Helmut H. Schulz - Das Deutsch Haus
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Jonas Eisenhans, ehedem Förster im Brandenburgischen, avanciert in den Wirrnissen der Wende- und Nachwendezeit zum Landrat. Nicht für sehr lange Zeit …
Die Personen und Orte sind frei erfunden, Ähnlichkeiten sind jedoch nicht zufällig.
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Es war eine solide Barkasse, dem Anschein nach ein großes ausgemustertes für die hohe See gebautes Rettungsboot. Die schlichte Ausstattung des geräumigen, später aufgesetzten Kajütaufbaus mittschiffs störte sein über das sachlich-fachliche hinausgehende Interesse; ihm stand das Bild pullender Männer vor Augen, in triefendem Ölzeug, bärtige Köpfe unter den Südwestern, in einem offenen, im Wellental versinkendem Boot, das achtern gerade einen Brecher übernahm. Er sah sich weiter um. Am Mittelschott in Nähe einer Mastspur – jemand hatte aus dem Rettungsboot offenbar einen Motorsegler machen wollen, den Versuch aber wieder aufgegeben - befand sich ein Schifferofen auf einem Steinfundament, dessen Abzugsrohr nach draußen führte. Feuerholz und ein paar Briketts lagen davor, auch eine Schachtel mit Streichhölzern, als hätte eben angeheizt werden sollen. Auf eine der beiden Brennstellen des Spirituskochers stand eine verrußte eingebeulte Kanne aus Aluminium mit den eingeprägten Großbuchbuchstaben NVA, Nationale Volksarmee. All dies gab Aufklärung genug; in dieser Gegend hatten Grenzbrigade und Marine einst alles versorgt und vielen genützt, legal und illegal; die Region war wirtschaftlich vielfach mit dem Militär verbunden gewesen, wovon etwa noch die Menge des zu Gartenpforten verarbeiteten Baustahls, einem in keinem Baugeschäft angebotenen Material, zeugte. An der Marine waren die Inselbewohner seit der Kaiserzeit gewöhnt; die Schiffe der Volksmarine hatten also nur eine ältere Tradition fortgesetzt.
Bei der Breite des Bootes hatte, wer auch immer die Umbauten vorgenommen, Platz genug für einen Weg am Kajüttisch vorbei ins Vorschiff begehbar gemacht. In dem Raum zwischen Vorderkajüte und Salon gab es die auf kleinen Booten üblichen Einbauschränke. Back- und Steuerbord sowie am Querschott waren die Sitzbänke mit Kissen, Decken und einem Schlafsack belegt, den Hartmann unschwer als zur Offiziersausrüstung der NVA gehörend erkannte. Im Vorschiff waren zwei Kojen aus Kiefernbrettern eingezimmert; dort lagerte einiges an stockfleckigem altem Zeug, das muffig roch; im Bug zwischen Vorsteven und Schott befand sich noch Raum für einen Anker und die Kettenlast.
Nun, die Geschichte dieses Bootes war Hartmann klar genug; es war gebaut, in Dienst gestellt, irgendwann als überflüssig ausgemustert, verkauft und immer wieder verkauft worden, von jedem neuen Eigentümer verändert, aber die Substanz des alten Bootes konnte nicht beschädigt werden. Von der eichenen Außenhaut, den dicken Bodenbrettern, auf die der Kajüttisch angebolzt war, bis zu den Backkisten im Cockpit und dem Diesel, den Hartmann zur Probe startete, weil der Zündschlüssel steckte, aber nicht warm laufen ließ, als der Motor, nach einem stotternden Anfang, bockend zuerst, in einen unregelmäßigen Takt gefallen war, stimmte hier noch alles. Diesem Boot fehlte die Eleganz einer Yacht, es war ein schlichtes Arbeitspferd, stark und ehrbar und verdiente allen Respekt der seefahrenden Zunft. Oben auf dem Kai hatte der Junge die Unterhaltung mit den Fischern abgebrochen; vermutend oder hoffend, dass es ernst werde mit dem Handel, stieg er in die Plicht, hockte sich auf eine Backkiste und grinste erwartungsvoll, eher verlegen, wie es Hartmann schien, der diesen Eigner unauffällig musterte, um ihn in eine seiner Kategorien einzuordnen: Eine junge faule alte Hafenratte und ein Strandräuber, wenn es sich ergab, zu nichts nutze und zu allem tauglich, so lautete der erste Befund des um etliche Jahre älteren Hartmann. In jedem Hafen gibt es für eine arbeitswillige Hand etwas zu tun. Immerhin zählte diese Sorte Jungmann, die er aus seiner Dienstzeit recht gut kannte, in seiner Liste zu den angenehmeren Zeitgenossen, auch wenn man bei manch einem auf der Hut sein musste. Nachdenklich, nicht ohne Sympathie sah Hartmann in das pfiffige und offene Gesicht des Burschen, der den prüfenden Blick aushielt. Auf Hartmanns Frage nach den Papieren, kramte er in einer Segeltuchtasche herum und erklärte: „Sehen ja selber, was mit dem ollen Kahn los ist, soll auch nicht viel kosten, ist eigentlich gar nicht mehr zu verkaufen. Aber ich geh hier weg, muss hier weg, wer weiß wohin. Wenn Sie wollen, dann werden wir uns sicher einig.“
Hartmann blätterte in den Papieren, der Junge hatte jedenfalls seine Sachen in Ordnung, wie er sah. Er fand einen Kaufvertrag mit dem Datum des letzten Eigentumswechsels und einen jüngeren Prüfbericht der Motorenwerkstatt; der vorherige Eigner damals hatte 1992 ebenfalls weggewollt oder weggemusst, und sein Boot einem anderen überlassen, der nun auch die Insel verließ und das Fahrzeug an einen Nachfolger abgab. Hartmann blickte hinüber zu dem neu erbauten Gebäude, Brücken und Stege, mit allen Versorgungsleitungen ausgestattet; die reichen Yachteigner hatten sich hier eingenistet und das Leben von Grund auf verändert. Während er in den Annalen des Bootes las, entdeckte Hartmann, dass er im Begriff stand, dieses alte Ding zu kaufen; er verhandelte ja bereits.
Wortkarg, nach seiner Gewohnheit, über eine Sache nicht lange nachzudenken, die irgendwo in seinem Inneren entschieden war, schrieb er einen Scheck, zeichnete den Kaufvertrag ab, den der Junge in der Kajüte nach seinem Diktat abgefasst hatte und übernahm die Raja-Tau – in seinen Ohren ein unmöglicher Name für ein Boot mit dem Heimathafen Breege – stehenden Fußes mit allem was drauf und drin, einer Schiffsuhr, die nicht ging, einem Ofen, der vielleicht nicht zog und Pott und Pfanne, auch Geschirr, einem Rest Kaffee in einer Papiertüte vom Konsum alten Angedenkens und einem Paket Zwieback nebst einer Buddel stärkenden Stoffes, den der Verkäufer großzügig und vom Glück bewegt gespendet hatte. Unter den Augen der Fischer, die ihre Fäuste unter der Arbeitskluft hervorgezogen hatten, um ihm einen Schlag Fisch, frisch und von Fett triefend aus dem Rauch in Zeitungspapier gewickelt, abzulassen, nachdem sie zu viert den Handel mit einem Schluck aus der Pulle abgeschlossen hatten, war er nun Eigner des Bootes. Hartmann, am Spätnachmittag einigermaßen verproviantiert, hatte von Breege abgelegt und sein Boot ins Fahrwasser des Jasmunder Boddens gebracht. Als er zurückblickte, sah er den Jungen wieder bei den Fischern stehen.
Dies war die Geschichte eines Sommertages, der mit Überdruss begonnen und glücklich beendet worden war. Im Grunde, dachte Hartmann, handelt es sich bei dem Kauf um einen Dummenjungenstreich; erledigt, nicht mehr rückgängig zu machen und sieben vorbei und acht verweht oder mit dem alten Gruß der Fahrensmänner: Mut voraus und eine klare Kimm.
Seit Jahren hatte er wieder eigenen Kiel unter den Füßen. Während Hartmann, die eine Hand auf der Ruderpinne, mit der anderen die Düffeljacke zuknöpfend, sein Boot laufen ließ, befasste er sich mit den Ursachen für diese Anschaffung und mit den Folgen. Seiner fatalistischen Einstellung nach steckte hinter allem, was man tat, ein verborgener Sinn, so betrachtet war denn zum Beispiel der Kauf dieses Bootes mehr als ein zufälliger Entschluss er brauchte für alles einen Grund und anders hätte der Handel wohl auch nicht so schnell gedeihen können. Was außerhalb der Kontrolle durch Augenschein und Unterbewusstsein ablief, hatte für ihn stets tiefere und niemals im Vorhinein klare Gründe gehabt. Er wäre erstaunt gewesen, hätte ihn ein Menschenkenner als Fatalisten bezeichnet, mit Unsicherheiten rechnend, für die er gerüstet sein wollte, aber doch voller Erwartungen, was sein Schicksal mit ihm vorhatte. In diesem Falle gab es sogar einen Grund, nach einem Ausweg zu suchen, sich nach einer Zuflucht umzusehen. Jedenfalls sah er sich nicht als Angeklagter vor ein Gericht gestellt, wegen eines längst vergessenen tragischen Zwischenfalles, in den er seines Erachtens schuldlos verwickelt worden war. Handeln, etwas tun, um der erzwungenen Tatenlosigkeit zu entgehen; diese ungeheure, so massenhafte wie sinnlose Vergeudung von Lebenszeit, also von Leben selbst, für Freiheit ausgegeben, das war für ihn zum Stigma der politischen Wende schlechthin geworden, der Deformation alles Menschlichen, wie er ringsum beobachtet haben wollte. Wenn wir nur durch Arbeit wir selbst sein oder werden können, dann war es schlecht um die Zukunft des Volkes bestellt. Er wusste wie viel Kräfte das erzwungene Nichtstun verbraucht und schließlich lagen noch Jahre vor ihm, die nicht ohne Sinn hingehen durften, ohne Widerstand gegen dieses Gefühl der Ohnmacht.
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