Dass unser Held dann damit begann, Romane zu schreiben, machte ihn in den Augen seiner Mitmenschen noch lange nicht zu einem Künstler, denn er hatte sich viel zu viele Jahre angepasst unter den sogenannten Normalen versteckt.
Vielleicht hätten ihm zumindest manche sogar verzeihen können, wenn er den Mut gehabt hätte, sich als Künstler zu outen?
So aber nannte man ihn schlicht und einfach den Perversen, denn in den Frauen, mit denen er Sex hatte, liebte er vor allen Dingen immer wieder die Hure. Das Nymphomane an ihnen inspirierte ihn ungemein.
Zugleich fühlte er sich aber auch als Dom. Seine Sub hatte sich ihm durchaus zu unterwerfen. Obwohl er seinen Os nämlich eigentlich den Sex mit anderen Männern gönnte, musste er es sein, der sie den geilen Kerlen zur Verfügung stellte. Seine jeweils auserkorene O musste oft und von vielen Kerlen benutzt werden können, aber immer nur auf seine Anordnung hin.
Von sich aus durfte keine einzige seiner möglichen Subs aktiv werden, wollte sie sich nicht der Gefahr aussetzen, von ihm bestraft zu werden. Würde er sie beim unerlaubten Liebesspiel erwischen, konnte er nämlich äußerst eifersüchtig und nachtragend werden.
Zugleich wuchs aufgrund seiner inneren Zerrissenheit in ihm das Gefühl, seinem Leben ein Ende setzen zu können, wenn er es gar nicht mehr ertragen konnte. Er hatte begriffen, dass er durch diese Einstellung zu seinem Leben und seinem Tod die Freiheit gewann, seine Neigungen auszuleben und sich auf Neues einzulassen. Würde er nämlich scheitern, könnte er sich immer noch von diesem Planeten verabschieden. Als er das Alter der eingeschränkten Potenz erreicht hatte, musste er sich obendrein eingestehen, dass altersgemäße Impotenz ebenfalls ein für ihn legitimer Grund war, seinem Leben ein Ende zu setzen. Und die Erfahrungen des Lebens lehrten ihn einen weiteren Grund, denn er hatte schon das Alter erreicht, in dem junge Frauen ihn ganz einfach zu alt fanden.
Unser Protagonist kam nach seinem Ausbruch aus der Anpassung meistens erst während der Nacht so richtig in Fahrt und dann war keine Frau mehr sicher vor ihm. Er nahm keine einzige mit Gewalt, aber unser Casanova verstand es sehr gut, alle, die es ihm angetan hatten, zu erobern und flach zu legen.
Natürlich hatte er Prioritäten: Er liebte langes Haar, schlanke Figuren, feste Brüste, rasierte Muschis, kleinere weibliche Rundungen am Po und Frauen, die ihm bis zur Schulter reichten und damit sein Dominanzgefühl verstärkten.
Je älter er wurde, desto jünger mussten die Frauen sein, die in sein Beuteschema passten.
Zu seinem Glück gab es hierfür aber ein Mindestalter von achtzehn, sodass wir hier ruhigen Gewissens behaupten können, dass er nicht pädophil veranlagt war und er somit auch nicht in die Gefahr geraten konnte, sich strafbar zu machen.
Sein eigentliches Problem soll hier auch einmal aufgezeigt werden: Solch alte Knöppe, wie er einer war, kommen nur noch an professionelle Huren ran, wenn sie ein junges Mädchen ficken wollen. Landen sie einmal bei einer Professionellen, die ihnen gefällt, müssen sie in einer bestimmten Zeit einen Ständer bekommen, was in ihrem Alter auch schon mal misslingen kann. Haben sie einen Ständer bekommen, müssen sie ein Kondom verwenden und das hat schon so manchem Hubert die Spannkraft genommen.
Von der Art unseres Casanovas gibt es so viele in der Welt, dass wir hier eigentlich einmal davon sprechen müssten, wo für diese Menschen ein Ausweg aus ihrem Zerrissenheitsdilemma liegen könnte, aber das wissen wir nicht. Niemand in der Psychologie kennt die Lösung.
Jeder hat sein Päckchen zu tragen.
Unser Protagonist schaffte es nur dadurch, dass er den Galgenhumor kennenlernte. Er lernte schrittweise, den eigenen Stolz aufzugeben, und er lernte, dass es gelegentlich auch sehr schön sein konnte, allein zu sein.
Er lernte aber vor allen Dingen, dass sein Leben nicht daraus bestand, die eine Frau zu finden, sondern akzeptierte, wenn auch notgedrungen, dass das Leben gerade aus der Suche bestand und deshalb viele Frauen gleichzeitig in Frage kamen. Jede war in der Lage, einen Teil seiner unbefriedigten Seele glücklich zu machen, aber keine würde es jemals schaffen können, alle Seelen zu befriedigen.
Wir wollen hier einmal von Konfuzius sprechen und festhalten, dass der Weg das Ziel ist. Der Weg, beziehungsweise der Lernprozess zu einem Ergebnis ist wichtiger als das Ziel selbst.
Um es mit unseren Worten zu sagen:
Folge deinem Traum!
Und lerne aus deinen Träumen!
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