Cornelia Kricheldorff - Gut vernetzt oder abgehängt?

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Um in der aktuell sehr schnelllebigen Zeit mithalten zu können, ist ein offensiver und konstruktiver Umgang mit Veränderungen unserer sozialen Umwelt, speziell mit der fortschreitenden digitalen Entwicklung notwendig. Das Buch greift die damit verknüpften Handlungsoptionen und Herausforderungen im persönlichen Umfeld auf. Dort, wo wir Einfluss haben, sollten wir auch aktiv werden & sowohl im professionellen Kontext, vor allem im sozialen, pflegerischen und gerontologischen Bereich, aber auch im Privaten, in der Familie, in der Nachbarschaft. «Gut vernetzt oder abgehängt» muss dabei zum persönlichen Handlungsmotto werden, um gute Voraussetzungen für ein gelingendes Altern zu schaffen und uns fit für die digitale Gegenwart und Zukunft zu machen.

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Das Konzept der »Lebensphasen« differenziert den Lebenslauf in eine kontinuierliche Folge von regelmäßig auftretenden, unterscheidbaren Abschnitten, die unser Leben strukturieren (vgl. Kricheldorff 2020b, 2011). In der Gerontologie wird, je nach Autorenschaft mehr oder weniger ausdifferenziert, vom Dritten und Vierten Alter oder darüber hinaus auch noch vom Fünften Alter gesprochen (Laslett, 1995; Kricheldorff, 2020b). Diese Form der Periodisierung bezieht sich auf Zeiträume, die nicht zwingend dem kalendarischen Alter folgen, sondern in denen die Veränderungen der äußeren Bedingungen, des Verhaltens und der Einstellungen eine größere Relevanz erhalten. Es handelt sich also um soziale Alterskategorien, die die lange Lebensphase Alter in der folgenden Logik unterteilen ( картинка 13 Abb. 1.2).

Übergänge zwischen diesen Lebens- oder Altersphasen werden theoretisch und empirisch unterschiedlich gefasst. Sie werden als »Statuspassagen«, »Statusübergänge« oder auch als (kritische) Lebensereignisse beschrieben (Kricheldorff, 2011; Sackmann, 2007). Mit dem Konzept der Statuspassagen wird einerseits aus einer Makroperspektive die Verknüpfung des individuellen Lebens mit der Gesellschaft und ihren Institutionen thematisiert. Andererseits beschreibt es aus einer Mikroperspektive die subjektive Seite der Bewältigung von Übergängen durch einzelne Personen und ihr soziales Umfeld.

Abb 12 Soziale Alterskategorien zur Strukturierung des Lebens im Alter Dabei - фото 14

Abb. 1.2: Soziale Alterskategorien zur Strukturierung des Lebens im Alter

Dabei geht es auch um das Herstellen einer individuellen Balance in Bezug auf die sog. neuen Freiheiten in der nachberuflichen Phase. Diese sind in einer Art Trias, die sich zwischen der Aktualisierung der eigenen Identität, dem gewünschten Ausmaß sozialer Bezüge und den gesellschaftlich formulierten, normativen Erwartungen an die wachsende Gruppe älterer und alter Menschen verortet, immer wieder neu auszuloten. Wobei dabei immer stärker, wie oben schon ausgeführt, die Logik einer gesellschaftlichen Nützlichkeitsdebatte in den Blick kommt ( картинка 15 Abb. 1.3).

Vor dem Hintergrund des Spannungsfelds, das sich für den Prozess des Alterns aus dieser Trias ergibt, lassen sich deutliche Bezüge zu gelingender vs. gescheiterter Teilhabe älterer Menschen ableiten, die im Kontext der Digitalisierung auch zur digitalen Teilhabe führt oder diese verhindert. Das Konzept der Identität im Lebenslauf verweist auf die Notwendigkeit, dass die Nutzung neuer Technologien und Medien für ältere Menschen vor allem dann als sinnstiftend erlebt wird und attraktiv ist, wenn diese in der Logik des Selbstbezugs für die Gestaltung und Bewältigung des eigenen Alltags als hilfreich erlebt werden. Wenn also Technik das eigene Leben erkennbar erleichtert

Abb 13 Altern in der Trias zwischen Selbstbezug Sozialbezug und - фото 16

Abb. 1.3: Altern in der Trias zwischen Selbstbezug, Sozialbezug und gesellschaftlichen Erwartungen

oder bereichert, wenn sich der ältere Mensch in der Logik neuer Rollen und Aufgaben, die das Ergebnis von Reflexion und Selbstvergewisserung sind, neu positionieren kann und als handlungsfähig erlebt, wenn er sich in seinen Anliegen ernst genommen fühlt, wird er seinen individuellen Prozess des Alterns in der digitalen Welt als motivierend erleben und auch Spaß daran haben. Damit können ganz konkrete Erfahrungsräume und gelingende Anwendungen als wirkungsvolle Push-Faktoren gewertet werden. Der Erfolg gängiger Kommunikations-Apps entspricht genau dieser Logik, denn sie sind einfach zu erlernen, sie funktionieren gut, vermitteln Erfolgserlebnisse und sie erleichtern und bereichern den Alltag.

Damit haben diese Anwendungen auf den gängigen mobilen Endgeräten wie Smartphones, Tablets und PCs auch eine wichtige Funktion für den Sozialbezug, denn sie ermöglichen aktive Teilhabe und vermitteln das Gefühl von Zugehörigkeit und sozialer Einbindung. Das heißt, dass digitale Technik vor allem dann als motivierend erlebt wird, wenn sie die Vergemeinschaftung unterstützt. Der Zugang zur digitalen Welt ist damit an die Verfügbarkeit von technischen Geräten und an erfolgreiche Erfahrungsräume gekoppelt, was gleichzeitig die limitierenden Faktoren skizziert. Wer sich aus ökonomischen oder strukturellen Gründen, also weil die notwendigen finanziellen Mittel fehlen oder das Wohnumfeld (z. B. das Pflegeheim) keine digitale Infrastruktur bietet, gegenüber den digitalen Entwicklungen mental verschließt beziehungsweise verschließen muss, wird sich auch durch öffentliche Kampagnen nicht der wachsenden Gruppe der »Onliner« anschließen können.

Die normativen und gesellschaftlichen Erwartungen gegenüber der digitalen Teilhabe und Kompetenz Älterer sind von deutlicher Ambivalenz geprägt. Sie schwanken zwischen Zutrauen, Erwartungsdruck und Motivierungskampagnen auf der einen Seite und mangelnder Beachtung der spezifischen digitalen Bedürfnisse älterer Menschen auf der anderen Seite. Vor allem im Hinblick auf ihre Partizipation bei der Entwicklung digitaler Technik, die dann auch stärker anwendungsorientiert wäre und damit realen Bedarfen stärker entsprechen könnte, ist in der Praxis noch wenig umgesetzt. Dabei zeigt sich, dass dort, wo partizipative Technikentwicklung in Projektkontexten erprobt wird, ältere Menschen als »Experten in eigener Sache« wichtige Hinweise und Impulse liefern können (Dickel & Müller, 2018; Grates & Krön, 2016).

Die neue Vielfalt des Alterns zeigt inzwischen durchaus deutliche Wirkungen auf die Selbstwahrnehmung älterer Menschen, die den Merkmalen des Dritten Alters entsprechen. Sie wurden in der jüngeren Vergangenheit in vielfältiger Weise mit öffentlich geförderten Kampagnen und Programmen adressiert, die »Senioren ins Netz« bringen sollen. Inzwischen hat sich die reale Zahl der älteren »Onliner« kontinuierlich erhöht ( картинка 17 Abb. 1.4), auch weil Jahrgänge in die Altersphase kommen, die biografisch anders vorgeprägt und deutlich technikaffiner sind.

Gleichzeitig zeigt sich aber bei den Personengruppen, die – orientiert am kalendarischen Alter – in der nachberuflichen Phase

Abb 14 Zugang zum Internet nach Altersgruppen zu fünf Erhebungszeiträumen - фото 18

Abb. 1.4: Zugang zum Internet nach Altersgruppen zu fünf Erhebungszeiträumen 2002–2017 (eigene Grafik auf Datenbasis BMFSFJ, 2020, S. 62)

sind, dass der Bildungsabschluss einen deutlich limitierenden Faktor beim Zugang in die digitale Welt darstellt. Das ist bei jüngeren Altersgruppen deutlich weniger ausgeprägt der Fall ( картинка 19 Abb. 1.5).

Die Vielfalt des Alters kann – das wird unübersehbar – also schnell zu verstärkter sozialer Ungleichheit im Alter führen und sich dort manifestieren, weil der Zugang zum Netz ein zentraler Schlüssel für soziale Teilhabe ist, nicht nur in Pandemiezeiten. Insgesamt erweist sich, dass die inzwischen hohen gesellschaftlichen Erwartungen an ältere Menschen in Bezug auf ihre digitale Anschlussfähigkeit immer auch Gefahren in sich bergen. Denn diejenigen unter ihnen, die diesem normativen Druck nicht entsprechen können oder wollen, sind ganz schnell abgehängt und eben nicht gut vernetzt.

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