Standardsprache zwischen Norm und Praxis

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Die Standardsprache, auch als Hochdeutsch bezeichnet, die im deutschen Sprachraum in der öffentlichen Kommunikation, in den Schulen und in der Politik verwendet wird, ist uneinheitlich. Die Variation der Standardsprache wird in der Linguistik gegenwärtig mit plurizentrischen und pluriarealen Konzepten erfasst. In diesem Band werden neue Ergebnisse aus Forschungsprojekten zum Gebrauch und zur Bewertung der Standardsprache in Österreich, Deutschland, Luxemburg, Südtirol und der Deutschschweiz diskutiert. Einen besonderen Fokus bilden dabei die schulischen Praktiken.

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Zu erkennen ist, dass prinzipiell beide Pluralvarianten in fast allen untersuchten deutschsprachigen Regionen in Verwendung sind (wenn auch mit Werten u.S. für Luxemburg, Ostbelgien und Ostösterreich und gar keinen für Liechtenstein), und sich dies für Deutschland und Österreich auf die jeweils gesamte Landesfläche aufteilt. D.h., weder kann man von einem Gegensatz ‚österreichisch‘ Balkone vs. ‚bundesdeutsch‘ Balkons sprechen noch von einem solchen ‚süddeutsch-österreichisch-schweizerisch‘ Balkone vs. ‚norddeutsch‘ Balkons . Das mag etwas überraschen, hätte man ja auf der Basis unterschiedlicher Aussprachestandards, die der Duden online angibt,3 vor allem letztere Verteilung erwartet. Vielmehr zeigt sich jedoch, dass die Variante mit Plural auf - e , Balkone , stets die mehrheitlich bis ausschließlich verwendete Variante ist. Das VWB (Ammon et al. 2004: 44–45) suggeriert hier eine Zweiteilung des Sprachgebiets, die sich so nicht in den Daten bestätigt und die auch nicht so rigoros von der Aussprache abhängig gemacht werden kann. Letzteres zeigt sich erst bei der Betrachtung arealer Details: Im nord- und mittelöstlichen Deutschland häufen sich die Belege für den - s -Plural. Balkons kommt dort also eher vor als in anderen Arealen Deutschlands. Dies lässt sich durchaus analog zu einer Aussprachevariante des Gebiets – der ehemaligen DDR – sehen: Nach dem ‚Atlas zur Aussprache des deutschen Gebrauchsstandards‘ lässt sich der Nordosten und Mittelosten Deutschlands als Kerngebiet der Aussprachevariante [bal’kɔŋ] interpretieren (gegenüber eher westlich-südlichem [bal’koːn] und gelegentlichem [bal’kõː]).4 So oder so lässt sich der relativ häufige Gebrauch des - s -Plurals bei Balkon als spezifisch innerdeutsche Variation bezeichnen. Dies kann mit der pluriarealen Gliederung präzis beschrieben werden.

4.2. Genusvariation: (E-)Mail

Für die Variation im Bereich des Genus wurde der Fall ( E- ) Mail herausgegriffen, nicht nur aufgrund seines Bearbeitungsstatus, sondern auch ob seiner Prominenz. In Elspaß et al. (2013: 50–51) konnten nach Auswertung von DeReKo-Daten prinzipiell die Angaben zur arealen Verteilung im VWB (Ammon et al. 2004: 48, 152) bestätigt werden: ( E- ) Mail als in Deutschland feminin, in Österreich neutral und in der Schweiz zwischen beidem variierend (vgl. Elspaß et al. 2013: 50–51). Allerdings ließe sich dabei nach der Untersuchung von Elspaß et al. weiter differenzieren: Erstens würden beide Genera in allen drei Ländern verwendet (über kleinere Regionen und Länder kann dabei aufgrund des zugrundeliegenden Korpus, dem DeReKo in damaliger Form, nichts ausgesagt werden), zweitens sei die Verwendung als Neutrum – das Mail o.Ä. – in Österreich nur knapp mehrheitlich (und schon gar nicht absolut) verwendet (vgl. Elspaß et al. 2013: 50–51). Und drittens zeige sich innerhalb Österreichs ein klarer Verwendungsanstieg neutraler Formen im Osten des Landes (vgl. Elspaß et al. 2013: 51).

All dies lässt sich mit Hilfe des weitaus größeren und areal differenzierteren ‚Variantengrammatik‘-Korpus bestätigen und auch statistisch untermauern. Gesucht wurden sämtliche denkbaren Formen, von Simplizia wie E-Mail und Mail , über unterschiedliche (und generisch nicht ambige) Formen mit Artikeln und Attributen bis hin zum Gebrauch von . mail als Grundwort einer Komposition. Allgemein finden sich im ‚Variantengrammatik‘-Korpus 4415 Belege für eine Verwendung mit femininem Genus ( die E-Mail , eine Mail o.Ä.) gegenüber 589 Belegen für eine neutrale Verwendung ( das E-Mail , ein Mail o.Ä.). Die areale Distribution zeigen Tab. 3 und Abb. 5.

In Deutschland, Ostbelgien und Luxemburg sowie in Südtirol wird mehrheitlich bis fast ausnahmslos die feminine Variante verwendet. Für Österreich und die Schweiz fallen die Ergebnisse anders und variabler aus: In der Schweiz wird mehrheitlich die neutrale Variante geschrieben, in Österreich ergibt sich eine aus den bisherigen Untersuchungen erwartbar knappe Mehrheit für das/ein ( E- ) Mail (o.ä. flexivisch eindeutige Formen). Allerdings zeigt sich hier wie schon bei Elspaß et al. (2013: 50–51) ein deutlicher Unterschied zwischen Westösterreich und den östlicheren Arealen Österreichs: In Westösterreich überwiegt sogar – wie im angrenzenden deutschen Südosten und in Südtirol, wenn auch nicht so deutlich – die feminine Variante die/eine ( E- ) Mail o.Ä. Diejenigen Areale, die also eigentlich das Bild einer ‚österreichischen‘ Präferenz des neutralen Genus bei ( E- ) Mail prägen, sind die übrigen, östlicheren Areale, und selbst dann ist noch auf den österreichischen Südosten hinzuweisen, bei dem das Verhältnis von femininem und neutralem Genus ausgeglichen ist. Keineswegs also ließe sich der Fall vereinfachen zu nationalen Varianten: das/ein ( E- ) Mail in Österreich, die/eine ( E- ) Mail in Deutschland – nicht unbedingt, weil in Deutschland das neutrale Genus so häufig wäre, sondern vielmehr weil umgekehrt das feminine Genus in Österreich fast die Hälfte des Gebrauchsstandards ausmacht.

Areal Neutrum – das ( E- ) Mail Femininum – die ( E- ) Mail
Deutschland Nordwest 4 (1 %) 500 (99 %)
Deutschland Nordost 7 (1 %) 593 (99 %)
Deutschland Mittelwest 4 (1 %) 595 (99 %)
Deutschland Mittelost 5 (1 %) 552 (99 %)
Deutschland Südwest 13 (3 %) 472 (97 %)
Deutschland Südost 19 (2 %) 884 (98 %)
Österreich West 33 (37 %) 56 (63 %)
Österreich Mitte 79 (55 %) 64 (45 %)
Österreich Südost 148 (50 %) 147 (50 %)
Österreich Ost 20 (69 %) 9 (31 %)
Schweiz 155 (63 %) 91 (37 %)
Ostbelgien 1 (2 %) 46 (98 %)
Liechtenstein 2 (40 %, u.S.) 3 (60 %, u.S.)
Luxemburg 1 (5 %) 19 (95 %)
Südtirol 3 (14 %) 19 (86 %)

Tab. 3: Verteilung von das/ein ( E- ) Mail vs. die/eine ( E- ) Mail innerhalb der einzelnen Areale im ‚Variantengrammatik‘-Korpus

Abb 5 relative Verteilung von dasein E Mail vs dieeine E Mail - фото 6

Abb. 5: relative Verteilung von das/ein ( E- ) Mail vs. die/eine ( E- ) Mail innerhalb der einzelnen Areale im ‚Variantengrammatik‘-Korpus

Interessant ist dabei, dass die insgesamt überwiegend gebrauchte Variante mit femininem Genus der tendenziellen (und bisher ungeklärten) Bevorzugung des Neutrums bei Fremdwörtern – unabhängig von der Ursprungssprache – widerspricht (Schulte-Beckhausen 2002: 75). Da die Genuszuweisung für Fremdwörter nicht eindeutig geregelt (oder genormt) ist, können sich im Laufe der Zeit – und mit zunehmender Integration des Fremdworts in das grammatische System des Deutschen – Varianten ergeben (vgl. Gregor 1983: 170); d.h., die hier areal auftretende Variation könnte auch den gegenwärtigen Stand einer diachronen Entwicklung darstellen. Nichtsdestoweniger ist der areale Unterschied zwischen Österreich, Liechtenstein und der Schweiz zu den übrigen Sektoren erklärungsbedürftig. Durch eine Analyse der Genusvariation bei weiteren Anglizismen sollte es der ‚Variantengrammatik‘ jedoch möglich sein, den Einfluss der Arealität zu bestätigen oder zu widerlegen. Die bisherigen Ergebnisse hierzu, auf die ich im gegebenen Rahmen nicht weiter eingehen kann (z.B. zu die/das App und die/das SMS ), sprechen jedenfalls dafür, dass eher eine einzellexematische Variation vorliegt.

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