Bernharda May - Barfuß ins Verderben

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Im Wattenstieg, einer kleinen Pension an der Nordsee, haben sich eine Reihe ungewöhnlicher Persönlichkeiten eingefunden. Während Immanuel aus seinen kontroversen umweltpolitischen Ansichten keinen Hehl macht, scheint den ältlichen Herrn von Voss ein Geheimnis zu umgeben. Und wer ist die Fremde, die der berühmte Maler Gustav J. Martens überraschend mitbringt? Als bei einem harmlosen Spaziergang ein tödlicher Unfall geschieht, müssen nach und nach die Masken fallen – bis ein ungeheuerlicher Mordplan zutage tritt.

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Sie dachte an den gestrigen Abend zurück. Die Unterhaltung mit Max war netter gewesen, als sie erwartet hatte. Allerdings nagte ein Zweifel an ihr, ob sie sich nicht eher an die Großtante anstelle des Neffen hätte schmeißen sollen. Nun, vielleicht kommenden Abend. Jetzt war erst einmal der andere Junge dran.

»Gustav, Schatz, ich fahr ein bisschen in die Stadt, okay?«

»Ist gut.«

Wenn er so kurz angebunden reagierte, war er beschäftigt, wusste Carmen. Umso besser. Sie sprühte Haarlack auf ihre frischgewaschene Frisur, stellte die Dose neben das andere Spray in den Badeschrank zurück, schlüpfte in ihre hochhackigen Schuhe und verließ den Bungalow.

Der Wattenstieg verfügte über ein Gartentürchen auf der Rückseite, sodass sie nicht erst durch die ganze Pension laufen musste. Es wäre unangenehm gewesen, am Ende noch jemandem zu begegnen und einen weiteren dummen Smalltalk Talk halten zu müssen. Zum Glück hatte Gustav hinten geparkt.

Carmen wusste nicht, wieso, aber als das Gartentürchen hinter ihr zuschlug, spürte sie einen Hauch von Befreiung. Das erstaunte sie, denn bisher hatte sie den Wattenstieg nicht wie ein Gefängnis wahrgenommen.

6. Gustav J. Martens

Das Studiofenster von Elfriedes Bungalow zeigte glücklicherweise nach Norden. Zwar war die Sicht aufs Meer nicht völlig frei; links wurde sie von der Mauer zu Ole Klävers’ Grundstück eingegrenzt, rechts von einer Hauswand des Wattenstiegs. Für Gustavs Zwecke reichte der schmale Streifen aber völlig aus. Leicht bewölktes Wetter, dennoch genug Sonnenlicht, die Flut und – das war das Beruhigende – kaum Leute am Deich; mehr brauchte er nicht, um erste Skizzen und Farbexperimente zu machen. Allerdings war es immer schwer, Dinge halbwegs perfekt zu Papier zu bringen, die man klar vor seinem inneren Auge sah. Manche Künstler verzweifelten an dieser Diskrepanz. Selbst Vertretern der nicht bildenden Zunft erging es so.

»Es ist schrecklich«, hatte ihm Ole Klävers einmal anvertraut. »Da weißt du als Autor ganz genau, wie die Handlung vorangehen soll, wie die Figuren miteinander reden. Und trotzdem kriegst du es nicht in passende Worte gekleidet! Das sind die Momente, die zu einer wirklichen Schreibblockade führen. Nicht Ideenlosigkeit, sondern schiere Angst, die eigene Vorstellung nicht aufs Papier bannen zu können.«

Obschon Schriftstellerei und Malerei nicht viel miteinander zu tun hatten, konnte Gustav mit Ole immer wieder lange Gespräche über die Sorgen und Nöte eines Künstlers führen, die er – gegen seinen Willen – als sehr bereichernd empfand. Mit scheelem Blick auf Klävers’ Grundstück gestand sich der Maler ein, dass er neidisch auf den Autor war. Nicht wegen der finanziellen Unabhängigkeit, zu der ihm ein alberner Schlagertext verholfen hatte. Die Nähe zu Elfriede war es, die ihn eifersüchtig machte.

Da ging sie gerade die Hauswand entlang und entsorgte den Müll. Sie hatte kein Kopftuch auf und ihr gelb-weißes Haar wehte im Wind. Wie gern würde er ein Porträt von ihr zeichnen, aber Elfriede wusste nicht, wie attraktiv sie für ein Malerauge war. Mit einer Mischung aus Hochmut und Bescheidenheit hatte sie sein Anliegen bereits vor Jahren abgelehnt und gesagt:

»Ein altes Weib von der Nordsee will doch keiner sehen.«

Sie hatte so getan, als ob sie sich ihres Alters wegen schämen würde, aber Gustav glaubte, dass mehr dahintersteckte. Vielleicht fürchtete sie, das Bild könnte eindrucksvoller, ja schöner werden als das Doppelporträt von ihr und ihrer Schwester aus jungen Jahren. Vielleicht glaubte sie, Gustav hätte ihr das Angebot, ihm Modell zu stehen, nur gemacht, um den alten Zwist um die »Lidschatten«-Sache beizulegen.

Wie dem auch sei, Gustav hatte sich mit der Zurückweisung abgefunden und stürzte sich nun in sein neues Projekt. Wieder sollte es ein Zyklus werden, und wieder sollte es um optische Wahrnehmungen gehen. Letztens im Winterurlaub hatte er das Phänomen eines Whiteouts erlebt und seitdem hielt ihn der Gedanke gefangen, wie man es sinnvoll auf der Leinwand festhalten könnte.

»Horizont und Erdboden verschwimmen, bis man die Grenze zwischen Schnee und Himmel nicht mehr erkennen kann«, hatte er sich damals gesagt. »Wie kann man das malen, ohne dass Kritiker einen auslachen und meinen, ein einfaches weißes Blatt Papier hätte die gleiche Wirkung gehabt?«

Wieder und wieder hatte er darüber nachgedacht, hatte recherchiert und sich sowohl mit Meteorologen als auch mit Physikern unterhalten. Bis in ihm zuletzt die Idee für einen ganzen Zyklus gereift war: Nicht nur ein Whiteout würde er künstlerisch einfangen, auch ein »Blue-Out« und ein »Black-Out« würde er in Angriff nehmen.

»Allein die Titel werden die Kunstfreunde neugierig machen«, war Gustav überzeugt, wenngleich er an eine Diskussion mit Ole zurückdenken musste.

Der hatte ihn gewarnt: Wenn ein schmissiger Titel eher da ist als ein sinnvolles Konzept dazu, kann das leicht zum Verhängnis werden. Aber ein Konzept hatte Gustav. »Black-Out« würde, wie sein wortspielerischer Titel nahelegte, eine nächtliche Landschaft zeigen. Für »Blue-Out« hatte er vorgesehen, das Meer und den Himmel auf eine Weise zu malen, dass der Betrachter auf die eigentliche Linie, die das blaue Wasser vom blauen Horizont trennte, nicht direkt zeigen könnte. Zugleich würde man aber irgendwie merken, dass da eben doch da eine Linie war. Schlicht durch das Zusammenspiel der Farben sollte das Auge die Grenze erkennen können. Aber es sollte darauf ankommen, in welcher Entfernung man vom Gemälde stand.

»Kein einfacher Plan«, gestand sich Gustav ein, »aber Ähnliches habe ich bei ›Strand‹ auch geschafft.«

Sein berühmtestes Werk, »Der Strand«, war ein Bild, das auf einzigartige Weise mit der Erwartungshaltung des Betrachters spielte: Darauf war eine sommerliche Strandszene zu sehen, mit vielen bunten Besuchern, die typischen Strandbeschäftigungen nachgingen – Sandburgen bauen, sich sonnen, Eis essen und dergleichen. Aber Meer und Himmel waren, wie die Farbe Blau an sich, völlig ausgespart. Selbst die strengsten Kunstkritiker waren sich einig, dass gerade darin der hohe Wert des Kunstwerks lag, denn Wasser und Horizont waren dennoch zu erahnen und jeder, der das Bild zum ersten Mal sah, merkte gar nicht, wie es ohne Blau auskam. Gustav hatte es vor Jahrzehnten, lange vor der »Lidschatten«-Misere, geschaffen und war noch heute stolz drauf. Nicht genug damit, dass es seinen Ruf als Maler von visuellen Täuschungen begründet hatte. »Der Strand« war sogar in Schulbüchern und Anthologien als Referenzwerk aufgeführt. Nur wenige Maler erreichten so etwas zu Lebzeiten.

Gustavs Auge wanderte von seinen Skizzen hin zum Deich und darüber hinweg. Die Flut hatte ihr Zenit überschritten und das Wasser zog sich wieder zurück, langsam das Watt freigebend. Das war der Zeitpunkt, bei dem der Maler für gewöhnlich mit der Arbeit aufhörte. Die Abendsonne stand allerdings in einem günstigen Winkel; die Strahlen, die sie von Westen auf die Wellen der Nordsee warf, rief ein leichtes Glitzern hervor, das sich bis zum Horizont fortsetzte. Eventuell konnte man den Effekt für »Blue-Out« verwenden, dachte Gustav.

»Sandrine!«

Elfriedes Ruf riss ihn aus den Gedanken. Die alte Frau räumte gerade die Terrasse auf und rief durchs offene Küchenfenster nach der Köchin.

»Was gibt es heute zum Abendessen?«

»Filet de Vive«, antwortete Sandrine deutlich hörbar, »mit Safrancreme und Zitrusfrüchten. Und für alle, die das verschmähen, habe ich Nudeln gekocht.«

Die letzten Worte kamen recht schnippisch daher. Gustav erinnerte sich, wie Sandrine gestern beim Servieren dem jungen Sportler und dem älteren Herrn mit dem Sorgenfaltengesicht die kalte Schulter gezeigt hatte. Im Verlauf des Essens hatte sich herausgestellt, dass sie tatsächlich auf alles, was Fisch war, verzichteten. Gegen die beiden war gewiss die Spitze von eben gerichtet gewesen.

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