Jan Pelzer - Der Maler als Seher
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L. Cranach , Adam und Eva, 1526 Das Erbe von Adam und Eva, 1991,
Sehr rätselhaft finde ich das Bild "Das Erbe von Adam und Eva". Man ist zu diesem Thema ein bestimmtes Muster der Darstellung gewohnt. Meistens (wie z. B. bei Lukas Cranach) stehen Adam und Eva nackt rechts und links neben einem Apfelbaum (dem Baum der Erkenntnis). Von dem Baum ringelt sich eine Schlange herunter und zischelt Eva, die fast immer einen Apfel in der Hand hat, die verführerischen Worte ins Ohr: "Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf, ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse." Manchmal reicht Eva auch den angebissenen Apfel dem etwas dösigen und zögernden Adam zum beschleunigten Verzehr.
Mit diesen Motiven wird die biblische Erzählung von Adam und Eva herkömmlich illustriert und das Erwachsenwerden der Menschheit (die Bewusstwerdung ihrer individuellen Freiheit und individuellen Existenzform) als Verlust der Unschuld interpretiert. Vor allem der Schlange und Eva wird die Hauptschuld an diesem Sichlösen aus der totalen Vorherbestimmung des menschlichen Lebens durch die natürlichen Triebe und die göttliche Daseinsordnung gegeben.
Diese Interpretation ist einseitig und nur darauf konzentriert, die Fähigkeit zum Schuldigwerden, zum Verstoß gegen Naturgesetze oder göttliche Gebote, herauszustellen und die Entwicklung des Menschen zu einer selbstbestimmten Persönlichkeit zu beklagen. Allerdings ist diese Tendenz verständlich, wenn man bedenkt, dass die Verfasser des Alten Testaments zum größten Teil Priester gewesen sind, die die Gefahr bekämpfen wollten, dass die Menschen ihre individuelle Freiheit dazu benutzen würden, sich über die Regeln, die ein intaktes Leben und die Erhaltung einer intakten Natur garantieren, hinwegzusetzen. (Eine Sorge, die, wenn man die nachfolgende Geschichte betrachtet, nicht unbegründet war! Dennoch wären ohne die Emanzipation des Menschen von höheren Mächten viele kulturelle Entwicklungen nicht möglich gewesen.)
In Ihrem Bild fehlen die Darstellungen des Baumes und der Schlange. Sie behalten die Nacktheit und eine gewisse Jugendlichkeit der Figuren von Adam und Eva bei und stellen sie hellrosa leuchtend auf eine grüne Wiese vor einen dämmerblauen Hintergrund. Ein Teil dieses Hintergrundes, der an die Wiese grenzt und von gedämpften Lichtreflexen bedeckt ist, scheint ein Gewässer zu sein, das sich in der Ferne verliert und bruchlos in einen dunklen Himmel übergeht. Interessant finde ich, dass anstelle des Baumes und der Schlange zwei grünlich leuchtende, grauhaarige Köpfe aus dem Dunkelblau des Himmels auftauchen. Es sind dies die Köpfe einer alten Frau und eines alten Mannes.
Der Kopf der alten Frau erscheint zwischen den Köpfen von Adam und Eva und ist Adam, der die rechte Hälfte des Bildes einnimmt, zugewandt. In Hüfthöhe Adams ist noch ihre grünliche Hand zu sehen, die Adam einen roten Beutel hinhält. Der Beutel weckt Assoziationen an ein Schmucktäschchen, das mit Wertsachen wie Geld, Gold, Perlen gefüllt sein könnte. Offensichtlich soll damit das Vermächtnis gemeint sein, das die "Mutter" Adams, denn so kann man die Erscheinung der alten Frau deuten, ihm macht. Von dem alten Mann, den man analog zu der alten Frau als "Vater" Adams deuten kann und der in Kopfhöhe Adams in seine Richtung guckt, ist noch ein überdimensionaler grüner Zeigefinger zu sehen, der mahnend in die Höhe zeigt. Anscheinend soll die mahnende Geste des Vaters auf ein geistiges Vermächtnis hinweisen. Er könnte ihn darauf aufmerksam machen, dass er das Beispiel und die Lehren der Väter beachten soll. Vielleicht will der "Vater" aber auch darauf hinweisen, dass Adam die Gesetze, die den Lauf der Welt und den Gang des Lebens regeln, respektieren soll, dass er ein gerechter Mann werden soll.
Adam selbst hält mit dem rechten - zum Herzen abgewinkelten - Arm und in der rechten Hand eine männliche Puppe, von der nur der Oberkörper und der Kopf zu sehen sind. Mit der linken Hand hält Adam ein offenes Holzmodell. Zwischen den Beinen von Adam wird eine schwarze Katze sichtbar, die eine vor ihr liegende Gans getötet hat. Ihr Blut färbt den umgebenden Rasen rot.
Verehrter Meister! Was sollen diese Symbole bedeuten? Soll die männliche Puppe, die übrigens entfernte Ähnlichkeit mit einer Abbildung auf einem älteren deutschen Geldschein hat, bedeuten, dass die Sorge für das Geld dem Mann am nächsten am Herzen liegen soll? Oder soll die männliche Puppe dafür stehen, dass ein Mann in erster Linie für männlichen Nachwuchs zu sorgen habe? Oder soll, da diese Puppe mit einem barettähnlichen Hut und einer seriösen, dunkelbraunen Jacke bekleidet ist, der Mann nach Amt und Würden in der Gesellschaft streben und wichtige Posten bekleiden und entsprechende Roben tragen? Oder sollen die Männer sich gegenseitig hochhalten und Solidarität miteinander üben - vielleicht sogar gegenüber dem weiblichen Geschlecht? Oder soll ein Mann die überlieferten Auffassungen von Männlichkeit stets in seinem Herzen bewahren und sich in allen Lebenslagen nur nach ihnen richten? Alle diese Deutungsmöglichkeiten bieten sich an.
Mich stört, dass der Mann überhaupt keinen Kontakt mit der an seiner Seite stehenden Eva sucht. Eva tut es übrigens auch nicht. Ihr linker Arm ist nicht zu sehen. Sehen Sie die Menschen so isoliert, vereinsamt, beziehungs- und kommunikationslos?
Seltsam finde ich auch, dass Sie Adam ein totes Holzmodell in die linke Hand gedrückt haben statt einer lebendigen Pflanze oder Kreatur. Soll der Mann bis auf den Zeugungsakt nichts mit dem Umgang und der Pflege von Leben zu tun haben? Soll er sich nur auf die Sache konzentrieren? Soll er nur arbeiten? Soll er sich nur mit der Konstruktion von Häusern, Maschinen und Geräten beschäftigen? Soll er technische Erfindungen machen ohne Rücksicht auf das Leben der Natur? Soll er Industrien aus dem Boden stampfen ohne zu fragen, wie sie sich auf das kreatürliche, das menschliche Leben auswirken? Ein schrecklicher Gedanke!
Aber der Schrecken soll ja - nach dieser Darstellung - mit dem Mann verbunden sein! Sonst wäre das blutige Tötungsgeschehen, das sich zu seinen Füßen abgespielt hat, nicht mit ihm als Schutzherrn verbunden worden. Mir graust vor solch einem alttestamentlichen Denken: "Auge um Auge, Zahn um Zahn", "es gibt eine Zeit zu töten". Sind Sie ein Anhänger des Alten Testaments, in dem es so mannigfache Rechtfertigungen für die Beschädigung und Vernichtung von Leben gibt? Oder sehen Sie die Tötung von Menschen durch Menschen genauso kritisch wie ich und wollen mit Ihrer Darstellung Kritik an solchen Aufgabenzuweisungen üben? D.h., verstehen Sie den Satz "Du sollst nicht töten" ebenso absolut wie ich, dass kein Mensch unter keinen Umständen das Recht hat, einen anderen Menschen zu töten? (Das Phänomen der Tötungshemmung unter gleichartigen Tieren bestätigt im Übrigen meine Einstellung.)
Ich glaube fast, dass Ihr Bild von Adam kritisch gemeint ist, denn nur so kann ich die Erscheinung seiner "Eltern" auf dem Bild verstehen, die den jungen Mann mit dem "falschen Vermächtnis" ihrer verkehrten Lebenseinstellung ausstaffiert haben, mit der falschen Hochschätzung materieller Werte durch die Mutter, mit einer falschen Auffassung von Männlichkeit durch den Vater. So bleibt das einzig Erfreuliche an Adam neben seiner offensichtlichen Unerfahrenheit und Jugend nur sein Geschlecht, das Sie ja auch ganz schön gemalt haben.
Die Eva, die Sie dem Adam zugesellt haben, füllt die linke Hälfte des Bildes mit ihrer sportlichen und attraktiven Figur aus. Der nicht sichtbare linke Arm scheint nach hinten zu greifen und die unsichtbare Gestalt der "Mutter" Adams mit in ihr Leben einzubegreifen.
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