Anton Weiß - Kritische Anmerkungen zu spirituellen Denkern

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Das konkrete Leben wird im Denken dieser Weisen, insbesondere bei Nisargadatta, in seiner Bedeutung für den Menschen und auch für seinen Weg zur Erleuchtung zu wenig gewürdigt. Es werden Widersprüche und Ungereimtheiten aufgedeckt und gezeigt, dass das Unbewusste, von dem der Mensch bedrängt wird und mit dem er sich auseinander zu setzen hat, gar nicht gesehen wird.

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Wenn es richtig ist, was Nisargadatta sagt, dass er die Menschen ist („Ich bin die Menschen“ II/163), warum erweckt sein Reden den Eindruck, dass er völlig unberührt bleibt vom Schicksal anderer Menschen und wenig Anteil an ihrem Wohl und Wehe nimmt? Wenn ein Fragender auf die Missstände in der Welt verweist, dann kommt als Antwort: „Das ist Ihre Welt und Ihr Denken ist die Ursache dieses Leids.“ Da muss man nicht zustimmen; meine Welt ist das nicht und ich sehe es auch nicht als erstrebenswert an, sich so in einen Elfenbeinturm zurückzuziehen, von dessen Höhe man ungerührt und unberührt die Welt betrachtet. Dieses Verhalten ist keine Konsequenz aus dem Erleben des transzendierten Ichs - und nur darum geht es: um das Frei-sein vom Ich, was gleich bedeutend ist mit einem Frei-sein von Wünschen, Begierden, Verlangen, Vorstellungen, Hoffnungen, Ängsten und vielen Gefühlen wie Ärger, Wut, Eifersucht, Neid. Es bleibt die Welt in ihrer Tatsächlichkeit, ihrem Leid und Elend auf der einen Seite und ihren Freuden, ihrem Lieben und Mitfühlen andererseits.

Die Welt, in der Nisargadatta lebt, erscheint kalt, gefühllos, einsam und ohne Mitgefühl, ohne Freundschaft und ohne menschliche Wärme und Nähe, erhaben thronend über allem Wohl und Wehe dieser vergänglichen Welt. Es ist die Folge einer Einstellung, die sich Jenseits von Geburt und Tod betrachtet. Ich stelle das nicht in Abrede, ich bestreite nur, dass es eine notwendige Bedingung der Befreiung vom Ich ist. Ein solches Denken mag in der indischen Tradition stehen, aber es ist kein Erfordernis, um aus dem Jenseits des Ichs heraus zu leben. Darum geht es mir und das möchte ich klarstellen.

Gerade das Erlebnis des Einsseins macht mir die Welt und den anderen Menschen wertvoll, erweckt in mir Anteilnahme und Mitgefühl. Auch wenn Nisargadatta von Liebe spricht, so bleibt es eine kalte und beziehungslose Liebe. Mitgefühl ist für ihn „nur ein anderes Wort für die Weigerung, aus reiner Einbildung zu leiden“ (II/246). Auch wenn ich den Satz zehnmal durchdenke, verstehe ich ihn nicht, aber eine positive Sicht von Mitgefühl enthält er sicher nicht. Ganz klar spricht er es aus II/215: „Ich kümmere mich nicht um die ... Ängste der Menschen.“ Das ist die logische Konsequenz aus der Haltung: „Was auch immer geschehen mag, berührt mich nicht im mindesten“ II/89 und dass das Leben „nur Einbildung“ ist (II/197). Folgerichtig kommt auf den Einwand, dass Ost-Pakistan im Moment in einem Blutbad, in immensem Leiden, versinkt (II/225), die Antwort: „Nichts geschieht jemals im reinen Gewahrsein“. Das ist schon fast zynisch!

Ich denke, dass die zitierten Stellen genügen, um das Bild von Nisargadattas Einstellung, dass die Welt keine Bedeutung hat, deutlich werden zu lassen.

Wenn die Welt keine Bedeutung hat, dann haben auch die Menschen in ihr keine. So ist es auch nicht verwunderlich, dass nie ein Wort über Freundschaft verloren wird. Es gibt sie offensichtlich nicht im Leben dieser Weisen. Aber gerade die enge Beziehung zu anderen Menschen hilft mir, mein Ich zu erkennen und daran zu arbeiten. Man lernt zu akzeptieren und respektieren, dass jeder an einem anderen Punkt des Lebensweges steht, weil jeder mit ganz anderen Voraussetzungen in dieses Leben eintritt. Auch wenn man sieht, dass etwas falsch ist am anderen, so muss man sich immer bewusst sein, dass es meine Beurteilung ist, dass es nur die eigene Sicht ist, und die ist begrenzt und sagt über die Tatsächlichkeit des anderen nichts aus. Was wirklich richtig und falsch ist an einem anderen, das darf sich niemand vermessen, mit Absolutheit zu beurteilen.

Und auch der andere beurteilt mich und ich bin gezwungen, mich dem zu stellen. Der andere Mensch ist mir Spiegel und zeigt mir, was falsch ist an mir. Er erkennt oft besser als ich selbst meine Stärken und Schwächen.

Engen Kontakt zu seinen Mitmenschen zu haben in Freundschaft, Ehe und Familie halte ich für ganz wesentlich, um als Mensch zu reifen. Ihn für hinderlich zu halten auf dem spirituellen Weg erscheint mir absurd.

Spiritualität ist doch nicht lebensverachtend, ganz im Gegenteil wird das Leben erst farbig, froh und strahlend. Erst im befreiten Zustand kann man die Fülle dieses konkreten Daseins genießen. Dazu gehört das Genießen eines schönen Weins, eines erlesenen Essens, einer schönen Musik, einer stimmungsvollen Natur, der Sexualität. Es genügt schon das Betrachten des Flügels einer Fliege, um über das Wunderwerk der Natur in Entzückung zu geraten. Nisargadatta & Co. erwecken den Eindruck, dass dies alles vergänglich ist und deshalb keine Realität besitzt. Ich stelle dagegen, dass nur dies die Realität ist, dieses konkrete Leben und nur in ihm die Erfüllung zu finden ist. Das unmittelbare, nicht durch das Ich vermittelte Leben ist das Leben in Fülle. Alles andere ist nur Theorie. Spiritualität befreit ja zum Leben, während man im Ich in sein Denken und seine Vorstellungen vom Leben eingesperrt und dadurch abgeschnitten ist von der Wirklichkeit.

Die Bedeutung des Körpers

Auf die Frage: „Was geschieht genau, wenn jemand stirbt?“ antwortet Nisargadatta: „Nichts geschieht. Etwas wird zum Nichts. Nichts war, nichts verbleibt“ (II/98). Nicht nur dass die Antwort widersprüchlich ist, denn wenn Etwas zum Nichts wird, dann geschieht doch etwas, sondern es zeigt, wie bedeutungslos für Nisargadatta das konkrete Dasein ist. Er bezeichnet es geradezu als Torheit, wo man sich glücklich schätzen kann, wenn man ihm durch den Tod entronnen ist (II/188). Für ihn ist das Leben „nur eine Einbildung“ (II/197), in dem „nie etwas geschieht“. Das sehe ich ganz anders, vor allen Dingen – und darum geht es mir – ist es nicht notwendig, eine solche Sicht der Dinge zu haben als notwendige Folge der Erleuchtung. Es gibt den Tod so wie es das Leben gibt, aber während der im Ich Befindliche den Tod nicht akzeptieren kann, gehört er für den Transzendierten zum Leben. Sterben ist traurig, aber notwendig, im Ich lehnt man sich dagegen auf und ist völlig verzweifelt, als Individuum ist man traurig, aber man kann es akzeptieren und sieht seine Notwendigkeit.

Die Einstellung zum Körper macht deutlich, wie sehr für Nisargadatta das konkrete Leben einen negativen Anstrich hat, was besonders durch das Körperdasein hervorgerufen wird. „So etwas wie einen Körper gibt es gar nicht“ wird in II/247 gesagt. „Sie sind weder der Körper, noch sind Sie im Körper“ ebd.

„Weder Ihr Körper noch Ihr Verstand kann Ihnen geben, was Sie suchen – das Sein und das Wissen um Ihr wahres Selbst und den unendlichen Frieden, der damit einhergeht“ (II/204).

Letzteres ist natürlich vollkommen richtig, aber deshalb muss man nicht den Körper als nicht existent betrachten. Er ist doch nicht die Ursache dafür, dass der Mensch keine Erfüllung findet!

Noch dazu sind die Aussagen zum Körper widersprüchlich: „Entdecken Sie den Lebensfunken, welcher das Gewebe Ihres Körpers verbindet. Es ist die einzige Realität, die der Körper hat“ (II/249). Also gibt es doch die Realität eines Körpers!

„Wirkliche Reife hängt davon ab, dass man sich aus der Abhängigkeit vom Körper befreit“ (II/108). „Der Körper … ist vergänglich und begrenzt, während der Bewohner zeit- und raumlos, ewig und alles durchdringend ist“ (II/150). Hier werden Körper und Geist – „der Bewohner“ - stark auseinandergerissen, aber es gibt keinen Geist ohne Körper, sie sind die beiden Seiten der einen Medaille. Die Denkweise Nisargadattas erinnert stark an eine philosophische Richtung in der griechischen Antike, wo der Körper als Gefängnis der Seele angesehen wurde. „Ohne einen Körper haben wir die reine Identität in dem Gefühl ‚Ich bin’“ (II/156). Niemand kann eine Aussage darüber machen, welches Gefühl wir ohne den Körper haben, denn jede Aussage setzt den Körper voraus!

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