Katja Pelzer - Greta und das Wunder von Gent
Здесь есть возможность читать онлайн «Katja Pelzer - Greta und das Wunder von Gent» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Greta und das Wunder von Gent
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Greta und das Wunder von Gent: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Greta und das Wunder von Gent»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Greta und das Wunder von Gent — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Greta und das Wunder von Gent», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Nach der Vorlesung musste ich meiner Begeisterung über seine Ausführungen Ausdruck geben. Daher ging ich zu Herrn Professor Leuvens und bedankte mich bei ihm für seinen vortrefflichen Vortrag. Er freute sich sichtlich und wir kamen ins Gespräch. Er fragte freundlich nach, woher ich komme, und war angetan, dass ich trotz vieler guter Universitäten in Deutschland die Genter Fakultät gewählt habe. Er spricht überdies fließend Deutsch und so wechselten wir vom Französischen ins Deutsche.
11. April 1933
Ich habe einen Brief erhalten – von meinem Herrn Professor. Ich dachte, mein Herz bliebe stehen, als ich ihn öffnete. Sein Inhalt hat mich, ehrlich gesagt, erröten lassen vor Freude. Er schreibt, das Gespräch mit mir habe ihm gefallen und er wolle es fortsetzen. Eine höchst aufregende Gelegenheit, die ich mir selbstverständlich nicht entgehen lassen werde.
16. April 1933
Ich war aufgeregt, wie ich es üblicherweise nicht von mir kenne. Aber wen wundert das? Professor Leuvens hat eine hervorragende Reputation und ist ein bis nach Deutschland bekannter und geschätzter Kunsthistoriker. Ich bin mir also der Ehre durchaus bewusst, die er mir
erweist. Doch mein Kopf war plötzlich leer. Ganz so, als wäre mein Gehirn auf Wanderschaft gegangen. Was habe ich diesem gestandenen Mann schon zu sagen? Sicher, ich habe meine Reifeprüfung in Kunst abgelegt und in Bonn das erste Semester absolviert. Aber was bedeutet das schon, misst man es am Wissen eines renommierten Professors?
All diese Gedanken waren müßig, wie sich alsbald herausstellte. Herr Professor Leuvens wirkte beinahe ebenso aufgeregt wie ich. Wenn es um Menschliches geht – so viel weiß auch ich schon –, hilft einem auch die hohe Wissenschaft nicht wirklich weiter. Die Blicke, mit denen er mich betrachtete, erzählten ohnehin eine andere Geschichte als sein Mund.
Wir sprachen weiter über Turner und Ruskin. Ich erzählte ihm auch von meiner großen Schwäche für die Präraffaeliten. Wie schön, wenn bildende Kunst und Literatur einander befruchteten und Neues hervorbrächten! Ich erzählte ihm von meinem Plan, mir für meine Abschlussprüfung eine Figur aus der Literaturgeschichte zu wählen und ihre Rezeption in der bildenden Kunst zu untersuchen. Als Beispiel erwähnte ich John Everett Millais Ophelia, die es mir in besonderem Maße angetan hat. Sie ist und bleibt mein Lieblingsbild und war bereits Gegenstand der Kunstarbeit im Rahmen meiner Reifeprüfung. Auch konnte ich im Gespräch nicht meine Faszination für Millais selbst verhehlen, der zu einem späteren Zeitpunkt die von Ruskin jahrelang schmählich behandelte Gattin, Effie, ehelichte.
Professor Leuvens wiederum erzählte daraufhin, dass Millais bei den Künstlern seiner Zeit nur „the child“ genannt worden war. Er wurde mit elf Jahren als jüngstes Mitglied aller Zeiten in die Royal Academy of Arts aufgenommen. Eine hübsche Geschichte, wie ich bemerkte.
Dann kamen wir auf den Genter Altar zu sprechen und ich sagte Herrn Professor Leuvens, dass er von Rechts wegen den Deutschen gehören würde. Er sah mich belustigt und verwundert zugleich an. Ich erinnerte ihn daran, dass der Wandelaltar lange Zeit im Kaiser-Friedrich-Museum in Berlin zu bewundern gewesen war. Es heißt, König Friedrich Wilhelm III. habe ihn 1821 dem englischen Sammler Edward Solly abgekauft – für vierhunderttausend Francs. Der hatte das wertvolle Stück zuvor von einem Brüsseler Kunsthändler erworben, der es angeblich für dreitausend Gulden vom Generalvikar der Diözese Gent bekam. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Deutschland es den Belgiern zurückgeben. So wollte es der Versailler Vertrag völlig zu Unrecht. Denn Kunst darf überhaupt nicht für Reparationszahlungen aufgewendet werden. Während ich es jetzt hier niederschreibe, überkommt mich erneut der heiße Zorn. Auch in unserem Gespräch erregte ich mich über diese Ungerechtigkeit und bezeichnete den Genter Altar als deutsches Eigentum, rechtmäßig erworben, ungerechtfertigt entwendet. Oh, ich glaube, meine Augen funkelten. Den Herrn Professor zumindest überkam ein Lachanfall, als er mich so sah. Er sagte belustigt und ein wenig von oben herab: „Was haben sie doch für Planetenaugen, Mia. Ich kann jede Wolke in ihrer Himmelsfarbe erkennen, so vielschichtig ist das Blau.“ Da war ich ein Weilchen still, so berührten mich seine Worte. Wer kann es mir verdenken? Dann dachte ich rasch an meinen Carl und es wurde ganz friedvoll in mir.
Es ist ja auch einerlei, wo der Altar nun ist. Ich kann ihn mir jeden Tag ansehen, denn ich bin in Gent. Ich muss nur in die Kirche gehen. St. Bavo heißt sie. Wie wunderbar ist dieses aufwändige Werk! Am meisten hat es mir der Kristallstab von Gottvater angetan. So greifbar ist das durchscheinende Material, so realistisch dargestellt, dass man es berühren möchte, über den gläsernen Schaft streifen. Ich glaube zu wissen, wie es sich anfühlt. Mein Professor jedenfalls ermutigt mich, statt über die Präraffaeliten eine Abschlussarbeit über den Genter Altar anzustreben, genährt von meiner Leidenschaft für dieses Werk. So begründet er seine Empfehlung.
An dieser Stelle machte Greta eine Pause. Sie wusste, dass ihre Großtante als eine der ersten Frauen nach dem Krieg eine Dissertation in Kunstgeschichte geschrieben hatte. Aber je mehr sie in dem Tagebüchlein las, desto drängender wurden ihre Fragen. Wie begeistert Mia über die Genter Zeit schrieb und wie wenig sie ihr davon erzählt hatte. Nicht einmal über die kunsthistorische Seite dieser Erfahrung hatte sie mit Greta gesprochen, die sich als Kulturredakteurin doch ebenfalls viel mit bildender Kunst beschäftigte. Gerade die Präraffaeliten berührten sie doch auch. Hatte sie ihre eigene Bedeutung für die Großtante falsch eingeschätzt? Aber nein. Sie wusste, dass sie ihr viel bedeutet hatte. Doch irgendwie fühlte sie sich in diesem Moment von ihr übergangen. Von dem letzten Menschen, der ihr wirklich Familie war. Greta spürte Trotz in sich aufsteigen. Sie würde die alte Geschichte für den Rest des Tages ruhen lassen. Schließlich hatte sie auch noch ein eigenes Leben.
Als Greta sich der Wohnungstür näherte, hob Herr Schrödinger den Kopf. Er lag aufgerollt im Flur in unmittelbarer Heizungsnähe. Kurz musterte er sie in seiner unnachahmlich hochnäsigen Art aus stachelbeergrünen Augen. Als sie ihren geblümten Regenmantel anzog und in ihre Gummistiefel schlüpfte, sprang er auf und lief mit geschmeidigen Bewegungen in entgegengesetzter Richtung davon. Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, verschwand er im Wohnzimmer. Seine Schönheit verblüffte Greta stets aufs Neue. Seine Gleichgültigkeit versetzte ihr dagegen einen leichten Stich. Wie sehr er in dieser Hinsicht Nick ähnelte! Sie schubste die aufkommende Verstimmung in eine Ecke, und öffnete die Wohnungstür.
Kapitel 5
Greta mochte ihre Stadt. Das Leben in Düsseldorf war von jeher bunt gewesen. Selbst Napoleon hatte vorbeigeschaut – ihm wurde daraufhin eine Straße gewidmet. Die Kaiserstraße war keine Schönheit, sollte aber eines Tages in einem Tunnel verschwinden und über ihr würde es Grün werden. So wollte es die Stadtplanung der Zukunft, was ganz in Gretas Sinne war. Sie hatte schon immer einen Bogen um die großen Straßen ihrer Stadt gemacht.
Viele internationale Unternehmen brachten heute internationales Publikum in die Büros, in die Geschäfte und bestimmten das Treiben in den Straßen.
Kaum irgendwo in Deutschland war das Beschaffen internationaler Lebensmittel so problemlos wie in Düsseldorf. Nirgendwo in Deutschland schmeckten Udon-Suppe und Sushi so fein wie hier, denn es gab in der ganzen Republik nur diese eine Japantown. Das erste japanische Restaurant hatte schon 1963 eröffnet, lange vor Gretas Geburt, ein Jahr später kam der Japanische Club dazu. Dabei war die japanische Gemeinde nur die siebtgrößte ausländische Community der Landeshauptstadt. Greta gefiel, dass andere Kulturen ihre Stadt prägten.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Greta und das Wunder von Gent»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Greta und das Wunder von Gent» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Greta und das Wunder von Gent» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.