• U. U. vermehrtes Schwitzen, beschleunigter Puls
• Herzinsuffizienz mit Ödembildung: Die nächtliche flache Lage erleichtert den Rückstrom der Ödeme und die Ausscheidung über die Niere (wiederholter Toilettengang).
• Alkohol vor dem Schlafengehen führt zum Aufwachen in der Nacht und erschwertem Wiedereinschlafen.
• Einnahme schwerer Mahlzeiten am Abend
• Depressive Erkrankungen
• Medikamente
• Problemgrübeln
• Bewegungsunruhe, meist im Bereich der Beine (Restless-leg-Syndrom)
• Kein Alkohol vor dem Schlafengehen
• Keine schweren Mahlzeiten vor dem Schlafengehen
• Medikamentöse Behandlung der Herzinsuffizienz
• Vermeidung der längerfristigen Einnahme von Schlaftabletten
Beim gesunden Menschen liegt die normale Körperkerntemperatur (Temperatur der lebenswichtigen inneren Organe) zwischen 36°C und 37°C. Dieser Temperaturbereich ermöglicht einen geregelten Stoffwechsel. Die Körpertemperatur des Menschen schwankt tageszeitabhängig; morgens um 6.00 Uhr ist sie am tiefsten, abends um 18.00 Uhr am höchsten.
• Ältere Menschen haben oft einen eingeschränkten Stoffwechsel, sie frieren deshalb schon früher als jüngere Menschen.
• Bei Hitze gilt es, ältere Pflegeempfänger vor Überhitzung zu schützen, da bei ihnen oft das Durstgefühl eingeschränkt ist (kein Schwitzen als Temperaturausgleich möglich).
Die Kerntemperatur sollte möglichst immer gleich bleiben, ein zu hoher Anstieg (> 42 oC) oder ein zu starker Abfall (< 27 oC) kann zu bleibenden Schäden am Gewebe bis zum Tod führen.
Mit der Körperschalentemperatur bezeichnet man die Temperatur an Haut und Gliedmaßen; sie passt sich den äußeren Bedingungen an. Bezeichnung der einzelnen Temperaturbereiche:
• ab 33°C |
Unterkühlung |
• 35°C |
Untertemperatur |
• 36–37°C |
Normaltemperatur |
• 37–38°C |
erhöhte Temperatur |
• 38–39°C |
leichtes Fieber |
• 39–40,5°C |
hohes Fieber |
• 41°C sehr |
hohes Fieber |
• 42°C |
Kreislaufversagen |
Temperaturmessung
Messpunkte
• Achselhöhle (axillar)
• Mundhöhle (sub-lingual)
• Enddarm (rektal)
• Ohr (tympanal)
• Die Achseln müssen bei der Messung trocken sein.
• Das Thermometer sollte mit dem Arm in der Achsel festgeklemmt werden.
Zeit: etwa 8–10 min, mit einem Digitalthermometer nur 1 min.
Mundhöhle (sub-lingual: sub = unter, lingual = Zunge)
• Bei unruhigen Pflegeempfängern nicht geeignet
• Der Pflegeempfänger sollte 10 min vor der Messung nichts Kaltes oder Heißes gegessen oder getrunken haben.
• Die Spitze des Thermometers ist unter die Zunge neben das Zungenbändchen zu legen.
Zeit: etwa 5 min, das Ergebnis ist etwa 0,3°C höher als bei der Messung unter der Achselhöhle.
Enddarm (rektal: Rektum = Enddarm)
• Eine der genauesten Messmethoden
• Bei unruhigen Pflegeempfängern nicht anzuwenden
• Eine Hülle als Schutz verwenden und mit warmem Wasser anfeuchten, um eine bessere Gleitfähigkeit zu ermöglichen. Vaseline oder andere Cremes können das Messergebnis verfälschen.
• Der Pflegeempfänger sollte auf dem Bauch oder mit angezogenen Beinen auf der Seite liegen.
• Bei Hämorrhoiden oder nach Darmoperationen sollte diese Methode nicht angewendet werden.
• Unbedingt auf das Schamgefühl des Pflegeempfängers achten: Er sollte allein oder zumindest sichtgeschützt im Bett liegen und nur soweit wie nötig abgedeckt sein.
Zeit: etwa 2–3 min, das Ergebnis ist ca. 0,5°C höher als bei der axillaren Messung.
Ohr (Tympanal Trommelfell (Membrana tympani))
• Ebenso genau wie die rektale Messung
• Schutzhülle für das Thermometer verwenden
Zeit: nur 3 sec.
Alle Temperaturen sind zu notieren, zu hohe oder zu tiefe Temperaturen sind der Leitung zu melden.
• Thermometer sind nach dem Gebrauch zu desinfizieren bzw. der Schutz ist zu entfernen.
• Für digitale Thermometer muss eine Bedienungsanleitung auf der Station vorhanden sein, in welcher der Gebrauch des jeweiligen Gerätes beschrieben wird.
• Quecksilber von zerbrochenen Thermometern muss sofort aufgefegt und in einem luftdichten Behälter der Apotheke übergeben werden. Quecksilber ist hochgiftig.
• Der Inhalt von Glasthermometern muss nach der Messung wieder heruntergeschlagen werden. Sie sind sehr bruchempfindlich.
Bei einer Körpertemperatur von über 38°C (in der Achsel) sprechen wir von Fieber. Fieber ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers und muss nicht in jedem Fall bekämpft werden.
• Kopf- und Muskelschmerzen
• Müdigkeit
• Frösteln bis zum Schüttelfrost
• Schweißausbrüche
• Rotes Gesicht mit glänzenden Augen
• Erhöhter Puls
• Beschleunigte Atmung
• Durst und eine belegte Zunge
Es müssen nicht alle Symptome zur gleichen Zeit auftreten und sie können auch verschieden stark ausgeprägt sein.
• Starke Infektion durch Bakterien
• Starke Infektion durch Viren
• Vergiftungen (z. B. durch Pilze)
• Zentrales Fieber (durch das Gehirn ausgelöst)
Bestimmte Hirnareale lösen den Befehl aus, die Körpertemperatur zu steigern.
• Die Skelettmuskulatur beginnt zu zittern; dieses Zittern kann nicht willentlich beeinflusst werden und dient der Temperaturerhöhung, da bei Betätigung der Muskeln Wärme erzeugt wird (Schüttelfrost s. u.).
• Die Blutgefäße verengen sich (geringere Wärmeabgabe).
• Der Körper wird so lange aufgeheizt, bis die geforderte Temperatur erreicht ist.
Fieberverlauf
Temperaturanstieg
Ein langsamer Temperaturanstieg wird oft zunächst gar nicht als solcher bemerkt und ist für den Körper besser verträglich als ein plötzlicher Schüttelfrost (s. u.). Ist die vorgegebene Temperatur erreicht, die sogenannte Fieberspitze, kommt es zu einem Temperaturabfall. Hier fällt das Fieber in der Regel langsam wieder auf die normale Körpertemperatur.
Ein plötzlicher Temperaturabfall innerhalb von 24 Stunden kann den Körper stark belasten und lebensgefährdend sein. Durch die plötzliche Weitstellung der Blutgefäße kann es zu Zeichen eines Kreislaufversagens kommen:
• Blutdruckabfall
• Schneller Puls
• Blässe bzw. Blaufärbung
Es ist sofort ein Arzt oder eine verantwortliche Kraft zu informieren.
In der Zeit des Temperaturabfalls ist der Pflegeempfänger deshalb besonders engmaschig zu überwachen (Puls, Blutdruck, Atmung).
Eine Fiebersenkung ist nötig, wenn
• Ein Fieber länger als 1–2 Tage anhält.
• Die Temperatur über 39°C steigt.
• Der Kreislauf zu sehr belastet wird.
In diesen Fällen kann versucht werden, die Temperatur mit fiebersenkenden Tees (Lindenblüte, Stechpalme), kühlen Waschungen oder lauwarmen Wadenwickeln zu senken. Im Zweifelsfall immer einen Arzt informieren!
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