Charlie Meyer - Mörderische Schifffahrt
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Dickie lehnte mit dem Rücken am hinteren Teil der Theke und starrte trübsinnig in die Runde. Erhitzte Gesichter, im Kerzenschein funkelnde Rubine und Smaragde, Dekolletés bis zum Bauchnabel, verrutschte Fliegen, bekleckerte Smokingbrüste und die eine oder andere zerknüllte Serviette unter dem Tisch. Ein mieser Service, doch das Bankervolk schien sich zu amüsieren. Hinter der vorderen Theke, jenseits des Durchgangs, herrschte Hektik pur. Die Thekenschnepfen arbeiteten im Akkord, füllten mit der linken Hand Cola und mit der rechten Rotwein in Gläser, rissen die Getränkeschubladen unter der Theke auf, knallten sie mit den Knien wieder zu und zapften ganz nebenbei Dutzende von Bieren. Währenddessen spuckte die Computerkasse in ihren Rücken die Bestellungen aus, die die Servierschnepfen mit den Ordermen, den kleinen Bestellcomputern, an den Tischen aufnahmen. Der Papierschwanz ringelte sich bereits bis zum Boden. Vor der Theke bildete sich gerade ein Mob besonders durstiger Gäste, denen der Service zu lange dauerte, und in den Augen der Thekenschnepfen sah er ab und an etwas wie Panik aufblitzen.
Miese Organisation, dachte Dickie nicht ohne Häme. Der Service ist sträflich unterbesetzt.
Fünfundneunzig Prozent der Anwesenden feierten, wenn man das Herumsitzen und Saufen denn Feiern nennen konnte, fünf Prozent, zu denen auch er gehörte, schufteten, bis ihnen der Stirnschweiß in die Augen lief, und wenn er so in die Runde blickte, fing er nicht einen teilnahmsvollen Blick auf, der ihm gegolten hätte. Selbst der DJ auf der anderen Seite der Tanzfläche blickte wieder um Zentimeter an ihm vorbei. Die Gäste hatten sich längst in das Stadium getrunken, in dem sie sich sogar mit denjenigen Arbeitskollegen angeregt unterhielten, die sie nüchtern keines Blickes würdigten. Der Rattenfänger von Hameln fühlte sich verkannt, deprimiert und überflüssig. Wenn er jetzt über Bord fiele, krähte kein Hahn nach ihm. Vermissen würde man ihn wahrscheinlich erst, wenn er die schwammige, gesichtslose Konsistenz vollgesogener Wasserleichen angenommen hatte.
Eigentlich war der Rattenfänger schon seit mindestens einer Stunde entbehrlich. Er hatte die Chartergäste auf dem Busparkplatz neben dem Anleger mit seinem Klarinettenspiel empfangen und war wie ein Narr zwischen ihnen herumgehüpft. Er hatte sie aufs Schiff und zu ihren Tischen geleitet. Er hatte sie zum Trinken animiert und sich in den vergangenen knapp drei Stunden alle Mühe gegeben, die Trantüte von DJ zu ersetzen und Stimmung in den Laden zu bringen, während sich der Klettenkönig, dieser faule Sack, auf dem Oberdeck die Fluppen reinzog. Oder wo auch immer. Und ihn, den Rattenfänger, hatten Skrupel davon abgehalten, sich zu dem netten, hässlichen Kerl mit dem Toupet zu setzen, als er eingeladen wurde. Schließlich war es sein Job, die ganze Gesellschaft zu unterhalten und nicht nur einen einzigen Tisch. Ehrlicherweise hatte es ihn auch nicht besonders gereizt, ausgerechnet am Tisch des Bankerchefs zu landen, der ihn engagiert hatte und ihn seit Beginn der Charter mit seinen Blicken regelrecht verfolgte. Ein eingebildeter Fatzke. Sie hockten zu dritt am Tisch: der Kerl mit dem Toupet, der Bankerchef mit seinen blonden Strähnchen und ein braun gebrannter Glatzkopf mit schwarzem Haarschatten in etwas wie einer Admiralsjacke mit Schulterklappen, Streifen und Sternen. Seine goldbetresste Uniformmütze lag mittlerweile unter dem Stuhl. Mitte dreißig, schätzungsweise, hockte er die meiste Zeit mit trübsinnigem Gesicht inmitten der fröhlich zechenden Banker und Bankerfrauen, und nur ab und an bekam er einen Anfall übertriebener Leutseligkeit, riss einen Witz und klopfte seinem Nachbarn derart auf den Rücken, dass Dickie beschwören konnte, dessen Toupet hochhüpfen zu sehen. Ansonsten hielt er sich an seinem Bierglas fest und winkte ab und an eine Servicekraft heran, um ihr etwas zuzuflüstern, das sie nicht eben glücklicher machte. Ihn auch nicht, so wie es aussah.
Rattenfänger war kein leichter Job und das lag nicht nur an den albernen Strumpfhosen, den Schnabelschuhen und der blöden Kappe, unter der seine Kopfhaut permanent juckte. Was ihn am meisten nervte, waren die miesen Bedingungen, unter denen er auftreten musste. Sobald ihn die Berliner Philharmoniker oder die New Yorker Sinfoniker als Klarinettisten einstellten, würde er den Job an den Nagel hängen, egal, ob sein Chef bei der Stadt auf die Knie fiel und ihn anflehte zu bleiben, weil er so herausragend war. Der geborene Entertainer, ein begnadeter Schauspieler, ein brillierender Musiker, und was seine architektonischen Kenntnisse und pädagogischen Fähigkeiten betrafen, musste er sich auch nicht gerade hinter der Tapete verstecken. Einen Moment lang hörte er in der Albert Hall den Applaus aufbranden, die Standing Ovations für den Paganini der Bläser.
Er lächelte seinem Ebenbild an der verspiegelten Wand hinter der Theke zu, während seine Finger geistesabwesend das kalte Metall der Klarinette streichelten, die vor ihm auf dem Tresen lag. Da stand er, Dickie Blume, und lächelte sich zu. Römisch irgendwie im Profil, mit seiner starken, gekrümmten Nase und den vollen Lippen, mit den pechschwarzen Haaren, den dunklen Augen und der olivfarbenen Haut. Die beiden, nicht eben kleinen, Leberflecken neben dem linken Mundwinkel und etwas höher neben dem Auge störten so gut wie gar nicht. Im Gegenteil, sie gaben seinem Gesicht eine interessante Note, der Frauen kaum zu widerstehen vermochten.
Klarinettist des Jahrhunderts, dachte er und atmete schwer. Albert Hall, Sydney Opera, Metropolitan Theatre. Natürlich musste er erst noch vorspielen und diese alberne Einstellungsbürokratie hinter sich bringen, aber dann, wenn er erst ein Star war ...
Ein Penthouse in Cannes, eine Jacht in Malibu, Urlaub auf den Kapverden, die Welt lag ihm zu Füßen. Er musste sich nur bücken. Morgen. Oder übermorgen. Erst einmal brauchte er etwas zu trinken, bevor er vollends austrocknete, ein Gedanke, der ihn flugs zurück in die Realität brachte. Getränke würden doch wohl im Buchungsvertrag enthalten sein, wenn schon kein Stuhl.
Ein Alster vielleicht. Nein, nichts mit Bier, ein Künstler, der aus dem Mund nach Bier stank, war allenfalls ein Klampfe spielender Bourgeois. Ein Straßenmusiker. Ein zweiter Klettenkönig. Behauptete Patty, seine Verlobte, und damit hatte sie ausnahmsweise mal recht.
»Wird abserviert, sobald ich meinen Vertrag mit den Philharmonikern unterschrieben habe«, murmelte Dickie. Eine Patrizia Müller passte einfach nicht zu einem Star, eher schon eine Thurn und Taxis oder ein Mädel aus dem Welfenhaus. Eine von und zu jedenfalls oder wenn sich nichts Ansehnliches unter dem Adel fand, tat es auch eine Hilton oder Gates. Ein Geld-Adel-Jet-Set-Mädel mit gewissen Gelüsten. Patrizia Müller war nichts als ein Stoffel vom Land, auch wenn sie sich Patty nannte. Puttchen Brammel eben.
Sollte er einen Apfelsaft trinken wie die Goldblonde, diese Dumpfbacke am Weibertisch? Igitt. Er legte die Unterarme auf die Theke und stützte sich schwer ab. Er war jetzt seit sechzehn Stunden auf den Beinen. Drei Stadtführungen am Vormittag, zwei am Nachmittag und jetzt die Charterfahrt. Während sich der hauptamtliche Rattenfänger auf einer Promotiontour durch Amerika mit Dagobert Duck fotografieren ließ, musste er schuften. Seine Füße brannten und die Banker hatten das verdammte Schiff bis ein Uhr nachts gebucht. Ihn auch. Er trug keine Armbanduhr, natürlich nicht in einem Kostüm aus dem dreizehnten Jahrhundert, aber bei einer vorübereilenden Serviceschnepfe erhaschte er einen Blick auf die Zeit.
Großer Gott, erst Viertel vor elf. Er blickte sich verzweifelt um. Keine Spur vom Klettenkönig. Entweder rauchte er draußen oder schleimte sich wieder bei den Bankern ein, denen er hinterherstürzte, sobald auch nur einer von ihnen den Salon verließ. Oder er legte unten in der Küche oder Kombüse, oder wie immer man das auf Schiffen nannte, die Pumphosenbeine hoch und spielte vor den Küchenschnepfen den großen Macker. Kein Ehrgeiz der Kerl und nicht einmal die Hälfte seiner Gage wert. Wie war Nimsch überhaupt an den Job gekommen, und wer hatte jemals von einer Märchenfigur gehört, die Klettenkönig hieß? Roland Nimsch, du lieber Himmel, den kannte er schon, seit er ein Knirps gewesen war, zumindest vom Sehen und Hörensagen. Ein Raufbold, ein Krimineller ohne Moral und Anstand. Mittlerweile war er mit seinen sechzig Jahren schon fast ein alter Herr und offenbar solide geworden. Aber damals, vor vielleicht fünfzehn Jahren, als er, hatte er eine ganze Zeit lang in der Fußgängerzone auf einer Pappe gesessen und gebettelt, von zwei schwarzen Dobermännern flankiert, sein Rattengesicht mit den kleinen dunklen Knopfaugen zu einer Grimasse verzogen, die er wohl für ein freundliches Grinsen hielt. Dickie konnte sich noch daran erinnern, dass damals Nimschs lange Stirnnarbe ganz frisch und noch blutrot gewesen war. Fingerdick, mit schwarzen Fäden genäht und so Angst einflößend, dass er das Bettelgeschäft schließlich aufgeben musste, weil es die Leute gruselte und sie einen großen Bogen um ihn schlugen. Bis heute kursierten haarsträubende Gerüchte über Roland Nimsch. Schlägereien, eine Messerstecherei in seiner Zeit als Rausschmeißer in einer Dorfdisco, zwei Jahre Santa Fu, dem Knast in Hamburg-Fuhlsbüttel, und was sich sonst noch so fand.
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