Michael Franzen - Die Teton-Sioux
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Michael Franzen
Die Teton-Sioux
Ein Volk kämpft!
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Inhaltsverzeichnis
Titel Michael Franzen Die Teton-Sioux Ein Volk kämpft! Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort Vorwort Am 25. Juni 1876 kam es am Little Bighorn River im schroffen Hügelland Südostmontanas zu einer folgenschweren Auseinandersetzung zwischen der 7. US-Kavallerie und den Stämmen der Teton-Sioux, Cheyenne und Arapahoe, an dessen Ende 14 Offiziere, 247 Kavalleristen, ein Assistenzarzt, fünf Zivilisten und drei Indianerkundschafter getötet sowie 53 weitere Soldaten verwundet worden waren. Das prominenteste Opfer dieses Gefechtes war der Lieutenant Colonel Brevet Major General George Armstrong Custer, der mit seinem Tod zugleich zu einer unsterblichen Berühmtheit emporstilisiert werden sollte. War dieses Gefecht am Bighorn eher nur eine Fußnote in der Geschichte der großen weltpolitischen Schlachten gewesen, so bedeutete sie für die daran beteiligten Indianer einen letzten großen Sieg, aber auch einen Wendepunkt in ihrem Leben als freie Prärieindianer, denn gerade mal ein Jahr und zahlreiche Gefechte später, war Custers Tod von der Armee gerächt worden, während die einstmals stolzen Krieger der Plains in den Reservaten des Weißen Mannes einem ungewissen Schicksal entgegensahen, wobei sie sich bemühten, sich ihre indianische Identität zu bewahren, um als Volk überleben zu können - ein Zustand, der bis in die heutige Zeit hinein anhält. Dieses Buch will sich nachfolgend mit der Geschichte der Teton-Sioux beschäftigen, die sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur stärksten Reiternation auf den zentralen Plains Nordamerikas etablieren sollten, wobei der letzte Freiheitskampf dieses Volkes chronologisch nachgezeichnet werden soll. Ich möchte Sie, die Leser und die Leserinnen dieser Zeilen daher mit auf eine Reise in die Vergangenheit nehmen, die dort beginnt, wo die ersten Weißen sich anschickten, den Westen der Vereinigten Staaten zu erforschen. Neumünster, im April 2017 der Autor
Lewis und Clark
Die Dakota
Der Aufstand der Santee
Massaker am Sand Creek
Der Powder-Feldzug
Der Krieg des Red Cloud
Der Raub der Black Hills
Die Schlacht am Little Bighorn
Flucht und Vertreibung
Heimatlos
Die wildesten Reiter der Welt
Tanz der Geister
Bibliografie
Bereits erschienen
Impressum neobooks
Vorwort
Am25. Juni 1876 kam es am Little Bighorn River im schroffen Hügelland Südostmontanas zu einer folgenschweren Auseinandersetzung zwischen der 7. US-Kavallerie und den Stämmen der Teton-Sioux, Cheyenne und Arapahoe, an dessen Ende 14 Offiziere, 247 Kavalleristen, ein Assistenzarzt, fünf Zivilisten und drei Indianerkundschafter getötet sowie 53 weitere Soldaten verwundet worden waren. Das prominenteste Opfer dieses Gefechtes war der Lieutenant Colonel Brevet Major General George Armstrong Custer, der mit seinem Tod zugleich zu einer unsterblichen Berühmtheit emporstilisiert werden sollte.
War dieses Gefecht am Bighorn eher nur eine Fußnote in der Geschichte der großen weltpolitischen Schlachten gewesen, so bedeutete sie für die daran beteiligten Indianer einen letzten großen Sieg, aber auch einen Wendepunkt in ihrem Leben als freie Prärieindianer, denn gerade mal ein Jahr und zahlreiche Gefechte später, war Custers Tod von der Armee gerächt worden, während die einstmals stolzen Krieger der Plains in den Reservaten des Weißen Mannes einem ungewissen Schicksal entgegensahen, wobei sie sich bemühten, sich ihre indianische Identität zu bewahren, um als Volk überleben zu können - ein Zustand, der bis in die heutige Zeit hinein anhält.
Dieses Buch will sich nachfolgend mit der Geschichte der Teton-Sioux beschäftigen, die sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur stärksten Reiternation auf den zentralen Plains Nordamerikas etablieren sollten, wobei der letzte Freiheitskampf dieses Volkes chronologisch nachgezeichnet werden soll.
Ich möchte Sie, die Leser und die Leserinnen dieser Zeilen daher mit auf eine Reise in die Vergangenheit nehmen, die dort beginnt, wo die ersten Weißen sich anschickten, den Westen der Vereinigten Staaten zu erforschen.
Neumünster, im April 2017
der Autor
Lewis und Clark
Unterdem Druck von Napoleon Bonaparte (1769-1821) musste Spanien im Geheimvertrag von San Ildefonso, das im Jahre 1763 zugesprochene Französisch-Louisiana in Nordamerika an Frankreich zurückgeben. Im Gegenzug erhielt der Schwiegersohn des spanischen Königs Karl IV und damalige Herzog von Parma das Königreich Etrusien zugesprochen, was in etwa der heutigen Toscana entsprach. Das Louisianagebiet selber verblieb dabei zunächst weiter unter spanischer Verwaltung.
Nach Abschluss des Vertrages, am 01. Oktober 1800, dessen Inhalt den Amerikanern erst Anfang 1802 bekannt werden sollte, mehrten sich die Gerüchte, dass der freie Warenverkehr auf dem Mississippi behindert werden könnte, eine Einschätzung, die am 18. Oktober 1802 zur bitteren Realität wurde, nachdem der spanische Stadthalter von New Orleans eigenmächtig eine langjährige Vereinbarung aufkündigte, wonach amerikanische Schiffe ihre Ladung fortan nicht mehr in New Orleans löschen durften.
Schnell wurde diese unerfreuliche Nachricht von Mund zu Mund, von Siedlung zu Siedlung und von Stadt zu Stadt weiter den Mississippi und seiner Nebenflüsse hinaufgetragen, bis sie schließlich in der Hauptstadt Washington angekommen war und dort Gehör bei Präsident Thomas Jefferson (1763-1826) fand, der als dritter US-Präsident ins Weiße Haus gewählt worden war, um die noch junge Nation in eine hoffnungsvolle Zukunft zu führen.
Amerikas wirtschaftliche Interessen und damit verbunden die finanzielle Existenz von rund einer halben Million Siedler und Händler im Einzugsgebiet des Mississippi waren bedroht und bei manchen Kongressabgeordneten wurde die Forderung laut, die reguläre Armee von 3.000 auf 50.000 Mann zu erhöhen, um New Orleans mit Waffengewalt einzunehmen. Notfalls müssten sich die Vereinigten Staaten:
„(...) mit der englischen Flotte vermählen, um von New Orleans Besitz zu ergreifen",
war ihre politische Forderung gewesen.
Jefferson, der die politische Ansicht vertrat, dass es anderen Nationen nicht gestattet werden durfte, ihre Herrschaftsbereiche auf Nordamerika hin auszuweiten, war jedoch an einer friedlichen Lösung interessiert und so beauftragte er seinen Gesandten in Paris Robert R. (Robert) Livingstone (1746-1813), mit der französischen Regierung in Verhandlung zu treten, um New Orleans eventuell käuflich zu erwerben oder auf Garantien zu bestehen, damit der Mississippi für den Schiffsverkehr offen blieb. Livingstones Verhandlungspartner waren Napoleons Finanzminister Francois Barbé-Marbois (1745-1837) sowie der Außenminister Charles Maurice Talleyrand (1754-1838).
Die Verhandlungen liefen zunächst nur schleppend an. Napoleon forderte einen Kaufpreis von 100 Millionen Franc, doch zugleich stellte Talleyrand dem schwerhörigen Livingstone am 11. April 1803 auch die Frage, was die Amerikaner gegebenenfalls für das gesamte Louisianagebiet zu zahlen bereit wären? Ein einmaliges Angebot und Eile war geboten, zudem Jefferson zwischenzeitlich auch seinen Außenminister James Monroe (1758-1831) nach Paris entsandt hatte, um den Verhandlungen mehr Gewicht beizumessen. Die Forderung der Franzosen belief sich am Ende auf 80 Millionen Franc oder umgerechnet 15 Millionen Dollar und als Monroe in Paris eintraf, hatte Livingstone die Vorverhandlungen bereits am 27. April abgeschlossen. Am Samstag, dem 30. April 1803, unterzeichneten die beiden Amerikaner und Barbé-Marbois den Vertrag, der als Louisiana-Purchase in die Geschichte eingehen sollte, auch wenn Livingstone und Monroe ein hohes persönliches Risiko eingegangen waren, da sie Jeffersons Vorgabe von zwei Millionen Dollar bei weitem überschritten hatten. Der Vertrag selber indes verdoppelte das Staatsgebiet der USA um satte 2,14 Millionen km², wenngleich die genauen Grenzen zu den Einflussgebieten Spaniens und Englands noch nicht so richtig ausgelotet gewesen waren. Sie reichten im Süden bis hin zum Golf. Im Osten markierte der Mississippi die Grenze, im Norden die heutigen Staaten Montana, Minnesota und North Dakota und im Westen die heutigen US-Bundesstaaten New Mexiko, Colorado, Wyoming und Idaho, wobei die westliche Grenze nicht eindeutig markiert gewesen war und erst in den nachfolgenden Jahren und Jahrzehnten endgültig festgelegt werden sollte.
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