Ute Baran - Steter Wind

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In einem kleinen Dorf auf dem platten Land in Niedersachsen erkrankt ein junges Mädchen, Kind einer armen Häuslerfamilie, 1912 an Polio. Immer wieder muss Emma für Monate ins Krankenhaus. Trotz ihrer Krankheit, die nun immer in ihr ist und sie immer wieder einschränkt, träumt sie von einem «normalen» Leben, mit einer eigenen Familie und all dem, was ein erfülltes Leben ausmachen könnte.
Doch die Verhältnisse im Dorf stehen dagegen. Und dann beginnt der Erste Weltkrieg mit der Generalmobilmachung und alle wehrfähigen Männer müssen an die Front. Die Frauen sind auf sich gestellt, kämpfen gegen Wetterunbilden und Hochwasser um ihre überlebenswichtigen Ernten.
Träume von einem eigenen Leben? Ohne Schulabschluss keine Ausbildung!
Ein ganz eigener Weg muss her. Ein stetiges Suchen und Wachsen unter widrigen Bedingungen bestimmt Emmas Leben bis zuletzt.
Alte und neue Geschichte haben die Menschen dieser Region geprägt. Wallenstein, Tilly, die Pappenheimer, Gustav Adolf von Schweden und später Richelieu und Napoleon sind hier durchgezogen und haben ihre Spuren hinterlassen. Doch dieser Ort, über Jahrhunderte Zankapfel der Herrschenden, findet sich heute am Rande des Geschehens, weitab von einem eigenen Weg.
Die Geschichte der Protagonistin verbindet sich mit der des Ortes Wer spiegelt hier wen?

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Aber da war noch etwas anderes. Eine warme Nähe, die den Hass verdrängte, ihr Herz erreichte und ihren Blick klärte. Annika. Sie spürte, dass ihre Enkelin Bescheid wusste und dass sie sie nicht verurteilte. Sorge sah sie in ihren nun dunklen grünen Augen und eine Zärtlichkeit, wie sie sie schon lange nicht mehr gespürt hatte und die sie doch so schmerzlich ersehnte. Sachte erwiderte sie den Druck.

„Schön, dass du da bist.“

Und mit einem leisen Seufzen schloss sie erneut die Augen, driftete wieder in ihre weiße Wolke, die sie nun aber warm umfing, so dass sie sich endlich etwas entspannen konnte. Mochte der Rest der Familie tun und sagen, was er wollte, da war noch jemand, der an sie glaubte. Und nun, nach dieser langen Zeit im Angesicht der Unendlichkeit, wurde ihr auch bewusst, warum sie nicht hatte gehen können. Noch schwach, aber doch wahrnehmbar, meldete sich ihre Aufgabe zurück, ihre Berufung, die Zeit ihres Lebens so viel Kraft und so viel Stehvermögen von ihr gefordert hatte. Denn obwohl sie für viele Menschen segensreich wirkte, immer dann, wenn andere längst mit ihrer Weisheit am Ende waren, begegnete ihr ihre eigene Familie, allen voran ihr Ehemann, mit unverhohlenem Misstrauen. Immer wieder hatten sie gefragt, was die Grundlage ihrer Fähigkeit und ihrer Tätigkeit sei, aber sie durfte sich niemandem offenbaren. Das war Teil ihrer Aufgabe. Und das hatte sie inmitten ihrer Lieben zuweilen einsam sein lassen. Arbeit half dagegen und davon hatte sie mehr als genug.

Ihre kleine Wohnung war gerade mal mit Elektrizität ausgestattet und erst seit kurzem mit einem Wasserhahn mit kaltem Wasser in der Küche, wo ein alter, mit Holz befeuerter Herd das Zentrum ihres Schaffens war. Sie konnte wunderbar kochen und backen. Das wiederum genoss die ganze Familie an den Feiertagen und an vielen Sonntagen, wenn auch die ältere Tochter mit Mann und den zwei Kindern zu Besuch kamen. Der große Obst- und Gemüsegarten, ein Kartoffelacker am Rande des Dorfes und zwei Schweine im Koben neben der Wohnung lieferten dafür das meiste, was sie brauchte. Aber manchmal, inmitten des Trubels, wurden ihre Augen schmal und dunkel, der Mund nur noch ein Strich, und sie nahm Zuflucht zu einer Flasche Weinbrand. Nur einen Moment hinsetzen, zwei, drei Gläschen davon in aller Eile in die Eingeweide befördern, die brennende Wärme spüren und einen Anflug von Entspannung, dann die Flasche wieder in ihrem Versteck versenken, ein paarmal tief Luft holen und weiter ging´s. Tagaus, tagein.

2

Fast siebzig Jahre. Nicht viele ihrer Vorfahren waren älter geworden und sie fragte sich ernsthaft, ob das überhaupt erstrebenswert sei. Sie sah wieder das Haus ihrer Eltern vor sich, einen alten dunklen Ziegelbau an einer der Hauptstraßen des Dorfes, den kleinen Stall, der sich direkt an die Wohnräume anschloss, dann den großen Gemüsegarten, der hinten heraus abfiel und an die Wiesen des Flusses grenzte, der im Frühjahr regelmäßig über das Ufer trat und dann auch ihren Garten zu fast einem Drittel überflutete. Sie stammte aus einer armen Häuslerfamilie. Die Mutter und ihre Schwestern besorgten den Haushalt und den Garten, sofern sie nicht Arbeit in einem anderen Haushalt hatten oder auf den Feldern. Die Mutter kannte sich außerdem in Geburtshilfe aus und wurde zunehmend um Beistand gebeten, wenn irgendwo im Dorf der Nachwuchs mit Macht in diese Welt drängte. Der Vater und die Brüder verdingten sich bei den Bauern der Umgebung, arbeiteten auf den Feldern, im Wald oder im Moor. Drei Schwestern, zwei Brüder und sie selbst hatten die Zeiten des Mangels überlebt. Ihre Eltern hatten sie immerhin zur Schule geschickt, um sie nach besten Kräften auf das Leben hier vorzubereiten.

Emmas erster Schultag. Wie lange war das schon her und was hatte sich seitdem nicht alles verändert. Sie war die Älteste unter ihren Geschwistern, die Erste von ihnen, die eine Schule besuchen würde. Sie hatte ein wenig Angst davor. Aber sie war auch neugierig genug, sich zu freuen, als ihr Vater ihr eröffnet hatte, dass er sie nun dort zum achtjährigen Pflichtschulbesuch anmelden würde.

"Lesen und Schreiben und Rechnen, das ist das Mindeste, was man heute können muss," brummte er, als Emma ihn anstrahlte.

Ihre Röcke und Kleider wurden durchgesehen, ob sie auch in Ordnung waren. Emma war ein rechter Wildfang und kam schon mal mit einem Loch im Rock wieder heim. Und sie wuchs so schnell, dauernd mussten die Kleider ausgelassen oder gar neue genäht werden. Es gab auch ein paar neue Holzpantinen. Die alten waren ihr schon seit einiger Zeit zu klein, so dass sie es oft vorgezogen hatte, barfuß zu laufen, zumindest zu Hause und in ihrem eigenen Garten. Nun würde sie sich nicht mehr ständig den großen Zeh stoßen.

Dann brauchte sie aber noch einen Schulranzen samt Schiefertafel und Griffelkasten. Sie wusste, dass diese Sachen ziemlich teuer waren und hatte deswegen ein schlechtes Gewissen gegenüber ihrer Familie. Eines Tages kam jedoch ihr Vater mit einem großen Paket unter dem Arm nach Hause und überreichte es ihr.

"Na, denn pack mal aus."

Ihr Vater grinste sie an und Emma ließ sich das nicht zweimal sagen. Mit ihren schmalen Fingern knüpfte sie den Bindfaden, der das Paket zusammenhielt, mühelos auf und rollte ihn für einen erneuten Gebrauch sorgsam zusammen. Sie entfernte mehrere Lagen Zeitungspapier, das ihr Vater ihr aus der Hand nahm und locker zusammenknüllte. Es würde noch gute Dienste beim Anfeuern des Küchenherdes leisten.

Der dunkelbraune Ranzen war aus wunderschön genarbtem Leder gemacht. Die Laschen hatten praktische Knebelverschlüsse und die Schulterriemen hatten so viele Löcher zum Verstellen der Länge, dass sie ihn vermutlich durch die gesamte Schulzeit benutzen konnte.

Der Griffelkasten aus Holz mit einem Deckel zum Aufschieben enthielt genug Griffel für mindestens ein Schuljahr. Und dann die Schiefertafel. Andächtig schaute Emma sie an und drehte und wendete sie in ihren Händen, immer darauf bedacht, damit nirgendwo anzustoßen oder sie gar fallen zu lassen. Diese Tafel war empfindlich und würde flugs in tausend Teile zerspringen. Sorgsam packte sie alles wieder in den Ranzen. Dann erst wandte sie sich ihrem Vater zu.

"Danke, danke! Aber woher hast du die?"

"Hinrichs Grete im Nachbardorf ist gerade mit der Schule fertig. Da sind keine kleineren Geschwister mehr, deshalb konnte ich ihnen die Sachen günstig abkaufen."

Er griff in seine Hosentasche und förderte noch ein kleines Päckchen zu Tage.

"Und hier ist noch eine Kleinigkeit."

Emma entfaltete auch dieses Geschenk und hielt zwei Schwämmchen an langen Kordeln in der Hand. Das nötige Tafelputzgerät. Sie befestigte es mit den Kordeln oben am Trageriemen des Ranzens. Sie mussten draußen hängen, um nach dem Gebrauch trocknen zu können und um ihr nicht die kostbaren Schulbücher zu verderben.

Ihr Vater schaute sie an.

"Elvers Minna holt dich Montag früh ab, dann könnt ihr zusammen zur Schule gehen."

Das war Emma recht. Minna ging schon in die dritte Klasse und konnte ihr bestimmt helfen, sich zurechtzufinden. Außerdem mochte Emma den Weg zur Schule nicht besonders und es würde angenehmer sein, ihn zu zweit zurückzulegen.

Am Montagmorgen stand Minna pünktlich um halb acht vor der Tür und klopfte. Emma, die vor lauter Aufregung die ganze Nacht kaum geschlafen hatte, war bereit und öffnete selbst die Tür. Die Mutter winkte kurz von Ferne und entließ ihre Tochter so in einen neuen Abschnitt ihres Lebens.

Minna, einen guten Kopf größer als sie, schaute auf sie herunter.

"Unser Lehrer ist Herr Rothe. Der ist ziemlich streng. Aber er kann manchmal auch tolle Geschichten erzählen."

Dabei nickte Minna eifrig mit dem Kopf, dass ihre blonden Zöpfe nur so flogen.

Sie wanderten Richtung Zentrum. Hier und dort gesellten sich weitere Kinder mit Schulranzen auf dem Rücken zu ihnen oder folgten in einigem Abstand. Entlang der Hauptstraße kamen sie einigermaßen zügig voran. Doch als sie die erste Brücke über den Bach überquert hatten und in den mittelalterlichen Dorfkern einbogen, geriet ihre Wanderung zum Hindernislauf. Überall vor den Häusern türmten sich riesige Misthaufen. Da hinter den Häusern kein Platz war, wurde der wertvolle Mist davor gesammelt, bis er als Dünger auf die Felder transportiert werden konnte, was vorzugsweise im Frühjahr und im Herbst geschah.

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