Klaus Dengg - Hartmuth der Deserteur

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Wer bin ich? Was bedeutet Menschsein? Wo bin ich zu Hause?
Hartmuth, der so Harte und «Muthige», geboren 1958 im hintersten Zillertal als unehelicher Sohn einer Bauernmagd, verirrt sich im Nebel dieser großen Fragen. Er desertiert vom «Bauer-Sein» und stürzt sich in München – materiell höchst erfolgreich – mit Haut und Haaren in eine Karriere als Versicherungsmakler und endet – das «Mensch-Sein» vergessend – in absoluter seelischer Verzweiflung. Einer Brieftaube gleich wird er zurück zu seinem Heimatschlag navigiert. In letzter Sekunde ergreift fürsorgliche Wärme seine eiskalte, zum Selbstmord bereite Hand und führt ihn zurück ins Leben …
Ein gesellschaftskritischer, poetisch-philosophischer Entwicklungsroman, der nach oben und ins Helle führt!

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Inhaltsverzeichnis

Impressum 4 Impressum Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. © 2022 novum publishing ISBN Printausgabe: 978-3-99107-932-3 ISBN e-book: 978-3-99107-933-0 Lektorat: Melanie Dutzler Umschlagfoto: Horst Ender Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh Innenabbildungen: © Zuboff | Dreamstime.com www.novumverlag.com

Widmung 5 Widmung Gewidmet meiner Anna

Vor- und Nachwort 6

Szene 1 16

Aus-Zug 16

Herr und Knecht 17

Bauernstolz 21

Mama und der Neophyt 26

Mutation 31

Religio 39

Rosi 43

Gauderbock 48

Konservation 52

Aufbruch 55

Vaterträume 58

Grenzerneuerung 61

Zeit-Dung 64

Szene 2 68

Ein-Zug 68

Von der Freundschaft 69

De brevitate vitae 76

Die Stunde Null 81

Die Spülerin 84

Die Gnade des Vergessens 89

Agnes 98

Nägel mit Köpfen 103

Einzug 108

Der Schatten 114

Verbundenheiten 117

Abschied vom Vater 123

Thomas 126

Die Knirpsl-Geschichte von der Lebensfreude 131

Das Kind in ihm 140

Szene 3 143

Um-Zug 143

Die Generalversammlung 144

Tina 147

Der Findling 153

Frau Oberlohr 158

Die Legende von den Göttervögeln 161

Der Irrstern 164

Szene 4 168

Rück-Zug 168

Absturz 169

Der Flug der Brieftaube 172

Zurück in den Uterus 177

Georg 180

Das Licht im Türspalt 189

Brückner 196

Revision 204

Normal 209

Überzeugungen 213

Muttermilch 219

Elisabeth 222

Szene 5 224

Auf-Zug 224

Leben heißt Üben? 225

Leben heißt schuldig werden? 229

Fehltritt? 232

Am Gipfel 237

Erwachen 245

… unvollendet … 247

Literaturliste/Anmerkungen 248

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2022 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99107-932-3

ISBN e-book: 978-3-99107-933-0

Lektorat: Melanie Dutzler

Umschlagfoto: Horst Ender

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Innenabbildungen: © Zuboff | Dreamstime.com

www.novumverlag.com

Widmung

Gewidmet meiner Anna

Vor- und Nachwort

(gerichtet an meine von mir vernachlässigten Freunde,

die Menschen)

Solange wir leben, hier unter dem Mond,

jeden Morgen, wenn uns die Augen geöffnet werden

und der Vorhang der Welt-Bühne sich wieder hebt,

bei jeder Rückkehr aus dem magischen Traumland,

gerade in dem Augenblick, wo wir wieder Fuß auf die Erde setzen,

ist da ein kurzer Moment tastender Unsicherheit,

meist kaum wahrgenommen.

Es ist der kurze Zeitraum, den wir benötigen,

um uns geistig zu sammeln,

um unser mentales Ego wieder hochzufahren

und uns zu orientieren.

An welchem Ort bin ich? In welcher Zeit?

Wozu bin ich zu diesem Zeitpunkt hier?

In Sekunden ist alles scheinbar geklärt und das ist gut so!

Ein Wimpernschlag und schon haben wir Anker geworfen

und uns in Raum, Zeit und Kausalität

wieder festgehakt und den mentalen Absturz

und die Einweisung in die Irrenanstalt vermieden.

Noch ein Wimpernschlag

und schon haben wir den Faden wieder aufgegriffen zur Geschichte,

die uns erzählt, wer da eben auf der Erde wieder gelandet ist

und die Augen geöffnet hat.

Ja, wer bin ich? Was bin ich?

Eine Antwort ist sofort parat, mental reflexiv,

ich heiße A, von Beruf bin ich B, bin verheiratet mit C,

habe die Kinder D und E,

habe diese Eigenschaft und jene, bin ein Fan von …

und Eigentümer von … usw. … usw. …

Ja, da ist ein riesiger Fundus an Erinnerungen,

aus dem wir bei unserer Blitzortung

beim Aufwachen nur einige wenige herausgreifen,

um uns sofort wieder zu finden

und uns einzuordnen in die Welt,

die eben wieder vor uns aufgeht wie ein Bühnenbild.

Frage jemanden danach, wer er sei,

und er wird den mentalen Aufwachreflex fortsetzen,

ihn ausbauen und die Geschichte seines Lebens

in allen Einzelheiten präsentieren.

Doch egal, welche Gedanken wir

zum Zwecke unserer Selbstbeschreibung herausgreifen,

immer handelt es sich bloß um Definitionen des Begriffes „Ich“ und Definieren heißt nichts anderes als „Abgrenzen“

anhand von oberflächlichen Unterscheidungskriterien.

Wir definieren im unreflektierten Alltag unser „Ich“

nach derselben mentalen Methode,

nach der wir auch den Begriff „Baum“

vom Rest des Universums abgrenzen.

Wenige äußerliche, charakteristische

Unterscheidungsmerkmale genügen

und schon sind der Begriff „Baum“

und der Begriff „Ich“ gebildet und mit dem Seziermesser

des Verstandes aus dem Fluss des Lebens,

aus dem „Prozess Universum“, herausgeschnitten,

aus dem Fluss, der auch unseren unbewussten Geist

und unsere Gefühle in sich trägt.

Der Verstand schneidet aber stets nur Teilaspekte

unseres Wesens aus dem Fluss heraus,

er macht Fragment-Bilder in allen denkbaren Farbnuancen

aus verschiedensten Perspektiven.

Die Funktionsweise unseres Verstandes liegt in

dieser Fragmentierung, er kann nicht anders,

aber er setzt die Fragmente –

allerdings nach seinem Gutdünken – auch wieder zusammen

und malt daraus wie ein Pinselkünstler

mehr oder weniger kunstvoll unser Selbstportrait.

Jeder Pinselstrich entspricht einer Abgrenzung

und jede Farbnuance einem Seelenzustand.

Es ist ein Portrait, an dem ununterbrochen gepinselt wird,

eine Romanfigur, die fortwährend bearbeitet wird.

Ja, und diese Romanfigur, das soll tatsächlich „Ich“ sein?

Na ja, dieses sich täglich wandelnde Selbstportrait

gehört wohl auch zu uns,

betrachten wir es mit Nachsicht, mit Wohlwollen,

mit Durchsicht und Humor,

betrachten wir es als unsere mentale Haut,

mit der wir uns nach Außen abgrenzen.

Unser Verstand ist nach außen gerichtet, er ist uns gegeben,

um unser Handeln zu leiten,

er ist auf Konstruktion und Fabrikation angelegt und hilft uns, zu überleben in dieser Welt.

Es ist erstaunlich, welche Leistungen er vollbringt,

und er verdient unsere volle Wertschätzung,

aber nach innen, auf unser Wesen gerichtet,

ist er seltsam schwach und blind.

Er ist nicht in der Lage, uns eine Antwort zu geben

auf die Frage: „Wer bin ich wirklich?“

Der Strahl einer Taschenlampe vermag eben die Tiefe

des Meeres nicht zu erhellen.

Wir Menschen sind aber unendlich viel mehr,

als unser Verstand zu greifen vermag.

Wir fließen aus einer geheimnisvollen Quelle in eine Form,

um dann aus dieser Form in ein rätselhaftes Meer

gegossen zu werden,

und zwischen Quelle und Meer bewegt

und ermutigt uns eine Kraft,

die wir mit dem Verstand nicht greifen können,

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