Carl-Christian Elze - Freudenberg

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Der 17-jährige Freudenberg spricht nur gezwungenermaßen mit seiner Umwelt, fühlt sich fremd in ihr. Er hat Sehnsüchte, Phantasien, Träume – doch ihm fehlen die Worte, um sich verständlich zu machen. Also treffen andere die Entscheidungen für ihn. Während eines Familienurlaubs an der polnischen Ostseeküste bietet sich unverhofft die Chance, sein fremdbestimmtes Leben hinter sich zu lassen: An einem verlassenen Strandabschnitt findet er den Leichnam eines Jungen, der von der Steilküste abgestürzt ist. Freudenberg vertauscht Kleidungsstücke, Brieftaschen und Ausweise, inszeniert seinen eigenen Tod und nimmt eine neue Identität an. Doch schon bald überfordert ihn die neu gewonnene Freiheit und er kehrt in die elterliche Kleinstadt zurück, wo man ihn gerade beerdigt hat. Ein Gerüst aus Lügen soll ihm den Rückweg in sein altes Leben ermöglichen, aber dieses Gerüst trägt nicht.
In seinem sprachlich fulminanten Romandebüt erzählt Carl-Christian Elze von einem fast erwachsenen Kind, das anders ist als die anderen, erzählt von Schuld, Verdrängung und dem unstillbaren Wunsch, ein anderer zu sein.

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CARL-CHRISTIAN ELZE

FREU DEN BERG

ROMAN

Wer von uns kennt seinen Bruder Wer von uns hat seinem Vater ins Herz - фото 1

Wer von uns kennt seinen Bruder? Wer von uns hat seinem Vater ins Herz geblickt? Wer von uns blieb nicht auf ewig gefangen? Wer von uns bleibt nicht für immer ein Fremder und allein?

Thomas Wolfe »Schau heimwärts, Engel«

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

WEITERE TITEL IN DER EDITIONA ZUR

1

Durch die Lüftungsschlitze roch Freudenberg das Meer. Gerd drehte sein breites Gesicht nach hinten, um rückwärts einzuparken. Freudenberg wich seinem Blick aus und schaute aus dem Seitenfenster. Neben der Bordsteinkante lag ein zerquetschter Igel. Der Bordstein schien fast einen Meter hoch zu sein. Es sah so aus, als wäre das Tier von einer Klippe gestürzt und nicht überfahren worden. Freudenberg vertiefte sich in den Anblick. Der Körper war eine einzige graue Masse, nur die kleine Zunge, die aus dem spitzen Kopf herausragte, war noch rot. Freudenberg musste an seine eigene Zunge denken, daran, dass sie ihm lästig war; schon immer. Schon als Kind hatte er instinktiv begriffen: ohne Zunge keine Sprache und ohne Sprache keine falschen Sätze und ohne falsche Sätze keine falschen Gedanken und Gefühle.

Der Motor verstummte und Freudenberg blickte nach vorn. Der Nacken seiner Mutter glänzte ihm weiß und verschwitzt entgegen. Er fühlte, dass seine Hände zu zittern begonnen hatten. Sie waren endgültig angekommen, in Międzyzdroje, Hotel Orion, ulica Kopernika 5.

Seit der Grenze hatte er den Namen des polnischen Ortes ununterbrochen im Mund bewegt und leise geübt – Miezentreue , damit hatte es angefangen, um sich den Namen überhaupt merken zu können, dann Międ-zys-droje und schließlich immer weniger zerdehnt: Międzys-droje, Międzysdroje – jetzt konnte er ihn beliebig oft und fehlerfrei vor sich hin flüstern wie ein Zauberwort.

Gerd öffnete die Wagentür und stieg als Erster aus. Freudenberg war froh, diesen fremdartigen Menschen nicht länger Vater nennen zu müssen. Seit seinem 17. Geburtstag im April hatte Gerd ihm erlaubt, ihn beim Vornamen zu rufen – das schönste Geburtstagsgeschenk überhaupt, dachte Freudenberg noch immer.

Als er die Augen schloss, spürte er seine Erschöpfung – als würde ihn etwas Schweres, etwas, das außerhalb von ihm hing, nach unten ziehen. Die ganze Fahrt über, mindestens vier Stunden lang, hatte er der gut gelaunten Gerd-Stimme zuhören und auch antworten müssen, während die Landschaft vollkommen flach und langweilig an ihm vorbeigezogen war. Nur manchmal hatte es ein wenig Ablenkung gegeben, Windräderhaufen zum Beispiel. Ein Zeitungsbericht über Fuchsfamilien war ihm wieder eingefallen, den er einmal in einer Zeitschrift beim Zahnarzt gelesen hatte: Immer mehr Fuchsfamilien saßen inzwischen nicht mehr im Wald, sondern unter den sich drehenden Klingen der Windräder und warteten darauf, dass ihnen die Krähen, wenn auch nicht gebraten, so doch sauber geköpft, vor die Füße fielen, praktisch ins Maul rein. Vergeblich hatte er nach roten Fellen Ausschau gehalten und sich gewünscht, ein Fuchs zu sein, einer Fuchsfamilie anzugehören.

Seine Mutter musste niesen, Freudenberg riss die Augen auf und sagte »Gesundheit«. Sie sahen beide vom Auto aus zu, wie Gerd die Gartentür öffnete und sich der gelben Fassade des Orion näherte. Dann verschwand er im Hotel, um auch dort die Dinge zu regeln. Gerd regelte die Dinge am liebsten allein und für alle. Als Freudenberg kurz vorm Hauptschulabschluss noch immer nicht hatte sagen können, wie es weitergehen sollte mit ihm und seinem Leben, war es Gerd endgültig zu bunt geworden. Wieder hatte sich Freudenberg ausweichend und zeitschindend verhalten, genauso ausweichend und zeitschindend wie immer, »seit seiner Geburt«, hatte Gerd plötzlich geschrien. Aber jetzt war Schluss damit! Alle Geduld war aufgebraucht! Es gab keinerlei Aufschub mehr – wer den Mund nicht aufmachte, hatte keinen Aufschub verdient: nicht eine Minute, nicht eine Sekunde! Schließlich hatte Gerd alle Dinge von einem Tag auf den anderen selbst geregelt. Metallverarbeitung war dabei herauskommen. Freudenberg war so erstaunt gewesen, dass er nichts zu antworten gewusst hatte, obwohl er eigentlich hätte wissen müssen, dass für Gerd kein Leerlauf, schon gar nicht im Lebenslauf, in Frage kam, und dass, wenn er selbst nichts sagte, Metallverarbeitung herauskommen würde, immer Metallverarbeitung herauskommen musste. Als Gerd damit herausgerückt war, hatte Freudenbergs Halsmuskulatur ihre Spannung verloren, was seinem Kopf den Anschein eines Nickens gegeben hatte. Dann sei ja alles geritzt, hatte Gerd gemeint und Freudenberg auf die Schulter geklopft, so kräftig, wie er konnte. Später beim Abendbrot hatte er es auch der Mutter verkündet, dass der Junge Metaller werde, und gerufen: »Aber vorher machen wir Urlaub, wie wär’s mit Ostsee?« Die Mutter hatte Freudenberg, der bewegungslos vor seinem Schnittenhaufen saß, eine Weile stumm angeschaut, dann aber laut Ja gesagt und genickt, so heftig genickt, als ob sie auch für Freudenberg mitnicken würde, und Gerd war zufrieden gewesen, nahezu glücklich.

Freudenberg ließ die Scheibe zur Gehwegseite herunter und Möwengeschrei schwappte herein. Er blickte schräg nach oben in eine Wolke aus Blättern und Ästen in Camouflage-Optik. Noch nie hatte Freudenberg Platanen gesehen, die so stark beschnitten waren, dass ihre Blätter wie aus Amputationsstümpfen heraushingen – als würden die Hände an den Ellenbogen nachwachsen. Freudenberg rieb sich die Augen, ihm war heiß und er war müde. Gerd hatte darauf bestanden, schon um sechs Uhr morgens loszufahren, um jeden Stau zu vermeiden. Freudenberg musste gähnen. Die Mutter drehte sich zu ihm um und fragte mit halbstündiger Verspätung, ob er die alten Frauen am Waldrand gesehen habe, die mit den vielen Körben. Freudenberg nickte mechanisch. Er hatte nur alte Männer ohne Körbe gesehen, sie hatten im Schatten gesessen und geraucht, vielleicht auch gelacht, zumindest hatten ihre Mundwinkel im Vorbeifahren so ausgesehen. »Die atmen doch den ganzen Tag Abgase ein«, sagte die Mutter, ohne eine Antwort zu erwarten. In diesem Punkt war sie anders als Gerd, mit der Mutter ließ es sich aushalten.

Gerd kam mit einem dicken Mann zum Auto zurück, der ununterbrochen grinste. Freudenberg und die Mutter stiegen aus und Gerd stellte ihnen Herrn Dobek vor, der sich verbeugte und der Mutter einen Handkuss gab. Freudenberg konnte sehen, dass es nicht bei einem Luftkuss blieb, sondern dass Dobeks Lippen sekundenlang breit und feucht auf dem Handrücken der Mutter lagen wie zwei Regenwürmer. Dann gab Dobek auch ihm die Hand, sie war schwer und behaart.

»Scheen, dass Sie da sind. Ist ganz scheenes Wetter hier«, sagte Dobek und ging lachend zur Einfahrt hinüber. Man konnte sehen, dass er einen schweren Hüftschaden hatte und beträchtlich schwankte. Bei jedem Schritt geriet sein massives Stammfett mit in Schwingung, sodass Freudenberg befürchtete, er könnte jeden Moment umfallen. Dobek nestelte an einem Vorhängeschloss herum und öffnete die Toreinfahrt zu den Stellplätzen. Freudenberg sah eine kleine Videokamera, die in etwa zwei Meter Höhe an der frisch verputzten Hauswand befestigt war. Auf eine Videokamera hatte Gerd besonderen Wert gelegt, erinnerte sich Freudenberg, denn bei jeder Übernachtungsanfrage hatte er als Erstes wissen wollen, ob es auch bewachte Parkplätze gebe. Letzten Endes hatte er sich für Dobek entschieden, der ihm mehrmals geschworen hatte, dass er die sichersten Parkplätze von ganz Międzyzdroje habe.

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