E.R. Greulich - Die Verbannten von Neukaledonien

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Eine Leserzuschrift machte mich auf die authentische Unterlage dieser abenteuerlichen Flucht aufmerksam. Der Titel jener sozialdemokratischen Broschüre aus dem Jahre 1876 lautet: «Die Märtyrer der Commune in Neu-Caledonien. Bericht zweier Entwichener.» In kleinerer Druckschrift steht auf dem Titelblatt: «Der Ertrag dieser deutschen Übersetzung ist für die deportierten Communards und deren Familien bestimmt.» Nicht zuletzt diese Dokumentation internationaler Solidarität war für mich der Anreiz, den Roman zu schreiben.
Zu den von der Thiers-Regierung Deportierten gehörten auch Louise Michel, der weibliche «Garibaldi», wie Clara Zetkin sie nannte, ferner Natalie Lemel und der ehemalige Marineoffizier Kervizic sowie die Journalisten Grousset und François Jourde. Die letzteren zeichneten als Verfasser des Berichts, doch da Jourde zur Fichteninsel deportiert wurde, von der unmöglich zu entkommen war, ist anzunehmen, dass Grousset mit Kervizic flüchtete. Aus begreiflichen Gründen schwiegen sich die Geflohenen über Weg und Umstände ihrer Flucht aus, deshalb mussten sie aufgrund von Studien und einer Reihe von Andeutungen in dem Bändchen rekonstruiert werden. Die Unerschrockenen gelangten nach England, wo sie in der «Times» und anderen Zeitungen die öffentliche Meinung Europas für ihre Leidensgenossen auf Ducos und der Fichteninsel zu mobilisieren suchten. Auch ihrem beharrlichen Bemühen war es zu danken, dass sich die Versailler 1880 zu einer Amnestie genötigt sahen.

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Leider wurden dann erst am 5. Mai weitere sieben Gazetten, die Volksverhetzung betrieben, verboten. Es war eine verwirrende Zeit, und es geschahen verrückte Dinge; und es war eine großartige Zeit, und es geschahen großartige Dinge.

Obwohl ich mir den Krampf ins Handgelenk schrieb und mit tausend Dingen beschäftigt war, kreisten meine Gedanken um Manon. Tagelang hatte ich nach meinem Artikel auf ein Lebenszeichen von ihr gehofft, ob nun ein kleines Billett mit einem Dankeswort oder einen Brief voller Vorwürfe. Nichts dergleichen, ich erlebte schmerzhaft, wie einen Gleichgültigkeit treffen kann. Ich hatte Sehnsucht nach ihrer Anmut wie nach ihrer sprühenden Lebendigkeit, ging aber trotzdem zu keiner der Veranstaltungen, in denen sie auftrat. Ich fürchtete mich vor einer abermaligen Abfuhr und war überzeugt, dass nur kleine, vorsichtige Schritte mich dem ersehnten Ziel näher brächten. Manon schien mir viel zu gefestigt in sich, als dass sie von netten Höflichkeiten und geistreichen Komplimenten nachhaltig beeindruckt werden könnte.

Wie nicht selten im Leben und in der Literatur kam mir der Zufall zu Hilfe, Männer der Wissenschaft mögen mich für die miserable Definition von Ursachen, Zusammenhängen und Schnittpunkten schelten, aber ich ertappe immer wieder auch erlauchte Geister, wie sie für unerwartete Geschehnisse, überraschende Situationsänderungen und scheinbar, unbegründete Lösungen das schöne alte Wort Zufall benutzen.

Gustave Courbet, der unermüdliche Vorsitzende unserer Kunstkommission, kannte kein Erlahmen, wenn es um die Abschaffung inhumaner und die Erarbeitung humaner Gesetze ging, und besonders beharrlich betrieb er das in Bezug auf alles, was Kunst und Künstler betraf.

In jenen Tagen hatte er angeregt, wir sollten ein Dekret zur Übergabe privater Theater an die Künstlerkollektive ausarbeiten. Es Muss nicht, betont werden, wie begeistert vor allem die Betroffenen reagierten. Waren die Zustände an den städtischen und staatlichen Bühnen schon erbarmungswürdig, was sich die Schauspieler der privaten Thespisbuden bieten lassen mussten, spottete jeder Beschreibung. Der Weg vom Gedanken zur Tat scheint mir ein ewiges Problem der Menschheit. Man bedenke, wie die nützlichsten Erfindungen Jahrzehnte, manchmal Jahrhunderte warten mussten, bis sich die Leute endlich ihrer bedienten. Schlimmer ist es noch mit den nützlichen, das heißt menschlichen Gesetzen. Viele große Denker und alle Umwälzungen haben Brauchbares an Regeln des Zusammenlebens hervorgebracht. In diesem Zusammenhang denkt man als Franzose fast automatisch an unsere Große Französische Revolution. Noch achtzig Jahre später musste die Commune in vielen Punkten durchzusetzen versuchen, was damals, entweder versäumt oder wieder von der Reaktion rückgängig gemacht worden war. Wenn man das bedenkt, haben wir mit Sturmgeschwindigkeit gearbeitet. Das Dekret wurde am 20. Mai einundsiebzig erlassen.

Doch bevor es soweit war, mussten wir entwerfen, verwerfen, umformulieren, neu formulieren, was anregend und aufmunternd sein kann, meist aber ermüdend ist. Kaum hatten wir unsere Arbeit begonnen, da fiel der Name: Madame Dupriaux. Ein bekannter Schauspieler, ein Rezensent und ein Bühnenmaler, äußerten gleichzeitig den Gedanken, unser Arbeitskreis wäre unvollständig ohne die Mitwirkung Madame Dupriaux. Nicht darauf gefasst, plötzlich ihren Namen zu hören, war ich beinahe erschrocken über Manons Beliebtheit. Mich selbstgefällig in dem Gedanken zu sonnen, dass ich nicht unbeteiligt an dieser Popularität sei, war keine Zeit, es galt, den berühmten Wink des Schicksals zu nützen. Betont sachlich unterstützte ich den Vorschlag mit der Feststellung, es arbeiteten ohnehin zu wenige Frauen in diesem Ausschuss mit. Ich erbot mich, Madame Dupriaux unsere Bitte zu überbringen. Lachend wurde zugestimmt, man sah heitere Gesichter und raunende Münder. Einige der Scherzworte fing ich auf, die gutmütigen Spötteleien liefen darauf hinaus, unsere Körperschaft könne keinen besseren Bittsteller schicken als mich. Um das Thema vom Tisch zu bringen, machte ich einige Verfahrensvorschläge. Eine hitzige Debatte entspann sich, und ich hatte Zeit zum Nachdenken. Ganz Paris schien überzeugt, ich sei der Geliebte Madame Dupriaux'. Zum ersten Mal empfand ich derart deutlich, wie undifferenziert die Mehrheit der Leute denkt: Dieser Grousset muss doch mit ihr schlafen, warum sonst sollte er die Dupriaux derart ins Rampenlicht rücken? Alle Pariser billigten mir zu, was ich nach ihrer Auffassung verdient hatte, doch die Hauptperson hatte mir nicht einmal zum Dank eine freundliche Zeile geschickt. In einem günstigen Moment entschuldigte ich mich mit einer wichtigen Verabredung und verließ die Tagung.

Gern hätte ich eine Droschke genommen, ich hatte es plötzlich eilig, doch die Droschkengäule waren längst den Weg allen Pferdefleisches gegangen, in Paris wurde wegen der Belagerung selbst Hunde- und Katzenfleisch als Delikatesse gehandelt. Es hieß, zu Fuß gehen macht einen ruhigen Kopf, doch in meinem Schädel rumorte es, immer heftiger. Endlich hatte ich einen Grund, das Haus der undankbaren Person zu betreten, und ich hoffte inbrünstig, dass sie anwesend, der Gatte dagegen abwesend sei.

Es schien leider umgekehrt zu sein. Das Haus der Dupriaux in der Rue Tronchet wirkte trostlos. Allenthalben hatte Verwahrlosung Besitz ergriffen von dem schmalen Gebäude, das, eingeklemmt zwischen andern, mit Türmchen und Erkerchen eine Villa vortäuschen sollte. Nirgends fand sich ein Türklopfer oder Klingelzug. Die Tür zu dem verandaartigen Vorraum stand halb offen, ich trat ein, das Halbdunkel des kleinen Vestibüls machte mich ratlos. Als ich mehrmals vergeblich gerufen hatte, klopfte ich mit dem Knauf meines Stockes gegen die Vestibültür und rief lauter. Aus der dunkelsten Ecke des Raumes, der mit künstlichen Marmorfliesen ausgelegt war, fragte eine etwas schleppende Männerstimme: "Sie wünschen?"

"Einen schönen guten Tag", sagte ich und nannte meinen Namen in der Hoffnung, der Mann würde etwas nähertreten.

Er tat es nicht, fragte nur sichtlich desinteressiert: "Und weiter?"

"Ich komme im Auftrag der Kunstkommission und wünsche Madame Dupriaux zu sprechen. Eine dringliche öffentliche Angelegenheit."

"Aber wir sind kein öffentliches Haus, und Madame ist nicht zu sprechen."

Meine Augen hatten sich an das Halbdunkel gewöhnt, sein breites blasses Gesicht schwamm als weißer Fleck in dem Dämmerlicht. Er stand in einer halboffenen Tür, hinter der die Küche zu sein schien. Ich gedachte ihm seine Unverschämtheit zurückzuzahlen. "Einem Bediensteten stehen solche Entscheidungen nicht zu. Hier ist meine Karte, und nun fix, unterrichten Sie Madame von meinem Hiersein."

"Was unterstehen Sie sich. Manon Dupriaux ist meine Frau."

"Ah, hocherfreut, Monsieur!" Ich lüftete meinen Hut.

"Verlassen Sie sofort das Haus!"

"Ich hatte ohnehin nicht vor, mich hier einzumieten. Sowie ich mit Madame gesprochen habe, soll Ihr Wunsch in Erfüllung gehen."

"Machen Sie, dass Sie fortkommen!" Seine. Stimme überschlug sich ein wenig.

Befand Madame sich im Haus, dann musste der Krach sie herbeilocken. Deshalb provozierte ich weiter. "Einem Gläubiger gegenüber wären Sie wohl höflicher, Monsieur. Leider bin ich nur Theaterrezensent. Sicherlich wollen Sie mir vorspielen, wie ungehobelt selbst ein gebildeter Mensch sein kann."

"Das ist ja zum Verrücktwerden!" Sein Aufschrei fiel zusammen mit einem harten Knall und dem Geräusch splitternden Porzellans, er musste eine Schüssel oder einen Teller auf die Fliesen geworfen haben. Seine Stimme kippte ab ins Falsett. "Heißt Kommune denn Rechtlosigkeit des Hausherrn? Welches Dekret schreibt vor, die Nerven gutwilliger Bürger zu ruinieren? Ich kann nicht mehr, ich will auch nicht mehr, nein, nein, nein!"

In seinem Ton klang echte Verzweiflung. Ich murmelte entschuldigend: "Weshalb verschließen Sie nicht die Tür, wenn Sie nicht gestört sein wollen?"

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