Shahla Ujayli - Unser Haus dem Himmel so nah

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Elegant verschachtelt und der orientalischen Tradition des Erzählens verbunden steigt Ujaylis Romanheldin Djuman Badran immer tiefer hinab in die Vergangenheit ihrer Familie und führt uns durch die Geschichte Syriens der letzten 120 Jahre.
"Als wir noch klein waren, hieß es immer, in fernen Ländern gebe es Krieg, Tod, Misshandlungen, Vertreibung, Krankheit, Zerstörung, Armut und Erniedrigung. Ich habe immer fest geglaubt, dass diese fernen Länder auch fernbleiben würden. Niemals wäre mir eingefallen, dass mein eigenes Land betroffen sein könnte!"
Das Ms. Magazin wählte Shahla Ujayli unter die wichtigsten feministischen Autorinnen der Gegenwart: «Die Vielfalt und Komplexität Syriens und seiner Bevölkerung mit den Augen dreier Generationen von Frauen.»
"Ujayli erzählt von starken Frauen aus einer verlorenen Welt und vom Kampf gegen das Vergessen. Jede einzelne Geschichte trägt neben Trauer und Ohnmacht immer auch einen Hoffnungsschimmer in sich." – Ruth Eising

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Stundenlang unterhielten wir uns und beschworen den Geist der Vergangenheit herauf, den Duft nach Jasmin, Geißblatt, Jujuben und die von Küchendünsten aus den alten Häusern um den Bagdad-Bahnhof geschwängerte Luft. Gemeinsame Erinnerungen müssen nicht zwangsläufig gemeinsame Gefühle bedeuten, doch Nasser teilte einen sehr wichtigen Schatz mit mir: Aleppo, meine halbe Erinnerung, die zweite Hälfte meiner Identität.

Der Mädchenpalast

Am Morgen des 28. August 1963 strömten die Menschen in der amerikanischen Hauptstadt scharenweise auf die National Mall und versammelten sich vor dem Lincoln Memorial. Diese Vorkämpfer für die Bürgerrechte waren gekommen, um dem gutaussehenden jungen Schwarzen zu lauschen, dessen Augen die Leiden der Propheten widerspiegelten. Es handelte sich um Martin Luther King. In schwarzem Smoking und schneeweißem Hemd hielt er eine Rede vor 250000 Männern, Frauen und Kindern, um mit seiner mitreißenden Rhetorik die Geschichte des mächtigsten Staates der modernen Welt auf neue Bahnen zu führen:

Ich habe einen Traum, dass sich diese Nation eines Tages erheben wird

und der wahren Bedeutung ihres Credos gemäß leben wird:

»Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich:

dass alle Menschen gleich erschaffen sind.»

Drei Mikrofone reichten an jenem strahlenden Morgen aus, um alle Welt für viele Jahre mit einem Mut bekannt zu machen, der eng mit einer Utopie verbunden war. Die Sykomoren und Kirschbäume warfen ein Echo der Rede zurück, und man sah ihre Wirkung an den Tränen der Männer und Frauen, die in den Teich gegenüber der Kongresskuppel flossen:

Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia

die Söhne früherer Sklaven und die Söhne früherer Sklavenhalter

miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können.

Mitten im Gedränge stand ein junger braunhäutiger Syrer mit schwarzem Haar und großen, lebhaften schwarzen Augen. Seinen sportlichen Körper aufgerichtet und angespannt, hörte er voller Begeisterung und in dem Bewusstsein zu, einen historischen Augenblick zu erleben. Es handelte sich um Suhail Badran, der später mein Vater wurde, einen Studenten der Universität Boston, die auch Martin Luther King besucht hatte. Nachdem er sein Vorbereitungsjahr mit Bravour beendet hatte, hatte er sich gerade für das erste Semester seines Architekturstudiums eingeschrieben.

Ich habe einen Traum, dass eines Tages jedes Tal erhöht

und jeder Hügel und Berg niedriger werden.

Die unebenen Plätze werden flach

und die gewundenen Plätze gerade,

und die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden,

und alles Fleisch miteinander wird es sehen.

Mein Großvater väterlicherseits war ein Großgrundbesitzer im Euphrattal gewesen. Auf seinen weitläufigen Ländereien arbeiteten Dutzende von Bauern, die mit ihren Familien im Umkreis wohnten. Mit der Zeit dehnte er den Verkauf seiner reichen Ernten aus auf den Handel mit Landwirtschaftsbedarf wie Sämereien, Werkzeugen und Geräten, und Gottes Land gedieh in seinen Händen. Obwohl ein Feudalherr, hatte mein Großvater mit den Fürsten im zaristischen Russland oder den südamerikanischen Sklavenhaltern nichts gemein, nicht einmal mit den Grundherren in Aleppo oder Latakia, die ihre Bauern auspeitschten, sie für nicht mehr als ihr tägliches Brot und ihre Unterkunft schuften ließen, ihre Töchter entjungferten und sie in Schulden trieben, um sich ihrer Ländereien bemächtigen zu können.

Al-Hadsch Ali Badran war ein Lehnsherr nach lokalem Brauch, nicht nach der sozialistischen Theorie. Er hatte das Land auch nicht von seinen Vorfahren geerbt, denn sie waren Lehrer und Richter für die verschiedenen Stämme der Region gewesen. Er selbst hatte unter dem osmanischen Staat als Dolmetscher für Persisch und Türkisch gearbeitet und auf diese Weise Geld angespart, mit dem er, wie viele andere, mehrere Grundstücke am Euphrat kaufte. Land war dort damals leicht erhältlich, denn es lebten wenige Menschen auf den verfügbaren Flächen und ihnen war nicht klar, wozu sie einen Besitz jenseits der eigenen Grundbedürfnisse nutzen könnten.

Der Grundstock für das Familienvermögen war von der Seite meiner Großmutter gekommen, die Ländereien und Gold-Lira ihres Vaters geerbt hatte und ihren Mann drängte, etwas daraus zu machen. Er wiederum brachte ein risikofreudiges Wesen mit, das ihn bei den ersten erfolgreichen Abenteuern mit ihrem Geld unterstützte.

Zwischen 1915 und 1965 stürzte sich al-Hadsch Ali auf zahlreiche weitgreifende Neuerungen. Er baute die erste Getreidemühle der Gegend, um den Bedarf der Bevölkerung an Mehl und Grütze zu decken, und wandelte sie später in eine industrielle Mühle um. Als sich immer mehr Menschen in Raqqa und Umgebung niederließen, baute er einen Töpferofen zum Brennen von Tonwaren, und später für Ziegel zum Bauen.

Zu jener Zeit wurden in der Folge zweier Weltkriege die Landkarten ständig neu gezeichnet, und Syrien lag genau im Auge des Sturms. Das führte dazu, dass man sich zunächst gegen die Osmanen auflehnte und für Unabhängigkeit eintrat, und anschließend auch die französischen Kolonialherren bekämpfte. Die meisten Landkartengestalter entstammten feudalen Familien und bildeten die herrschende aristokratische Schicht. Wegen des sozialen Ungleichgewichts stand sie in der Geschichte der Kämpfe in Syrien unter ständiger Kritik. Auch al-Hadsch Ali Badran war einer von diesen Männern, gleichzeitig repräsentierte er in Raqqa und Umgebung den Nationalen Block.

Schon vor diesen heftigen politischen Geburtswehen, nämlich im Jahr 1920, hatte meine Großmutter meinen Onkel Yusuf geboren. Er wurde kurz nach der Schlacht von Maysalun geboren, in der Yusuf al-Azmah, Kriegsminister in der Regierung Faisals I., gefallen war. Nach diesem Yusuf wurde mein Onkel benannt, und das sollte sich auf sein Schicksal auswirken, denn mehr als vierzig Jahre später wurde er Minister der Regierung der Arabischen Republik Syrien, die nach der Abspaltung von der Vereinigten Arabischen Republik auf die syrisch-ägyptische Einheitsregierung folgte.

Nach Onkel Yusuf bekam meine Großmutter nur noch meine Tante Laila, denn nachdem mein Großvater zwei weitere Frauen geheiratet hatte, die ihm fünf Jungen und vier Mädchen gebaren, verweigerte sie sich ihm.

Erst im Jahr 1936 wohnte mein Großvater meiner Großmutter nach mehr als zehn Jahren Trennung wieder bei, und sie wurde mit meinem Vater schwanger, und zwar als die französische Artillerie mit noch nie dagewesenem Brutalität Raqqa in Trümmer legte und die Familie für zehn Tage in einen Unterschlupf an der Straße nach Deir al-Zor zog, der sonst als Speicher für Butterschmalz, Olivenöl und Dörrfrüchte diente.

Ende des Zweiten Weltkriegs beendete mein Onkel Yusuf in Damaskus ein Medizinstudium, während seine Halbbrüder auf den ausgedehnten Ländereien ihres Vaters arbeiteten. Meine Großmutter saß in ihrem Zimmer, das auf ihren prächtigen Garten mit Granatapfel- und Quittenbäumen hinausging, vor sich die Blechkanne mit bitterem Kaffee auf einem kupfernen Kohlebecken. Mit der Hand, auf die eine blaue Ähre tätowiert war, drehte sie am Senderwahlknopf des Cambridge-Radios in seinem Holzgehäuse und wartete auf die Nachrichten. Dort würde man später berichten, dass ihr Ältester, Gesundheitsminister Doktor Yusuf Badran, es möglich gemacht habe, eine erste Ladung Polioimpfstoff nach Syrien zu holen, und die Menge würde ausreichen, um zehntausend Kinder in der Ostprovinz zu impfen. Es handelte sich um die Vakzine, die der amerikanische Wissenschaftler Jonas Salk im Jahre 1955 der Öffentlichkeit präsentiert und der Menschheit zur Verfügung gestellt hatte. In der gleichen Nachrichtensendung hörte meine Großmutter den ägyptischen Sprecher der arabischen Abteilung des BBC, Hassan Abu al-Ala, verkünden: »Amerika wird die Herrin der Welt sein und Europa die Sklavin zu ihren Füßen.« Von da an bestand meine Großmutter darauf, Suhail solle in Amerika, und nur in Amerika, studieren.

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