Mein Herz klopfte mir so stark gegen die Brust, dass ich dachte, gleich fliegt es mir um die Ohren. Das Weltall kann nicht unendlich sein. Das ist doch keine logische Erklärung, womit man sich zufrieden geben kann. Wie wurde die Erde erschaffen? War die Welt früher wirklich so, wie es uns in den Medien und zahlreichen Büchern erzählt wird? All die Geschichten über Jesus und die Bibel. Wissenschaftlich gesehen ist das natürlich totaler Unsinn. Ich glaube vielleicht nicht an DEN Gott, aber ich glaube an etwas. Ich weiß nur noch nicht genau an was. Die Geschichte mit Adam und Eva macht, logisch betrachtet, keinen Sinn. Nicht für mich. Was ist mit der Evolution? Wie sind Menschen zu dem geworden was sie heute sind? Wir haben Gefühle, ein Gedächtnis, eine verdammte Seele! Wie arbeitet der menschliche Körper und warum tut er es? In diesem Moment, als ich so da lag, an die Decke starrend, bekam ich so ein beklemmendes Gefühl, wie ich es noch nie bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hatte. Mein Kopf wurde heiß und ich dachte, dass es jetzt zu Ende geht. Meine Atmung wurde unregelmäßiger, sodass ich anfing mich auf meine Atmung zu konzentrieren. Was, wenn ich plötzlich keine Luft mehr bekomme? Obwohl ich weiß, dass es quasi unmöglich sei, aus heiterem Himmel keine Luft mehr zu bekommen, ist dieses beklemmende Gefühl da. Dieser Zwangsgedanke, der bis zum heutigen Tage anhält, ausgelöst durch eine einfache Frage. Seitdem mache ich mir ,Tag für Tag, Gedanken über alltägliche Sachen, die jeder andere schon übersieht oder nicht wahrnimmt, da der Körper automatisch arbeitet. Mein eigener Körper kommt mir in diesen Momenten vor wie ein Gefängnis, aus dem kein Entkommen ist. Eine Maschine, die nicht richtig arbeitet. Von Ärzten mehrere Male durchgecheckt. Alles in Ordnung. Mir ist bewusst, dass es meine Psyche ist, die mir Tag für Tag das Leben erschwert. So etwas merkt man. Ich kann nicht genau erklären, woran man es merkt, aber man tut es. Das Umfeld wird es aber niemals merken, weil sie es nicht verstehen können, da sie keinerlei Erfahrung damit haben. Das verstehe ich und deswegen habe ich mich darüber nie geäußert und habe versucht mit dem Strom mit zu schwimmen. Das ging auch eine Zeit lang gut, bis mich die alltäglichen Gedanken einholten. Mit 20 Jahren ging es dann wieder los. Seit diesem Zeitpunkt „lebe“ ich damit. Versuche es. Ich drehe zu dem Zeitpunkt, als es täglich los ging um Menschen meine Denkweise zu erklären, deren Alltag davon nicht betroffen ist. Bevor ich hier zu weit aushole, erkläre ich meine persönliche Empfindung einer akuten Panikattacke. Dann kann ich mich Detail für Detail weiter vor arbeiten. Es ist ein ganz normaler Sonntagabend. Ich schaue mal wieder meine Lieblingsserie „The walking Dead“. Die fünfte Staffel ist es mittlerweile schon. Neben mir etwas zu trinken und ein paar Knabbereien. Plötzlich, aus dem Nichts, zuckt mein Kopf von Innen. Nur ein Bruchteil einer Sekunde. Ich frage mich, was das war und bemerke, dass mein Herz anfängt immer schneller zu pochen. Alles wird ganz heiß, mein Kopf, meine Ohren und meine Brust. Ich versuche kontrollierter zu atmen, aber genau das Gegenteil erfolgt und es folgt eine Art Hyperventilation. Die Konzentration ist so verkrampft auf die Atmung, dass mir das Gefühl der Atemnot emporsteigt. Obwohl ich genau weiß, dass mir nicht schlimmes passieren kann, überkommt mich schreckliche Todesangst. Ich stehe neben mir, wie in einem Traum. Es wirkt wie in Trance. Paralysiert. Keine körperliche Bewegung ist möglich. Bei der kleinsten Bewegung könnte ich in Ohnmacht fallen, was natürlich nicht der Fall ist. Mein Kopf ist so schrecklich heiß. Es kribbelt. Ein Gefühl, den Verstand komplett zu verlieren. Die Hitze frisst meinen Verstand weg. Schweiß, ich fange an zu schwitzen, obwohl ich jemand bin, der sehr selten anfängt zu schwitzen. Der ganze Körper steht wie unter Strom und zittert. Schmerzen, wie bei einem Muskelkater,breiten sich über den ganzen Körper aus. Die Kraft schwindet um dagegen anzukämpfen. Ich schließe meine Augen und hoffe, dass es bald vorbei ist. Kurz darauf muss ich anfangen zu weinen. Mehrere Tränen wandern über meine Wangen hinunter bis zur Lippe. Voller Wut und Verzweiflung beiße ich mir auf die Lippe und kauere leise vor mir hin. Warum habe ich so etwas nur? Aus heiterem Himmel, ohne irgendeinen Grund oder gar eine Bedrohung. Mein Kopf weiß, dass es nichts gefährliches ist, aber mein Körper sendet Signale an mein Gehirn, als wenn ich gerade Todesängste durchstehen muss. Wie kann man denn etwas therapieren, wo man genau weiß, dass es „nur“ körperliche Symptome sind und keine Gefahr besteht? Ich möchte es ja so gerne kontrollieren können, gerade weil ich ja weiß, dass keine Gefahr besteht. Der Verstand steuert den Körper. Ein Neurologe sagte mal: „Wenn der Patient genau weiß, dass es rein psychisch ist und keinerlei körperliche Gefahr besteht, dann ist es sehr schwer diesen zu therapieren, da ihm genau bewusst ist, dass es mit dem Verstand zu steuern ist.“ Und das gab mir recht wenig Hoffnung. Nach dem Motto „sieh zu wie du damit klar kommst“. Ich gehe auch nicht (mehr) zu einem Therapeuten, da ich der Überzeugung bin, dass es mir nicht viel bringen wird.
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