Im Frühjahr 2017 war es schließlich so weit: Die ersten 60 aus Italien stammenden Bäume wurden gepflanzt und im Herbst die ersten Oliven geerntet. In den Folgejahren kamen neue Grundstücke und Bäume dazu. Stand Herbst 2021 betreut Bio Olivia circa 300 Olivenbäume und etwa 250 Jungpflanzen.
Sabine, die inzwischen eine Ausbildung zur Obstbau-Facharbeiterin absolviert, nennt als mittelfristiges Ziel die Reduktion von momentan 18 auf später fünf bis sechs winterharte (bis -15°C) Sorten. Langfristig plant Sabine den Aufbau einer genossenschaftlich genutzten Mühle und die Herstellung eines hochwertigen, nach biologischen Grundsätzen produzierten, burgenländischen Olivenöls.
Demzufolge machen Sabine und Franz aus ihrem erworbenen Wissen auch kein Geheimnis, sondern teilen dieses bereitwillig. So kann man bei ihnen nicht nur Baumpatenschaften mit entsprechenden Bezugsrechten, sondern auch Pflanzen für den Start eigener Plantagen erwerben. Jetzt muss nur noch die Heilige Olivia eine schützende Hand über derartige Unternehmungen halten. Dafür, dass die Schutzheilige für nicht allzu strenge Winter und allzu trockene Sommer sorgt, wird Sabine jedenfalls auch an deren nächstem Namenstag wieder eine Kerze anzünden.
Niederösterreich
Groß und namensstiftend
Lange Zeit galt: „Dieses Niederösterreich ist kein Land, es ist ein in vier Viertel zerrissenes Etwas mit einem Loch in der Mitte. Dieses Loch namens Wien war und ist noch immer verhasst, vor allem weil man davon abhängig ist.“ (O. Pink in „Die Presse“) Dabei wurde das flächenmäßig größte Bundesland der Republik bereits 996 als Ostarrichi, aus dem später der Name Österreich hervorging, erstmals urkundlich erwähnt. Unter den Habsburgern wurde es offiziell zum Erzherzogtum „unter der Enns“, im inoffiziellen Sprachgebrauch zu Niederösterreich.
1920 wurde Niederösterreich ohne das Gebiet der Stadt Wien, welches es komplett umschließt, als eigenes Bundesland konstituiert, es erhielt 1986 mit St. Pölten eine eigene Landeshauptstadt (vorher war es Wien) und damit eine deutliche Aufwertung. Landschaftlich gliedert sich das Bundesland in vier Viertel, deren Namen sich an der jeweils vorherrschenden Nutzung und dem Erwerb orientieren und noch aus der Monarchie stammen.
Wald- und Weinviertel liegen nördlich, Most- und Industrieviertel hingegen südlich der Donau. Naturräumlich besteht Niederösterreich von Nord nach Süd aus dem Böhmischen Granit- und Gneishochland, dem daran anschließenden Niederösterreichischen Alpenvorland, den Niederösterreichischen Vor- und Kalkalpen und dem östlich gelegenen Wiener Becken. Als einziges Bundesland besitzt Niederösterreich zwei Nationalparks. Mit nur 13,3 Quadratkilometern ist der im Grenzgebiet zur Tschechischen Republik gelegene Nationalpark Thayatal Österreichs kleinster Nationalpark. Er beherbergt die Hälfte aller im Land vorkommenden Pflanzenarten und hat sich besonders um die Wiederansiedlung von Wildkatzen verdient gemacht. Von Wien bis zur Mündung der March erstreckt sich der Nationalpark Donau-Auen, der mit einer Länge von 38 Kilometern eine der größten, weitgehend intakten Auenlandschaften Mitteleuropas ist.
In der Wachau, dem zwischen Krems und Melk gelegenen, 35 Kilometer langen Donau-Durchbruchtal, reifen nicht nur köstliche Marillen, sondern auch hervorragende Weißweine, während das Marchfeld für sein Gemüse und vor allem den köstlichen Marchfelder Spargel bekannt ist. Insgesamt hat Niederösterreich in den letzten Jahrzehnten bewiesen, dass vier Viertel letztlich doch ein liebenswertes Ganzes ergeben.
REGION MARCHFELD S. 62
48Orther Donauinseln
49Schloss Marchegg
NATURPARK LEISER BERGE S. 64
50Hügelgrab Großmugl
51Weinviertel Draisine
52Aussichtswarte Leiser Berge
53Skulpturenpark Buschberg
54Schlossruine Wenzersdorf
NÖRDLICHES WEINVIERTEL S. 68
55Felsenbühne Staatz
56Kellergasse Radyweg
57Galgenberg
WALDVIERTEL S. 70
58Nationalpark Thayatal
59Bergwerkseen Langau
60Stierhübelteich
61Ysperklamm
62Edlesberger See
63Lohnbachfall
64Skulpturenpark „Kunst zwingt Rost“
65Uttissenbach
66Eisfischen im Stausee
67Ruine Schauenstein
68Ödes Schloss
69Ruine Schimmelsprung
70Kampbad Plank
71Manhartsberg
72Flussbad Stiefern
73Mondrohr
74Irblingkreuz
75Kampad Zöbing
76Freizeitanlage Langenlois
77Stupa Grafenwörth
DONAUREGION S. 84
78Alte Naufahrt
79Donaualtarm Greifenstein
80Strombad Kritzendorf
NATURPARK EICHENHAIN S. 86
81Lourdesgrotte in Gugging
82Hagenbachklamm
83Mutter des Wienerwalds
84Klosterrruine Riederberg
HELENENTAL S. 88
85Burgruine Rauhenstein
86Cholerakapelle
87Wildswimmingspot an der Schwechat
88Schloss Pottendorf
BUCKLIGE WELT S. 93
89Türkensturz
90Hermannshöhle
91Burgruine Kirchschlag
92Hutwisch
93Kirchenruine Cäcilia
MOSTVIERTEL S. 96
94Ötscherhias
95Flussbadestelle Göstling
96Hochmoor Leckermoos
97Strandbad Hollenstein
98Naturbad Kematen
REGION MARCHFELD
Zwischen den beiden Hauptstädten Wien und Bratislava befindet sich mit dem Marchfeld eine der größten Ebenen des Landes. Dementsprechend gilt das „weite Land“ als Korn- und Gemüsekammer Österreichs. Besonderer Beliebtheit erfreut sich bei Gourmets der Marchfelder Spargel. Die Kleinregion hat den größten Anteil am Nationalpark Donauauen und beherbergt eine Vielzahl barocker Schlösser.
Wo Veränderung die einzige Konstante ist
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