Standardsprache zwischen Norm und Praxis

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Die Standardsprache, auch als Hochdeutsch bezeichnet, die im deutschen Sprachraum in der öffentlichen Kommunikation, in den Schulen und in der Politik verwendet wird, ist uneinheitlich. Die Variation der Standardsprache wird in der Linguistik gegenwärtig mit plurizentrischen und pluriarealen Konzepten erfasst. In diesem Band werden neue Ergebnisse aus Forschungsprojekten zum Gebrauch und zur Bewertung der Standardsprache in Österreich, Deutschland, Luxemburg, Südtirol und der Deutschschweiz diskutiert. Einen besonderen Fokus bilden dabei die schulischen Praktiken.

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Die Texte, einzelne Online-Zeitungsartikel, wurden sowohl nach den außersprachlichen Metadaten (Zeitung, Areal [‚Sektor‘], Land) wie auch linguistischen Aspekten (pos-Tagging, rfpos-Tagging, Satz- und Teilsatztagging, sowie Tagging nach dem topologischen Modell) automatisch annotiert. Mittels der Plattform CQPweb kann nun das gesamte Datenmaterial digital per Suchmaschine durchsucht werden, als Suchsyntax dienen reguläre Ausdrücke (was auch Platzhalter- und Zeichenabstand-Operatoren miteinschließt).

Abb 3 Screenshot CQPweb Abfrage für feminines Genus bei E Mail 4 Um - фото 4

Abb. 3: Screenshot CQPweb (Abfrage für feminines Genus bei [ E- ] Mail )4

Um areale Varianten identifizieren zu können, wurde eine Datenbank erstellt, in der Hinweise auf bestehende areale Variation aus Gegenwartsgrammatiken und Stilratgebern gesammelt wurden. Diese mutmaßlichen bestehenden arealen Varianten wurden zunächst per Suchsyntax gesucht. Die Belege für Varianten werden dabei strikt nach ihrer Frequenz beurteilt. Das heißt: Standarddeutsch definiert sich nach diesem Ansatz nicht explizit, aber faktisch vorrangig nach Frequenz – was nicht frequent genug ist, kann zwar auch standarddeutsch sein, wird jedoch nicht von der ‚Variantengrammatik‘ beschrieben. Da die ‚Variantengrammatik‘ nur areale Varianten beschreiben möchte, die häufig genug sind, um sich mit ihrer Verwendung in einem bestimmten Areal möglichst unauffällig zu äußern, fallen also niederfrequente Varianten einem Frequenz-Bias ‚zum Opfer‘.

Die Festlegung beschreibenswerter Varianten fußt auf statistischen Tests wie dem Chi-Quadrat-Test. Bei hohen Belegzahlen (bei über 500 Belegen) werden bspw. Stichproben von 20 % der Belege gezogen und per Hand ausgezählt. Darüber hinaus berücksichtigt die ‚Variantengrammatik‘ Fehlerquoten beim Tagging (i.d.R. liegen diese bei 2 % und weniger). Für die folgende Darstellung sind v.a. die Verbalisierungen relevant, mit denen die ‚Variantengrammatik‘ für einzelne Varianten arbeitet:

‚mehrheitlich verwendet‘: 51 %+ der Variable
‚gebräuchlich‘: 21–50 % der Variable
‚kommt (selten) vor‘: 5–20 % der Variable
‚sporadisch‘: <5 % der Variable

Dabei ist ein Punkt essenziell: Falls nicht genügend absolute Belege, nämlich mindestens 10, für die Varianten einer Variable (oder für eine Variante ohne klar zu benennende Gegenvariante[en]) innerhalb eines Sektors zu finden sind, oder falls sich die Gegenüberstellung der Varianten als statistisch nicht signifikant herausstellt, wird die gesamte Variable als nicht untersuchbar bzw. nicht darstellbar bewertet. Die absolute Marke der 10 Belege wird auch bei Phänomenen vermerkt, die in anderen Arealen genügend Belege erreichen. D.h., falls dennoch in einem bestimmten Sektor für die Varianten weniger als 10 Belege vorliegen, werden diese Ergebnisse mit ‚(u.S.)‘ (‚unter Schwellenwert‘) markiert. Ohne einen solchen Hinweis darf der Leser davon ausgehen, dass die absoluten Belegzahlen höher liegen. ‚(u.S.)‘-Ergebnisse werden zudem nur sekundär in die Interpretation arealer Gegebenheiten miteinbezogen. Die Angabe ‚(k.B.)‘ drückt aus, dass sich in einem Sektor ‚keine Belege‘ für die gesamte Variable finden, in anderen Arealen aber sehr wohl. Alle Tests, Schwellenwerte und Bezeichnungen wurden im Projektverlauf erarbeitet und anschließend in der Praxis erprobt, es handelt sich also nicht um vorher festgelegte Vorgaben.

Die von der ‚Variantengrammatik‘ verfolgte quantitative Methodik zur Beschreibung des Standarddeutschen ist sicherlich diskutabel. Immerhin ist es jedoch die m.W. erste größere ihrer Art, die gänzlich auf statistisch-korpuslinguistischen Verfahren basiert und zudem nicht mit a-priori -Klassifizierungen arbeitet, sondern mit einer im Verlaufe des Projekts erarbeiteten und angepassten, darum hinreichend getesteten Methodik.

4. Grammatische Fallbeispiele

In diesem Kapitel präsentiere ich einige grammatische Phänomene, die areal im Standarddeutschen variieren. Ich habe diese zum einen danach ausgewählt, ob die Ergebnisse bereits hinreichend ausgewertet waren, zum anderen habe ich versucht, möglichst aus unterschiedlichen grammatischen Bereichen Beispiele zu zeigen: aus der Flexionsmorphologie (Pluralbildung mit - e vs. - s am Beispiel Balkon ), aus der Morphosyntax (Genusvariation am Beispiel [ E- ] Mail ), aus der Wortbildung (Adverbienbildung -Ø vs. -s am Beispiel durchweg- ) und nicht zuletzt aus der Syntax (Trennbarkeit von Verben, hier widerspiegeln ). Alle Ergebnisse sind als statistisch signifikant getestet. Die Treffer sind fast ausnahmslos grammatisch eindeutig, d.h. nicht ambig (mit einer durchschnittlichen Quote von ‚false positives‘ unter 2 %), die Treffer sind – wo dies vom Aufwand her möglich war – teilweise alle zusätzlich per Hand einzeln überprüft (z.B. sind bei 4.1 die Belege für Balkons so verifiziert), mindestens aber 20 % der Treffer.

4.1. Variation der Pluralbildung: Balkon

Bei einigen Wörtern kann die Bildung des Plurals areal im Standarddeutschen variieren. Der Gebrauch des - e -Plurals kann dabei dem des - s -Plurals gegenüberstehen, so z.B. bei den aus dem Französischen entlehnten Substantiven Balkon , Ballon und Karton (vgl. auch im VWB, Ammon et al. 2004: 44–45). Ich behandle hier nur den Fall Balkon ; bei Ballon und Karton können areale Präferenzen zwar ähnlich, aber schwächer zum Vorschein kommen als bei Balkon . Die Beschreibung des VWBs lässt erwarten, dass der Plural Balkone eher im Süden des Sprachgebiets gebraucht wird, wohingegen Balkons eher im Norden verwendet wird, analog zu den Aussprachepräferenzen [bal’koːn] im Süden und [bal’kɔŋ] und [bal’kõː] im Norden (vgl. Ammon et al. 2004: 44–45).

Für Balkon als Simplex wie als Grundwort (Determinativum) einer Komposition liegen 219 Fälle von Plural auf -s vor ( Balkons / - balkons ) gegenüber 1824 Fällen von Plural auf -e ( Balkone / -balkone ). Die areale Verteilung zeigen Tab. 2 und Abb. 4.

Areal Balkon-e Balkon-s
Deutschland Nordwest 159 (94 %) 11 (6 %)
Deutschland Nordost 431 (83 %) 90 (17 %)
Deutschland Mittelwest 258 (93 %) 19 (7 %)
Deutschland Mittelost 328 (82 %) 72 (18 %)
Deutschland Südwest 171 (97 %) 5 (3 %)
Deutschland Südost 222 (93 %) 16 (7 %)
Österreich West 51 (98 %) 1 (2 %)
Österreich Mitte 49 (98 %) 1 (2 %)
Österreich Südost 46 (92 %) 4 (8 %)
Österreich Ost 5 (83 %, u.S.) 1 (17 %, u.S.)
Schweiz 84 (100 %) 0 (0 %)
Ostbelgien 4 (100 %, u.S.) 0 (0 %, u.S.)
Liechtenstein 0 (0 %, k.B.) 0 (0 %, k.B.)
Luxemburg 2 (67 %, u.S.) 1 (33 %, u.S.)
Südtirol 14 (100 %) 0 (0 %)

Tab. 2: relative Verteilung von Balkons vs. Balkone innerhalb der einzelnen Areale im ‚Variantengrammatik‘-Korpus1

Abb 4 Relative Verteilung von Balkons vs Balkone innerhalb der einzelnen - фото 5

Abb. 4: Relative Verteilung von Balkons vs. Balkone innerhalb der einzelnen Areale im ‚Variantengrammatik‘-Korpus2

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