Frank Martin Hein - Berlin - Kontrollverlust

Здесь есть возможность читать онлайн «Frank Martin Hein - Berlin - Kontrollverlust» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Berlin: Kontrollverlust: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Berlin: Kontrollverlust»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein Berliner Assistenzprofessor und Psychologe wird von seiner jungen Mitarbeiterin zum Abendessen eingeladen. So attraktiv sie ist: Ihn treibt der Zwang, seinen Job durch ein neues Forschungsprojekt zu retten. Doch der Versuch, das berühmte amerikanische Milgram-Experiment aus den Sechzigern in unsere Zeit zu übertragen, gerät bald außer Kontrolle. Als die ersten Studenten spurlos verschwinden, steht der Ruf der Universität auf dem Spiel. Ein ehemaliger Doktorand auf den Spuren der Berliner Luftbrücke sorgt für weitere Probleme, die weder ein mysteriöses Genie aus den Tiefen des DDR-Wissenschaftsparks Adlershof noch ein Privatdetektiv in Amerika schnell lösen können.
Liebe und Macht, berufliche Ambitionen und deren Fallstricke sind die Themen, mit denen sich die Akteure dieses Buches in Berlin auseinandersetzen – wenn sie sich nicht gerade in die wissenschaftlichen Details ihres Experiments zu Fragen des 'freien Willens' vertiefen. Das kommerzielle Potential des Projekts aber erkennen Internet-Experten in Frankreich, Tokio und Los Angeles viel früher als dessen Urheber…
Wer bereit ist, seine Selbstverantwortung an Unbekannte abzugeben, erfährt durch die neuen Systeme den ultimativen Kick. Professionelles 'Fate Enhancement' per Mausklick wird zur Mode und zum medialen Entertainment, noch bevor die Versuche in Berlin abgeschlossen sind.
Kann man sein eigenes Schicksal wenden, wenn man sich selbst freiwillig den Anweisungen anonymer Instruktoren ausliefert?

Berlin: Kontrollverlust — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Berlin: Kontrollverlust», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Woche 1—1

Bitte beschreiben Sie Ihr Sozialverhalten.

Ich bin nicht der soziale Typ. Ich fühle mich nicht wohl unter fremden Leuten. Ich weiß nicht wohin mit meinen Händen. Ich lächele ungern. Ich stehe ungern im Rampenlicht.‘ Dr. Michael Lommel, ein Berliner Motivationspsychologe, arbeitete sich durch einen interaktiven psychologischen Test. Als Kandidat. Er rechnete damit, sehr bald seinen Job zu verlieren. Er wusste nicht, was er anfangen sollte mit seinem Leben, ohne Job. Was tun?

Wie gehen Sie mit ,Small Talk‘ um? ,

Small Talk vermeide ich. Ich habe keine Ahnung, was ich sagen soll. Ich sage oft Falsches, drücke mich falsch aus. Also halte ich den Mund und höre zu. Keine Ahnung, wie die Leute auf ihre Themen kommen. Warum sie überhaupt reden. Wann sie lächeln sollen? Wie sehr sie jemanden provozieren können? Oder nicht. Und was sie sonst noch tun sollen?‘

Sie stellen bitte keine Fragen. Wir fragen hier. Was treibt Sie beruflich an?

Gewohnheit. Der Wunsch nach Geld. Anerkennung. Aufstieg – wie alle.

Warum wollen Sie so sein wie alle?

Will ich ja nicht. Habe ich nicht gesagt. Ich bin anders, was Besonderes. Also, ich will für das geschätzt werden, was ich bin.

Warum denken Sie, sind Sie etwas Besonderes?

Hat meine Mutter ganz früher oft gesagt. Manche Leute halten mich für seltsam, andere ignorieren mich. Ich bin einfach kein Durchschnitt. Ich finde eine anständige Depression befriedigender als langweilige Normalität. Und außerdem: Anders hält man es auch nicht aus, ohne feste Anstellung, wenn man sich nicht für was Besonderes hält. Oder es halt einfach ist.

Warum machen Sie Ihren gegenwärtigen Job? ,

Ich hab nichts anderes, kann nichts anderes, will nichts anderes. Mich interessiert einfach, warum Menschen das tun, was sie tun.

Warum wollen Sie wissen, warum Menschen das tun, was sie tun?

Weil ich zu oft dazu gebracht wurde, Sachen zu machen, die ich nicht wollte. Von meinem Vater, meinen Lehrern, O. K.? Warum habe ich sie trotzdem gemacht? Das wollte ich wissen. Und wie andere mit so was umgehen.

Lommel war vom Programm genervt. Zu viele bohrende Fragen. Er schaute an die Decke und sah große, rechteckige, gelbe Deckenplatten aus Gips, Rigips oder so was. Ein Kabel von der langen Neonröhre in der Mitte baumelte herab. Rötliche Farbe. Warum? Was war passiert? Warum hing es gerade da? Warum wurde es nicht gebraucht? War sein Vorgänger schuld? Ein dunkler Fleck in der Ecke hinten links fiel auf. Wasser? Keine logische Verbindung. Der Rest der Decke war einfach nur langweilig. Und irre staubig. Lommel folgerte: ‚Wenn’s in dem Gebäude irgendeine anregende Stelle gibt, dann gewiss nicht hier.‘ Als Schüler hatte Lommel kleine Löcher mit einem Elektromotor in sein Englischbuch gefräst, das fand er meist befriedigender, als zu lernen. Hier hatte er leider keinen Elektromotor zur Hand, als Erwachsener. Er schaute umher, aus dem Fenster. Draußen gab es große, stille schwarze Bäume ohne Blätter. Feucht und glänzend. Ein verödeter, asphaltierter Weg führte zwischen ihnen hindurch, verband die S-Bahnstation mit der Uni. Zehn Minuten zu Fuß, gut frequentiert während des Semesters, vereinsamt jetzt. Berlins berühmte Humboldt-Universität – sie lag da wie tot. Er strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn.

Warum machen Sie das, was Sie jetzt gerade machen?

Gute Frage. Wenn ich das nur wüsste, dachte Lommel und überlegte wieder ausführlich. Er suchte nach einer positiveren, dynamischen Antwort. Er brauchte zu lange für das Programm.

Denken Sie nach. Konzentrieren Sie sich, Sie wollen vorankommen.

Lommel gehorchte und aktivierte mehr Gehirnzellen. Aber nun mischte sich ein Stimme tief in seinem Hinterkopf ein: ‚Weizenbaums Eliza, damals in den Sechzigern, hat genauso gefragt. Aber das Programm war viel freundlicher. Lommel, Mann, warum machst du nur diesen blöden Test?‘ Zwei Fragen auf einmal waren zu viel. Lommel schrieb einfach drauflos und beantwortete beide gleichzeitig. Ungefähr, zumindest.

,Also, ich denke viel nach. Ich suche nach einem Sinn, einem Zweck. Meistens weiß ich nicht, was ich – also ich und niemand sonst – wirklich will. Und warum ich’s dann tue. Ich glaube, es geht im Grunde darum herauszufinden, ob und warum ich das will, was ich tue, ja. Wenn ich das will, was ich tue. Und warum ich es dann tue, wenn ich es tue. Oder einfach, warum ich das mag, was ich tue, wenn dem so ist. Oder auch nicht. Genau. Ist doch klar.‘

Jetzt musste Lommel auf das Programm warten, ehe eine Antwort erschien. Aus irgendeinem Grund gab es offenbar Störungen im Ablauf. In der Zwischenzeit liefen drei Personen den Weg entlang und in das psychologische Institut. Warum? War Lommel nicht klar. Er sah zwei Studenten und eine Studentin. Alle waren sie recht langsam, vielleicht depressiv? Kandidaten für einen Test? Schließlich erschien die nächste Zeile auf seinem Bildschirm. Es ist nicht klar.

Bitte erklären Sie sich.

‚Das dachte ich mir‘, redete Lommel halblaut mit sich selbst. ,So ein blöder Programmierer. Dich kann ich immer noch austricksen!‘ ,Ich mache, was ich mache, weil ich ein High-Achievement-Persönlichkeitsprofil habe und extrem entschlussfreudig veranlagt bin.‘ Lommel strahlte, als er diese Lüge eintippte. Voller Begeisterung fuhr er fort: ,Ich folge einer Reihe klar strukturiert geplanter Schritte. Ich konzentriere mich auf Aufgaben und erledige sie. Allesamt und fehlerfrei. Beispiel: mein Weg über Grundschule, Gymnasium, Uni-Diplom, PhD, Anstellung. Ich setze mir anspruchsvolle Ziele und erreiche sie.‘ Tatsache war: Seit er das erste Mal einen Uni-Job ergattert hatte, fehlte ihm jede Idee, wie es weitergehen könnte. Außer natürlich, er würde einen vollen Posten als Professor bekommen. ,Und wenn ich das schaffe, fehlt mir wieder die Fantasie. Ich habe einfach keine wirklichen Ziele‘, dachte er. ,Ich warte darauf, dass etwas mit mir passiert. Ab und an habe ich eine Inspiration. Die vergeht auch wieder. In der Zwischenzeit erledige ich meine Pflichten. Ich tue, was mein Körper von mir verlangt. Damit bin ich ungefähr genauso weit wie Freud vor hundert Jahren.‘ Er schrieb: ,Mein Leben ist ein Experiment mit schlechtem Start und offenem Ende.‘

Was wollen Sie damit machen?

,Ich dachte, Sie sagen mir das. Ich suche eine Stimme, die mir sagt, was ich tun soll. Die gab es früher immer. Sagen Sie mir was. Irgendwas, das ich mag. Irgendwas Sinnvolles. Na los!‘ Stopp.

Bitte mit der Ruhe. Erklären Sie sich, bitte.

,Ich bin professioneller Psychologe. Ich habe einen Zeitvertrag als Assistenzprofessor. Der Vertrag läuft diesen Sommer aus. Alle klar? Meine Karriere hängt, hat eigentlich noch gar nicht richtig angefangen. O. K., mit dem ganzen Standardkram hatte ich keine Probleme. Aber jetzt brauche ich eine neue Idee, etwas Einmaliges. Das wäre wichtiger als ein neues Büro oder eine Freundin. Ich brauche vor allem eine neue Idee! Sonst werde ich auf der Straße …‘ Lommel schrieb so schnell vor sich hin, dass er, ohne es zu merken, die vorgesehene Zahl an Zeilen überschritt. Er schrieb über seine fehlende Motivation aufzustehen und sein Zeug zu machen, und über das Fehlen eines coolen, neuen Experiments. Ein Experiment, das ihm seinen Job erhalten oder ihm sogar einen besseren bescheren würde. Dieser Wunsch aber kam kaum über das abgegriffene, schmutzige Dell-Keyboard hinaus, auf das Lommel eingehämmert hatte. Jedenfalls kam er nie im Programm an, denn es erschien eine neue Frage.

Spielen Sie Online-Spiele? Auf welchem Niveau?

,Keine Online-Spiele. Beendet, seit ich meinen Avatar zum Zahnarzt geschickt habe …‘ Natürlich wusste Lommel, dass in Jobinterviews nach seinem Rang in diesem oder jenem Spiel gefragt werden könnte. Als Beleg für seine Führungsstärke und so weiter. Er machte trotzdem nirgends mit – verlorene Zeit. Vielleicht war das ein Fehler. Während er nun darüber nachdachte, produzierte das Programm schon die nächste Frage.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Berlin: Kontrollverlust»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Berlin: Kontrollverlust» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Berlin: Kontrollverlust»

Обсуждение, отзывы о книге «Berlin: Kontrollverlust» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x