E.R. Greulich - Die Verbannten von Neukaledonien

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Eine Leserzuschrift machte mich auf die authentische Unterlage dieser abenteuerlichen Flucht aufmerksam. Der Titel jener sozialdemokratischen Broschüre aus dem Jahre 1876 lautet: «Die Märtyrer der Commune in Neu-Caledonien. Bericht zweier Entwichener.» In kleinerer Druckschrift steht auf dem Titelblatt: «Der Ertrag dieser deutschen Übersetzung ist für die deportierten Communards und deren Familien bestimmt.» Nicht zuletzt diese Dokumentation internationaler Solidarität war für mich der Anreiz, den Roman zu schreiben.
Zu den von der Thiers-Regierung Deportierten gehörten auch Louise Michel, der weibliche «Garibaldi», wie Clara Zetkin sie nannte, ferner Natalie Lemel und der ehemalige Marineoffizier Kervizic sowie die Journalisten Grousset und François Jourde. Die letzteren zeichneten als Verfasser des Berichts, doch da Jourde zur Fichteninsel deportiert wurde, von der unmöglich zu entkommen war, ist anzunehmen, dass Grousset mit Kervizic flüchtete. Aus begreiflichen Gründen schwiegen sich die Geflohenen über Weg und Umstände ihrer Flucht aus, deshalb mussten sie aufgrund von Studien und einer Reihe von Andeutungen in dem Bändchen rekonstruiert werden. Die Unerschrockenen gelangten nach England, wo sie in der «Times» und anderen Zeitungen die öffentliche Meinung Europas für ihre Leidensgenossen auf Ducos und der Fichteninsel zu mobilisieren suchten. Auch ihrem beharrlichen Bemühen war es zu danken, dass sich die Versailler 1880 zu einer Amnestie genötigt sahen.

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Sie hatten sich zufällig auf dem Hafenamt getroffen, anfangs Floskeln über das Wetter und die Zeitläufte gewechselt und jeder vom anderen das Gefühl gehabt, er könnte ihm irgendwann einmal nützlich sein. Cecil Bartoche hatte das Gespräch bald auf das Fest zum vierzigsten Geburtstag seiner Gattin Mabel gelenkt, zu dem die Spitzen der Gesellschaft von Nouméa eingeladen seien. Er würde sich freuen, auch Guillol als Gast begrüßen zu dürfen.

Bartoche hatte nicht übertrieben. Sogar der Herr Gouverneur nebst Familie hoffte, auf dem Ballabend des reichen Landsmanns und australischen Wahlkonsuls die Provinzlangeweile totzuschlagen. Das Erscheinen des unbekannten Seeoffiziers Guillol in jener erlauchten Gesellschaft war eine kleine Sensation gewesen. Der General hatte ihn, kaum dass Guillol allen Gästen vorgestellt worden war, mit Beschlag belegt. Es konnte ihm nur recht sein, de Cavalleux war eine wertvolle Bekanntschaft für jemanden, der hochfliegende Pläne hegte. Weniger recht war es der Tochter des Gouverneurs, Daphne. Als die ersten Takte Tanzmusik erklangen, trat sie zu den beiden Plaudernden und machte den Herrn Papa liebenswürdig darauf aufmerksam, dass auch er zumindest zwei Tänze zu absolvieren habe, einen mit der Dame des Hauses, einen mit seiner Gattin. Eine unausgesprochene Aufforderung auch an Guillol, geistesgegenwärtig bat er Daphne um den ersten Tanz. Es war nicht der Letzte, sie verstand geschickt, es so einzurichten, dass Guillol nur mit Mühe zu den Anstandstänzen mit den andern Damen kam. Konkurrentin Daphnes war deren Mutter, Adrienne, die aussah wie die reifere Schwester der impulsiven Gouverneurstochter. Sie sprach viel über Daphne, von deren menschlichen Vorzügen, ihren, Handfertigkeiten und Fähigkeiten, und über das, was sie bei einer Heirat vom Elternhaus mitbekäme. Scherzhaft flocht die kluge Mama ein, dass ihr natürlich ein sympathischer Eidam lieber wäre als ein unsympathischer, und der umschwärmte Seeoffizier geriet ins Schwitzen, wörtlich wie bildlich. De Cavalleux mochte ein nützlicher Leuchtturm sein, dessen Licht ihm womöglich irgendwann den Weg ins Marineministerium weisen würde, doch in den beiden Damen brannte ein Feuer, an dem man sich die Finger verbrennen konnte. Daphne versuchte später, Guillol zu einem Rendezvous zu provozieren. Er redete sich heraus, er werde ihr Botschaft zukommen lassen, sowie er wieder Landgang bekomme. Anfangs hatte sich Guillol über so viel Damengunst gewundert, angesichts einiger lediger Offiziere aus dem Stab des Generals, die als Heiratskandidaten bestimmt mehr zu bieten hatten. Bemerkungen, die ihm andere Damen beim Tanz zuflüsterten, klärten dann das Rätsel. In diesem Krähwinkel Nouméa fühlten sich die temperamentvolleren Damen um den Hauptreiz ihres Lebens gebracht: das Dasein in Glanz und Bewunderung, in der abwechslungsreichen Metropole Paris. Auch Daphne konnte nichts Besseres passieren, als von dieser tristen Insel weggeheiratet zu werden, und Guillol vermutete, das Rendezvous sei als Falle gedacht. Sollte der Herr Papa sie beide 'zufällig' zusammen treffen, dann bliebe kaum anderes, als sich zu erklären. War es nicht äußerst verlockend: Einheirat in die Königsfamilie? Obendrein war die Königstochter hübsch und nicht hässlich wie im Märchen. Daphne besaß Klugheit, Bildung und eine passable Mitgift. Guillol hatte es bedacht und nochmals bedacht, und auch jetzt überlegte er. Das Leben war eine Mathematikaufgabe mit zu vielen Unbekannten, sein Pech mit Annabelle hatte es ihn gelehrt. Die de Cavalleux werden hier in Neukaledonien versauern. Sie wollen es nicht wahrhaben, doch sie wissen es. Aber meine Ziele sind nur in Paris zu verwirklichen, wusste Guillol, und nie würde der Papa die Tochter mit ihrem Gatten in das Sündenbabel gehen lassen, das man dem General mit einem Orden versiegelt hatte. De Cavalleux war sich klar darüber, dass dann die Gattin öfter bei der Tochter weilen würde als bei ihm im trostlosen Nouméa. Fast alle diese Leute waren tropenmüde, und jeder versuchte dem Dilemma auf seine Weise zu entrinnen. Auch Albert de Cavalleux' Antrag auf Ablösung war das kaschierte Bemühen gewesen, sich an ein besseres Ufer zu retten. Die Flucht der beiden Deportierten dürfte das gefundene Fressen für ihn sein. Jetzt kann er den aufgespeicherten Tatendurst stillen. Agil und unternehmungslustig macht er keine Ausnahme von allen pensionierten und abgeschobenen hohen Militärs, die stets meinen, dass sie die verlorenen Schlachten der anderen gewonnen hätten. Er ist fest überzeugt, wäre er im Mutterland gewesen und hätte auch nur ein Armeekorps zu befehligen gehabt, der Krieg mit Preußen-Deutschland hätte einen anderen Ausgang genommen.

Als Guillol sich dem Hause der Bartoches näherte, sah er, dass die kleinen Fenster hinter den Ziergittern im Erdgeschoß noch erleuchtet waren. Wahrscheinlich verkonsumierten die Domestiken jetzt die Reste des Festmahls. Wenn der Herr schläft, dachte Guillol, tanzen die Mäuse auf dem Tisch. Er zog den bronzenen Klingelgriff unter dem maurisch-spanischen Torbogen. Ein Bediensteter öffnete, führte ihn in die Halle, deren Interieur an die Häuser des spanischen Adels erinnerte, und bat ihn, in einem mit Schaffell bespannten Sessel Platz zu nehmen.

Im Gegensatz zum Abend hatte Guillol jetzt Muße, sich umzuschauen. Zwar wirkte die Halle beinahe spartanisch, trotzdem roch es, hier nach Reichtum. Insgeheim rümpfte Guillol die Nase über den wendigen Bartoche, einen Pragmatiker, der stets wusste, wie er den Mantel hängen musste. Das Beste an ihm war seine Gattin Mabel, blond, schlank, intelligent, einst eine umschwärmte Dame der australischen High-Society. Wie Guillol erfahren hatte, war ihr Vater Besitzer von mehreren Fleischfabriken und Tausenden von Rindern.

Als Bartoche erschien, begrüßte er den späten Gast mit erstaunt-besorgtem Gesicht und bat ihn in sein Arbeitszimmer. Nachdem Guillol berichtet hatte, entschied der Konsul: "Wir gehen beide zum General." Er werde sich sofort ankleiden und bitte um wenige Minuten Geduld.

Guillol hatte mit Wenn und Aber gerechnet, mit einerseits und andererseits. Aus welchen Beweggründen auch immer, Bartoche hatte eben bewiesen, dass er Gespür besaß.

Auf dem Weg zur Residenz des Gouverneurs zerstreute er Guillols Bedenken, de Cavalleux könne ungehalten sein. "Sie werden Gelegenheit haben, seine Reaktionsfähigkeit zu bewundern. Obwohl er an der Spitze steht, ist er von allen Offizieren hier der fähigste."

Das dunkel daliegende Gebäude wirkte keinesfalls einladend. Unbekümmert setzte Bartoche den vergoldeten Türklopfer in Bewegung, bis ein gähnendes Faktotum öffnete und den beiden Männern mit einer Öllaterne ins Gesicht leuchtete. Der Verschlafene wurde überaus diensteifrig, als er den Konsul erkannte.

"Wecken Sie den General", herrschte ihn Bartoche an. "Sagen Sie ihm, zwei Kommunarden sind von Ducos geflohen. Monsieur Guillol und ich wollen ihm Einzelheiten mitteilen."

In erstaunlich kurzer Zeit kam der Mann mit der Laterne zurück und geleitete sie in ein Kabinett, das trotz seiner Möbel im Louis-quatorze-Stil einen wohnlichen Eindruck machte.

Kurz nach den beiden Männern trat de Cavalleux in das Gemach, wobei er die letzten Knöpfe seiner seidenen Hausjacke zuknöpfte. Er begrüßte Bartoche und Guillol ohne ein Anzeichen von Unmut und bat, Platz zu nehmen. Aus einer Vitrine nahm er Gläser sowie eine Karaffe mit erlesenem Jerezlikör, goss daraus ein und bat mit kaum verhohlener Ungeduld zu berichten.

Schweigend hörte er Guillol zu, während er sich das Knebelbärtchen strich. Er mochte sechzig Jahre zählen, seine agile Art ließ ihn jünger erscheinen. Während sich Guillol um klare, knappe Formulierungen bemühte, huschte ihm durch den Kopf, dass des Generals Haupt- und Barthaar zu schwarz war, um echt zu sein, er will nicht alt aussehen. Auch in zehn Jahren dürfte er noch nicht jene knöcherne, stocksteife Unnahbarkeit erworben haben, hinter der pensionierte Generale gern ihre Senilität verbergen.

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