihrem Genre gemäß häufig inszenieren, ist im Rahmen dieser Arbeit neu zu deuten – mit Hinblick auf den beschriebenen Rahmen der ExpansionExpansion des Welt-SystemWelt-Systems.

Der RomanRoman steht ebenfalls in einem komplexen Verhältnis zum ‚Ganzen‘, insofern in ihm die Frage, inwiefern er selbst ein Ganzes – eine ‚Welt‘, mit allen Einschränkungen, die in Abschnitt II.1.3 erarbeitetet wurden – darstellt (vgl. hierzu auch III.4.1 und III.4.2.2). Darüber hinaus jedoch zeichnet sich Moby-Dick im Speziellen dadurch aus, dass dort ebenfalls eine AußenperspektiveAußenperspektive (auchextrinsische Perspektive) auf das Ganze explizit diskutiert wird.

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