Shahla Ujayli - Unser Haus dem Himmel so nah

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Elegant verschachtelt und der orientalischen Tradition des Erzählens verbunden steigt Ujaylis Romanheldin Djuman Badran immer tiefer hinab in die Vergangenheit ihrer Familie und führt uns durch die Geschichte Syriens der letzten 120 Jahre.
"Als wir noch klein waren, hieß es immer, in fernen Ländern gebe es Krieg, Tod, Misshandlungen, Vertreibung, Krankheit, Zerstörung, Armut und Erniedrigung. Ich habe immer fest geglaubt, dass diese fernen Länder auch fernbleiben würden. Niemals wäre mir eingefallen, dass mein eigenes Land betroffen sein könnte!"
Das Ms. Magazin wählte Shahla Ujayli unter die wichtigsten feministischen Autorinnen der Gegenwart: «Die Vielfalt und Komplexität Syriens und seiner Bevölkerung mit den Augen dreier Generationen von Frauen.»
"Ujayli erzählt von starken Frauen aus einer verlorenen Welt und vom Kampf gegen das Vergessen. Jede einzelne Geschichte trägt neben Trauer und Ohnmacht immer auch einen Hoffnungsschimmer in sich." – Ruth Eising

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Sehnend dachte ich in al-Zahra an dich,

als der Horizont klar dalag und das Antlitz der Erde im Schimmer.

Die Schüler brachen in ein solches Gelächter aus, dass der Lehrer ganz irritiert war, bis er schließlich den Schwanz an seinem Hinterteil entdeckte. Halb aus Scham, halb aus Wut lief er rot an, warf das Buch beiseite und stürzte Hals über Kopf aus dem Klassenraum. Natürlich richteten sich die Verdächtigungen wieder gegen die Bank, in der Tariq und Sami saßen. Nie hätte Sami seinen Freund verpetzt. Tariq dagegen befreite sich von jedem Verdacht, indem er wohlüberlegt in Richtung anderer Schüler blickte, die er scheinbar verdächtigte. Man schloss Sami für eine Woche vom Unterricht aus und bestellte wieder einmal seinen Vater ein.

Nach dem Schulabschluss konnte Tariq sich mit seinem guten Durchschnitt an der Universität Damaskus für Software Engineering einschreiben. Sami dagegen hatte keine guten Noten, doch mit dem Geld seines Vaters bekam er einen Studienplatz für sein Fach an der Moskauer Universität. Bis die ersten Privatuniversitäten in Syrien öffneten, gingen besonders aus Raqqa viele zum Studium nach Moskau.

Später, als sie im Wärmekraftwerk arbeiteten, hatten beide gleichermaßen die Chance, zum Verantwortlichen für den Bereich Pumpen aufzusteigen. Da verriet Tariq der Militärpolizei, dass Sami seinen Wehrdienst noch nicht geleistet hatte. Die üblichen Vermittlungen oder Bestechungen zum Aufschub des Militärdienstes griffen zu jener Zeit nicht mehr, weil überall in Syrien Unruhen aufflammten, von Deraa aus hatten sie auf Homs und Deir al-Zor übergegriffen. Man rekrutierte alle, die ihren Dienst noch nicht geleistet hatten, und ließ selbst diejenigen Soldaten nicht gehen, deren Entlassung eigentlich anstand.

Sami wurde in einem Kraftwerk im Umland von Homs gemustert und kam in einer bewaffneten Konfrontation zwischen Regimetruppen und der Freien Syrischen Armee ums Leben. Tariq dagegen war während seiner Studienjahre ein hochrangiges Mitglied der Parteisektion seiner Fakultät gewesen und hatte sie meist bei offiziellen Anlässen vertreten. Nach seinem Abschluss richtete er seine Ambitionen auf die Kommunalabteilung in Raqqa. Er hatte den Ehrgeiz, in die Führung aufzusteigen und Sekretär der Geschäftsstelle des Gouvernements zu werden. Dies sei doch das Glück, nach dem auf dem Lande jeder strebe, pflegte er zu sagen.

Später reiste er viel, um an Fortbildungen über Entwicklung, Medien oder Menschenrechte teilzunehmen, und scheinbar war er zu Geld gekommen. Als dann jedoch die Revolution gegen das Regime ausgerufen wurde und das Fieber der Demonstrationen und Sezessionen um sich griff, trat Tariq in Istanbul als offizieller Sprecher der revolutionären Koalition vor die Kamera des Satellitensenders »Al Jazeera«. Er kritisierte die Diktatur des Regimes, erklärte den Zusammenbruch der Partei und verkündete den Sieg der Revolution.

Bagdad-Bahnhof al-Notoraki

Ich machte mich absichtlich nicht besonders zurecht, sondern begnügte mich mit einer beigen Baumwollhose, einer weißen Leinenbluse und einer kurzen Kette aus pastellfarbenen Majorica-Perlen, als träfe ich eine gute Freundin zum Abendessen.

Stattdessen traf ich mich mit Nasser, er wirkte diesmal respekteinflößend, wie ein wirklicher Doktor, nicht mehr wie der verstörte, trauernde Reisebegleiter. Er trug eine graue Hose und ein dunkelblaues Jackett zu einem weißen Hemd und hatte sein Haar mit Frisiercreme nach hinten gekämmt. Dadurch kam seine breite Stirn zur Geltung und ich musste unwillkürlich an meinen Großvater mütterlicherseits denken.

Äußerlich waren Nasser und ich vollkommen aufeinander abgestimmt: einfach, elegant und authentisch gekleidet entsprachen wir der zeitgenössischen bürgerlichen Ästhetik. Wir machten es uns auf den Ledersofas des Blue Fig bequem und genossen den Blick auf die Villen vor den Fenstern. Nicht weit im Norden flatterte die syrische Fahne an der Botschaft selbstbewusst im Wind und versuchte den Eindruck zu erwecken, die Geschehnisse dort im Land seien nichts weiter als ein böser Traum.

Warum mich Nasser an meinen Großvater erinnerte, weiß ich nicht, vielleicht wegen der Brylcreem in seinen Haaren. Denn mir war die rote Dose wieder eingefallen, die selbst Jahre nach dem Tod meines Opas noch an ihrem Platz, auf dem Toilettentisch des italienischen Schlafzimmers mit dem kostbaren venezianischen Gobelin an der Wand stand. Die Fenster dieses Zimmers gingen auf zwei Straßen des Viertels Bagdad-Bahnhof al-Notoraki hinaus – was dieses angehängte al-Notoraki im Namen bedeuten soll, ist mir allerdings bis heute schleierhaft geblieben. Die Fenster erzählen Geschichten von Liebe, Kunst, Reise und Erfolg, die durch die Geräusche der einlaufenden Züge aus Istanbul, Latakia, Qamischli, Budapest angeregt werden, Züge, die immer wieder losrattern – in Richtung Leben.

In den 1950er Jahren war das Viertel um den Bagdad-Bahnhof eine der schönsten Gegenden Aleppos. Es bestand aus drei breiten Parallelstraßen, die durch eine Querstraße vom öffentlichen Park getrennt wurden. In der Mitte dieses 17 Hektar großen Parks befand sich ein Standbild Abu Firas al-Hamdanis, dem berühmten Poeten aus dem 10. Jahrhundert. Es gab mehrere Springbrunnen und grüne Holzbänke im Schatten der Weiden, Zypressen und Ulmen, dazu Damaszener Rosen und wilde Rosen in Rot, Gelb und Violett. Weiß und blau wuchs der Jasmin über die Mauer, und an den geschmiedeten Kletterhilfen für das wuchernde Grün rankten duftende Pflanzen empor. Ein Bereich war für den Kinderspielplatz reserviert, in einem anderen dagegen war jeglicher Lärm streng verboten. Dort standen Gehege für die Pfauen, die hin und wieder für die Beobachter ihr Rad schlugen, es aber oft auch aus Koketterie unterließen. Schwäne glitten über ihren Teich, ohne das Blau, auf dem sie morgens wie abends ruhten, auch nur wahrzunehmen. Die Statuen, die sich rings um sie erhoben und einem mit der Zeit wie alte Bekannte vorkamen, waren von visionären syrischen Bildhauern wie Jacques Warda und Wahid Istanbuli geschaffen worden.

Hohe Weiden säumten die Straßen des Viertels um den Bahnhof, wo keines der Häuser mehr als 20 Meter hoch war. Ihre Zweige reckten sich durch die geöffneten Fenster, spähten die Bewohner aus, bespitzelten sie in ihren Schlafzimmern und umkränzten die Kaffeetassen morgens und abends. Hier wohnten christliche, muslimische und armenische Familien des Großbürgertums von Aleppo: die Dallas, Saqqals, Kayyalis, Martinis, Sabbaghs, Mudarres’, Aqqads, Traboulsis, Attars, Antakis, Mukarbanas, Hallaqs, Hamawis, Marjanas, Quanaas’, Sakissians, Izmirians, Sawahims. Ein wenig weiter östlich lagen die einfacheren und dichter besiedelten Viertel, Sheikh Taha, Siryian, Ashrafieh und Sheikh Maqsoud, wo Kleinbürger und Proletarier lebten. Dort in Sheikh Maqsoud wohnten die aus Dörfern wie Afrin und Azaz eingewanderten Kurden sowie Armenier und Turkmenen und Araber aus dem ländlichen Osten.

Die Wohnung meines Großvaters lag im ersten Stock mit Fenstern zur Straße, aber ohne Balkon. In den damaligen Altbauten war das erst ab dem zweiten Stock vorgesehen. Im Sommer schliefen wir bei geöffnetem Fenster und ließen uns von den nach Schönheit, Freude und Leben duftenden Abendwinden Aleppos streicheln. Die Schritte der wenigen Passanten lullten mich ein, und ihre Gespräche drangen murmelnd in meinen Halbschlaf herauf, sodass ihre Geschichten sich manchmal in meinen langen Träumen fortsetzten. Soweit ich mich erinnere, lernte ich das erste Sprichwort in meinem Leben von einer alten Frau, die unten am Fenster vorbeiging. »Kinder erwidern die Selbstlosigkeit einer Mutter mit Herzlosigkeit«, sagte sie unter Tränen, und ihre Geschichte drang in meinen Traum ein.

Unsere Fenster zeigten Richtung Westen, zum Haus des Eisenbahndirektors neben dem Bahnhof. Dieser große einstöckige Bau stand in einem schönen Garten mit einem kleinen Teich, Aprikosen-, Pfirsich- und Mandelbäumen und vielen roten und gelben Damaszenerrosen. Hinter der grauen Steinmauer erhob sich eine zweite Wand aus Pinien, und rechts vom Haupteingang befand sich ein hölzernes Häuschen für den wachhabenden Soldaten, der sein Maschinengewehr nie von der Schulter nahm.

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