Ketil Bjørnstad - Die Welt, die meine war

Здесь есть возможность читать онлайн «Ketil Bjørnstad - Die Welt, die meine war» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Welt, die meine war: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Welt, die meine war»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der dritte Band in Ketil Bjørnstads autobiografischer Chronik unserer jüngsten Vergangenheit handelt von den Jahren der Yuppie-Ära und den verschwundenen Idealen der Rebellion. Bjørnstad beschreibt seine ersten Schritte zu späterem Weltruhm und schildert die europäische und norwegische Musikszene der 80er-Jahre. Doch Unfälle, Attentate und Vorfälle im eigenen Leben des Autors bereiten ihm persönliche Probleme, sowohl in Bezug auf seinen Körper, seine künstlerische Arbeit als auch auf die Menschen um ihn herum. Hin- und hergerissen zwischen dem beschaulichen Leben auf einer Insel im Oslofjord und dem hektischen Alltag in der Hauptstadt und an anderen Orten, muss Bjørnstad immer wieder um seinen künstlerischen Ausdruck, aber auch um die großen Linien in seinem Privatleben ringen. Neue Bekanntschaften und alte Freundschaften erweitern den Horizont des Menschen und Künstlers Bjørnstad. Und nicht selten kommt es dabei zu überraschenden und amüsanten Begegnungen mit weltberühmten Stars wie etwa Elton John und Paul Simon oder dem ECM-Produzenten Manfred Eicher.
Im Herbst 1983 steht die Welt erneut am Rande eines Atomkriegs. Im folgenden Jahr wird Ministerialrat Arne Treholt festgenommen und der Spionage angeklagt. Bjørnstads Interesse an dem Fall und sein Engagement für eine faire Behandlung des Politikers hat nach und nach Konsequenzen für sein eigenes Leben. Verrat, Lüge und Untreue werden zu zentralen Elementen einer Geschichte, an deren Ende ein historisches Ereignis steht: der Fall der Berliner Mauer.

Die Welt, die meine war — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Welt, die meine war», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Der Oberarzt, Joseph Giordano, der zu Reagans Verzweiflung vor der Operation dessen »thousand dollar suit« aufgeschnitten hatte, und der zudem ein profilierter Demokrat ist, erwidert: »Today, Mr. President, we are all Republicans.«

Weniger als einen Monat darauf sitzt Präsident Reagan wieder im Oval Office.

Ich sitze zu Hause vor dem Fernseher und denke an Mads. Meinen Kindheitsfreund von der Waldorfschule und der Straßenbahnhaltestelle Smestad, wo wir Stunde um Stunde standen und die großen Weltprobleme lösten. Wir waren Sowjetfreunde, Chruschtschowfreunde. Wir mochten Amerika, aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Wir hatten uns so gewünscht, dass ein Russe oder jedenfalls ein Kosmonaut aus der Sowjetunion die Ehre haben würde, den ersten Fuß in den Mondstaub zu setzen. Obwohl ich 1960 zu Nixon gehalten hatte, Mads dagegen zu Kennedy, waren wir Freunde geblieben. Wir waren erst acht Jahre alt. Die Welt stand uns offen.

Aber jetzt hat sie sich zusammengezogen. Liegt das an meinem Alter, oder hat sich das Tempo gesteigert? Ich verfolge die Landung der ersten Raumfähre in der Weltgeschichte, das amerikanische Raumfahrzeug Columbia, das aussieht wie ein Flugzeug oder wie ein überdimensionaler Privatjet. Aber dem Flugzeug fehlen Motoren, die mehrere Landeversuche ermöglichen würden. Es segelt in seinem wilden Tempo durch die Atmosphäre und muss beim ersten Versuch die Landebahn treffen! Die Landebahn auf einem ausgetrockneten Salzsee in der Mojave-Wüste. Ach, Mads fehlt mir ja so sehr! Wenn wir noch immer dort stünden, an der Straßenbahnhaltestelle Smestad, würde ich ihn fragen, wieso eine Raumfähre, die hundertmal in den Raum geschossen werden kann, nicht auch Jetmotoren besitzt, die ihr bei der Landung einen etwas größeren Spielraum eröffnen würden. Warum muss es immer ein Gefahrenmoment geben? Und Mads würde antworten, mit seinen Locken und dem altklugen Gesicht, es sei eben das Leben selbst, dass es in jeder Raumfähre, in jedem Leben ein Gefahrenmoment geben muss, dass die Sowjets das hier aber jedenfalls besser geschafft hätten. Ja, dachte ich, dort in meinem Sessel auf Sandøya, an jenem Apriltag des Jahres 1981, Mads hätte vorausgesehen, wie abhängig die USA schließlich von der sowjetischen Raumfahrttechnologie werden würden, dass sie die Abschusssysteme der schrecklichen, bösen, stinkenden, alkoholisierten und lebensgefährlichen Altkommunisten verwenden müssten, an dem Tag, an dem es diese Raumfähren nicht mehr gab. Und es geschieht gerade jetzt, während ich das hier schreibe, dass Russland abermals gefährlicher ist als je zuvor. Der böse Putin, oben ohne hoch zu Ross. Der herzensgute Obama, mit dem Golfschläger auf dem Rasen.

Das Imperium schlägt zurück.

Und Mads war tot.

Aber an diesem Tag saß ich auf Sandøya und Mads lebte noch. Wir waren keine Freunde mehr. Auch keine Feinde. Wir begegneten uns nur nie. Mads war ein millionenschwerer Jurist und besuchte sicher nur die exklusivsten Restaurants. Ich selbst saß im 17. Mai-Komitee von Sandøya. Und ich konnte ihn nicht fragen, wie ich ihn in alten Tagen gefragt hatte, ob es wirklich stimmte, dass der Umlauf der Sonne um das Zentrum der Galaxis 220 Kilometer in der Sekunde betrug, also 792 000 Kilometer in der Stunde? Ob es stimmte, dass die Geschwindigkeit der Erde um die Sonne ihr eigenes Tempo von 107 200 Stundenkilometern hatte? Der pure Wahnsinn, würde ich sagen. Und aus Protest gegen diese abnormen Zahlen würde ich behaupten, mit Fug und Recht und mit meinem Hintergrund aus der Waldorfschule, die Erde sei eine Scheibe. Dass ich nicht glaubte, dass Menschen, die selbst einmal Säuglinge gewesen waren und auf einem Stuhl mit Sperren und Gittern gesessen hatten und mit Brei gefüttert worden waren, jemals erwachsen genug werden könnten, um mit voller Überzeugung behaupten zu können, dass wir alle von diesem wahnwitzigen Tempo erfasst waren, während uns die Behörden zwangen, mit dem Auto nicht mehr als 80 Stundenkilometer zu fahren. Etwas hier stimmte nicht. Und dennoch jubelte ich in einem Glücksrausch, als ich sah, dass John Young und Robert Crippen es schafften, diesen seltsamen und fast komischen Privatjet beim ersten Versuch in der Mojave-Wüste zu landen. Diese wissenschaftliche Leistung lenkte die Aufmerksamkeit von den Rassenunruhen in Brixton ab, diesem explosiven Minengelände mit vielen Schwarzen, sehr vielen Einwanderern aus Bangladesch, die fanden, für das, was sie taten, nicht ausreichend bezahlt zu werden, die nicht einmal etwas tun durften, und die zur äußersten Armut gezwungen wurden. Von Sandøya aus sah er die Welt, las er, dass François Mitterrand in Frankreich zum Präsidenten gewählt worden war, dass es in Oslo zu Straßenschlachten gekommen war, in der Nacht zum 1. Mai, dass Polizeichef Willy Haugli kein Mann der Jugend war. Er saß vor seinem guten und getreuen 22-zölligen Philips-Fernseher und sah das aufgebrachte Gesicht des Bürgermeisters Albert Nordengen, der ausrief: »Ich hätte so etwas nicht für möglich gehalten! Ich bin wirklich schockiert!« Er telefonierte mit seiner Mutter und hörte sie sagen, wie so oft: »Bitte sehr, verliert den Verstand!« Er hörte zugleich Angst in ihrer Stimme. Weil sich die Welt veränderte, sich schneller drehte. Reichte es nicht, dass Sonne und Erde ein solches verdammtes Tempo vorlegen? Sie fand es schrecklich, dass der 23 Jahre alte Rechtsextremist Mehmet Ali Ağca in vollem Ernst auf den Papst geschossen hatte in der Hoffnung, ihn zu töten. Es interessierte sie weniger, dass der Papst der Papst war, als dass er eine Vergangenheit als Lyriker hatte. »Man darf doch keinen Poeten umbringen«, sagte sie energisch, die alte Buchhandelsgehilfin.

Ich werde ins Weltgeschehen hineingesaugt, obwohl ich mich so weit davon entfernt angesiedelt habe wie überhaupt nur möglich. Ich war monatelang von dem Fall des Yorkshire Ripper besessen. Nun wird endlich der 34 Jahre alte Peter Sutcliffe für die dreizehn Morde verurteilt. Dreizehn Frauen, denke ich. Wie wahnsinnig kann man werden?

Ich jogge über die Insel. Warum jogge ich? Einige Monate zuvor wählte ich die Nummer der Polizei von Yorkshire. Sie hatten eine Tonbandaufnahme der Stimme des Mörders zugänglich gemacht. Damals wussten sie noch nicht, dass er Sutcliffe hieß. Aber selbst draußen auf Sandøya mochten die Frauen nicht allein im Dunkeln über die schmalen Wege gehen. Ich lauschte der Stimme, hoffnungslos neugierig, als ich unten in meinem Keller saß und die Andere schlafen gegangen war: »I’m Jack. I see you’re having no luck catching me. I have the greatest respect for you, George, but Lord, you’re no nearer catching me now than you were years ago, when I started.« Die gänsehauterregende Nähe in dieser Stimme, als säße er gleich neben mir. Ich dachte an die Frauen, die er ermordet hatte. Wie hießen sie überhaupt? Wilma McCann, Emily Jackson, Irene Richardson usw. Ich dachte an die unheimlichen alten Freitagskrimis im NRK. Den Schock, als ich das Gesicht eines toten Menschen sah, obwohl es doch eine Schauspielerin war, die diese Rolle spielte. Mutter, die mich trösten musste. Dieses Urbritische. Eine Frau allein auf einem dunklen Weg. Ein Mann, der sie einholt, sie niederschlägt, sie erstickt oder erwürgt.

Der Yorkshire Ripper.

Ich träume nachts von ihm. Ich lese alles, was ich in den Zeitungen über ihn finden kann. Wieso beschäftigt er mich dermaßen?

Plötzlich überkommt mich die Angst vor der Dunkelheit. Ich werde von etwas eingeholt. Aber was ist das? Ich laufe nach Hella hinaus. Es ist frühlingsdunkel. Das unheimliche Licht, das Ingmar Bergman oft verwendet hat, wenn er etwas Erschreckendes erzählen wollte. Was, wenn jetzt ein wahnsinniger Seemann mit einer Axt kommt und mich umbringen will? Diesen entsetzlichen, klavierspielenden und bücherschreibenden Menschen aus dem besten Frogner? Was wusste ich über das Leben? Was hatte ich erfahren? Verdiente ich es zu leben? Glaubte ich wirklich an diese Idylle?

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Welt, die meine war»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Welt, die meine war» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Welt, die meine war»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Welt, die meine war» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x