Willibald Alexis - Der Werwolf
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Die Zuhörer wollten nicht minder gute Christenmenschen sein, also jubelten sie schon im Voraus. Nur schien es einigen bedenklich, wie man's anzufassen habe, da er von Obrigkeiten und Fürsten geschützt werde. Da erzählte ein anderer ihnen, dass einst der Barfüßer, Obrister dem Papste Clemens gegen die Türken versprochen dreißigtausend Mann, und alle aus dem Barfüßerorden und sollten die Klöster doch gut bestellt bleiben. Aber gegen die Türken könnten die Ritter und Landsknechte kriegen; löblicher wär's für die Militia Gottes, nach dem abscheulichen Neste Wittenberg aufzubrechen.
Da brach wieder ein unmäßiger Jubel und Lärm aus, und der Barnabas schwang eine Eisenstange, die er aus der nächsten Schmiede sich geholt, und schwur, er wolle der Erste auf der Leiter sein, so man es ihm nur lasse, dass er den Lästerer am Genick fasse: „Du sollst es!“ schrieen die Burschen; aber es ward kein Kreuzzug. Die Bürger waren schon fort; die Weiber hatten keine Lust, in den Krieg zu ziehen.
Der Wein, den die Studenten dem langen Barnabas zu reichlich eingegossen, verfehlte nicht seine Wirkung. Er verlor den Faden; statt zu brüllen, fing er an zu jammern, und statt den Doktor Luther zu erwürgen, den er schon an der Gurgel hielt, würgte ihn eine Vorstellung. Ob der gottvergessene Mönch denn alle Scham und Schande vergessen, und was er seinem eigenen Stande schuldig sei? Ob sie nicht schon genug runter gekommen wären, die Barfüßerorden durch die Bank? Spotte man ihrer nicht schon, wenn sie mit dem Bettelsack durchs Land zögen? Wo lüde ein reicher Herr sie noch ein und ziehe sie zu seiner Tafel? Wo das Gesinde speist, setze man ihnen den Abhub hin, und in vielen Häusern schlüge man ihnen die Tür vor der Nase zu? Die Bissen würden immer knapper, die Reisen immer weiter, der Glaube immer schlimmer: ob sich denn einer darum noch einkleiden ließe, dass er hungert und sich einen faulen Mönch schelten lässt? Da täte man ja besser, ein Müllerknecht sein; so man auch, wie ein Esel tragen müsse, sei der Sack doch immer voll, und wisse man, wo alle Abend die volle Schüssel raucht, und der Strohsack auf der Bank liegt.
Der Wein hätte aus dem ehrlichen Brandenburger Mönch wohl noch viel mehr ans Licht gebracht, als ans Licht sollte, und die Studenten stießen sich vor Lachen mit dem Ellenbogen, wäre nicht eine Sternschnuppe vom Himmel geschossen, denn es war mittlerweile dunkel geworden.
„Da seht Ihr's!“, kreischte ein anderer Mönch, der so klein und dick war, als jener lang, aber er reckte den Arm und den vorgeschobenen Zeigefinger, als wollte er das Ende der Schnuppe berühren. „Wieder ein Zeichen, und wir wollen noch nicht sehen! Habt Ihr denn nicht gehört, dass uns die himmlische Zornrute droht, die nächstens am Himmel hängen wird, ellenlang und armesdick, nicht gehört, dass in den großen Gebirgen die Erde gezittert hat! Gottes Langmut hat schon zu lange gewartet; der Welt Untergang um solcher unermesslichen Sünde willen steht in den Sternen geschrieben. Die Gelahrten lasen es dort schon, die Fürnehmen wissen es. Im Wasser und Feuer wird sie untergehen, und der Tag ist da, ehe Ihr es Euch verseht. Die Gelahrten sagen es Euch nicht, denn die Gelahrten sind klug; ich aber sage es als ein schlichter Mönch zu seinen erbarmungswürdigen Brüdern: Rettet Euch! Ich meine macht, dass Ihr Euch retten sollt wie die Fürnehmen, die Euch in Unwissenheit lassen und es überschlagen, wie sie sich selber salvieren, derweilen Ihr untergeht; rettet Eure Seelen, sage ich Euch, ehe es denn zu spät ist. Wer wollte nun noch den Augenblick verkennen, die ganz absonderliche Gnade des Heiligen Vaters in Rom, der auf höchst eigentümliche Fürbitten der allerheiligsten Jungfrau Maria Euch gerade jetzt seine Ablassbriefe sendet, damit Ihr kaufen sollt, ehe denn all Euer Geld Euch nichts nützt. Darum ist das die grauenhafte, die abscheuliche, eine Sünde, für deren Unermesslichkeit gar keine Worte sind, dass dieser Luther, der so gut wie einer weiß, wie der Tag des Gerichtes vor der Tür steht, dass er gerade jetzt durch seine teuflischen Lehren die Welt verwirrt, die Welt am Rande des Abgrundes. Mit einem Fuße steht Ihr darüber, ein Engel will Euch die Hand reichen, da flüstert er Euch zu: Greift nicht danach. Meine Brüder, kann so ein Mensch sprechen, oder ist's des Satans Stimme? Apage! rufe ich, Kyrie eleyson! kauft, kauft! denn Euer Geld ist nichts wert, Schutt im Schutt, Ihr nehmt es nicht mit hinüber ins Himmelreich!“
Nach der Rede scholl kein Vivat, kein Jubel, aber sie hatte wieder gut gemacht, was der gemütliche Barnabas verdorben. Sie schlichen still auseinander; doch in der Stadt war es an dem Abend nicht still. Man disputierte, zankte, schrie, in den Kellern und Schenken; die Barfüßer, deren fast ein halbes Tausend zur großen Disputation gekommen, zogen durch die Straßen; Haufen Volkes hinter ihnen; klagende, schluchzende Weiber, die Rates, Trostes bedurften. Viele hatten sich vor der Kirchtür gesammelt und hofften noch immer, bei der dringenden Gefahr werde man in der Nacht die Türen öffnen und mit dem Verkauf den Anfang machen. Andere standen vor dem Karthäuserkloster, wo Tezel abgetreten, und baten inständig, dass man sie zu dem heiligen Mann einlasse; so drückte sie ihre Sünde. Die Weiber ließen sich kaum von den Scharwächtern abtreiben, sie kamen von anderer Seite wieder, und als eine der Widerspenstigen vom Weibel gepackt und nach der Wache geschleppt ward, fragte sie ihn, ob er, wenn die Welt über Nacht unterginge, ihre Sünden aufnehmen und für sie ins Fegefeuer wolle? Der Weibel schlug auf die Brust: „So wahr ich ein Brandenburger bin, auf die Gefahr hin will ich's!“ Zum Scherzen war's doch nicht angetan, wenn man in Scharen die Kapuziner, Dominikaner, Franziskaner, die Kalthäuser und Karmeliter, in ihrer uralten Feiertracht, Gebete murmelnd, Grabeshymnen still singend, durch die Straßen streifen sah, wo Hunderte von Landleuten, die kein Obdach gefunden, in der Winternacht lagen, vor Frost zitternd. Tezel dagegen saß in einem warmen, behaglichen Gemach, und vor ihm ein großes Gefäß mit rauchendem gewürztem Weine, aus dem er vermutlich zur morgenden Disputation sich Mut trank, als der Dominikaner, der am Feuer zuletzt gesprochen, nach Mitternacht eintrat: „Magister!“ sagte er, „Gesinnung ist gut; aber lauter Gesindel; was reich und angesehen, ist zugeknöpft bis ans Kinn. Käufer die Hülle und Fülle, aber es wird verdammt nach Kupfer im Kasten klimpern.“
Wie Tezel in Frankfurt disputiert hat, im Winter 1518, dreihundert Mönche und Kleriker ihm zur Seite; wie, wenn er den Mund auftat, sie ihm Pergas! zuschrieen; wie wenn der Opponent nur einfiel, ein Murmeln, gleich fernem Donner durch den Saal lief; wie es ausbrach zu einem Gewittersturm, wenn der Dominikaner von der Kraft der Beredsamkeit des anderen ins Stocken geriet; wie der Rektor Wimpina hinter dem Disputierenden auf dem hohen Katheder jetzt mit den Augen blinzelte und Winke gab, jetzt sich erhob und zur Ordnung schrie; wie Tezel, wo ihm die Gründe ausgingen, das Maul aufriss, lateinische Verwünschungen auf die Ketzer brüllend, und mit den Fäusten auf das Pult schlagend; wie endlich mitten im Getöse Wimpina sich wie ein Jupiter erhob. Blitze schleudernd aus den Augen, donnernde Befehle aus dem Munde, und am letzten Tage unter furchtbarem Geschrei der Parteien den Doktorhut dem Baccalaureus auf die Stirn drückte, – im Augenblick, meinten viele, wo er den Gründen seines bibelkundigen Gegners erliegen musste; wie dazu die zwei Drommeter aus der Galerie schmetterten, die Pauken draußen wirbelten, vor dem Ausspruch der Autorität: dass er gesiegt habe, der loyale Widerstand verstummen musste; – aber das ist in der Historie vielfach erzählt.
Unsere Geschichte weiß nur, wie ein Opponent – Johannes Knipstrow, ein Student der Theologie aus Pommern, der bei den Franziskanern die untern Weihen empfangen – als dieser Opponent, um einmal Luft zu schöpfen, aus dem gepresst vollen Saale hinaus wollte, beim Durchdringen beschimpft und gestoßen wurde. Die am Eingange, die nur den Lärm gehört, meinten er sei überwunden, und fliehe; sie sahen geballte Fäuste, sie hörten die Schimpfworte: „Lügenbrut, Heiligenschänder!“ Waren sie nun einstudiert, oder war es die Wut des Fanatismus, sie wollten es auch nicht an sich fehlen lassen. Also griffen auch sie zu, und drängten und stießen ihn. Sie hätten ihn vorn die Freitreppe hinuntergestoßen, wenn nicht der kurfürstliche Abgeordnete zur rechten Zeit gekommen wäre. Entweder hatte er vom Lärmen gehört, oder es war ihm auch zu heiß drinnen geworden. Mit festen Worten wies der Ritter die Grimmigen zurecht, dass sie hier seien mit dem Munde und nicht mit den Fäusten zu disputieren. Wenn auch die nächsten gehorchten, die entfernteren schrieen: „Er ist ein Gotteslästerer, ein Ketzer!“ Die Studenten, die in Landsmannschaften in ihrer bunten Feiertracht ums Haus standen, schrieen drein, sie wollten in Frankfurt rechte katholische Lehre, keine Wittenberger Ketzereien, kein augustinisches Spülwasser. Die Weiber, das Volk schrie es nach. Die Trompeten und Pauken riefen wie zum Tumult auf, von den Dächern, die voll Buben waren, flogen Schneebälle herab. Der Ritter, der ein stattlicher Mann war, und mit gar keiner Miene, als ob er sich schrecken lasse; aber auch ein solcher Mann, wenn er einzeln kann, gegen eine grimmige Menge nichts ausrichten, noch mocht' er's – denn ehedem schrieen die Diener der Fürsten nicht gleich über Aufruhr und verletzte Autorität, wo das Volk einmal laut wurde –- der Ritter, sage ich, schlug den Mantel zurück und fasste den Knipstrow unter den Arm. So führte er ihn durch die Tobenden, bis wo die Pommeranen standen. Denen übergab er ihn: „Ist Euer Landsmann, Ihr werdet für ihn sorgen.“ Damit schritt der Herr wieder durch die Volksmassen nach dem Rathause. Sie wichen ihm respektvoll aus: „Der Marschall Bredow!“ Die Pommeranen aber hatten vorhin am lautesten geschrieen: „Vivat Tezel! Schlagt den Ketzer aufs Maul!“ Sie hatten nicht gewusst, dass, der so beredt gesprochen ihr Landsmann war. Nun schrieen sie: „Vivat Knipstrow! Vivat Pommerania!“ So drängten sie, die blanken Hieber überm Kopf, den Landsmann in ihrer Mitte, durchs Volk. Anfangs wollten sie ihn nur nach ihrem Konvikt salvieren, dann, als alle vor ihren Hiebern und entschlossenen Mienen wichen, gefiel's ihnen; sie zogen mit Absicht durch die vollsten Gassen, wie im Triumph, immer schreiend: Vivat Knipstrow! Vivat Pommern! Vivat libertas academica!“ Das Volk schrie mit, denn das Schreien steckt an; die schrieen Vivat Tezel! Die Vivat Knipstrow! Am Ende meinten sie, es wäre dasselbe!
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