Christian Domenig - Geschichte in Bewegung

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Das Ende der 1980er Jahre brachte nicht nur große politische Umbrüche in Europa, sondern auch einen Paradigmenwechsel in der Geschichtswissenschaft. Fortan wird die Mediävistik nicht mehr von politischer Geschichte und der Darstellung von Strukturen dominiert. Vielmehr steht seitdem der Mensch in allen seinen Lebensäußerungen im Mittelpunkt der historischen Betrachtung. Die Kombination von Kulturgeschichte, Historischer Anthropologie und Alltagsgeschichte entfesselte eine kreative Dynamik, durch die unser Verständnis von der Vergangenheit erheblich geschärft wurde.
Christian Domenig beschreibt gut lesbar die neuen, erhellenden Wege in eine vermeintlich finstere Epoche.

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Was mittelalterliche Alltagsgeschichte sein könnte, wurde von Hans-Werner Goetz und Gerhard Jaritz erarbeitet. Hans-Werner Goetz stand zuerst in den 1980er Jahren vor dem Dilemma, dass die Alltagsgeschichte einen schlechten akademischen Ruf hat, es aber eine Notwendigkeit gibt, die Lebenswelt der einfachen Menschen in der Vergangenheit zu untersuchen. Allerdings geht es ihm dabei um repräsentative Beispiele: »Insofern ist auch Alltagsgeschichte auf das Leben der Menschen und seine Rahmenbedingungen angewandte Strukturgeschichte im Sinne einer typisierenden Darstellung vor dem Hintergrund geschichtswirkender Kräfte.« 78 In der geschichtswissenschaftlichen Praxis fordert er die Anwendung der üblichen historischen Methoden. Damit bindet er die Alltagsgeschichte in den wissenschaftlichen Kontext ein und macht sie für die Mediävistik relevant. Gerhard Jaritz definiert Alltag als repetitives, habitualisiertes bzw. routiniertes Verhalten, fordert aber ebenfalls die Erforschung des Nicht-Alltäglichen. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass jeder Mensch einen anderen Alltag hat. Von der Alltagsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts als einer Geschichte von unten möchte sich Gerhard Jaritz zwar dezidiert abgrenzen, aber sein Augenmerk auf die unteren sozialen Gruppen lenken. 79 Auf alle Fälle müssen Quellen nun nicht nur ganz anders gelesen werden, es müssen vor allem bisher wenig beachtete Quellen aufgearbeitet werden. Jacques Le Goff ahnte schon 1972, wohin die Alltagsgeschichte schlussendlich führen könnte:

»Bei dieser Hinwendung zum Alltag des Menschen gelangt die historische Ethnologie ganz von selbst zur Untersuchung der verschiedenen Mentalitäten, die in der historischen Entwicklung als das betrachtet werden, ›was sich am wenigsten ändert‹. Daher stößt man auch inmitten der industrialisierten Gesellschaften auf eine Vielzahl von Archaismen.« 80

Seit den 1970er Jahren entstand eine Fülle von Publikationen zum Alltag im Mittelalter, was vor allem auf das Interesse von Verlagen zurückzuführen zu sein scheint. Trotzdem konnte die Alltagsgeschichte aller Schichten die mittelalterliche Geschichtsforschung um eine wesentliche Rahmenbedingung erweitern.

Leseempfehlungen

Jörn Rüsen, Historische Vernunft. Grundzüge einer Historik I: Die Grundlagen der Geschichtswissenschaft. Göttingen 1983.

Historische Anthropologie. Der Mensch in der Geschichte. Hg. Hans Süssmuth. Göttingen 1984.

Hans-Werner Goetz, Leben im Mittelalter. Vom 7. bis zum 13. Jahrhundert. München 1986.

Jörn Rüsen, Rekonstruktion der Vergangenheit. Grundzüge einer Historik II: Die Prinzipien der historischen Forschung. Göttingen 1986.

Hayden White, Auch Klio dichtet oder Die Fiktion des Faktischen. Studien zur Tropologie des historischen Diskurses (Sprache und Geschichte 10). Stuttgart 1986.

Jörn Rüsen, Lebendige Geschichte. Grundzüge einer Historik III: Formen und Funktionen des historischen Wissens. Göttingen 1989.

Gerhard Jaritz, Zwischen Augenblick und Ewigkeit. Einführung in die Alltagsgeschichte des Mittelalters. Wien-Köln 1989.

Geschichte als Literatur. Formen und Grenzen der Repräsentation von Vergangenheit. Hgg. Hartmut Eggert u. a. Stuttgart 1990.

Giovanni Levi, On Microhistory. In: New Perspectives on Historical Writing. Hg. Peter Burke. Cambridge-Malden 1991, S. 97–119.

Hayden White, Metahistory. Die historische Einbildungskraft im 19. Jahrhundert in Europa. Frankfurt a. M. 1991.

Friedrich Jaeger, Jörn Rüsen, Geschichte des Historismus. Eine Einführung. München 1992.

Carlo Ginzburg, Mikro-Historie. Zwei oder drei Dinge, die ich von ihr weiß. In: Historische Anthropologie 1 (1993), S. 169–192.

Hans Medick, Mikro-Historie. In: Sozialgeschichte, Alltagsgeschichte, Mikro-Historie. Eine Diskussion. Hg. Winfried Schulze. Göttingen 1994, S. 40–53.

Otto Ulbricht, Mikrogeschichte: Versuch einer Vorstellung. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 45 (1994), S. 347–367.

Jürgen Schlumbohm, Mikrogeschichte – Makrogeschichte: Zur Eröffnung einer Debatte. In: Mikrogeschichte – Makrogeschichte: komplementär oder inkommensurabel? Hg. Jürgen Schlumbohm (Göttinger Gespräche zur Geschichtswissenschaft 7). Göttingen 1998, S. 7–32.

Gert Dressel, Historische Anthropologie. Eine Einführung. Wien u. a. 1996.

Richard van Dülmen, Historische Anthropologie. Entwicklung – Probleme – Aufgaben. Köln u. a. 2000.

Doris Bachmann-Medick, Cultural Turns. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften. Reinbeck bei Hamburg 2006.

Jörn Rüsen, Historik. Theorie der Geschichtswissenschaft. Köln u. a. 2013.

1Klaus Stierstorfer, Linguistic turn. In: Grundbegriffe der Literaturtheorie. Hg. Ansgar Nünning. Stuttgart-Weimar 2004, S. 147 f., hier S. 147.

2Roland Barthes, Der Diskurs der Geschichte. In: Roland Barthes, Das Rauschen der Sprache (Kritische Essays IV). Frankfurt a. M. 2005, S. 149–163, hier S. 149.

3Marcus Fabius Quintilianus, Institutio oratoria X, 1,31.

4Gert Ueding, Klassische Rhetorik. München 42005, S. 48 f.

5Leopold von Ranke, Vorlesungseinleitungen (Aus Werk und Nachlaß 4). München-Wien 1975, S. 72.

6Johann Martin Chladenius, Einleitung zur richtigen Auslegung vernünfftiger Reden und Schrifften. Leipzig 1742, § 308, S. 185.

7Karl Popper, Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. Bd. II: Falsche Propheten. Hegel, Marx und die Folgen. Tübingen 71992, S. 315.

8Hayden White, Auch Klio dichtet oder Die Fiktion des Faktischen. Studien zur Tropologie des historischen Diskurses (Sprache und Geschichte 10). Stuttgart 1986, S. 37.

9Hayden White, Metahistory. Die historische Einbildungskraft im 19. Jahrhundert in Europa. Frankfurt a. M. 1991, S. 19.

10Ebd., S. 22.

11Ebd., S. 29.

12Ebd., S. 38.

13Ebd., S. 39.

14Jörn Rüsen, Rhetorik und Ästhetik der Geschichtsschreibung: Leopold von Ranke. In: Geschichte als Literatur. Formen und Grenzen der Repräsentation von Vergangenheit. Hgg. Hartmut Eggert u. a. Stuttgart 1990, S. 1–11, hier S. 1.

15Jörn Rüsen, Historische Vernunft. Grundzüge einer Historik I: Die Grundlagen der Geschichtswissenschaft. Göttingen 1983. Jörn Rüsen, Rekonstruktion der Vergangenheit. Grundzüge einer Historik II: Die Prinzipien der historischen Forschung. Göttingen 1986. Jörn Rüsen, Lebendige Geschichte. Grundzüge einer Historik III: Formen und Funktionen des historischen Wissens. Göttingen 1989.

16Jörn Rüsen, Historik. Theorie der Geschichtswissenschaft. Köln u. a. 2013, S. 14.

17Sabine Todt, Linguistic turn. In: Geschichte. Ein Grundkurs. Hg. Hans-Jürgen Goertz. Reinbeck bei Hamburg 32007, S. 178–198, hier S. 195.

18Norbert Furrer, Geschichtsmethode. Eine Einführung für Humanhistoriker. Zürich 22014, S. 17.

19Jürgen Trabant, Zur Einführung: Vom linguistic turn der Geschichte zum historical turn der Linguistik. In: Sprache der Geschichte. Hg. Jürgen Trabant (Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien 62). München 2005, S. VII–XXII, hier S. XIV.

20Achim Landwehr, Historische Diskursanalyse (Historische Einführungen 4). Frankfurt a. M.-New York 2008, S. 91.

21Ernst Hanisch, Die linguistische Wende. Geschichtswissenschaft und Literatur. In: Kulturgeschichte heute. Hgg. Wolfgang Hardtwig, Hans-Ulrich Wehler (Geschichte und Gesellschaft Sonderheft 16). Göttingen 1996, S. 217.

22Ebd., S. 218.

23Gabrielle M. Spiegel. Introduction. In: Practicing History. New Directions in Historical Writing after the Linguistic Turn. New York 2005, S. 1–32, hier S. 3.

24Doris Bachmann-Medick, Cultural Turns. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften. Reinbeck bei Hamburg 22007, S. 8.

25Martin Eichhorn, Kulturgeschichte der »Kulturgeschichten«. Typologie einer Literaturgattung (Epistemata. Reihe Literaturwissenschaft 417). Würzburg 2002, S. 51.

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