Willibald Alexis - Der Werwolf

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Willibald Alexis' Roman «Der Werwolf» ist keine historische Darstellung der damaligen Geschehnisse. Es werden historische Quellen zitiert, das meiste entsprang der Phantasie des Autors. Geschichtliche Hintergründe tauchen nur in den Gesprächen der handelnden Personen auf. Das fast 500 Seiten starke Werk jedoch bietet eine einfühlsame Schilderung der Ängste und der Hoffnungen in einer unruhigen Epoche. Als Sitten und Gesellschaftsbild der Zeit vor 500 Jahren kann «Der Werwolf» auch dem heutigen Leser noch eine spannende Lektüre bieten.

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Und wer sagt uns denn, ob der See der Sünde nicht immer größer wird, denn der Satan setzt seinen Unrat überall hin. Wer verheißt uns denn, dass der See nicht übertritt, dass er Felder, Wälder und Berge, dass er die ganze Welt überschwemmt? Habt Ihr's nicht gehört von der Sündflut, dann will ich's Euch auch nicht sagen denn darum bin ich nicht hier. Ich bin hier für die paar Seelen, die sich retten wollen. Für die sind die Briefe geschrieben, – Morgen, übermorgen kommt wieder, da könnt Ihr kaufen. Heute Abend, in Eurem Kämmerlein, betet alle mit mir, dass der Heilige Vater nichts in Rom von den Gräeueln hört, von dem Wittenberger Geschrei, versteht Ihr mich; denn wenn er's in Erfahrung bringt, ich stehe für nichts, dass es mit dem Ablass aus ist. Wär' ich Papst, ich sag's Euch geradezu als ein ehrlicher Mann, ich zöge meine Hand zurück und schlüge den Kasten zu.“

Dabei schlug er den Kasten wirklich zu, aus dem er noch eben einige der teuersten Ablassbriefe wie eine Lockspeise vorgezeigt hatte, und ein Stöhnen und Schluchzen ging durch die Versammlung. Sie sprachen nicht, aber ihre Blicke und Seufzer sprachen ihre Angst aus, dass der Papst es machen könne, wie der Dominikaner drohte. Solche Zeichen des Glaubens wirkten indes beschwichtigend auf den Zorn des heftigen Mannes. Er wollte sie nicht ohne Trost von sich lassen. Zu diesem und zu jenem sprach er freundlich, sie sollten ja nur wiederkommen, wenn es Zeit sei, es werde sich schon für jeden etwas finden, und zu einem sprach er vertraulich, aber es hörten es mehrere, und die mehren erzählten es, den anderen wieder: auch wenn der Papst Kunde davon erhielte und sein Gnadenkästlein plötzlich schlösse, so blieben die Briefe, die er da hätte, doch untersiegelt und in voller Kraft, so ihnen erteilt worden. „Und,“ setzte er hinzu, „für meine Frankfurter werden sie schon ausreichen.“

„Und“, flüsterte ein reicher Handelsherr zu einem Ratsherrn beim Hinausgehen aus der Kirche, „doppelt teuer werden.“

„Wenn er nicht Dominikaner wäre“, erwiderte lächelnd der andere, „ich nähme den Tezel zu meinem Markthelfer.“

Nachmittags loderte ein helles Feuer in der Gubener Vorstadt bei Sankt Gertrauds Kirche. Seit den Zeiten, wo der falsche Waldemar Ludwig von Baiern und die getreuen Bürger in der Stadt Frankfurt belagert, sah man nicht so viel Menschen beisammen. Die Studenten sangen als Wächter um den angezündeten Holzhaufen und sangen lateinische Jubel- und Spottlieder. Wem der Spott galt, brauch' ich nicht zu sagen, schwerer ist's zu glauben, wem ihr Jubel galt, wenn sie den Tezel ankommen sahen, an der Spitze seiner Dominikaner; den dickbäuchigen Kerl mit den dünnen Beinen, dem kahlen Kopf und einem Gesicht, auf dem auch keine Spur von Geist war, Feuer nur in der roten Nase, höchstens Pfiffigkeit in den kleinen geschlitzten Katzenaugen, aber der große Mund mit den aufgeworfenen Lippen machte den gemeinen Marktschreier fertig und doch schrieen sie aus Leibeskraft in die Lüfte, und ihre Hieber klirrten und funkelten im Flammenschein. Es war in Deutschland so, man schickte die Jugend auf die Universität, damit sie austoben sollte; wenn sie ausgetobt, dann käme sie nüchtern zurück, als wie man die Menschen im Leben braucht. Das war die alte Weisheit, und mancher wünscht, dass wir noch heute so weise wären. Wenn man aber ein Fass schnell will ausbrausen lassen, wirft man was hinein. Kalk oder Taubenkot, oder was es ist, es kommt nicht drauf an. Was man in einen Strudel wirft, das ergreift der Strudel, und spritzt und schäumt und trägt's und spielt mit ihm, wie der Walfisch mit der Tonne. Einige Gelehrten meinen, das ganze Menschengeschlecht sei als wie die Jugend, wenn's lange still gesessen, und es regt sich in ihm das Blut, alsdann brauche man ihm nur hinzuwerfen ein Spielzeug, was es sei, aber einen Namen muss es haben, einen Namen, der schön klingt, und sie spielten, tanzten und schrieen darum, ja, sie lägen sich in den Haaren und zögen die Schwerter, und, je nachdem, sie zündeten auch Brandfackeln an und gingen dafür in den hellen Tod. –

Vor dem Schrei, den der Tezel vor dem Holzstoß ausstieß, als er seine langen Arme aus der Kutte reckte und seinen hässlichen Mund aufsperrte, um die Rede zu beginnen, – vor dem Schrei, so entsetzlich war und so hässlich klang er, erschraken die kleinen Kinder auf dem Arm ihrer Mütter. Aber seine Rede selbst war noch weit hässlicher. Niemals auf der Messe in Frankfurt haben sich die Packknechte solche Schimpfworte zugerufen, als die Lippen des Baccalaureus gegen den Doktor in Wittenberg ausspielten. Einige meinten, die Studenten hätten ihm vorher zugetrunken, und das wäre der schlechte Wein, der aus ihm sprach. Die schrieen denn auch, wenn er einen Augenblick Atem schöpfte und wiederholten im Chor noch ärger als er die letzten Worte, und die Kinder und Buben schrieen auch, und die Kettenhunde in der Vorstadt heulten, dass wenige sein mögen, so die Rede in dem Lärm ganz gehört. Zwar sind Studenten gewesen, die in ihren Tafeln nachgeschrieben haben, und später haben sie sich's untereinander in den Kneipen vorgelesen, wobei sie unmäßig gelacht; ist aber die Rede nachmals in keiner Chronik gedruckt worden, also weiß man nicht recht, wie sie war. Das aber vergaß ich zu sagen, dass, als Tezel sprach, er durch die Studenten, seine Freunde, unterweilen selbst unterbrochen ward. Denn einmal nieste einer, da riefen alle Prosit; und wenn er sich heiser geschrieen, rief einer: weiter Kapuze! Und mitten unter der Rede haben sie gelacht und geschwatzt. Also mag man wohl glauben, dass sie auch zuvor im Weine sich zu viel getan.

Als er sich nun ausgeschimpft, trat ein Freiknecht vor; an der Leine einen räudigen Hund, und der hatte einen Korb im Maul, und in dem Korb waren gedruckte Bücher und Schriften. Da ließ sich Tezel Handschuh reichen, zog sie an, und mit einer langen Zange griff er die Schriften heraus; das waren die fünfundneunzig Thesen, die Luther in Wittenberg an die Kirchtür geschlagen, und sein Sermon vom Ablass. Er warf sie in die Flammen mit grässlichen Flüchen, und als er dann die nackten Arme gen Himmel hob und die Hände faltete, betete er, oder schrie vielmehr: Dass der Herr der himmlischen Heerscharen es fügen möge, dass der Verfasser dieser gottlosen Schriften, der Beliassohn, die Ausgeburt der Hölle, schwärzer wie Satan selbst, bald folgen möge, dem verdammten Papier in die verzehrenden Flammen. Er hatte sich ausgeschrieen. Seine Confratres und die Studenten empfingen ihn jubelnd, und einer riss ihn dem anderen aus den Armen; ich weiß nicht, ob's dem Dominikaner sehr lieb war, – die Studenten drückten ihn nicht, wie ein weicher Mädchenarm; und das hat er wohl nicht mehr gehört, als einer zum anderen sagte: „Herr Bruder, eigentlich müssten wir ein Zelttuch holen und unseren dicken Pfaffen in die Luft werfen, das wäre Jucks und Juris!“

Ein Bürger sagte zum anderen beim Nachhausegehen, beide waren angesehene Leute: „Wo soll ihm die Lunge herkommen morgen zum Disputieren?“

„Wenn er nicht mehr schreien kann, schreien andere für ihn,“ versetzte der Zweite. „Das ist alles vorher abgemacht.“

„Aber was wird dann draus?“

„Was noch! Die Dominikaner haben's davongetragen über die Augustiner; das ist die Sache, weiter ist's nichts.“

„Viel Spektakel um Quark.“

„Kommt unseren Karthäusern zustatten; und unserer Stadt gibt's Ruf.“

Nicht alle hatten sich entfernt. Selbst die zornschnaubende Rede Tezels hatte der Wut der unbändigen Mönche nicht genügt. Sie redeten einzeln zum Volke, wo sie Zuhörer fanden; besonders einer, der lange Barnabas, den wir schon als Zuzügler auf der Landstraße trafen. So unwissend Tezel auch sein mochte, war er doch durch die Schule gegangen, und wenn er sich ungebärdig benommen hatte und unflätig sprach, war doch Art darin. Er wusste, dass man mit A anfängt und mit Z aufhört und einen Berg von unten aufsteigt. Der Bruder Barnabas stand aber schon oben, als er das Maul auftat, und da er nicht weiter steigen konnte, musste er natürlich wieder hinab. Er entwarf eine Schilderung des Fegefeuers, die einem Schmied Ehre machte. Er malte die Freude der zehnmal zehntausend Teufel, wenn sie auf den ruchlosen Ketzer hämmern dürften. Aber was gälte es, dass es eines Nachts in Wittenberg rumpeln und krachen, und man anderen Tags in der Augustinerzelle ihn finden werde mit blauem Gesicht und umgedrehtem Halse. „Die Gelehrten und Medici sagen den Leuten, er ist am Schlagfluss gestorben. Sie räuchern mit Essig, dass man den Schwefelgeruch nicht riecht. Dann wird er selig bestattet mit Grabgesang und Glockengeläut, und das Volk glaubt's, dass er selig verstorben. Nein, der Teufel soll ihn gar nicht holen, wir wollen ihn holen, wir ihm den Hals umdrehen, wir ein Feuer anzünden, darin er schmoren soll, dass es ein Jubilo ist, jedem guten Christenmenschen!“

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