Angelika Nickel
Tobias, ich schreib Dir ein Buch
oder Der geheime Weg in Spiritos Reich
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Angelika Nickel Tobias, ich schreib Dir ein Buch oder Der geheime Weg in Spiritos Reich Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1: Das Los auf der Straße
Kapitel 2: Kellerseufzen
Kapitel 3: Ein gutes altes Schloss braucht nun mal sein Gespenst
Kapitel 4: Herbys Pizza am Palisandertisch
Kapitel 5: Spiel mit mir
Kapitel 6: Sichtbar gegen unsichtbar
Kapitel 7: Auf der Suche nach Schniefers Vergangenheit
Kapitel 8: Emilie kennt sich aus
Kapitel 9: 13, der Schlüssel passt
Kapitel 10: Baptisè, der Wächter des Zwischenreiches
Kapitel 11: Der geheime Weg in Spiritos Reich
Kapitel 12: Eintritt in eine verzauberte Welt
Kapitel 13: Hexe Pippifax kreuzt den Weg
Kapitel 14: Ducato Castle
Kapitel 15: Das Geheimnis des Stiefels
Kapitel 16: Geisterungerechtigkeit
Kapitel 17: Waschbottich und ein ganz komisches Gefühl
Kapitel 18: Papperlapapp und Zwiebelsack
Kapitel 19: Der Zauberer Vladimir
Kapitel 20: Ein keiner Lichtblick?
Kapitel 21: Feuerweg
Kapitel 22: Otto, der Gapuß, ein Retter in der Not
Kapitel 23: Karuppels Blick in die Venuskugel
Kapitel 24: Stiefel im Sumpf
Kapitel 25: Schloss Märchenstein
Kapitel 26: Geisterstunde
Kapitel 27: Isoldes Gemeinheiten
Kapitel 28: Der verschwundene Schuh
Kapitel 29: Die Furcht des Märchenzauberers
Kapitel 30: Die bösen Mächte
Kapitel 31: Todesmoor
Kapitel 32: Skywitch-Snurf aus den Wolken
Kapitel 33: Schuh-Hänger
Kapitel 34: Der geheime Weg in Spiritos Reich
Kapitel 35: Der Weise Magier
Kapitel 36: Fahrstuhl zum Himmel
Kapitel 37: Reisebegleiter Runzelander Grünknort
Kapitel 38: Der Sechserbus
Kapitel 39: Flüsterraunen des triologischen Affen
Kapitel 40: Rapunzel
Kapitel 41: Der Stinkfuß-Turm
Kapitel 42: Der Wahrheit ist aller Dinge Erde
Kapitel 43: Eine geisterhafte Geburtstagstorte
Nachwort
Danke
Impressum neobooks
Kapitel 1: Das Los auf der Straße
Feuchte, unangenehme Kälte und widerlicher Modergeruch drang Tobias entgegen. Tobias fröstelte. Mit zittriger Hand suchte er nach dem Kellerlichtschalter.
Von oben konnte er seine Familie hören. Lachen und abermals Lachen. Aber auch das Scheppern und Klirren von Geschirr, wie das Rücken von Möbeln hörte der dreizehnjährige Junge. Diese Geräusche erfolgten nicht grundlos, denn heute waren er und seine Familie umgezogen. Endlich. Wie sehr hatte er sich auf diesen Tag gefreut.
Vor drei Monaten hatten seine Eltern zufällig auf der Straße ein Los gefunden. Ein Los mit dem sie zuerst mal so gar nichts anzufangen wussten. Dann, als sie Zuhause waren, sah Herby van de Ströhm, Tobias´ Vater, im Internet nach, um zu sehen, was es mit dem Los auf sich hatte. Herby van de Ströhm brauchte auch nicht lange die Lotteriegesellschaft – Mit Donner und Doria – ausfindig zu machen. Ohne langes Nachdenken schrieb Tobias´ Vater die Losgesellschaft an, teilte dieser die Losnummer des gefundenen Loses mit. Nach zwei Wochen erhielt die Familie Van de Ströhm von der Losgesellschaft eine Gewinnmitteilung. Herby, der es fast nicht fassen konnte, jappte nach Luft. Er hatte das Gefühl zehn Zigaretten auf einmal zu rauchen .Nach Luft ringend rief er nach seiner Frau. Dummerweise stand diese im Treppenhaus und unterhielt sich mit ihrer Nachbarin Renate.
Herby van de Ströhm ging in die Knie. Er bekam keine Luft mehr. Röchelnd schleppte er sich zum Treppenhaus. Kaum verstehbar rief er: »Karin! Karin, schnell!«
Karin van de Ströhm hob ihren Kopf, sah die Nachbarin an und fragte: »Hat mich da jemand gerufen?«
Im selbem Moment rief Herby wieder. Sofort erkannte Karin van de Ströhm, dass irgendetwas nicht stimmte. Während sie schon am Hochrennen war, hob sie für die Nachbarin entschuldigend die Hand und stolperte dabei noch über ihren Mantel, so dass sie sich ganz böse ihren Ellenbogen am Treppengeländer anschlug. »Scheiße!«, stöhnte sie auf und rannte weiter, zwei Stufen auf einmal nehmend. Außer Atem kam sie vor ihrer Abschlusstür an. Ihr Mann lag röchelnd am Boden. Schnell beugte sich Karin über ihn, öffnete ihm die Krawatte, rannte in die Küche und befüllte zwei Gläser mit Wasser. Das eine nahm sie und schüttete es ihrem Mann ins Gesicht, so dass dieser wieder zu sich kam. Dann kniete sie sich neben ihn, zog seinen Kopf in ihren Schoß und hielt ihm das Wasser zu trinken hin. Es dauerte auch nicht lange und Herby kam wieder zu sich. Sein Atem wurde ruhiger. Als er wieder richtig sprechen konnte, sah er seine Frau strahlend an. »Wir haben gewonnen, Karin! Wir haben gewonnen!«
»Wo haben wir gewonnen? Haben wir mal wieder `nen Fünfer, weil Ihr falsche Zahlen aufgeschrieben habt, oder wie? Ist ja nichts Neues, dass ihr Zahlen aufschreibt, die wir dann letztendlich doch nicht getippt haben. Oder haben Margot und ich gewonnen, mit so `nem dämlichen Dreier wohl mal wieder.«
»Nein, Karin, nein. Unser Los. Wir haben mit dem gefundenen Los gewonnen. Die Lotteriegesellschaft, sie hat es mir gerade mitgeteilt.« In Erinnerung an den Gewinn begann Herby schon wieder zu röcheln. Daraufhin zog Karin ihn an den Armen hoch und schleppte ihn in die Küche, wo er sich sofort auf einen Stuhl fallen ließ. Mit fahrigen Fingern hielt er Karin das ausgedruckte Mail der Lotteriegesellschaft hin. Karin van de Ströhm nahm es ihm ab und las. Noch während des Lesens griff sie neben sich, suchte mit zittrigen Händen die Lehne des Stuhles. Sie ließ sich auf ihn fallen. Sie konnte es nicht fassen. Sie las und las, aber an dem Text änderte sich nichts.
Ganz groß stand da geschrieben:
Sehr geehrte Familie Van de Ströhm,
wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass Sie mit Ihrem Los unseren Jackpot geknackt haben. Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung, damit wir einen Termin für die Gewinnübergabe, sowie einen Fototermin, mit Ihnen vereinbaren können.
Die Gewinnsumme beträgt 5.000.000 Euro.
Natürlich wäre es in Ihrem eigenen Interesse, wenn Sie das Geld auf ein Konto überweisen lassen wollten.
Teilen Sie uns bitte innerhalb von 14 Tagen mit, wie die weitere Verfahrensweise sein soll.
Mit freundlichem Gruß
Hans im Glück
Donner und Doria (Lotteriegesellschaft)
Karin holte tief Luft. »Das Los auf der Straße?! Jetzt brauch ich drei Bier und fünf Schnäpse.« stöhnte sie, dabei rannen ihr Tränen die Wangen hinunter.
»Lass uns heute Abend essen gehen, wir alle: Du, ich, und, und, und. Auch Stefanie, Sabine und Tobias. Und Martina und Carsten. Ach, Carmen und Uwe rufen wir auch an. Am besten auch noch Liz und Sena. Und wenn Du willst auch Geli.« Schlug Herby van de Ströhm vor.
»Klar, Du willst schon wieder leichtsinnig werden. Nee, lass mal gut sein, hinterher ist das nur ein ganz großer Betrug. Lass uns erst mal mit Donner und Doria in Verbindung setzen, sicher ist sicher. Und wenn wir das Geld haben, dann, dann geben wir ganz groß essen. Schottland. Damit´s auch mal gleich nach was aussieht.«
»Du immer mit Deinem Pessimismus.« klagte Herby.
»Was Du Pessimismus nennst, das nenne ich Vorsicht.« konterte Karin.
Doch Karin van de Ströhms Vorsicht war unnötig und absolut unbegründet. Es dauerte nicht eine Woche, da waren die Van de Ströhms tatsächlich Neuzeitmillionäre.
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