Shahla Ujayli - Unser Haus dem Himmel so nah

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Elegant verschachtelt und der orientalischen Tradition des Erzählens verbunden steigt Ujaylis Romanheldin Djuman Badran immer tiefer hinab in die Vergangenheit ihrer Familie und führt uns durch die Geschichte Syriens der letzten 120 Jahre.
"Als wir noch klein waren, hieß es immer, in fernen Ländern gebe es Krieg, Tod, Misshandlungen, Vertreibung, Krankheit, Zerstörung, Armut und Erniedrigung. Ich habe immer fest geglaubt, dass diese fernen Länder auch fernbleiben würden. Niemals wäre mir eingefallen, dass mein eigenes Land betroffen sein könnte!"
Das Ms. Magazin wählte Shahla Ujayli unter die wichtigsten feministischen Autorinnen der Gegenwart: «Die Vielfalt und Komplexität Syriens und seiner Bevölkerung mit den Augen dreier Generationen von Frauen.»
"Ujayli erzählt von starken Frauen aus einer verlorenen Welt und vom Kampf gegen das Vergessen. Jede einzelne Geschichte trägt neben Trauer und Ohnmacht immer auch einen Hoffnungsschimmer in sich." – Ruth Eising

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Basil, der Sohn des Eisenbahndirektors, studierte Bauingenieurwesen und war in meine Tante Dalia verliebt, die an der Philosophischen Fakultät für Englische Literatur eingeschrieben war. Jeden Morgen folgte er ihr in dem Dienstmercedes, den sein Vater ihm eigens für seine Spazierfahrten zur Verfügung stellte, bis zur Haltestelle vor dem Öffentlichen Park, wo sie in den Bus zur Universität stieg. Als ihr dann der Winterregen von Tag zu Tag unerträglicher wurde, nahm sie schließlich das Angebot an. Basil wartete an der Bushaltestelle auf sie, fuhr sie zu ihrer Fakultät und holte sie später wieder ab.

Eines Abends kam Dalias Bruder aufgeregt nach Hause, denn man hatte in Aleppo fast alle Straßen gesperrt und Tante Dalia war noch nicht wieder zu Hause. Auf der Suche nach ihr war mein Onkel zur Universität gelaufen und kam nun verzweifelt ohne sie zurück. Wenige Tage zuvor hatten Muslimbrüder die Philosophische Fakultät gestürmt und waren mit Unterstützung ihrer studentischen Kräfte in die Hörsäle eingedrungen. Nur unter Schwierigkeiten hatte er nach Hause zurückkommen können, weil die Straßen voller Menschen waren, die um den Innenminister Adnan Dabbagh trauerten, der unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen war.

Der feierliche Trauerzug marschierte auch am Öffentlichen Park vorbei, und alle im Haus rannten zum Wohnzimmerfenster, um zu sehen, wie die Massen in einiger Entfernung auf der Hauptstraße zusammenliefen, um das Spektakel um den Sarg zu erleben, der auf Schultern getragen wurde. Dieser Innenminister hatte heimlich die Sängerin Mayada al-Hannawi geheiratet. Sie erbte nun ein gewaltiges Vermögen von ihm, was zu endlosen Schwierigkeiten mit seiner Familie führte; es gab Gerüchte über einen Mordversuch mittels eines Amokschützen.

Mayada al-Hannawi war nicht nur die Sängerin ihrer Generation, sondern eine echte »Diva«, wie man inspirierende Frauen nennt. Der geistreiche, aus Salamiyeh stammende Dichter Ahmad al-Dschundi scherzte: »Ich küsse den Fernseher, wann immer Mayada al-Hannawi zu sehen ist.« Und der Nachbarssohn Ayham, ein Junge in der ersten Primarschulklasse, versetzte seinen Vater mit einem Riesenaufstand in Wut, damit dieser ihn zur Strafe zu Fuß zur Schule schickte, statt ihn mit dem Auto zu fahren. Denn auf dem Schulweg lag Nadas Friseurgeschäft, wo ein großes Poster Mayada al-Hannawis an der Türscheibe klebte, und Ayham versank in ihrem in die Ferne schweifenden, melancholischen Blick und in ihrem Gesicht, das vor lauter Liebreiz einen Stein hätte erweichen können. Der Junge blieb dort vielleicht eine halbe Stunde lang stehen und betrachtete den edlen Marmorhals der Sängerin, bis Nada, der Babier, herauskam und ihn verscheuchte.

Auch meine Tante Dalia liebte Mayada al-Hannawi, ihr Aussehen, ihre Lieder, ihre tiefe Melancholie und ihre leuchtende Haut, durch die eine engelsgleiche Seele schimmerte. Sie war überzeugt, ihr zu ähneln, und wir alle stimmten zu. Schließlich hatte sie denselben Haarschnitt, wechselte genau wie Mayada leicht die Farbe und ahmte ihr Make-up und ihren Nagellack nach. Und wenn Mayada eine neue Kassette herausbrachte, musste sie sie sofort haben.

Am Abend rief Dalia endlich an und sagte, sie habe über Schleichwege von der Universität das Haus ihrer Freundin im Viertel Sulaimaniyeh erreicht, und wenn man sich wieder sicher fortbewegen könne, würden deren Eltern sie nach Hause bringen. In Wirklichkeit telefonierte meine Tante jedoch aus dem Haus gegenüber, nämlich aus dem des Eisenbahndirektors. Sie war an jenem Tag gar nicht in der Universität gewesen, sondern hatte die Zeit mit Basil in seinem Zimmer verbracht.

*

Die Hauptzufahrt zum Bahnhof führte seit Ende der 80er Jahre weiter zur Tischrin-Brücke. Nach Mitternacht kam das Leben in der westlichen Straße zur Ruhe. Bis um zwei Uhr der Nachtzug aus Damaskus eintraf, versank die Umgebung in willkommener Stille. Danach war es wieder still bis zum Sechs-Uhr-Zug aus Latakia. Zwischen Mitternacht und der Ankunft des Zuges aus Damaskus brachte Basil dem Wachposten an der Tür eine Flasche Djuwayyids Andarin-Arak und ein Kilo Grillkebab. Dalia hatte sich dann schon vergewissert, dass alle in tiefem Schlaf lagen, schloss leise die Tür und schlich die wenigen Schritte über die Treppe bis auf die rechte Hausseite, überquerte dann die Straße zum Nachbarhaus und trat geradewegs in Basils Zimmer, das zum Garten hin eine Seitentür hatte, sodass man nicht durch den Haupteingang musste. Basil liebte Dalia von ganzem Herzen. Wenn er sie traf, küsste er ihr jedes Mal vor Leidenschaft seufzend die Hände. Dalia war wunderschön, blond, mit honigfarbenen Augen und schlankem weißen Körper. Sie trug stets hochgeschnittene Straight-Fit-Jeans von Lee und eine blau-weiß-rote Karobluse, die an der Brust eng anlag und die sie vorne oder seitlich über der Hüfte verknotete, um die Rundung ihrer Brüste und ihre schlanke Taille zu betonen. Sie sah aus, als sei sie der Serie »Die Leute von der Shiloh Ranch« entsprungen. Ihre Nägel waren lang und gepflegt und hübsch anzusehen mit dem glänzendroten Lack, der schillerte, wenn sie an ihrem kleinen Schreibtisch in den Nachschlagewerken und Wörterbüchern blätterte oder ihre heißgeliebten Pastetchen aß. Die brachte ihr Basil jeden Abend von »Sumer« oder »Sirup«. Flink lief ich dann die zwanzig Stufen hinunter, um die Tüte von ihm in Empfang zu nehmen, und Dalia gab mir welche ab. Freitags bewahrte sie ihre Pastetchen immer bis Mitternacht auf, damit wir sie essen konnten, während wir die Serie »Das Schiff der Liebe« schauten.

In einer jener Sommernächte lud Basil Dalia in die Zitadelle ein, wo das russische Bolschoi-Theater das Ballett »Der Nussknacker« gab. Basil war über seinen Vater an Freikarten gekommen, die man den meisten großen Staatsfunktionären zugeteilt hatte. Dalia überredete meine Großmutter, sie gehen zu lassen, ihre Kommilitoninnen seien schließlich auch da. Nur unter der Bedingung, dass Dalia mich als Begleiterin mitnahm, war meine Großmutter einverstanden, und so hatte Dalia keine Wahl.

Wir stiegen also hinauf zum Amphitheater in der Zitadelle. Es war einer der milden Juliabende Aleppos mit ruhiger Brise, einem leuchtenden Sternenhimmel und einem Mond so klar wie alles in dieser Stadt: die Steine, die Wege, das Handwerk, der Handel die Meinungen. Viele Geheimnisse gab es hier nicht.

Bei den federnden Tritten der Tänzer, der genialen Musik Tschaikowskys und dem leichten Wind döste ich ein und überließ Dalia in ihrem ärmellosen roten Seidenkleid Basils Liebkosungen. Er konnte nicht von ihr lassen, küsste sie von Zeit zu Zeit in den Nacken und vergrub die Nase in ihren blonden Locken, die den Apfelduft ihres Hamol-Shampoos verströmten. Plötzlich jedoch riss mich ein lautstarker Tumult aus dem Schlaf. Basil und Dalia sprangen auf, sie zog mich an der Hand mit sich fort. In unserer Reihe, die für die Gäste des Eisenbahndirektors reserviert war, hatte auch eine Frau um die Dreißig mit einem etwa sechsjährigen Mädchen gesessen. Die Frau war beeindruckend, groß und üppig, mit blauen Augen und blondem Haar. Durch den Schlitz ihres schwarzen Seidenrocks blitzten ihre hellrosa Oberschenkel, und an den Fingern glitzerten echte Diamantringe. Ihre Tochter sah ihr ähnlich, sie war sehr niedlich und fein herausgeputzt. Und an jenem Abend fand Basil heraus, dass diese Frau mit seinem Vater verheiratet und das kleine Mädchen seine Schwester war! Während der Vorstellung, hatte er mit der Kleinen geschäkert und sie nach ihrem Namen gefragt. Sie hatten beide denselben Familiennamen, denselben Vatersnamen, und der Beruf des Vaters war auch derselbe. Schon vor längerer Zeit hatte der Eisenbahndirektor Ghada, seine Angestellte im Hauptbüro der Direktion, zur Frau genommen, doch sie hatten ihre Ehe geheim gehalten, insbesondere weil sie Sunnitin war und er Alawit.

Nach diesem Ballettabend änderte sich einiges im Hause des Eisenbahndirektors. Denn Basil ließ sich sein Stillschweigen von seinem Vater in barer Münze bezahlen, damit die Heirat vor dem Rest der Familie geheim blieb.

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