Maxi Hill - Zwei merkwürdige Todesfälle

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Die Journalistin und Buchautorin Rita Georgi macht in ihrer Wahlheimat – einem kleinen Dorf im Spreewald – kuriose, ernsthafte aber auch erschreckend beispiellose Erfahrungen. Stoff genug für eine Trilogie, deren autarke Teile so verschieden sind wie das Leben. Als die alte Wendin Lenka Kalauke in Ritas Leben tritt, ahnt sie nicht, dass sie hier bald sehr skurrile Erfahrungen machen wird.
Lenka – Miss Marple vom Spreewald genannt – kann ihre Einmischung in allerlei Dinge nicht lassen. Dieses Mal kommt sie selbst zu Schaden, und niemand im Dorf weiß, warum es geschehen ist. Als unweit der Stelle, wo sie halbtot aufgefunden wird, ein Fremder sein Haus errichtet, gerät das Dorf in einen bigotten Zustand aus Verschworenheit, Misstrauen und Widerstand.
Bei den Schachtarbeiten wird schließlich ein Skelett zutage gefördert – und im Museum stößt man auf zwei seltsame Briefe. Zum Glück wohnt im Dorf eine investigativ arbeitende Journalistin…

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Irgendein böser Gedanke schleicht sich in Lenkas Kopf, und irgendwie zieht er durch ihre Glieder. Sie kann nicht sagen, ob es ein aufregender oder ein ängstlicher Gedanke ist. Sie spürt nur, wie ihre Knie weich werden, wie ihre Hände zittern, und das Zittern will nicht aufhören …

Was hat die Flut der Fremden so nah an sie heran gespült? Keinen Engel mit blondem Haar. Einen Teufel vielleicht, mit glühender Mähne?

Sie glaubt nicht an Teufel und nicht recht an Gott, aber sie ist immer voller Andacht, wenn irgendwo die Glocken läuten. Das muss reichen, um in den Himmel zu kommen.

Lenka tippt sich zuerst an die Stirn und dann auf die Brust und sie schaut in den Himmel: Danke für mein sittsames Leben. Danke für Speis’ und Trank und ein bisschen auch für den anständigen Kuno.

Sie sagt es nicht. Sie denkt es nur, und sie denkt es wendisch.

Lenka ist selten in der Lage, ihr Gefühl in deutsche Worte zu fassen, aber alles, was sie an diesem Morgen in ihren Adern spürt, erinnert an die deutsche Gefahr, die seit Jahrhunderten über wendischem Grund herrschte, die den aufrechten Wenden zu einem an sich selbst Verzweifelnden zusammenstutzte, aus Gehorsam.

Bei dem Gedanken an den Körberhof zieht ein Schauder über Lenkas Haut: Heute scheint da drüben etwas nicht zu stimmen.

Kaum gedacht, da klappt auch schon die Tür von außen ins Schloss und Lenka wackelt mit geschürzten Röcken den Kiesweg entlang bis zur Straße. Vornüber gebeugt und in großen Schritten trabt sie quer auf die andere Seite. Wie ihre Haut sich kräuselt. Wie ein Schauer von Widerwillen in ihr aufsteigt.

Das Tor ist nicht verschlossen, nicht einmal eingeklinkt ist es, grad so, als habe der Wind es heran geweht. Das Fahrrad, mit dem einer der beiden Kerle gekommen war, ist nicht zu sehen. Nirgends.

Lenka schleicht ums Haus, in ihrem Rücken ein sonderbar nacktes Gefühl. Nebenan der Fährmann Hinze rumort auf seinem Hof herum, aber die Hecke ist zu hoch geschossen, als dass seine Augen sie erwischen könnten.

Die Rollläden der Wohnung sind ordentlich nach oben gezogen. Eng an die Hauswand gedrückt gelangt sie zum Hof zurück und hebt ihren schweren Körper auf die Zehenspitzen, um über die Fenstersimse in die Zimmer blicken zu können.

» Njedra, njedra« , schimpft sie vor sich hin und weiter in gutem Wendisch: »Nicht gescheit und keine Dummheit. Nur gescheite Menschen können eine Dummheit begehen. Die anderen leben sie.«

Sie zerrt die weiße Gartenbank aus der Ecke hinter der Giebelwand hervor und ächzt vor Anstrengung. Das Monstrum über die bröckelnden Pflastersteine vor das Küchenfenster zu bugsieren ist Knochenarbeit. Sie hebt ihre Röcke mit beiden Händen an und steht plötzlich vor der schwierigen Entscheidung: Soll sie die Hände gebrauchen, um ihren schwerfälligen Körper am Fenstersims nach oben ziehen zu können, oder um die Röcke anzuheben, damit das Aufsteigen überhaupt gelingt?

Lenka gibt jeder Hand die Hälfte der Probleme ab und stöhnt vor Anstrengung und vor Angst, jemand könnte auf der Straße vorbeikommen und seine Witze machen: Die Miss Marple von Alt Zechau geht wieder um!

Beim Blick durch die Scheibe des Küchenfensters blockieren ihre Hände zu beiden Seiten des Gesichtes das einfallende Licht. Blankes Entsetzen lässt ihren Atem gefrieren. Blut. Überall Blut. Nur im Haus ist niemand zu sehen. Nirjends nicht .

Ein Schatten huscht über ihr Gesicht, nur für einen Moment, aber doch lang genug, dass er eine Erleuchtung nach sich zieht.

Mit zitternden Knien steigt sie von der Bank, spuckt in den Kies vor der Haustür, nimmt die Schürze vor ihr Gesicht und schnäuzt ihre Abscheu hinein.

Dann läuft sie Hals über Kopf ins Dorf zu Jens Jedro.

Ein Jahr zuvor

Die Tage sind jetzt kurz, die Nächte lang, aber Rita Georgi hat es wie immer nicht eilig, nach Hause zu kommen. Es ist, als ob es die pure Zeitverschwendung wäre, zu Hause bei den Eltern das Abendbrot einzunehmen – seit Jahren stur zur selben Zeit. Schon als Kind predigte Mutter immer: Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss sehen was übrig bleibt. Und in der Tat machte sie bei einer Verspätung keine Anstalten, sich um das leibliche Wohl ihrer undisziplinierten Tochter zu sorgen.

Jetzt ist Rita fünfundzwanzig Jahre alt und hat nicht die Nerven, sich mit diesem spießigen Kram abzugeben. Vor Jahren hatte ihr Vater die Mutter überreden können, das Essen wenigstens aufzuheben, damit das Kind nicht «vom Fleische kommt». Sie sei von Natur aus kein Wonneproppen und mit Schönheit sei sie auch nicht gesegnet, was bei schlechter Ernährung nur noch zu steigern ginge.

Jetzt interessiert es den Vater nicht mehr, was sie treibt, was und wo sie isst, und manchmal glaubt Rita, ein wenig Neid in seinem Blick zu erkennen. Neid auf ihre Freiheit, die sie sich ungeniert nimmt? Mutter Helga aber lässt manchmal erkennen, was Rita mit einem Wort beschreiben könnte, wäre es nicht ihre eigene Mutter: Verachtung. Zumindest spricht sie das Wort Freiheit ganz anders aus, als Vater Rainer. Bei ihr klingt es wie: Frechheit.

Vielleicht ist das der Gang der Zeit? Mutter hat sich tatsächlich einmal sehr viele Mühe gegeben, damit aus dem Kind etwas Ordentliches wird.

Aber nun, wo etwas Ordentliches aus ihr geworden ist, ist es auch nicht recht.

Vielleicht verachtet sie lediglich ihre Nestflucht, mit der Mütter selten zurechtkommen. Dabei wohnt sie ja noch zu Hause, was schließlich die trübe Seite ihres Lebens ausmacht. Was kann sie dafür, dass es abends oft sehr spät wird. Was kann sie dafür, dass niemand Anteil hat an ihrem zweiten Leben, dem heimlichen. Sehr schnell war ihr klar, dass dieses ihre Rettung bedeutet.

Nach dem Studium war kein Reinkommen in einen guten Verlag. Also ging sie als Volontärin zu einem kleinen Wurstblatt , wo ihr Selbstvertrauen nicht eben wuchs.

Inzwischen wächst es. Inzwischen hat sie ein zweites Leben, auch wenn niemand davon weiß – noch nicht. Das erste Leben ist lästig genug. Freilich würde Mutter Helga niemals zugeben, dass sie ihre Tochter verachtet. Sie kann einfach nicht anders, muss immer etwas auszusetzen haben. Ihr Vater schert sich nicht mehr um das dominante Gehabe - was bei einem so stoischen Typ wie ihm lebensrettend sein kann. Es könnte doch sein, dass sich Mutters Enttäuschung über ihren gleichgültigen Ehemann gegen die Tochter äußert. Freilich kann Rita die kleinen Stiche aus Mutters Augen lesen, die offensichtlich einmal in einem schönen Gesicht gefunkelt haben. Das muss Rita zugeben. Natürlich hat sie ihre Mutter geliebt. Natürlich ist die Mutter der wichtigste Mensch im Leben eines Kindes. Aber sie ist eben kein Kind mehr, und es wäre höchste Zeit, ein eigenes Leben zu führen – wären da nicht die vielen unliebsamen Umstände, die mit der Selbstständigkeit einhergehen.

Die Stadt ist noch nicht zur Ruhe gekommen. Über die kleine Nebenstraße, deren Kopfsteinpflaster mindestens zwei Jahrhundertwenden miterlebt hat, holpern die letzten Autos des Tages. Geschäftsleute, die in der Passage und in den umliegenden Häusern aus der Gründerzeit ihren Arbeitstag verbracht haben. Hin und wieder schweift ein Lichtschein hinauf bis zum Fenster im ersten Stock, wo Rita sitzt und auf den Bildschirm starrt. Vom Rechner fällt bläuliches Licht auf das junge Gesicht unter kurzem, sehr sportlich geschnittenem hellbraunen Haar. Dieses Licht macht sie blass und es nimmt die jugendliche Frische, derer sie sich durchaus bewusst ist, auch wenn sie morgens zuweilen ganz anderer Meinung ist. Ihr Blick in den Spiegel ist an manchen Tagen alles andere als Eitelkeit. Manchmal grenzt er direkt an Mut.

An gewissen Tagen, wenn sie sich abends zuvor nicht lösen konnte von ihrer großen Leidenschaft, dann denkt auch sie bisweilen wehmütig an die mit Make-up bespachtelten Modepüppchen, an blondierte Haare und zwölf verschiedene Töne von Lidschatten. Aber dann gibt es die netten

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