Wir können uns über unsere vollkommene Annahme vor Gott freuen, weil wir die Gerechtigkeit Gottes in Christus wurden. Das Predigen „eines anderen Evangeliums“, das die Annahme vor Gott auf Grundlage von Gesetzeswerken lehrt, wird auf einen solchen Prediger den Fluch Gottes bringen (Galater 1,8). Erst nachdem uns Gott vollkommen gerechtfertigt hat, führt er uns weiter zur Heiligung – zu einem Leben des Sieges über die Sünde und der Teilhabe an seiner Natur.
2. Jesus wurde arm, um uns reich zu machen
„ Obwohl unser Herr Jesus Christus reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, damit ihr durch seine Armut reich würdet“ (2. Korinther 8,9).
Christus wurde für uns arm, damit wir IN IHM reich würden.
Die Armut und der Reichtum, vom dem in diesem Vers die Rede ist, könnte geistlich verstanden werden. Aber der Kontext, in dem dieser Vers vorkommt, scheint darauf hinzudeuten, dass der Heilige Geist sowohl von materieller Armut als auch von materiellem Reichtum spricht.
Was bedeutet es, „reich zu sein“? Es bedeutet nicht, viel Geld und Besitz, sondern vielmehr genug zu haben, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen und etwas übrig zu haben, um anderen zu helfen und sie zu segnen.
Reich zu sein wird in Offenbarung 3,17 mit „genug und an nichts Mangel haben“ beschrieben. Das ist die Art und Weise, in der Gott reich ist. Gott hat kein Silber oder Gold oder ein Bankkonto oder sogar eine Geldtasche. Er braucht nichts.
Als Jesus auf der Erde war, war er nicht arm, denn ihm „mangelte nichts“. Er konnte einmal sogar eine Mahlzeit für ungefähr 10.000 Leute bereitstellen – für 5000 Männer und eine Anzahl von Frauen und Kindern (Matthäus 14,21). Nur ein reicher Mensch konnte das tun! Er hatte genug, um seine Steuern zu bezahlen (Matthäus 17,27). Er musste sich nie Geld von jemandem borgen. Und er hatte sogar genug Geld, um es den Armen zu geben (Johannes 13,29).
Jesus sagte einmal: „Denn Arme habt ihr allezeit bei euch, mich habt ihr aber nicht allezeit“ (Matthäus 26,11). Hier stellte er sich selber in Kontrast zu den Armen. Bei einem anderen Anlass, als Jesus einem reichen Jüngling sagte, er solle sein ganzes Geld den Armen geben, hat sich Jesus sicherlich nicht zu den Armen gezählt, denen das Geld gegeben werden sollte! Nein. Es ist klar, dass Jesus in diesem Sinne reich war, als er auf Erden war: Es mangelte ihm an nichts.
Auch die ersten Apostel waren nicht arm. Als sie den Gläubigen befahlen, „dass sie an die Armen denken sollten“ (Galater 2,10), forderten sie die Christen nicht auf, an sie zu denken! Nein. Diese Apostel mögen kein Silber und Gold gehabt haben (Apostelgeschichte 3,6). Aber sie hatten alles, was sie brauchten. Auf diese Weise waren sie reich, so wie ihr Meister vor ihnen. Es ist Gottes Wille, dass auch wir auf diese Weise reich sind.
Aber wir sehen, dass Jesus arm wurde, als er am Kreuz hing. Ein armer Mensch wird im Neuen Testament als jemand beschrieben, der „abgetragene Kleider“ hat (Jakobus 2,2). Der ärmste Bettler, den wir in Indien gesehen haben, hat gewöhnlich mindestens einen zerrissenen Fetzen um seinen Leib. Aber Jesus hatte nicht einmal das, als er gekreuzigt wurde. Seine Kleider wurden ihm vom Leib gerissen und er wurde gekreuzigt. Er wurde wirklich arm um unseretwillen, als er gekreuzigt wurde.
Jesus wurde am Kreuz arm, damit wir reich würden – oder anders ausgedrückt, damit wir in unserem Leben „an nichts Mangel haben“. Gott hat uns nicht versprochen, alles was wir möchten , sondern alles, was wir benötigen , zu geben (Philipper 4,19). Weise Eltern geben ihren Kindern nicht alles, was sie haben möchten oder worum sie bitten, sondern alles, was sie brauchen. So ist es auch bei Gott.
Der alte Bund verhieß denen, die dem Gesetz gehorchten, irdischen Reichtum. Aber unter dem neuen Bund verheißt uns Gott sogar noch etwas Besseres, wenn wir zuerst nach seinem Reich und nach seiner Gerechtigkeit trachten: Alles, was wir für das Leben auf dieser Erde benötigen (Matthäus 6,33; 2. Petrus 1,4). Die Bibel lehrt klar, dass Reichtum sowohl trügerisch als auch unsicher ist (Matthäus 13,22; 1. Timotheus 6,17). Daher ist es gefährlich, Reichtum zu begehren oder das Verlangen nach immer mehr Geld zu haben (Timotheus 6,10). Aber Gottes Verheißung ist etwas weit Herrlicheres: Er wird uns allezeit „alles geben, was wir brauchen, nach seinem Reichtum in Herrlichkeit IN Christus Jesus“ (Philipper 4,19).
Stellst du fest, dass du mit dem Gehalt, das du verdienst, nicht über die Runden kommst? Da Gott jedermanns finanzielle Grenzlinien zieht, ist es für ihn unmöglich, seinen Kindern nicht genug für die Bestreitung ihrer irdischen Bedürfnisse zu geben. Dein Mangel muss daher kommen, dass der Segen Gottes nicht über deinem Leben ist. Vielleicht bist du faul oder du vergeudest Geld oder du lebst auf eine selbstsüchtige Weise und übertrittst Gottes Gebote. Wenn du reich bei Gott bist, wird Gott auch dir gegenüber reich sein.
Ich möchte dir die gute Nachricht des Evangeliums sagen: Es ist nicht Gottes Wille, dass seine Kinder in ihrem irdischen Leben unter ständigem finanziellem Mangel leiden. Wie hoch die Lebenshaltungskosten auch sein mögen – die, die zuerst nach seinem Reich und nach seiner Gerechtigkeit in ihrem Leben trachten, werden stets feststellen, dass ihre irdischen Bedürfnisse gestillt werden. Wenn das nicht geschieht, müssten wir sagen, dass Jesus ein Lügner war – denn das ist seine klare Verheißung (Matthäus 6,33).
Jesus wurde arm – damit wir reich werden können. Daher brauchen wir in unserem Leben nie mit einem Mangel zu leben. Wir brauchen vor der Zukunft keine Angst zu haben – weder um uns selbst noch um unsere Kinder. Jesus hat am Kreuz die Vorsorge für jedes irdische Bedürfnis für uns und unsere Familienmitglieder erkauft.
Leider haben geldgierige Prediger (besonders in den letzten ca. dreißig Jahren) diese Wahrheit übertrieben, missverstanden und in eine Ausrede verwandelt, um ein „Wohlstandsevangelium“ zu verkündigen – indem sie lehren, dass Jesus kam, um uns zu wohlhabenden Millionären zu machen. Das ist eine Fälschung und eine Lüge und falsche Darstellung der Wahrheit. Gott hat uns im neuen Bund keinen Wohlstand verheißen, aber etwas weit Besseres – alles, was wir benötigen.
Sei also frei von all deinen Sorgen, lieber Bruder, liebe Schwester. Jesus ist bereits am Kreuz für dich arm geworden. Du brauchst in deinem Leben nicht länger mit ständigem Geldmangel zu leben. Du kannst immer alles haben, was du benötigst. Beanspruche dein Geburtsrecht im Evangelium.
3. Jesus wurde ein Fluch, um uns zu einem Segen zu machen
„ Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns – damit der Segen Abrahams unter die Heiden komme in Christus Jesus und wir den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben“ (Galater 3,13-14).
Christus wurde ein Fluch für uns, damit wir den Segen Abrahams – das ist die Verheißung des Heiligen Geistes – empfingen.
Der Fluch dafür, das Gesetz nicht zu halten, wird in 5. Mose 28,15-68 als Verwirrung, unheilbare Krankheiten, Plagen, ständiges Versagen, Blindheit, Wahnsinn, keine Ruhe oder inneren Frieden, Ausbeutung durch andere, Kinder, die vom Feind (Satan) gefangen genommen werden, bittere Armut usw. beschrieben.
Die gute Nachricht des Evangeliums besteht darin, dass keiner dieser Flüche des Gesetzes uns mehr antasten kann, weil Jesus bereits ein Fluch für uns geworden ist. Das allein wäre schon eine gute Nachricht gewesen – aber es gibt noch mehr. Wir können stattdessen den Segen haben, mit dem Gott Abraham gesegnet hat.
Beachte, dass der Segen, der uns in diesem Vers verheißen ist, NICHT der Segen des Gesetzes ist (beschrieben in 5. Mose 28,1-14), der hauptsächlich aus materiellem Wohlstand und vielen Kindern besteht. Nein. Uns ist etwas Besseres verheißen – der Segen Abrahams.
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