Patricia Grotz - Aneurysma

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Als Peter von seinem ersten Aortenaneurysma erfährt, ist er fünfundvierzig, erfolgreich im Beruf, glücklich verheiratet und stolzer Vater eines kleinen Sohnes. Die Veranlagung zu Aneurysmen liegt in der Familie, sein Vater war daran gestorben. Peter entscheidet sich für den beschwerlichen Weg lückenloser Kontrollen und gefährlicher Operationen.
Spannend, packend und erschütternd, aber zugleich humorvoll berichtet dieses Buch über glückliche Zeiten der Familie, viele Momente voller Angst und Leid, neue Behandlungsmethoden und großartige Chirurgen.

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Um einundzwanzig Uhr, also fast eine Stunde später, telefonierte ich erneut mit dem ärztlichen Notdienst und bat darum, nun doch so schnell wie möglich einen Arzt zu schicken. Der rief nach zehn Minuten zurück und sagte, dass er in einem Besuch keinen Sinn sähe, Peter solle doch ins Krankenhaus fahren und ein CT machen lassen. Gute Nacht.

Beim Anblick meines mittlerweile kurzatmig stöhnenden Mannes, der in einem spastisch wirkenden Vierfüßlerstand auf dem Boden verweilte, wurde mir schnell klar, dass er in diesem Zustand nirgendwohin fahren konnte. Ich wählte zum dritten Mal dieselbe Nummer und bat um einen Rettungswagen. Wir warteten quälende fünfundvierzig Minuten, in denen ich mich mehrmals nach dem Verbleib der Sanitäter erkundigte. Der Zustand des Patienten hatte sich inzwischen deutlich verschlechtert, sodass man sich auf mein Drängen hin dazu durchrang, den Krankentransportwagen mit Blaulicht weiterfahren zu lassen.

Um zweiundzwanzig Uhr trafen drei junge, völlig ahnungslos wirkende Sanitäter ein. Zumindest stellten sie eine absolut zutreffende Diagnose: Jener, auf dem Boden röchelnde, im Vierfüßlerstand festgekrampfte Patient war so nicht transportfähig.

Via Telefon begann eine Diskussionen zwischen Sanitätern, Rettungsdienstleitstelle und dem diensthabenden Notarzt, der immer noch kein Interesse daran zeigte, uns zu besuchen. Als wir nach dem Anlass dieser Debatte fragten, wurde uns erklärt, dass ein Sanitäter weder Schmerz- ­noch sonstige Mittel verabreichen dürfe.

Eine Sanitäterin, der ich nach Aufforderung Peters Versichertenkarte in die Hand drückte, entgegnete:

»Warum sagen Sie nicht gleich, dass Ihr Mann privat versichert ist? Dann geht das alles viel schneller.«

Ich schüttelte entsetzt den Kopf. Sie blieb dabei.

»Ja ehrlich. Das ist so.«

Parallel zu diesem kurzen Statement hatten die anderen Sanitäter besagten diensthabenden Notarzt doch noch überzeugen können, sich in Bewegung zu setzen. Der traf ohne Eile um dreiundzwanzig Uhr ein, also eine Stunde später. Er wusste noch nicht, dass Peter privat versichert war. Mit bleiernem Schritt verteilte er den Schlamm seiner Schuhe auf den Teppichen, bemühte sich, eitel und cool zu wirken, betrachtete unbeeindruckt das Häufchen Elend auf dem Boden und fragte:

»Na, wo tut´s denn weh?«

Diese Worte ließen meine Gehirnwindungen gefrieren.

Der Notarzt tastete den Bauch ab.

»Verhärtet. Gar nicht gut.«

Peter, der zu diesem Zeitpunkt seit drei Stunden auf dem Boden kauerte, antwortete wütend:

»Es ist nichts am Bauch! Ich bin nur verkrampft! Und das ist kein Wunder!«

Peter wurde unleidlich.

Nach mehreren kläglich scheiternden Versuchen mit schlichten Schmerzmitteln griff der Notarzt, der meiner Meinung nach diese Bezeichnung nicht verdiente, dann doch zu Morphium, natürlich nicht, ohne vorher die Versichertenkarte zu verlangen und durch seinen portablen Kartenautomaten zu ziehen, der den meisten Platz in seinem Koffer einnahm.

Einer der Sanitäter warf schüchtern die Frage in den Raum, wie man denn gedenke, den zu transportierenden Patienten aus dem Haus mit der schönen Hanglage die sechzig Stufen hinunter zum Wagen zu bringen. Es war niemandem entgangen, dass der zu Befördernde mindestens hundert Kilogramm an Körpergewicht mitbrachte und eben seiner letzten motorischen Fähigkeiten beraubt worden war. Der Notarzt fühlte sich nicht betroffen und kommentierte trocken:

»Einem guten Sani fällt immer was ein.«

Es folgten ratlose Blicke.

»Wie wär´s mit einer Trage?«, fragte ich, erntete aber nur mitleidige Blicke.

Peter nahm die Sache nun selbst in die Hand.

»Fahrt den Wagen oben an den Zaun. Ich gehe.«

Er nickte mir zu und ich beschrieb den Weg.

Die Sanitäter betrachteten Peter und äußerten Einwände:

»Sie können nicht mehr gehen.«

Der Notarzt saß teilnahmslos in Peters Lieblingssessel, die Beine lässig übereinandergeschlagen und pulte an seinen Fingernägeln herum.

»Und? Habt ihr euch schon entschieden, was ihr macht?«

Peter wurde es zu viel. Er richtete sich zu seiner ganzen Größe auf, das ging ja dank des Morphiums wieder ganz gut und fing an zu schreien:

»Ihr habt doch alle keine Ahnung! Wenn ich sage, ich gehe, dann gehe ich! Und jetzt macht endlich! Ich habe keine Lust mehr!«

Es war weit nach Mitternacht, als die fluchenden Sanitäter Peter aus der für Behinderte definitiv nicht geeigneten Wohnung schleiften, den Berg hinauf über die matschige Wiese zerrten, in den Krankenwagen hievten und große Mühe hatten, ihn dort zu verstauen. Diese Tortur sah aus, als wäre sie für einen Kranken nicht zu überstehen, zumindest nicht für einen mit einer gerissenen Aorta, aber ein Bayer würde sagen:

»A Guada hoits aus . «

Der Notarzt hielt währenddessen einen kleinen Plausch mit den Nachbarn, die, durch den Lärm aus dem Schlaf gerissen, sich nach unserem Befinden erkundigten. Abschließend wandte er sich an mich und sprach die verblüffenden Worte:

»Ich fahre noch mit bis zum Krankenhaus.«

Warum sollte er das tun? Vielleicht wohnte er dort? Oder er wollte die Karte nochmal durchziehen für den Totenschein? Nein. Er war dazu verpflichtet, nachdem er Morphium gespritzt hatte, das wusste ich nur damals noch nicht.

Weitere wirre Gedanken überfielen mich: Wenn ein Patient noch vor Erreichen eines Krankenhauses vom Tode ereilt würde, wäre das eine Kostenersparnis. Noch vorteilhafter wäre es, er würde gleich zu Hause sterben, dann könnte auch noch der Krankentransport eingespart werden. – Ich war eben wütend. Eines aber, so fand ich, war ganz klar: Das ärztliche Notfallsystem hatte sich in eine starre, unmenschliche Bürokratie verwandelt.

11. Falsche Entscheidung

Ich ging zurück ins Haus und sah nach unserem Sohn. Er hatte alles verschlafen, wie immer. Bewundernswert, sich von einer Horde vorbeitrampelnder Sanitäter nicht stören zu lassen! Ich erinnerte mich an den Silvesterabend, der gerade mal zweiundzwanzig Tage her war. Auch die lautesten Böller hatten seine Kinderträume nicht stören können.

Als mich um vier Uhr nachts gerade die Müdigkeit übermannt hatte, klingelte das Telefon. Peter war am Apparat und klang sehr konfus. Das CT hatte folgende Diagnose ergeben: Dissezierendes, teilthrombosiertes Aneurysma im Bereich der Aorta thoracalis.

Was war das wieder? Ich lernte: Die Aorta besteht aus drei Wänden. Bei Peter war nur die innerste gerissen. Schwein gehabt! Weniger erfreulich war, dass sich der Riss vom Aortenbogen bis zu den Nierenarterien erstreckte. Wiederum günstig war, wenn man das überhaupt so sagen kann, dass der Riss von der 1996 eingesetzten Prothese gestoppt wurde. Ich dachte dankbar an den Professor, der ihn damals operiert hatte. Schade, dass er schon in Rente war, er wäre in dieser Lage eine vertrauensvolle Anlaufstation gewesen.

Es war also genauso, wie Peter es erlebt und beschrieben hatte. Er plärrte ins Telefon, dass ich mich nicht aufregen, aber sofort einen spezialisierten Chirurgen mit der entsprechenden Klinik suchen solle. Die Kreisklinik, in die er eingeliefert worden war, wolle ihn so schnell wie möglich loswerden, da, falls auch noch die Außenwand reißen würde, (ob damit zu rechnen sei, war gänzlich unklar), sie ihm nicht helfen könnten.

Mir wurde schlecht und ich fühlte mich vollkommen überfordert. Ich fragte, ob das Krankenhaus nicht die besseren Möglichkeiten hätte. Die hatten es angeblich schon versucht, es war nirgends ein Bett frei. Das konnte ich nicht glauben. Peter schrie mich an, ich solle unsere Hausärztin anrufen. Aber dort hatte ich bereits um zwanzig und um zweiundzwanzig Uhr auf den Anrufbeantworter gesprochen.

In meinem Kopf wurde es wieder wirr: Mercy, please be merciful to me. Ich wurde erhört.

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