Willibald Alexis - Der Werwolf

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Willibald Alexis' Roman «Der Werwolf» ist keine historische Darstellung der damaligen Geschehnisse. Es werden historische Quellen zitiert, das meiste entsprang der Phantasie des Autors. Geschichtliche Hintergründe tauchen nur in den Gesprächen der handelnden Personen auf. Das fast 500 Seiten starke Werk jedoch bietet eine einfühlsame Schilderung der Ängste und der Hoffnungen in einer unruhigen Epoche. Als Sitten und Gesellschaftsbild der Zeit vor 500 Jahren kann «Der Werwolf» auch dem heutigen Leser noch eine spannende Lektüre bieten.

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Siebentes Kapitel

Der vierte Reiter denkt nicht, er handelt

Der Ritter von Stülpe war um dieselbe Zeit schon weiter vorauf auf dem Wege nach der Oder. Wenn der Ritter Mathias, auf seinem schweren Gaul trabend, einem schwergerüsteten Deutschen, der zur Schlacht reitet, zu vergleichen war, so glich Hake von Stülpe einem Beduinen, der auf seinem langgestreckten mageren Klepper, den Leib über, durch die Wüste fegt. Wenn er dabei Gedanken hegte, gab er sich doch nicht Mühe, Worte dafür zu suchen. Sein Auge schaute wie das der Falken nach rechts und links, ohne dass er den Kopf wandte, und mancher Mann wäre ihm nicht gern begegnet allein auf der Heerstraße.

Ja, so ging es denen, die jetzt ängstlich auf der Höhe sich nach ihm umschauten, und er war doch nur ein einziger, und sie gewiss ein Schock und drüber. Während sie den gekrümmten Weg zogen, flog ein Klepper mit losgelassenen Zügeln wie ein Bolzen quer übers Land. Wer die vielen von einem fernen Berge gesehen, hätte vorhin gemeint, es ziehe eine Herde brauner Tiere über den Schnee, denn alle waren in braunen Kutten, wenn nicht in wollenen, doch in härenen. Es waren Mönche, offenbar auf einer Reise oder Wallfahrt nach weithin; darauf deuteten die Bündel auf ihren Rücken oder an ihren Armen. Aber es war doch kein Gepäck, nach dem ein Schnapphahn auszieht, noch würde einer so vermessen sein, auf offener Straße um so weniges eine ganze Schar anzugreifen. Die flohen und taumelten nun wie eine Herde Schafe, wenn der Wolf durch die Heide setzt, seitwärts, vorwärts, aber da keiner wusste, wohin, stießen und taumelten sie gegeneinander. Sie schrieen, und der Reiter schrie auch aus Leibeskräften: Halt! Halt! Hilfe! Halt! Weder mit eingelegter Lanze, noch mit gezücktem Schwerte, sondern beide Arme ausgestreckt, denen sichtlich der Zügel entfallen, war nämlich Herr Hake von Stülpe in den dichtesten Tross gesprengt, und er konnte gewiss nicht dafür, dass von dem schnaubenden Tiere einige links und andere rechts geschleudert, auf dem Schnee sich wälzten.

Dass es nicht Herrn Hakes Absicht gewesen, hat er selbst beteuert, als es ihm gelungen, den Zaum und die Kette seines Tieres wieder zu fassen; er schalt auf sein Pferd und den Gürtler, der so schlechtes Riemwerk für das schwere Geld geliefert, sei doch auf dieser irdischen Welt niemand zu trauen, und lauere der Schalk hinter dem ehrlichsten Gesicht, und es tue ihm von Herzen leid, dass er die guten Bauern so aufgeschreckt; sie sollten nur ihre Kohlköpfe auflangen und wieder auf die Esel packen; er wolle ihnen, was verloren, bezahlen.

„Kohlköpfe?“, fragte erstaunt der Prior der Kapuziner, und alle, die von ihrem Schrecken verpusteten, sahen den Ritter verwundert an.

“Ihr zieht vermutlich nach Müncheberg zu Markte. Grüßt doch meinen Vetter, den Diakonus. Wenn Ihr Eure Esel verkaufen wollt; der versteht sich drauf.“

„Zu Markt“! Esel! Was ist dem Reiter?“ fragten die Mönche; sie sahen, es war einer, der ihnen nicht an Haut und Beutel wollte.

„Für was hält der Ritter uns?“ sprach der Prior.

Da hielt sich Herr Hake, der auch vom Sattel gestiegen, wie, als um das Sattelzeug in Ordnung zu bringen, die Hand an die Augen, als blende ihn der Schnee: „Ei, seid Ihr nicht aus Schmalenwische und Kikebusch, Hörige meinem Schwager von Biberstein?“

Da riefen zehn Stimmen, eine verwunderter als die andere: „Schmalenwische und Kikebusch, Hörige! Hört doch! Er ist blind!“

„Donnerwetter!“ fuhr eine Bassstimme drunter, die einem Kapuziner gehörte, von einem Körperbau, der eines Riesen spottete. Aber gerade dieser Körper hatte die meiste Mühe, sich von der Erde aufzurichten, und als es gelang, hinkte der Riese in der Kapuze mit gar nicht freundlichem Gesicht auf den Ritter zu: „Dreitausend Himmel-Donnerwetter, wenn Ihr ein Ritter seid, so wisst, dass wir Kapuziner sind und die sind von der Regel des heiligen Dominikus, und voran gehen die Franziskaner wir sind dem Teufel seine Hörigen, dass Ihr's wisst; und plagt Euch der Geier, dass Ihr unter uns reitet, wie der Fuchs unter die Rebhühner!“

Da fielen dem Junker die Schuppen von den Augen, er rieb sich aber nicht die, sondern die Stirn, als er den Kopf schüttelte und den Mund auftat: „So schütze mich der heilige Kapuzius! Das ist doch zu arg. Ja, dass Ihr Menschen mit zwei Beinen wärt, das sah ich schon dort.“

Die Mönche schüttelten den Kopf und meinten, es sei nicht recht richtig mit dem guten Ritter, der jetzt, gar trauriger Gestalt, am Riemenzeug bastelte, und ob er schon die Nase dicht 'ran steckte, doch die Schnalle nicht zu finden schien, die er suchte.

„Gott und seine Heiligen bewahren uns alle vor dem Teufel!“ sprach er, indem er, wie um sich zu verpusten, den Arm über den Sattelgurt legte, und die Mönche riefen: „Amen!“

„Nun ist's gewiss, ich kann nicht recht sehen.“

Einer und der andere lachten, wie wenn ein dummer Mensch etwas sagt, was jeder weiß. „Man sieht ihm ja das Fell übel dem Auge.“

„Für was hielt er uns?“

„Ihr müsst's mir schon zu gut halten, wenn ich's Euch nachher sage, warum das so kam. Oben, als ich um die Waldecke bog, sah ich's vor mir, wie ein großes Bettuch, und darauf sprangen ein Schock Flöhe.“

Es hätte einen andern Mann erschrecken können, wie die Mönche mit gar nicht feinen Mienen sich um ihn stellten. Hatten sie schon keine Waffen, waren ihrer doch darunter, die zu jeder Zeit einen guten Landsknecht abgegeben hätten. Der Prior aber winkte ihnen, mit dem Finger an der Stirn: „Ihr seht ja, wie's mit dem Mann steht.“

„Ach, wenn Ihr das wüsstet, Hochwürdiger, Ihr würfet Euch alle, wie Ihr seid, gratis in den Schnee, und betetet drei und noch mehr Pater Noster für mich. Es hülfe doch nichts. Was gehen mich die Flöhe an, ich führe nicht mit ihnen Krieg. Auch nicht mit den Ratten, so flimmerte es mir drauf. Aber nachher sah ich lauter Füchse über den Schnee streichen, und da wollte ich noch vorhin drauf schwören, so war's; und da ließ ich meinem Tiere die Zügel, denn ich bin ein verzweifelter Fuchsjäger.“

Nun war's an den Mönchen laut zu lachen, dass ein so blinder ungeschickter Mann ein Fuchsjäger sein wollte. Aber der Goliath unter den Kapuzinern sprach: „Er soll schon die Augen aufsperren, wenn er uns das Schmerzensgeld zahlt.“

„Was Ihr lieben Herren und frommen Brüder verlangt,“ entgegnete demütig, ja fast kläglich der Ritter. „Da sei Gott für, dass ich einem Diener der Kirche, und sei's, der niedrigste Messner, entziehe, was ihm zukommt: Ich hab's zu schwer gebüßt.“ Als der Ritter dabei seinen ledernen Geldsäckel, den er um den Leib geschnallt trug, klingen ließ, sahen sie, dass er ein guter Mann war, der ihnen nichts Böses wollte. Sie bedauerten ihn und rieten ihm, er solle sich besprechen lassen, aber er schüttelte traurig den Kopf.

„Da hilft nichts, denn wenn's mit den Augen wieder gut ist, fährt's in einen anderen Sinn, und das Schlimmste ist, dass ich's selber nicht merke, wie es in mir herumzieht aus einer Kammer in die andere, und ich mache tolles Zeug, bis ich wie jetzt drauf gestoßen werde, dass der böse Feind mit mir sein Spiel hat, und alles – um einen falschen Beichtgroschen!“

Der Ritter musste sein Unglück erzählen, wie er auch gar nicht Lust zu haben schien.

„Das ist das Erschreckliche, meine Brüder, dass alles von einem verfluchten Juden kommt. Dem verkauft' ich einen alten Wolfspelz und freute mich, dass es Abend war, und er war kurzsichtig, dass er's nicht merkte, wie der von den Motten zerfressen war. Denn das ist doch nichts Schlechtes, dass ein guter Christ einen Juden anführt.“ Ihr Schweigen schien keine verneinende Antwort. „Nun aber am Morgen sah ich, dass mich der Jude betrogen hatte, und er war über alle Berge. Hatte mir der Heidenhund einen falschen Groschen gegeben. Kein Christenmensch wollte ihn nehmen, nicht bei Abend, nicht bei Nacht. Der Wirt warf ihn mir bei der Zeche zurück, der Krämer ließ ihn auf dem Ladentisch klingen und lachte mich an. Mich verdross der Groschen und war's auch nur darum, dass ich mir sagen musste, es hätt' mich ein Jud' übers Ohr gehauen. Also los werden musst' ich ihn. Und da gab ich ihn einem Priester bei der Beichte; 's ist dunkel in der Kirche, und ein Priester ist ja kein Wechsler, dachte ich. Und dann, meine Herren, dacht' ich auch: Was die Kirche hat, weiß sie zu nutzen, und in ihrer heiligen Hand wird unrecht Gut zum Rechten; warum denn nicht ein falscher Groschen zu einem guten Groschen? Nun seht, vom Augenblick an, wo der Priester den Groschen in die Tasche steckte und ihn nicht ansah, riss es mich in den Gliedern, jetzt im Ohr, jetzt im Aug', jetzt in der Nase. Ich war kaum zu Haus, so fiel mir meine ganze Sündenlast zu Gemüte, ich lief zum Priester, wollte den Groschen einwechseln. Ja, der war fort, wie über alle Berge. War ein fremder Priester gewesen – das wusst' ich auch, sonst hätt' ich mich wohl gehütet – niemand wusste, wo er hingekommen. In meiner Himmelhöllenangst bin ich ihm nachgereist; er blieb verschwunden. Mir brannte es in der Seele, den Groschen musste ich wieder haben. Ich ging in Magdeburg, in Halle, an alle Wechseltische, ob ich den Groschen nicht fände? Ja, wenn ich einen falschen Groschen forderte, schrieen sie mich an; es fehlte nicht viel, so hätten sie mich durch die Schergen hinauswerfen lassen. So wagte ich zuletzt gar nicht mehr zu fragen.“

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