Willibald Alexis - Der Werwolf

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Willibald Alexis' Roman «Der Werwolf» ist keine historische Darstellung der damaligen Geschehnisse. Es werden historische Quellen zitiert, das meiste entsprang der Phantasie des Autors. Geschichtliche Hintergründe tauchen nur in den Gesprächen der handelnden Personen auf. Das fast 500 Seiten starke Werk jedoch bietet eine einfühlsame Schilderung der Ängste und der Hoffnungen in einer unruhigen Epoche. Als Sitten und Gesellschaftsbild der Zeit vor 500 Jahren kann «Der Werwolf» auch dem heutigen Leser noch eine spannende Lektüre bieten.

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dröhnten durch die entblätterten Lindenbäume des Hofes und klangen wieder in den runden Scheiben des Gemaches. Der dies irae brach an. Der Spring aus dem kahlen Berge, der nur wie ein Arm dick sonst aus dem Erdreich sich wühlt, und bald unter Gräsern, Wegeblatt und Ginster verkriecht, bis er in die Gohlitz sickert, schwoll an und barst heraus, mannsdick, wie der Qualm aus einem Feuerschlunde; der Strom schwoll und hob sich, die Fichten an den Bergen stürzten, unterwaschen, krachend nieder, und schäumend brach der Gohlitz durch die Äcker, die ihn von der Niederung des Klosters trennten; da rauschte und hob sich der Mühlteich, das Fließ schwoll auch, das ihn mit dem Klostersee verbindet. Es ward ein großer See, nach rechts, nach links, überall Wasser, das rauschend stieg. Die festen Mauern schwankten, unterwaschen, die Pfeiler, die Türme wankten, die Ziegel von den Dächern stürzten und alles schwamm die Fässer aus dem Keller, die Särge aus den Grüften stiegen auf und fluteten bunt durcheinander, die Särge mit den Gebeinen der alten Fürsten, die in Lehnin schlummern, die Askanier, die Hohenzollern, der entweidete Dammhirsch, die Bierfässer aus Rostock; die Sündflut achtete keinen Stand, keine Abkunft.

„Ist denn keine Rettung!“ Aber siehe, als wie in einer Arche trieb der Abt in seiner Stube fort; die Fluten drangen nicht ein, sie schaukelten ihn nur angenehm in seinem Lehnstuhl, bis er, die Augen lange reibend, aufsprang. Noch taumelte er etwas, aber er war gerettet. Das Wasser hatte sich gesetzt, die Bäume wurzelten wieder, die verschobenen Mauern ordneten, die Dächer deckten sich wieder.

„Ein Traum!“ sprach er, und hörte am Fenster dem Orgelspieler zu. „Aber Träume werden uns geschickt, um uns zu warnen. Es etwas, das ist gewiss, aber wenn es kommt, soll der Kluge darauf gefasst und vorbereitet sein. Dazu sind Ahnungen; dazu werden uns Zeichen vom Himmel geschickt. Und denen er sie schickt, die sind, vielleicht seine Lieblinge, seine Erwählten. Er will sie gerettet sehen“. Und wieder verfiel der Abt in ein tiefes Brüten, bis er sich die Stirn rieb und den gesunkenen Mut noch durch ein Glas Chierwein auffrischte. „Er will sie gerettet sehen,“ wiederholte er, „er will nicht, dass alle untergehen, gleichwie auch in der alten Welt. Darum soll ein jeder sehen, wenn alles zusammenstürzt und bricht, wie er sich selbst salviert. Das ist sogar seine Pflicht, denn Gott hat es ihm geboten; es kommt nur darauf an, zu erforschen, woher die Gefahr kommt, alsdann wird der Kluge auch die Mittel finden.“

Und noch ein Gedanke überkam den Abt von Lehnin, itzo als die Sonne durch das eisige Firmament brach, und die alten ehrwürdigen Dächer, Giebel und Türme, als wären sie neu erbaut, golden anschien. „Wenn nun diese Burgen und Zinnen einmal dem Sturm erliegen, und die Nesseln wuchern auf dem Schutt, kann denn das ewig sein? Muss nicht etwas Neues kommen, und was Neues kann besser sein, als das Alte? Und werden dann die Dächer von Lehnin wieder in der Sonne glänzen?“ Als er das aussprach, war die Sonne wieder verschwunden.

Derweilen ritt langsam auf seinem mühsamen Wege der Ritter Mathias, in seinen Mantel gehüllt, die Kappe über die Stahlhaube gezogen, dass er schon aussah, mehr wie ein Mönch denn als ein Kriegsmann. Er bog den Leuten aus, die ihm entgegenkamen; seine Gedanken waren ihm heut lieber, als eine Unterhaltung, die doch jeder Reiter auf öden Wegen gern mit denen pflegt, die ihm begegnen:

„Es kommt etwas – aber was? – Das Tun ist Gottes Sache; lass uns warten, bis es da ist. Das Grübeln führt uns nicht zum Rechten, noch mag ich's glauben, dass uns die Sterne den Weg weisen. Denn so alles, was kommen wird, in den Steinen geschrieben stände, wie hätte es denn Gottes Weisheit gefügt, dass nur so wenige die Schrift verstehen? Und waren diese die Erwählten, oder wär's sein Wille, dass wir alle nur in die Sterne schauen sollten? Wie stände es dann mit der Arbeit? Der Pflug auf dem Felde bliebe ja stehen, der Hammer und die Schere und der Meißel ruhten in den Werkstätten. Gott hat uns auf diese Erde gesetzt, damit wir arbeiten sollen mannigfaltig, jeder nach seinem Ruf und seiner Kraft; sie ist das Patrimonium der gens humana, die Sterne behielt er für sich und seine himmlischen Heerscharen; es ist Fürwitz, in jene Mysterien dringen wollen, es sei denn, wo es uns Not tut.“ Das Letztere setzte er hinzu, als erschräke er, dass er wohl zu viel gesagt. Der Kurfürst hatte ihn ja nicht gehört. „Ja, des Mondes Lauf berechnen, dann als wie er Ebbe und Flut regiert, und die Verrichtungen, so gut vorzunehmen sind, wann er schwindet und wann er wächst, das ist nicht vom Übel. Auch das ist nicht vom Übel. Auch etliche der Sternbilder“ dachte er weiter „da mögen wir wohl bei großen Vornehmungen uns mit den Sternkundigen besprechen und Rates erholen, das ist löbliche Fürsicht, auch mag ich's nicht tadeln, wann ein großer seinem Kinde die Nativität stellen lässt“.

Aber plötzlich hielt er inne, die Grenzen zwischen dem Erlaubten und Unerlaubten mussten sich ihm wohl verrücken, und er fand sich nicht zurecht. „Die Schrift verbietet's“, rief er, wie aus Träumen sich schüttelnd, „und an der Schrift müssen wir festhalten. Auch an mehr als an der Schrift, denn in der Schrift steht nicht alles, die alten Satzungen, wer hätte sie gesetzt, wenn sie nicht gut wären; es ist nur die menschliche Schwäche, unsere Eitelkeit, Hoffart und Sündhaftigkeit, so sie verrückt haben. Des Mönches Wille ist gut, war aber doch mancher Wille gut und aufrichtig und haben doch nur das Alte verrückt und nichts Neues aufgerichtet! Er ist aufbrausend, ein Mensch von Blut und Leidenschaften, wie wir anderen. Wenn sie ihn necken, quälen, widersprechen, wohin mag sein Zorn ihn reißen, wenn die Engel Gottes ihn nicht führen! Er will nach Rom appellieren! Was werden die feinen Italiener über unser plumpes Gezänk sich ins Fäustchen lachen! Wenn sie ihm antworten, was werden sie ihm antworten! Wird er sich unterwerfen? Ein armer Augustiner, wenn der Papst, ein Leo, ein Mediziner, ihm zuruft: „Schweige, Du bist im Irrtum! Wird er des Löwen Antlitz, des Löwen Stimme ertragen? Er ist von deutschem Blut; das wagt nicht, der Autorität entgegen, nein zu sprechen. Er wird sich niederwerfen, die Brust sich mit der Faust zerschlagen, und wenn tausend Stimmen in ihm riefen: Du bist im Recht! Er wird seufzend aus blutiger Brust stöhnen: Ich bin im Unrecht; denn Du sagst es, Herr!“

Der Ritter Mathias schien mit dieser Überzeugung nicht zufrieden; sein Gaul hätte es wenigstens gemeint, als er ihn barsch mit der Kette riss und über unebenes Land traben ließ.

„Und wagt er's: nein! Zu sprechen! Dann täte's mir um den Mönch leid. Zwar, er würde mit Mut auch in den Tod gehen, und wenn sein Mut ihn weiter risse, wenn es ist, vieles so morsch, dass, wo ein starker Arm rüttelt, ein Stein den andern mit sich reißt, eine Mauer die Zweite, Giebel und Türme fallen nach, und kein mächtiger Geist eines Befehlshabers ist drinnen, der schützt und abwehrt, erhält. Wer sagt uns denn, wer ein Empörer ist? In der Historie steht's nicht geschrieben, nicht in der heiligen, nicht in der weltlichen? Wo steht's überall geschrieben, was einer tun soll in schlimmen Zeiten, wo Herz und Herz, Pflicht und Pflicht im Streit liegen? Ein guter Mann, mein' ich, steht wie ein guter Landsknecht fest auf dem Posten, auf den sein Obrist ihn stellte. Und ist die Schlacht verloren, das Land vom Feind gewonnen, und hat sein Obrist ihn vergessen, dann vergisst Gott ihn wohl nicht, und ruft, wann es Zeit ist, den treuen Landsknecht von seinem Posten ab. Ein guter Mann wartet, bis er Gottes Ruf hört.“

Und dem Ritter Mathias ward es leichter ums Herz, als hörte er schon etwas von Gottes Stimme, da jetzt die Wolken rissen und die Sonne vorblickte und den Weg beleuchtete, der vor ihm lag.

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