Nancy Salchow - Unsere Jahre nach dir

Здесь есть возможность читать онлайн «Nancy Salchow - Unsere Jahre nach dir» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Unsere Jahre nach dir: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Unsere Jahre nach dir»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Sechzehn Jahre ist es her, dass die junge Fiona auf tragische Weise ums Leben kam. Niemand in ihrer Familie spricht darüber, jedes Wort scheint verboten. Nur Nathalie, die ihre Schwester niemals kennenlernte, wagt an ihrem fünfzehnten Geburtstag die Frage, die alte Wunden aufreißt und ihre Familie erneut in eine tiefe Krise zu werfen droht: Gäbe es mich, wenn sie nicht tot wäre?
Ein Roman über das Verarbeiten von Trauer, menschliche Schwächen und die Kraft der Liebe.

Unsere Jahre nach dir — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Unsere Jahre nach dir», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

"Aber es ist mein Geburtstag."

"Wenn wir zurückkommen, werden wir zu Abend essen. Du, Papa und ich. Bis dahin ist sein Artikel sicher fertig."

Sie zuckt mit den Schultern. Eine für sie typische Geste, wenn sie nicht einverstanden ist, aber es ihr an Argumenten mangelt.

Ich bemühe mich, sie so unauffällig wie möglich zu betrachten, während wir nebeneinander durch den Sand stapfen. Die kindlichen Züge in ihrem Gesicht scheinen mehr und mehr den weiblichen zu weichen. Sie hat Armins Nase, seine Augen und seinen Mund, trotzdem ist ihr Gesicht durch und durch feminin.

Von mir hat sie die Ungeduld und die Begeisterungsfähigkeit. In stillen Momenten erwische ich mich bei der Frage, wie die Charaktereigenschaften einer Mutter auf ihre Tochter abfärben können, wenn diese Eigenschaften das letzte Mal lange vor ihrer Geburt zum Vorschein gekommen sind. Die Fähigkeit, mich zu begeistern, mich aufrichtig und unbeschwert zu freuen, habe ich Nathalie nie wirklich vorleben können. Sie kennt mich fürsorglich, diplomatisch, an guten Tagen vielleicht sogar zufrieden. Aber das volle Ausmaß meiner Begeisterungsfähigkeit hat sie niemals kennen gelernt. Umso dankbarer bin ich, dass diese Gene scheinbar von ganz allein den Weg zu ihr gefunden haben.

"Hat er dir denn bisher gefallen, dein Ehrentag?", frage ich.

"Die Shoppingtour war toll. Und die neuen Schuhe sind super." Stolz streckt sie einen Fuß in die Luft, um ihre neueste Errungenschaft zu bewundern.

"Ich glaube, ein weiteres Schuhpaar und die Verkäuferin hätte uns hochkant rausgeschmissen", sage ich.

Nathalie kichert albern. "Ja, das war klasse. Ich werde ihren Blick nach dem bestimmt zwanzigsten Anprobieren nicht vergessen."

Ein paar Meter vor uns spielt ein Mann mit zwei kleinen Mädchen Fangen. Eine junge Frau sieht ihnen lachend dabei zu. Offensichtlich eine junge Familie. Nathalie bleibt stehen, als sie sie entdeckt.

"Ist alles in Ordnung?" Ich verlangsame meine Schritte.

Sie schweigt. Ihr Blick bleibt an den beiden Mädchen haften.

"Nathalie?"

Sie öffnet ihre Lippen, schließt sie wieder.

"Was ist los?", frage ich.

Ihr Blick wandert von den Mädchen zu mir. Noch immer schweigt sie. Ich ahne, was sie denkt. Das Bild der kleinen Familie hat dieselbe Erinnerung wachgerufen wie bei mir. Nur dass es sich bei ihr weniger um eine Erinnerung als um eine Ahnung handelt. Auch ihr ist die Doppeldeutigkeit der Zahl hinter diesem Tag bewusst. Auch sie kennt die Geschichte. Trotzdem haben wir uns stets darum bemüht, Details von ihr fernzuhalten. Sie kennt die Grundinformationen und ihr diese mitzuteilen, war schmerzlich genug.

"Mama", setzt sie an.

Ich lege die Hand auf ihre Schulter. Es ist nicht das erste Mal, dass sie Fragen stellen will. Ich kenne den Blick und weiß das Unbehagen zu verhindern.

"Mach dir keine Gedanken, Nathalie", beuge ich einer Frage vor. "Es ist lange her und dein Geburtstag hat nichts damit zu tun. Du wirst Fünfzehn und diese Tatsache kann nichts und niemand ändern."

"Warum versuchst du jeden meiner Gedanken zu dem Thema abzuwürgen? Sie war Fünfzehn, Mama. Genau wie ich."

"Ich weiß." Ich nehme die Hand von ihrer Schulter und wende ihr den Rücken zu. Ich will es nicht riskieren, ihr auch nur den Ansatz eines feuchten Augenwinkels zu zeigen. Es ist Nathalies Tag. Nathalies Zahl. Nur ein einziges Mal soll die Fünfzehn das sein, was sie ist. Eine Zahl. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich gehe weiter. Nathalie folgt mir. Sie scheint, gerade heute, nicht bereit, ihre Frage so schnell wieder zu vergessen.

"Wieso gehst du jeder Frage aus dem Weg? Ich bin kein Kind mehr, Mama. Ich kann die Wahrheit verkraften."

Fast glaube ich es ihr. Ja. Vermutlich könnte sie es tatsächlich verkraften, mehr zu erfahren.

Größere Sorgen mache ich mir um mich selbst. Jedes Wort, jeder Gedanke an Fiona macht mir das Atmen schwer. Nathalie kannte sie nicht. Sie hat den nötigen Abstand, um Fragen zu stellen, ohne den Schmerz zu spüren. Aber was ist mit dem nötigen Abstand, den es erfordert, um ihre Fragen zu beantworten?

Ich fühle mich überfordert.

"Warum wühlst du diese Dinge unnötig auf, Nathalie?"

"Weil sie meine Schwester war. Weil ich ein Recht habe, alles über sie zu wissen."

Ihr Blick ist eindringlich. Fordernd. Fast scheint es, als hätte sie über Nacht alle kindlichen Unsicherheiten abgelegt.

"Aber du weißt längst alles, was du wissen musst", antworte ich.

"Ich weiß gar nichts, Mama. Ich kenne ihren Namen. Ein paar Bilder. Mehr nicht."

Meine Schritte werden schneller. Ich will nicht reden. Selbst das Denken fällt mir schwer.

"Ich muss es wissen, Mama. Wenn nicht heute, wann dann."

Sie schaut mich erwartungsvoll an, während sie mich überholt. Ich versuche, ihrem Blick standzuhalten und bleibe stehen. "Was, Nathalie. Was willst du wissen?"

Sie sucht nach Worten und doch scheint sie die Worte genau zu kennen. Ich spüre Übelkeit in mir aufsteigen. Angst. Angst vor Dingen, die längst geschehen sind und die selbst nach sechzehn Jahren noch immer eine Macht über mich haben, die mich in die Knie zwingt. Sollten wir wirklich darüber reden? Sollten wir heute darüber reden?

Das Fordern in ihren Augen weicht Verständnis. Für einen kurzen Moment scheint sie nachzuvollziehen, was in mir vor sich geht. Und doch scheint ihr Anliegen unausweichlich.

"Es tut mir leid, Mama, aber ich kann nicht anders", beginnt sie schließlich mit fester Stimme. "Ihr Tod ist sechzehn Jahre her. Ich bin Fünfzehn. Jeder Idiot würde sich dieselbe Frage stellen."

Ich schweige. Sie kommt ein kleines Stück näher, während ich für einen kurzen Moment mit dem Gedanken spiele zurückzuweichen, davonzulaufen wie ein Feigling vor der Verantwortung.

Ich kenne die Frage, bevor sie sie ausspricht.

"Gäbe es mich, wenn Fiona sich nicht das Leben genommen hätte?"

Kapitel 2: Nach Hause

Die Rückfahrt von Rügen nach Köln gestaltet sich wortkarg. Armin ist Fahrer. Wie fast immer. Ich sitze neben ihm, während Nathalie vom Rücksitz aus die vorbeiziehende Landschaft beobachtet. Ich habe Armin nichts von der Unterhaltung am Strand erzählt. Verdrängen ist leichter, wenn man das Wissen mit niemandem teilt. Meine Hoffnungen ruhen auf Nathalie. Darauf, dass sie ihre Frage wieder vergisst. Vor allem aber: meine Antwort.

Ich rufe mir unser Gespräch ins Gedächtnis.

"Die Vergangenheit hat in keiner Weise etwas mit unserer Liebe für dich zu tun, Nathalie."

"Das ist keine Antwort auf meine Frage."

"Was spielt es für eine Rolle, ob du vor oder nach dem Drama geboren bist? Du bist unsere Tochter und nur das zählt."

"Sei ehrlich, Mama! Ich will es wissen. Behandle mich nicht wie ein kleines Kind. Ich muss nicht beschützt werden. Ich bin alt genug."

Wie seltsam ihre Worte klangen, wie ein ironischer Wink des Schicksals. Ich muss nicht beschützt werden. Schmerzlich vertraut. Beinahe schien es, als stünde Fiona vor mir.

"Vielleicht bist es nicht nur du, die wir beschützen möchten, Nathalie. Vielleicht ist es unsere ganze Familie, die wir vor weiterem Leid bewahren wollen. Dein Vater und ich haben viele Jahre gebraucht, um halbwegs damit klarzukommen."

"Aber was ist mit mir? Wie soll ich mit all dem klarkommen, wenn mir niemand etwas sagt?"

"Wir haben dir alles gesagt. Was nützen dir die Details? Wir können dankbar sein, dass du diesen Verlust nicht miterleben musstest. Und das sind wir auch. Jeden Tag."

"Aber vielleicht möchte ich Teil des Verlusts sein. Vielleicht möchte ich die Dinge aus euren Augen sehen. Vielleicht möchte ich den Schmerz spüren."

"Glaub mir. Das möchtest du nicht."

"Alles, was ich möchte, ist eine Antwort, Mama. Gibt es mich, weil sie tot ist? "

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Unsere Jahre nach dir»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Unsere Jahre nach dir» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Unsere Jahre nach dir»

Обсуждение, отзывы о книге «Unsere Jahre nach dir» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x