D. Lawrence - Der Zigeuner und die Jungfrau

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Der Zigeuner und die Jungfrau: краткое содержание, описание и аннотация

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"Der Zigeuner und die Jungfrau" handelt von zwei Schwestern, den Töchtern eines anglikanischen Vikars. Die beiden kehren von der Schule in ein tristes Leben zurück, nicht lange nach dem Ersten Weltkrieg. Einmal begegnet Yvette einem Zigeuner und seiner Familie. Doch als ihr Vater von dieser Freundschaft erfährt, lehnt er sie ab. Im Laufe des Romans verändern sich Yvettes Gefühle und ihr Verständnis für das Leben.
Diese Sammlung umfasst auch die Novellen:
Die Tochter des Pferdehändlers
Die Hauptmanns-Puppe
Zwei blaue Vögel
Lächeln

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Für die Kinder mischte sich mit alledem eine vollkommen deutliche Erinnerung an ihr eigentliches Heim, an das Vikarshaus im Süden, und an Cynthia, ihre zauberhafte, aber nicht eben verläßliche Mutter. Ein großer Glanz war um sie gewesen, ein Flutwirbel von Leben, wie eine fliegende und gefährliche Sonne kam und ging sie, kam und ging sie im Hause. Die Erinnerung an sie war für immer eine Erinnerung an Glanz, aber auch an Gefahr; an Zauber, aber auch an beklemmende Selbstsucht.

Nun war der Zauber dahin, und frierend stand, wie eine porzellanene Blüte, das weiße Schneeglöckchen auf seinem Grabe. Nicht minder dahin war die Gefahr der Unstetigkeit, war jene besonders gefährliche Art von Selbstsucht, bei der man an Löwen und Tiger denken mußte. An ihre Stelle war eine vollkommene Stetigkeit getreten, in der man ganz ungestört zugrunde gehen konnte.

Aber die Beiden gingen nicht zugrunde – sie wuchsen heran. Und je größer sie wurden, um so deutlicher wurde ihre Verwirrung, ihre Verwunderung, ihr Erstaunen vor dem Leben. Die Mater verlor im Altern immer mehr ihr Augenlicht. Sie mußte sich im Hause umherführen lassen. Sie stand erst gegen Mittag auf. Aber blind oder nicht, bettlägerig oder nicht – sie gab die Herrschaft im Hause nicht aus der Hand.

Übrigens war sie gar nicht bettlägerig. Sobald sie die Männer im Hause wußte, saß die Mater auf ihrem Thron. Sie war zu schlau, um sich zur Nachlässigkeit verlocken zu lassen. Besonders da sie Nebenbuhlerinnen hatte.

Ihre eigentliche Nebenbuhlerin war Yvette, die jüngere der beiden Schwestern. Yvette hatte etwas von der ungreifbar schweifenden, achtlosen Heiterkeit der entschwundenen Cynthia. Nur daß sie lenksamer war. Die Mater hatte sie vielleicht noch rechtzeitig in den Zügel genommen. Vielleicht –!

Der Pfarrer war vernarrt in Yvette und verzog sie mit seiner blind verliebten Zuneigung; auf eine Art, die immer zu sagen schien: Bin ich nicht ein weichherziger, nachgiebiger alter Knabe? Er gefiel sich in dieser Rolle, und die Mater kannte seine Schwächen haargenau. Sie kannte sie und schlug Kapital daraus, indem sie lauter schmückende Vorzüge und gute Eigenschaften daraus machte. Er sah sich gern im Besitz bestrickender Eigenschaften, so wie Frauen sich gern im Besitz bestrickender Kleider sehen. Und die Mater klebte klug und umsichtig Schönheitspflästerchen auf seine Mängel und Gebrechen. Ihre Mutterliebe verlieh ihr eine hellsichtige Erkenntnis seiner Schwächen, und sie verbarg sie vor seinem Blick unter ehrendem Schmuckwerk. Wohingegen ›sie, die einst Cynthia war‹ – Aber nicht einmal erwähnen sollte man sie in solchem Zusammenhang. In ihren Augen war doch der Pfarrer beinahe ein Krüppel und ein Idiot gewesen.

Hier ist die wunderliche Tatsache zu erwähnen, daß die Mater insgeheim Lucille, die ältere Schwester, gründlicher haßte als die verzogene Yvette. Lucille, schwierig und reizbar, empfand die Macht der Mater mehr und schwerer als die verzärtelte und ungreifbar schweifende Yvette.

Tante Cissie wiederum haßte Yvette. Sie haßte schon den Namen – ›Yvette‹. Tante Cissie hatte ihr ganzes Leben der Mater geopfert, und Tante Cissie wußte es, und die Mater wußte, daß sie es wußte. Im Laufe der Jahre freilich war eine Überlieferung, ein vertraglicher Zustand daraus geworden. Dieser überlieferte Zustand wurde von Allen anerkannt, Tante Cissie selbst mit einbegriffen. Diese Erkenntnis spielte eine große Rolle in ihren Gebeten. Womit wiederum bewiesen ist, daß auch sie irgendwo ihr eigenes und selbständiges Empfinden hatte, die Arme. Sie war kein eigener Mensch namens Cissie mehr, sie hatte ihr Leben und ihr Geschlecht eingebüßt. Und nun, da sie den Fünfzigern zuschlich, flackerten zuweilen seltsame grüne Flammen der Wut in ihr auf, und in solchen Augenblicken war sie wie von Sinnen.

Aber die alte Mater hatte sie und ließ sie nicht los. Tante Cissie hatte nur eine Aufgabe im Leben: sie mußte für die Mater sorgen.

Dieser höllische Haß, der manchmal wie grüne Flammen in Tante Cissie aufschoß, richtete sich gegen alles, was jung war. Dann betete sie, die Arme, und versuchte vom Himmel Vergebung zu erlangen. Sie aber konnte nicht vergeben, was ihr angetan war, und zuweilen hatte sie siedendes Gift in den Adern.

Nun muß man nicht glauben, daß die Mater eine warme, gütige Seele war. Das war sie keineswegs. Sie verstand es, pfiffig, wie sie war, nur zu scheinen . Und den Enkelinnen dämmerte allmählich die Erkenntnis ihres wahren Wesens. Unter ihrem altmodischen Spitzenhäubchen, unter ihrem Silberhaar, unter der schwarzen Seide, die sich über ihrem stämmigen, kurzen, vorgewölbten Körper spannte, verbarg die alte Frau ein schlau berechnendes Herz, das immer und immer nur auf Erhaltung ihrer weiblichen Macht sann. Mit der Schwäche der unfrischen, unlebendigen Männer hatte sie diese Macht gleichsam großgefüttert, und sie hielt sie unwandelbar fest, indessen ihre Jahre dahinflossen: vom siebzigsten zum achtzigsten und vom achtzigsten, mit neuem Anlauf, dem neunzigsten entgegen.

Denn es gab da ein überliefertes Familiengesetz, das ›festes Zusammenhalten‹ verlangte: Zusammenhalten Aller untereinander, vor allem aber im Verhältnis zur Mater. Die Mater war natürlich die Achse, um die sich das Leben der Familie drehte. Die Familie war eigentlich nur ihr erweitertes Ich. Die Macht, unter der sie die Familie hielt, war Naturgesetz. Da ihre Söhne und Töchter schwach waren, jeder für sich ein unselbständiger Splitter, so waren sie natürlich zum ›Zusammenhalten‹ geneigt. Denn – fanden sie draußen, außerhalb der Familie, etwas anderes als Gefahr und Kränkung und Schmach? Vorsicht also! hieß die Losung. Vorsicht und Zusammenhalten gegenüber der bösen Welt! Mochte es auch innerhalb der Familie noch so viel Haß und Reiberei geben – darauf kam es nicht an. Der Welt gegenüber mußte die Familie ein Wall unzerstörbarer Einheit sein.

2

Inhaltsverzeichnis

Aber erst, als die beiden Schwestern endgültig von der Schule heimkamen, fühlten sie das volle Gewicht, mit dem die tote alte Hand der Mater auf ihrem Leben lastete. Lucille war damals fast einundzwanzig, Yvette neunzehn. Sie hatten eine gute Mädchenschule besucht und waren dann ein abschließendes Jahr in Lausanne gewesen; nun waren sie genau das, was man erwarten durfte: schlanke junge Geschöpfe mit frischen, beweglichen Gesichtern, mit kurzem Haar und jungenhaften Ich-scher-mich-den-Teufel-Manieren.

»Was ich so scheußlich öde in Papplewick finde,« sagte Yvette, indessen sie auf dem Kanaldampfer standen und die grauen, grauen Klippen von Dover langsam näherrücken sahen, »-es sind überhaupt keine Männer da. Weshalb hat Papa nicht ein paar nette alte Kerle in seiner Freundschaft? Na, und Onkel Fred – ich danke!«

»Oh, man weiß doch nie – es kann ja was auftauchen«, sagte Lucille, die mehr zu weltweiser Betrachtung neigte.

»Tu nicht so, als ob du nicht wüßtest, was uns erwartet«, sagte Yvette. »Sonntags Chorgesang, und ich kann gemischten Chor nicht ausstehen. Jungenstimmen allein sind entzückend , aber es dürfen keine Frauenstimmen dazwischen kommen. Na, und Sonntagsschule, und Jungfrauenverein, und gesellige Zusammenkünfte – alle die lieben alten Seelen, die wissen wollen, wie es Großmuttchen geht. Meilenweit nicht ein einziger netter Junge.«

»Na, ich weiß doch nicht –!« sagte Lucille. »Da sind doch schließlich immer noch Framleys. Und Gerry Somercotes himmelt dich an, das weißt du doch.«

»Ich kann Bengels, die mich anhimmeln, nicht ausstehen !« rief Yvette und kehrte ihre nervöse Nase zum Himmel. »Sie öden mich an. Sie hängen Einem an wie Blei.«

»Also anhimmeln sollen sie dich nicht. Schön. Aber was verlangst du denn eigentlich? Ich finde es furchtbar nett, sich anhimmeln zu lassen. Daß man sie nicht heiratet, versteht sich von selbst – also weshalb sollen sie nicht himmeln, wenn es ihnen Spaß macht?«

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