Agnes Schuster - Im Schatten der Corona

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Jupp sagte, der manchmal wie ein Poet daherreden konnte: «Schon ewig bin ich in keinem Wald mehr gewesen. Die Luft ist zwar kühl und gut hier, aber unheimlich düster ist es auch, nicht wahr, düster und still wie in einem gotischen Dom. Dieser Vergleich hinkt nicht, denn mir wird plötzlich ganz anders zumute, so unheimlich ernst und feierlich, dass ich die Hände falten möchte und beten zu unserem Schöpfer, was ich lange nicht getan. Ich denke, die Bäume sind edler als wir Menschen und haben uns an Edelmut viel voraus, ja, sie sind über uns erhaben. Darum müssen wir auf sie aufschauen, denn sie sind größer wie wir. Sie sind Riesen gegenüber uns. Und schweigen sie nicht wie die Götter? Gehen wir ruhig noch etwas weiter, Adam, wir müssen Zeit herausschinden, bis unser Alkoholspiegel gesunken ist, dies kann lange dauern.»
Die Autorin Agnes Oischinger Schuster stammt aus dem Bayerischem Wald machte die Fachhochschulreife, brach ihr Studium für Innarchitektur ab und arbeitete als Krankenschwester in München. Sie war verheiratet und hat zwei Kinder. Sie malt und veröffentlichte einige Bücher.

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Regelmäßig klopfte es an der Tür und systemrelevantes Personal erschien, meistens nur eine Person, angetan mit einem Schutzkittel und einer Mund-Nasen-Augenschutzmaske, die mit einem durchsichtigen Plastikteil auch die Augen bedeckte, denn auch übers Auge könnten Viren eindringen, hörte sie jemanden sagen. Darum trug sie jetzt immer eine Sonnenbrille, wenn sie daheim aus dem Haus ging. Die Schwester trat ein und nahm bei ihr die nötigen Messungen der Vitalzeichen vor, wie Blutdruck, Fieber, Puls, Sauerstoff im Blut, Blutzucker. Auch Elli setzte jedesmal sofort die Gesichtsmaske auf, wenn eine Pflegefachkraft erschien. Sobald jedoch Pflegepersonen oder Ärzte das Krankenzimmer verließen, entfernte sie sofort die Maske. Fortwährend quälte sie leichte Atemnot, obgleich sie das Fenster weit geöffnet hielt und dreimal am Tag mit einer vom Aufnahmearzt verordneten Lösung inhalierte.

Plötzlich ging zur Dämmerstunde nochmal die Türe auf und eine Ärztin erschien in der Türöffnung und meldete ihr: „Ihr COVID-19 Test, Frau Kappel, ist negativ ausgefallen.“ Darüber war Elli natürlich heilfroh. Leider setzte die Ärztin noch hinzu: „Morgen wird vermutlich der Test wiederholt werden!“, was die Freude wieder dämpfte. Man weiß es noch nicht sicher, dachte sie. Wieso? Sprang der Test nicht recht an? Sorgenvoll überlegte sie, von wem sie sich eventuell angesteckt haben könnte. Etwa im Supermarkt oder bei ihrem Mann, der es mit der Quarantäne nicht so ernst nahm und öfters irgendwohin fuhr? Wie wird es ihm gehen? Sie hatte mit ihm nichts mehr zu tun, außer ihm das Essen zu kochen, wofür er sich nie bedankte, weil er es für ganz selbstverständlich hielt. Wahrscheinlich wusste er gar nicht, wo sie jetzt weilte, denn als der Rettungswagen kam, schlief Jupp noch fest in seinen Kissen. Meistens nahm er nach dem späten Fernsehen eine Schlaftablette und schlief dann wie ein Murmeltier bis tief in den Vormittag hinein. Er frühstückte erst, wenn sie vom täglichen Einkauf heimkam und für ihn Croissants mitgebracht hatte, die sein Ein-und-Alles bildeten. „Nur mit Croissants und Bohnenkaffee fängt mein Tag gut an, sonst jedoch nicht!“, betonte er immer. Jetzt musste Jupp sich alleine behelfen, selber seine Croissants einkaufen und so weiter und so fort. Es wird dem verwöhnten Mann unendlich schwerfallen. Er wird ausarten und durchs Haus brüllen, dass das Haus widerhallt. Sie hoffte, jetzt im Krankenhaus einschlafen zu können, allerdings sollte sie die ganze Nacht wach bleiben. Erfahrungsgemäß wusste sie: Am fremden, ungewohnten Ort kann ich nicht schlafen.

11. Kapitel

Sie wartete ungeduldig bis die schlaflose Nacht vorüber strich. Endlich dämmerte es. Der zweite Tag im Krankenhaus brach an. Sie stand auf, machte sich frisch, ging einige Male im Krankenzimmer hin und her legte sich dann jedoch erneut ins Bett, weil sie zu frösteln begann. Schon kam die systemrelevante Schwesterntruppe vorbei mit Schutzkitteln bekleidet, blauen Handschuhen an den Händen und dem Mund-Nasen-Augenschutz in den Gesichtern, und vollführten bei ihr das Gewöhnliche und, bevor sie das Krankenzimmer verließen, rissen sie sich mit einem quietschenden Zerreißgeräusch den Schutzkittel vom Leibe und die blauen Handschuhe von den Händen, entsorgten beides in der Mülltonne, die im Zimmer stand, und gingen hinaus.

Sie war dann für Stunden allein, rief Doris an, die sich um sie sehr besorgt zeigte, ging anschließend nachdenklich im Zimmer auf und ab und sinnierte darüber nach, ob man heute bei ihr wirklich nochmals einen Corona-Test machen würde oder nicht, nämlich wohl aus Sicherheitsgründen, stellte sie sich vor, ob der erste Test wirklich oder nur scheinbar negativ gewesen sei. Offenbar zeigte der Test nicht immer ein korrektes, verlässliches Testergebnis an, argwöhnte sie. Es folgte dann das Frühstück, das sie mit großem Appetit verspeiste, nämlich eine Semmel mit Butter und Marmelade zum Kaffee, denn sie hatte am Vortag weder gefrühstückt, noch Mittag gegessen, nur lediglich abends zwei Butterbrote verspeist. Als sie nun am Vormittag den Kaffee getrunken hatte, folgte die Visite, wobei plötzlich ein junger Stationsarzt ihr Krankenzimmer betrat und sie streng anfuhr: „Warum tragen Sie keinen Mund-Nasenschutz? Legen Sie ihn sofort an!“

Sie war überrumpelt worden und erschrak heftig. Eiligst gehorchte sie seiner Anweisung und setzte den Mund-Nasenschutz auf. Und weiterhin fragte er in fast grober Weise: „Warum sind Sie eigentlich hier?“, so, als habe sie im Krankenhaus gar nichts zu suchen. Er benahm sich grob ihr gegenüber wie Jupp.

Sie antwortete schuldbewusst wie vor einem Scharfrichter: „Weil ich Atemnot hatte und auf einmal keine Luft mehr bekam.“

„Aber man atmet doch immer automatisch!“, sagte er, „COVID-19 haben Sie jedenfalls nicht, der Test ist nämlich negativ ausgefallen.“ Er ärgerte sich wohl darüber, dass sie aus nichtigen Gründen ins überfüllte Krankenhaus kam; nur aus Jux und Laune nahm er vermutlich an. Derweil hatte sie doch einen Augenblick lang wirklich und tatsächlich überhaupt keine Luft mehr bekommen und augenblicklich geglaubt, sie müsse ersticken; darum griff sie mit ihren totenblassen Händen schnell zum Smartphone und rief 112, die Nothilfe an.

Dann fügte er noch hinzu: „Sie bekommen morgen noch allerhand Untersuchungen wie Herzultraschall und eine Prüfung Ihrer Lungenfunktion, außerdem noch Blutabnahmen und ein Blutzucker-Tagesprofil. Und noch eines“, sagte er, denn er fand Elli wohl psychisch auffällig, wie immer, wenn Ärzte mit Patientinnen nicht ganz klarkommen. „Möchten Sie vielleicht unseren Psychiater sprechen?“

„Ja“, sagte sie sofort.

„Sie werden heute noch verlegt werden auf eine normale Station“, kündigte ihr der resolute strenge junge Arzt noch an, bevor er fortging.

Es dauerte gar nicht lange, da kam eine Krankenschwester und fuhr sie auf eine normale Station. Unterwegs stieß sie das Bett viele Male auf den schmalen Gängen an Ecken und Kanten an, wobei Elli heftig durchgerüttelt wurde. Dann standen sie vor dem Zimmer und die Schwester sagte: „Auch hier bekommen Sie ein Einzelzimmer!“

Das kleine Einzelzimmer unterschied sich aber sehr von dem vorherigen großen, ja, es schaute für sie ein wenig wie eine Totenkammer aus, was es vermutlich auch war. Ach, sagte sie sich, wie viele werden hier schon verstorben sein! Aber sie gewöhnte sich gleich an dieses kleine Zimmer im Erdgeschoss, wo tagsüber Krähen mit ihren kräftigen Schnäbeln an ihre bis zum Boden reichenden Glastüre klopften.

Es kam der Abend. Die Schwestern, nun ohne Schutzkitteln, denn sie galt nun nicht mehr als infiziert, aber mit Gesichtsmasken, brachten ihr das Abendbrot, servierten hinterher ab und führten anschließend alle Messungen durch, die gut ausfielen und der allgemeinen Norm entsprachen.

Die zweite Nacht verging so wie die erste langsam und ganz ohne Schlaf. Frau Kappel fand es furchtbar, dass sie nun unvermutet mitten ins Zentrum der Corona-Pandemie geraten war, weil sie zuhause augenblicklich keine Luft mehr bekam. Sie kämpfte vergeblich, in den Schlaf zu finden. Es war auch so hell im Zimmer; sie konnte das Licht über ihrem Kopfende nicht löschen. Sie stellte eine verunsicherte ängstliche Person dar, gewiss, darum traute sie sich nicht läuten. Sie wollte nicht angefahren oder beschimpft werden wie etwa so: „Sie stellen sich aber dumm an!, Frau Kappel. Hier können Sie doch das Licht ausmachen! Haben Sie keine Augen im Kopf?“

Ja, sie gab sich schon immer verunsichert und ihr Mann, der ihr Problem kannte, machte es nicht besser, sondern verschlimmerte noch definitiv den Zustand. Von ihm erfuhr sie ein ewiges Anfahren und manchmal äußerte er sogar, sie sei dumm, beinahe blödsinnig.

Ach, sie dachte in den schlaflosen Nächten wieder nur über ihre schlimmen Eheszenen nach. Nichts war vergessen, sondern alles präzise präsent bis ins Detail. Stunde um Stunde verging. Längst war Mitternacht unmerklich vorbei gestrichen. Immer noch brannte über ihrem Kopfende das unauslöschliche, ewige Licht. Sie versuchte es mit einer anderen Stellung, drehte sich zur linken Seite und richtete den Blick durchs Fenster hinaus zur dunklen Parkanlage, die jetzt wie eine schwarzaufragende Wand erschien. Nur unterste Äste und Zweige eines nahestehenden Laubbaumes berührten ihre Glastüre. Tagsüber sah sie dort draußen keinen einzigen kleinen Vogel auffliegen, weder Meisen, Amseln, Stare, noch Spatzen, so, als gäbe es sie nicht mehr auf der Welt. Schon ausgestorben, dachte sie, so wie vieles andere Getier auch. Nur zwei einsame Krähen drehten nachmittags kurz ihren Blick zu ihr her. Draußen herrschte Dunkelheit und nächtlicher Frieden, nur gelegentlich leuchtete plötzlich und von irgendwo her ein greller Lichtstreifen auf, der sich dann auffällig und gespenstig in ihrem Krankenzimmer widerspiegelte. Manchmal stöhnte und seufzte sie leise, weil es ihr nicht gelang einzuschlafen, obwohl sie müde und schläfrig war. Am kommenden Vormittag, dachte sie, will man bei mir noch viele Untersuchungen machen. Und da war sogar noch ein Besuch des Psychiaters geplant! Stunde um Stunde verstrich. Ihr war todlangweilig zumute. Sie bereute es stark, den Rettungsdienst angerufen zu haben. Ihr Mann wusste außerdem nicht, wo sie sich jetzt aufhielt. Vielleicht dachte er sogar, sie sei ins Wasser gegangen und habe sich das Leben genommen, deshalb vielleicht, weil sie in den letzten Wochen so tief bedrückt und geknickt einherging, als sei sie selbstmordgefährdet und wolle Suizid begehen. Ein wilder reißender Fluss befand sich nämlich ganz in der Nähe ihres Hauses und der ohne weiteres ihr Ziel hätte sein können bei solchem Vorhaben. Sie war einfach so verschwunden, ohne ein Wort zu sagen, aber das kam schon öfters vor, dass sie unentschuldigt tagelang wegblieb bei irgendeiner Freundin, die sie aufnahm, wenn Jupp ihr zuvor schwer zugesetzt hatte. Daran war er also schon gewöhnt und regte sich wohl nicht mehr groß darüber auf. Und überhaupt, machte er mir doch diese Verfahrensweise selber vor und ich imitiere ihn jetzt bloß. Die Corona-Krise wirft uns Menschen aus der Bahn. Sie hält allerdings eigentlich die Leute zuhause fest, da geht man nicht ohne weiteres irgendwo anders hin. Dies ist nun bei mir anders wegen meiner plötzlichen Erkrankung. Egal, man muss sich damit abfinden. Sie fühlte sich Jupp einfach nicht mehr zugehörig. Dies stellte den wahren Grund ihrer Verfahrensweise dar. Immer quälte sie Atemnot, ja, sie litt an Kurzatmigkeit, und wenn sie an diese dachte, verschlimmerte sich noch dieser Zustand. Die 3-maligen Inhalationen am Tag brachten ihr bisher noch keine Besserung. Aber war diese Atemnot überhaupt zu überwinden? Sie zweifelte daran. Draußen in der Dunkelheit herrschte ein düsteres Szenarium, wenn sie durchs Fenster blickte. Weder Sterne noch Mond hellten die Dunkelheit auf. Elli fühlte sich wie gerädert und auch eingesperrt im Krankenhaus. Auch hier gab es vorläufig kein Entrinnen mehr. Sie musste ausharren und auf den Morgen warten wie alle Schlaflosen dieser Welt, von denen es wahrscheinlich heutzutage Millionen gab. Mühselig und beladen ist unser aller Leben, dachte sie. Leicht fröstelnd, zog sie sich beide Zudecken dichter an ihren Körper heran. Die harten, festen Kopfkissen auf denen sie unbequem ihren Kopf gebettet hatte, hinderten sie sicher auch beim Einschlafen, weiche, kuschelige wären ihr viel lieber gewesen. Wieso sind sie eigentlich so entsetzlich hart? Der Forschergeist meldete sich. Sie wollte der Sache auf den Grund gehen. Diese Tatsache erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie setzte sich also auf, knöpfte den Kissenbezug auf und prüfte das Innenleben, den Aufbau der Kissen, nahm also quasi eine Analyse vor. Dabei entdeckte sie jeweils unterm baumwollenen Kissenbezug nochmals einen Bezug aus Gummi, der das Übel wohl heraufbeschwor. Schade. Der harte Gummi stellte also die Ursache für ihr Kopfweh dar, denn er machte das Kissen sehr hart und unbequem. Endlich wurde es lichter und lichter draußen. Der Morgen graute. Sie atmete auf.

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