Elazar Benyoëtz - Beziehungsweisen

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Elazar Benyoëtz ist der wohl bedeutendste deutschsprachige Aphoristiker der Gegenwart. Dieser Band versammelt Auszüge aus einem Korpus von fast 700 Briefen von und an Benyoëtz, die thematisch sortiert und mit Anmerkungen versehen sind. Der Leser gewinnt aus den Exzerpten erstmals einen umfassenden Einblick in das Selbstbild des Autors bezogen auf Person und Werk sowie auch in sein Verhältnis zur Literatur und zu seiner Zeit. Ein chronologisches Verzeichnis der Briefe und BriefpartnerInnen, ein Personenregister sowie eine annotierte Bibliographie zu Werk und Sekundärliteratur vervollständigen den Band, der damit ein unentbehrliches Hilfsmittel jeder wissenschaftlichen Beschäftigung mit Benyoëtz darstellt.

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Einmal geschrieben, muss es um- und fortgeschrieben werden. Es müsste ein anderer her, doch auch der andere ist immer anders ein Anderer. Neugier allein kann da nicht befriedigen, auch rein Fachmännisches nicht. Den Germanisten interessierte das Germanistische, den Psychologen das Psychologische, den Österreicher das Österreichische. Es müssten mehrere daran arbeiten, das geht aber nicht; schon das Auswählen ist schwer genug. Ferner müsste gekürzt und angemerkt werden, und Du hast schon einmal erfahren, wie lästig es ist, wie schwer zu bewältigen.

* Vielzeitig. Olivenbäume

An Riccarda Tourou, RiccardaTourou, 22. Januar 2013 Nr. 12

Meine Wirkung, die immer eine stille, unauffällige, nie offizielle, auch kaum erwartete war – kein Schrei, kein Reiz, kein Protest. Und doch in die Tiefe gehend? Das lässt sich behaupten, schwerlich belegen. Der Briefwechsel könnte kleine Belege, hauchdünne, beisteuern. Das wäre ohne Bedeutung, und doch von Wert. Der Fromme neigt zum Unscheinbaren, die Religion ist kein Holz auf Lager – Woodstock –, sie begehrt die Tiefenwirkung und ist dem Unsichtbaren ergeben.

Ich lege dazu, weil ich gerade dabei bin, Briefe aus dem Jahr 2000. Du wirst sehen, was mich alles „schon immer“ beschäftigte und wie schon immer ich wohlwollende, meistens wenig taugliche Menschen hatte: bei größter Zuneigung, mitunter bei gutem kritischen Verstand, aber ohne „Elan vital“. Ich liebe freilich auch die Träumer, die nichts von Erfüllung ahnen, sie kriegen alles in den Mund, nichts in den Griff. Schade eben, dass ich die Typen nicht romanhaft auseinanderhalten und zusammenbringen kann, da kommen die Bibliothekare, Archivare, die glauben, den Puls der Nationalliteratur abhorchen zu können, sie müssen nichts verstehen, sie sitzen an den Quellen, im Archiv, wer ist der Literatur näher als sie …

An Riccarda Tourou, RiccardaTourou, 24. Januar 2013 Nr. 13

Der große Brocken ist das Briefprojekt*, unverdrossen mache ich meine Register, stelle dabei fest, dass mir halbe Jahrgänge fehlen und dass so manches unwiederbringlich verloren ist, aber auch dass mein Problem – in allem und immer – die Fülle ist. Ich schaffe es nicht, kann schwer sieben und sichten, ich habe den Eindruck, es müsste auf zwei Bände hinauslaufen, und zwar: Band. 1) Begleiter; Band. 2) Jünger.

Es wird dann biographisch und literarhistorisch weniger interessant oder aufregend (keine großen Namen), aber es hätte Hand und Fuß und Sinn und ließe sich auch mehr als Briefwechsel (wiewohl redigiert, mitunter streng) gestalten.

Band 1 – die Wissenschaftler: Fricke, HaraldFricke, Helmich, WernerHelmich, Holzner, JohannHolzner, Mieder, WolfgangMieder**, Sonnemann, UlrichSonnemann, Spicker, FriedemannSpicker, Stenzel, JürgenStenzel, Weinrich, HaraldWeinrich, Wiedemann, ConradWiedemann, Wohlmuth, JosefWohlmuth – es können auch Laien hinzukommen, wie Dorothee von Chamisso, Dorothee vonChamisso***, Hilde Schultz-Baltensperger, HildegardSchultz und Riccarda Tourou, RiccardaTourou.

Bd. 2 – Bongardt, MichaelBongardt, Dausner, RenéDausner, Grubitz, ChristophGrubitz, Heyden, KatharinaHeyden, Talebitari, BurkhardTalebitari, Welz, ClaudiaWelz.

Dies wäre schon einmal ein engerer Kreis, den man konzentriert verfolgen kann, es ginge um mein Werk, aber auch um das Thema Beziehung , die Bände ließen sich mit halbwegs gutem Sinn trennen, viele der Briefe liegen mir im PC vor, ich könnte die Auswahl vornehmen, ohne auf das ÖLA**** ausweichen zu müssen, wo natürlich viel mehr vorliegt, auch müsste ab und zu eine Abschrift verglichen werden, aber ich will nicht „historisch-kritisch“ streng vorgehen, es bliebe die Frage: kommentiert oder nicht, und wenn – wie weit? Das nämlich wäre noch einmal so viel Arbeit.

Nun, leuchtet Dir das Programm ein? – Jetzt bin ich mich aber satt.

* Unabgeschlossen

** Prof. Dr. Wolfgang Mieder, WolfgangMieder (geb. 1944), Literaturwissenschaftler. Professor an der University of Vermont. Spezialgebiete Sprichwort und Märchen; vgl. Olivenbäume, S. 15. Zu den übrigen Personen vgl. das Verzeichnis der Briefpartner(innen)

*** Dorothea von Chamisso, Dorothee vonChamisso (1912–2010), Altphilologin, Witwe des Urenkels von Adelbert von Chamisso, Adelbert vonChamisso, seit 1988 mit dem Chamisso-Preisträger EB freundschaftlich verbunden; Vielzeitig, S. 305; Allerwegsdahin, S. 166f.; Keine Worte zu verlieren, S. 17f.; Olivenbäume, S. 195–200

**** Literatur-Archiv der Österreichischen National-Bibliothek, Wien

An Ingeborg Kaiser, IngeborgKaiser, 9. April 2013 Nr. 14

Nur drei Stationen – Wittlich, Weinsberg, Schwäbisch Gmünd – , überall willkommen geheißener Gast, in feinen Hotels untergebracht, mit wenigen Reisen dazwischen – und vielen Gesichtern. Und doch: Ich bin noch gar nicht zu mir gekommen, nichts geschrieben, und dabei gefällt mir die eine, eigentlich entscheidende Lesung – geschrieben vor zwei Monaten – nicht mehr.

In dieser Not (erlaube mir, sie so zu nennen: Es ist mitunter erbaulich, sich lächerlich zu empfinden und – es bleibe unter uns – „so herum“ zu genießen) „flüchtete“ ich mich in unseren Briefwechsel und – arbeitslos seit Wochen – „arbeite ich daran“, als wären es meine Tagebücher. Nicht viel, nicht lang, aber es freute mich – darüber nachzudenken, was mich dazu bringt, was ich mir dabei denke, was dazu zu sagen wäre.

Was ich in meinem Tagebuch dazu schrieb, kann ich jetzt nicht sagen, das ist immer „für später“. Im Moment sage ich mir: dass es nicht anders gehen kann, schon gar, wenn ichs einmal rückwärts gelesen habe, quasi geschichtlich, unsere Beziehung zurückverfolgend und mich – angenehm – erinnernd. Das war ein lesendes Sich-Erinnern, ein noch fühlbares, ehe die Briefe, wie gestern geschrieben, wieder in die „Truhe“ (um beim Romantischen zu bleiben) gelegt werden – auf nimmer Wiederlesen, weil das Alter sich nicht zweimal seine Jugend als Hintergrund zurückrufen kann. Aus dem Gedächtnis wird Erinnerung, aus der Erinnerung das Nachlassen und der Nachlass.

Nach der zweiten Begegnung büßte der Briefwechsel sein Leben für die Gegenwart ein, und da geschah es: Die Gegenwart selbst suchte sich die Briefe aus, an die sie anknüpfen, sich also aussprechen konnte. Mit der bloßen Vorstellung „veröffentlicht“ eröffnete sich eine neue Perspektive. Was Dir und mir galt, hatten wir zweimal für uns, wie es in der Regel ja ist. Mit dem eingeschobenen Fremdenblick werden die Briefe zu „Texten“, die niemandem gelten, aber an sich zu gelten hoffen: weil geltungsbedürftig oder – weil lesenswert. Sie sollten lesenswert werden. Nun gibt es kein Ausweichen: Auch das hier ist „für später“, wie alles, was ich schreibe, und es kommt der Tag, an dem Du dies in einer anderen Fassung zu lesen bekommst, und wenn Du oder ich Glück haben, wird es in zwei Sätzen geschehen, denn es verdiente, in einen Satz gebannt zu werden.

An Ingeborg Kaiser, IngeborgKaiser, 9. April 2013 Nr. 15

Bestünde der Brief nur aus dem einen Satz: „Wie kannst du aushalten, was du wissend schreibst?“, wäre er vollständig und einwandfrei, weil es eine echte Frage ist, die auf etwas hinweist, das zu fragen ist: aus dem Inhalt oder aus der Beziehung. Es ist gleichsam etwas, das mit Dir zu tun hat.

Und das andere nicht? Ja, weil Du keine Schmeichlerin bist; nein, weil es in keinem Punkt Dich enthält oder aufdeckt. Das kann, das würde jeder sagen können. Und wenn es mich beim ersten Lesen auch freute, weil du mir lieb bist und ich Dir glaube, es ist nicht der Ausdruck, mit dem ich Dich nach außen zeigen möchte. Du bist Dichterin und stehst für die Dichtung ein. Ob Du willst oder nicht. Und das ist eben das Komplizierte des Briefwechsels, ich muss jene sehen, deren Blick ich Dich „ausliefere“. Es geht nicht um „gewichtig“, unser Briefwechsel ist vor allem privat, nicht aus Gefallsucht geschrieben, nicht für eine Veröffentlichung gedacht. Und doch denke ich, dass wir alles, was auch nur aus unserer Feder fließt, zu verantworten haben. Selbst die Schmeichelei müsste zur Würde kommen. Mit einer neuen Wendung. Schaffen wir’s nicht, haben wir versagt.

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