Paulus Terwitte - Geh's noch Gott?

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Bruder Paulus, warum ist die Welt so, wie sie ist?Hat Gott für alles einen Plan? Es treten immer mehr Menschen aus der Kirche aus – was macht ihr falsch? Wie kann ich mein Gegenüber lieben, wenn es mir auf die Nerven geht? Das sind ehrliche Glaubensfragen, die Bruder Paulus genauso ehrlich beantwortet. Denn für ihn steht fest: Der christliche Glaube lebt vom Fragen! Mit seinem Buch verbindet er die Weisheit der Mönche mit aktuellem Zeitgeschehen und den ganz normalen Alltagsproblemen – ein inspirierendes Geschenk für Sinnsucher, Glaubende und Zweifelnde!Bruder Paulus: Der Mönch mit dem großen Herz38 Antworten auf Fragen zu Gott, der Welt und dem Sinn des LebensDie Herausforderungen des Alltags meistern: Ein Mutmach-BuchAuthentisch und aufrichtig: Warum uns Zweifel näher zu Gott bringenEine lebendige Begegnung mit Menschen, ihrem Glauben und ihren ZweifelnDer Kapuzinermönch Bruder Paulus ist sich sicher: Der wirklich glaubende Mensch ist tief verwurzelt in Gott und kann deswegen offen sein für alles, was in der Welt geschieht. Ob als Seelsorger oder Leiter einer Stiftung, die Obdachlosenspeisung anbietet: Mit dieser Weltoffenheit begegnet er allen, die mit großen Sinnfragen, kleinen Ärgernissen oder persönlichen Problemen zu ihm kommen. Für ihn ist jede Frage wertvoll, schenkt sie uns doch die Möglichkeit, Gott immer wieder neu zu begegnen!

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Es gibt viele Menschen, die ein Detail so aufblasen, dass es alles andere zudeckt. Diese Schicksalsklägerinnen und -kläger, die über ihr Schicksal klagen, sind Menschen, die sich von der Werbeindustrie, von der Fit-und-Schön- und Lustig-Industrie die ganze Zeit erzählen lassen, Leben sei, den ganzen Tag fit zu sein, lustig zu sein, einen Body-Maß-Index von Y zu haben, ein Einkommen von X zu haben und auf 87,9 Quadratmetern im Grünen am See ohne Nachbarn zu leben, aber gut eingebunden zu sein in eine tolle Nachbarschaft. Ich weiß nicht, welche widersprüchlichen Sachen aufgeblasen werden, dass Leute so eine Art Schicksal empfinden, sie seien zu kurz gekommen. Nein, das Leben, wie es an uns herantritt, ist erst mal ein Geschick, das niemand sich ausgesucht hat.

Und dann kommt die Frage: „Ja, und der liebe Gott? Wo bleibt jetzt eigentlich der liebe Gott bei dem ganzen Schicksal?“ Da habe ich etwas ganz Grundsätzliches, was es mir möglich macht, ein Leben ohne Orgelspielenkönnen zu führen: Ich sage mir sage, in der Welt ist eine echte Kreativität. Solch ein Buch wie dieses zum Beispiel kommt ja nicht vom Himmel. Da werden schlaue Fragen überlegt, ich schreibe etwas auf, es wird verarbeitet und lektoriert … Das kennst du doch auch: Niemand kann alleine, was er kann. Es ist also eine ungeheure Kreativität in der Welt, und dann ist meine Grundüberzeugung, dass sich in dieser Kreativität Gottes Wille und Gottes Kraft zum Ausdruck bringen. Ich sage das ganz bewusst, und das soll sich jetzt gar nicht nur so triumphalistisch anhören. Ich bin ja auch Hospizhelfer, Sterbebegleiter, Seelsorger – auch in Situationen, in denen sich der Konflikt zuspitzt, der Tod anklopft, die Krankheit tatsächlich über das Leben eines Menschen herfällt, auch da bin ich in einer Haltung, die sagt: Hier fügt sich etwas zusammen, das soll so sein. Auch wenn man das im Augenblick nicht erkennt.

Es ist ja auch merkwürdig, dass Menschen, wenn sie auf ihr Leben zurückschauen, eine Haltung entwickeln können, versöhnt zu sein mit dem, was gewesen ist. Ich erinnere mich an den Besuch bei zwei 89-Jährigen. Die Frau sagte: „Ich habe den Turm der Stephanskirche in Mainz zusammenfallen sehen als Neunjährige. Ich habe das gesehen, und das verfolgt mich.“ Und dann nahm sie das mit durch ihr Leben, fand einen Mann, mit dem sie gemeinsam durchs Leben ging, und ich habe gespürt, dass sie, obwohl das Grauen dieser Erinnerung immer noch da war, sie es angenommen hatte als ein Grauen, das in ihrem Leben einfach prägend sein darf. Sie sagte: „Bei uns wird keine Kartoffelschale weggeworfen. Wenn wir einkaufen, dann koche ich hier mit meinem Mann alles zu Ende. Unser Bioeimer ist leer, weil ich aus diesen Nachkriegsjahren komme.“ Was für ein Schicksal, würde man da sagen, und doch sind diese Menschen, an die ich jetzt gerade denken muss, versöhnt mit dem, was in ihrem Leben gewesen ist, und haben daraus etwas gemacht.

Insofern würde ich auf die Frage nach diesem Schicksal und ob Gott es mir schickt, fast mit etwas Vorsicht sagen: Ja, wenn ich davon ausgehe, dass alles, was geschieht, sich so zusammenfügt, dass daraus wieder etwas Neues und Kreatives werden kann. Vielleicht schaust du mal selber in dein Leben hinein und denkst an die Zeiten, von denen du sagst: „Das war echt ein schweres Schicksal!“ Die Mutter zu früh verstorben, ein Geschwisterteil durch einen Unfall getötet, Leukämie gekriegt … Ich kann eine ganze Litanei runterbeten, und ich weiß nicht, was du für ein Schicksal hinter dir hast, aber schau einmal genau hin, was sich dann zusammenfügte und Neues werden konnte. Vielleicht ist es dann sogar auch möglich, zu sagen: Es wurde mir nicht nur blind geschickt, sondern es wurde mir geschickt, weil daraus etwas Wunderbares werden kann.

Ich habe gerade dieses Elternpaar vor Augen, das ein eingeschränktes, ein geistig behindertes Kind hat. Ja, was für ein Schicksalsschlag, sagen dann einige. Für diese Eltern war das immer ganz schrecklich, dass alle Leute sie anguckten und sagten: „Was für ein schreckliches Schicksal!“ Sie spürten, was für eine Entwertung ihrem Kind gegenüber dahintersteckt. Und dabei konnten sie mir sagen: „Durch unser Kind erst sind wir das geworden, was wir sind, und wir würden es nie mehr missen wollen!“ Ich verneige mich vor Menschen, die eine solche Haltung an den Tag legen, und versuche, auf meine Weise so auch meinem Schicksal, dem, was alles noch kommen wird, zu begegnen als eine Herausforderung, die mich zum guten, zum liebevolleren, zum vollkommeneren Menschen machen will.

Es ist uns alles geschickt, und wir haben uns nichts selber genommen.

Was wir uns selber genommen haben, konnten wir uns nehmen, weil uns vorher etwas geschickt worden ist.

Was kann ich als Einzelner tun, damit sich die Welt zum Besseren entwickelt?

„Sei du selbst die Veränderung, die du von der Welt erwartest“, so hat Mahatma Gandhi einmal gesagt, und das bleibt ein grundlegender Satz: dass ich eingeladen bin, in meinem Bereich und in dem, wofür ich Verantwortung trage, meine Entscheidungen zu treffen. Ich bin ja kein Staatspräsident und auch kein Politiker, dann kann man sich schnell die Frage stellen: „Ja, was nützt es denn? Wieso soll ich jetzt Plastik trennen und Biomüll trennen, wenn das sowieso alles wieder in eine Tonne kommt?“ So höre ich dann. Oder: „Warum soll ich jetzt eigentlich gerecht sein, wenn alle ungerecht sind? Warum soll ich jetzt etwas aushalten, wenn alle anderen es nicht aushalten?“ Diese Frage beschäftigt jeden Menschen, der einigermaßen ethisch verantwortlich handeln will. Wir brauchen die anderen, die uns ermutigen, besser zu leben.

Aber was ist eigentlich dieses bessere Leben? Was ist dieses gute Leben? Zusammengefasst besteht es darin, dass ich versuche und mich entscheide, nicht mehr auf dem Standpunkt der Selbstsucht zu stehen. Das ist eine Entscheidung. Das hat mit Gefühlen gar nix zu tun, denn wenn man diese Entscheidung gefällt hat, dann wird man auf jeden Fall plötzlich anfangen, neu nachzudenken: Ist das, was ich gerade tue, eigentlich wirklich dienlich – dem Nächsten, der Schöpfung, meiner Zukunft, den Kindern? Und ich werde mich immer weniger fragen: Was habe ich davon?

Viele Menschen sagen ja: Die ganze Welt ist voller Egoisten, warum soll ich da kein Egoist sein? Und doch ist es ein lohnenswertes Unterfangen, dass ich mich auf den Standpunkt stelle, nicht selbstsüchtig sein zu wollen, dass ich diesen Standpunkt der Selbstsucht verlassen will, weil ich nur so dazu beitragen kann, dass das Netzwerk des Dialoges wächst und nicht ständig zerschnitten wird von dieser schrecklichen Selbstsucht, die Menschen einholen kann.

Wenn ich selber anfange, wie ein Heiliger zu leben in einer unheiligen Welt, beinhaltet das ja auch eine gewisse Arroganz, weil ich damit sage: „Ich bin der Heilige, die anderen sind unheilig.“ Dann wäre doch vielleicht der erste Schritt, um aus dieser Arroganz rauszukommen, dass ich mich mit anderen verbünde. Denn auch wenn du selber denkst, du seist der Einzige, der die Welt verbessern will, dann stimmt das ja eigentlich gar nicht. Es gibt vorbildliche Leute, die, egal, was passiert, einfach entschieden ihren Lebensstil leben. Da gibt es viele Menschen, und Gott sei Dank gibt es durchaus auch Möglichkeiten, im Internet Gruppierungen zu finden, Menschen zu finden. Die Website www.nebenan.dezum Beispiel ist so ein Netzwerk, das ich sehr schätze, wo man sich richtig mit Klarnamen registrieren muss, mit Personalausweisdaten und allem. Da kann ich dann auch mal sagen: „Hallo Nachbarn, ich würde gerne etwas mehr tun, dass bei uns nicht ständig so viel Dreck in der Nachbarschaft rumfliegt. Wer von euch ist noch daran interessiert?“ Solche allgemeinen Fragen sind möglich bis hin zu der Frage: „Ich würde gerne mal darüber nachdenken, ob wir eine Fahrgemeinschaft bilden können, wenn wir einkaufen fahren, denn ich überlege, mein Auto abzuschaffen, und frage mich: Können wir mit fünf Leuten gemeinsam ein Auto haben? Wer hat Lust, mit mir darüber zu reden?“

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