Renate Gatzemeier - Der Schrankenwärter

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Um den Tod ihres Mannes besser verarbeiten zu können, lässt die achtundfünfzigjährige Josefine Decker sich auf eine psychosomatische Reha ein. Die für sie zuständige Psychologin merkt beizeiten, dass Josefine an einem Trauma leidet. Viele Jahre verdrängte, schreckliche Kindheitserlebnisse gelangen durch die Therapie plötzlich ans Tageslicht. Wieder zu Hause in der gewohnten Umgebung spielt sie mit dem Gedanken, sich an dem Verantwortlichen für seine Missetaten zu rächen …
Ein Schrankenwärter nutzt seine Position skrupellos aus, um kleine, unbedarfte Mädchen für sexuelle Handlungen zu missbrauchen. Schwere Schuldgefühle, Scham und die Angst vor Strafe hindern die Kinder daran ihren Eltern davon zu erzählen.
Mann, Pädophiler, Täter, Kind, Mädchen, Opfer, sexueller Missbrauch, Angst, Scham, Rache,

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Lauschend legte sie ein Ohr an die Tür, um sich davon zu überzeugen, nicht geträumt zu haben.

„Frau Decker, ich gebe zu ein starrköpfiger Mensch zu sein und möchte Sie um Verzeihung bitten!“ Ludwig Habicht wirkte glaubwürdig in seiner reumütigen Bekundung.

„Gut“, erwiderte Josefine, nachdem sie die Klinke heruntergedrückt und die Tür einen Spaltbreit geöffnet hatte. „Ich gebe Ihnen die Möglichkeit der Rehabilitation, schließlich bin ich im Gegensatz zu Ihnen kein Unmensch und liebe meinen Beruf.“ Mit geschürzten Lippen stand sie vor ihm und betrachtete das Häufchen Elend im Sessel. Er wand sich wie ein Wurm, bevor

er ihr seine knochigen Finger entgegenstreckte.

„Ich gelobe Besserung, versprochen.“ Aus wässrigen Augen sah er sie an.

„Bin gespannt, wie lange der gute Vorsatz anhält“, konterte Josefine und schlug in die dargebotene Hand ein. Sie wollte auf jeden Fall auf der Hut bleiben und ihm keinesfalls zu nahe kommen.

„Lassen Sie uns einen Kaffee zusammen trinken, das trägt zur Versöhnung bei.“ Sein angedeutetes eher schiefes Lächeln ließ erahnen, dass er die Lachmuskeln in der Vergangenheit nicht allzu oft benutzt hatte.

„Wir müssen ja keine Freunde werden, aber Waffenstillstand wäre schon nicht schlecht.“ Aufmunternd klopfte er mit der rechten Hand neben sich auf die Sofalehne, doch Josefine zog es vor, in sicherem Abstand auf dem Sofa Platz zu nehmen.

Eine geschlagene Stunde hörte sie sich Geschichten vergangener Tage an, ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken.

Seine Wichtigtuerei nervte ungemein, aber sie ließ es sich nicht anmerken. Den Erzählungen zufolge wäre die Bundesbahn früher ohne einen Mann wie ihn völlig aufgeschmissen gewesen. Als einziger Bediensteter des kleinen Bahnhofs einer Nebenstrecke war er für sämtliche anfallenden Tätigkeiten zuständig gewesen und hatte diese auch nach bestem Wissen und Gewissen ausgeführt. Erst als er von seinem Wohlwollen und den damit verbundenen guten Taten Kindern gegenüber sprach, wurde Josefine hellhörig und lauschte den Ausführungen, ohne ihn zu unterbrechen. Gleichzeitig übermannte sie ein nie gekanntes Ekelgefühl, welches ihren gesamten Körper mit einer Gänsehaut überzog und ihr das Blut in den Kopf trieb. Es würden sich noch genügend Gelegenheiten ergeben, ihm diesbezüglich bestimmte Fragen zu stellen, die er von allein vermutlich nicht beantworten würde.

Seine Augen glänzten, als er kleine Anekdoten aus seinem Leben zum Besten gab, in denen Kinder ihn anzuhimmeln schienen und ständig seine Nähe suchten,

weil er stets gutgelaunt für jeden ein nettes Wort übrighatte. Er bezeichnete sich als eine Art Kummerkasten der damaligen Jugend und hoffte vergebens auf eine überzeugende Belobigung seitens der Pflegerin.

„Na, dann sind Sie ja ein wahrer Held und die Menschheit ist Ihnen zu Dank verpflichtet.“ Bei diesen Worten klatschte Josefine sich mit den Händen auf die Oberschenkel und beendete ihrerseits das gemeinsame Frühstück. „Hier, das sind Ihre Tabletten für den Morgen, die müssen Sie jetzt einnehmen.“ Sie wartete, bis er alle sechs mit einem Schluck Wasser hinunter gespült hatte und räumte dann den Tisch ab. „Ich lasse Sie für die nächste Stunde mal alleine und kümmere mich um den Haushalt, wenn es recht ist. So wie das hier aussieht, ist eine gründliche Reinigung unumgänglich, damit man sich zumindest einigermaßen wohlfühlt.“

„Lassen Sie sich von mir nicht aufhalten, ich bin es gewohnt isoliert zu sein.“ Enttäuscht über das scheinbar mangelnde Interesse an

seiner Lebensgeschichte und die eher schroffen Abschlussworte widmete er sich mürrisch der Tageszeitung. „Wann gibt es Mittagessen und vor allem, was gibt es?“, wollte er vor ihrem Weggang noch wissen.

„Das weiß ich selber noch nicht“, lächelte Josefine. „Ihre Tochter hat zwar gesagt, die Gefriertruhe sei voll mit Vorräten, aber was sie nun im Einzelnen beinhaltet, muss ich erst herausfinden. Also lassen Sie sich einfach überraschen.“ Das Geschirr auf dem Tablett klimperte beim Wegtragen, so sehr hatte das Gespräch die Endfünfzigerin aufgewühlt. „Den Schmutz auf dem Boden mache ich später weg, bitte treten Sie nicht hinein, sonst verletzen Sie sich noch an den Scherben.“

„Ich schiebe den Dreck wie gewohnt einfach mit den Schuhen an die Seite“, gab er grinsend von sich und steckte eine Zigarette an.

„Wie Sie meinen“, erwiderte Josefine und verließ schulterzuckend das Wohnzimmer, um sich wichtigen Dingen zu widmen.

Nachdem sie in der Küche das Gefrierfach inspiziert hatte, entschied sie sich in Sachen Mittagessen für Fischstäbchen und Kartoffelbrei, beides war auf die Schnelle zuzubereiten. Somit blieb genügend Zeit, nebenbei noch ihren Wagen auszuräumen und das Hab und Gut in den Schränken zu verstauen. Sie war froh, sich nun doch für das Bleiben entschieden zu haben und eilte die Stufen der Außentreppe hinab zu ihrem Golf. Das Einräumen der mitgebrachten Kleidung und Papiere dauerte länger als erwartet. Als sie drei Stunden später zur Uhr schaute, erschrak sie gewaltig. Oh, mein Gott, es ist ja gleich elf. Ich muss unbedingt erst einmal nach dem alten Mann sehen. Wie konnte ich mich nur dermaßen in der Zeit vertun? Erstaunlich, dass der ungehobelte Klotz meine Abwesenheit derart ruhig hinzunehmen scheint. Na ja, vielleicht macht er zwischendurch ein Nickerchen und vermisst mich überhaupt nicht. Schließlich ist es für ihn nichts Neues alleine zu sein. Hastig eilte Josefine die Treppe herab. Vor dem Wohnzimmer blieb sie kurz stehen und überlegte, ob sie

anklopfen solle für den Fall, dass der alte Mann abermals im Begriff war an sich herumzufingern. Bei dieser Vorstellung zog sie angewidert die Schultern in die Höhe und entschied sich vorsichtshalber für das Pochen. Als auch nach dem zweiten Anlauf von innen kein Laut zu vernehmen war, drückte sie die Klinke langsam herunter und schob die Tür leicht auf.

„Herr Habicht, schlafen Sie?“ Vorsichtig streckte sie den Kopf um die Ecke und erstarrte zur Salzsäule, als sie die zusammengesackte Gestalt des ehemaligen Bahnwärters im Sessel sitzen sah. Sein Kopf hing auf der Brust und aus seinem Mund kamen nur röchelnde Laute. Sabber zog sich wie ein langer Faden von der Unterlippe bis auf das Oberhemd.

Erschrocken schlug Josefine ihre Hand vor den Mund, bevor sie erstickt aufschrie und dann zu dem Bewegungslosen rannte.

„Herr Habicht, Herr Habicht, was ist mit Ihnen?“ Mit der flachen Hand klatschte sie ihm rechts und links kräftig auf die Wangen, um ihn aus seinem desolaten Zustand in die

Gegenwart zurückzuholen. Gleichzeitig fühlte sie seinen Puls, der nur schwer zu ertasten war.

Das Telefon, wo ist das Telefon? Ihr Blick irrte durch den Raum und blieb nach wenigen Augenblicken an der leeren Station hängen. Verdammt nochmal, wo ist denn bloß der Hörer? Er muss doch irgendwo sein. Es sei denn, der Stinker hat ihn versteckt, um mich zu ärgern. Mein Handy, ich muss mein Handy holen und es damit versuchen. Immer gleich zwei Stufen auf einmal nehmend rannte sie die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Mit zitternden Fingern wählte sie die eins, eins, zwei und hielt die Luft an, bis sich die Notrufzentrale meldete. In wenigen Sätzen schilderte sie den Sachverhalt und bat dringend um Unterstützung durch einen Notarzt.

Mit dem Handy in der Hand eilte sie die Stufen wieder hinunter zu ihrem Pflegefall, um ihn nach Möglichkeit wachzurütteln. Er hatte mittlerweile das Bewusstsein völlig verloren. Mit einem Blutdruckmessgerät prüfte sie seine Werte, die stark abgefallen

waren. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn des Achtzigjährigen und suchten ihren Weg über die Schläfen nach unten. Wie gelähmt betrachtete Josefine die eingefallenen Wangen des verhassten Mannes, der gerade auf dem besten Wege war, das Zeitliche zu segnen. In der Ferne ertönte das Martinshorn des Rettungswagens, der rasch näherkam. Wie in Trance öffnete Josefine die Haustür und winkte mit beiden Armen dem entgegenkommenden Fahrzeug zu.

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